Rainer Thomas - Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt

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Die Mineralogie ist aus praktischen Bedürfnissen des Bergbaues entstanden. Ausführliche Kenntnisse um das Entstehen, Werden und Vergehen von mineralischen Rohstoffen sind für die Verwertung unverzichtbar.
Durch die Untersuchung von Einschlüssen erfährt man praktisch aus erster Hand, unter welchen physikochemischen Bedingungen sich ein Mineral, eine Mineralgruppe oder Paragenese gebildet hat.
Die Einschlussforschung ist jedoch eine langwierige und komplizierte Aufgabe. Eine Diplomarbeit oder eine Dissertation stellen in der Regel nur den Schlüssel für die Tür dar, die in diese komplexe und fantastische Welt führt. Den Eintritt muss man sich teuer erkaufen durch unendliche Fleißarbeit, stunden-, tage- und jahrelange mikroskopische Arbeit an tausenden Proben aus allen möglichen Paragenesen.

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Trotz dieser traurigen Ereignisse standen wir Lehrlinge fest zu unserem Beruf. Kein einziger Lehrling unserer Klasse hat die Lehre abgebrochen, obwohl uns nach dem Grubenunglück ein Abbruch ohne Nachteile angeboten wurde. Bergmänner sind einfache und in gewisser Weise doch stolze Leute. Wo ist dieser Stolz in der heutigen Zeit geblieben?

Eine wichtige Lehre aus der Untertagearbeit war: Man muss seinem Partner, auch unter extrem schwierigen Bedingungen, blind vertrauen können. Und das konnte man!

Neben der täglichen praktischen Geologie in der Grube wurde auf gelegentlichen Fahrradtouren auch die Umgebung erkundet. In lebhafter Erinnerung ist insbesondere eine Tour im Oktober 1960 zum Schneckenstein mit Peter Haupt, einem Mitlehrling, geblieben. Sein Vater war beim Niederbringen der Erkundungsbohrung 5 unmittelbar am Fels beteiligt. Diese Bohrung wurde unter Leitung von Ludwig Baumann und dem Objektgeologen Siegfried Gorny im Zuge der Erkundung der Zinnlagerstätte Tannenberg-Mühlleiten angesetzt.

Die ersten meiner Schneckenstein-Topase stammen von diesem Besuch. Damals gab es noch keine Absperrung. Man konnte lustig an dem Felsen herumklopfen. Eine Topas-Probe von damals enthält recht spektakuläre, mehrphasige Flüssigkeitseinschlüsse, die schon mehrmals in der wissenschaftlichen Einschlussliteratur „abgelichtet“ wurden. So z. B. in Ed Roedders „Fluid Inclusions“ (Review in Mineralogy, Band 12) aus dem Jahre 1984 oder im extra Lapis Band 14 (englische Edition), erschienen im Jahr 2011.

Der Schneckenstein mit seinen Topasen hat mich praktisch nie mehr losgelassen. Zahlreiche geführte oder selbst ausgeführte Erzgebirgs-Exkursionen tangierten immer wieder diesen exponierten Aufschluss und regten verschiedene Arbeiten zum Topas oder zum Fluor an.

Während der Lehre habe ich gemerkt, dass einseitige Bildung nicht weiterhilft. Das vermittelte Wissen und Können war auf den „Berg“ zugeschnitten und war sehr elementar. In einer anderen Umgebung nutzte dieses nichts – nur die Grundtugenden blieben.

Der regelmäßige Besuch der Stadtbibliothek Zwickau diente dazu, die großen Lücken in der Allgemeinbildung zu schließen. Beim Anmelden, zusammen mit Peter Haupt, gab es eine spaßige Einlage. Peter wollte sich Brehms Tierleben ausleihen. Er hatte nicht die geringste Vorstellung. Die Dame am Tresen machte darauf aufmerksam, dass es mehrere Bände sind. Peter antwortete kurz: dann nehme ich alle beide!

Bei einem Wissensquiz zur Weihnachtsfeier 1959 gewann ich einen Büchergutschein, den ich zum Kauf von Arno Schüllers „Die Eigenschaften der Minerale Band II“ aus dem Akademie-Verlag Berlin einlöste. Gekauft habe ich dieses Buch in Zwickau. Uli Recknagel machte mich später darauf aufmerksam, dass Arno Schüller (1908–1963) in Friedrichsgrün bei Zwickau geboren wurde. Den Band I erwarb ich danach 1960. Mein Interesse an der Mineralogie und Geologie war unter dem arbeitsbedingten Stress nicht erlahmt. Einen älteren Sammler aus Karl-Marx-Stadt versorgte ich mit geologischen Belegstücken aus dem Grubenbereich Zwickau sowie Material aus den Königshainer Bergen. Eine fünfseitige Aufstellung seiner Sammlungsziele war ein Wegweiser dafür, was gewünscht wurde.

Am Anfang interessierte mich auch eine Tätigkeit als Schießhauer oder Steiger. Ich habe viele Bücher zu der Thematik „Sprengen“ gelesen. Daraus wurde zum Glück nichts. Ich wäre wahrscheinlich auch ein passabler Terrorist geworden. Nach der Lehre wurde ein nicht unerheblicher Teil der Berglehrlinge zum Wachregiment nach Berlin verpflichtet. Das kam für mich nicht infrage. Eine Offizierslaufbahn war für mich überhaupt keine Option. Ich lehnte den Wehrdienst rigoros ab – hier kam ich nach meinem Vater, dessen Ablehnung des Wehrdienstes aus den Erfahrungen mit seinem Vater, Ernst Arthur Thomas, stammte. Er war nach langem Siechtum an den Spätfolgen eines Gasangriffes an der Westfront im Alter von 46 Jahren 1923 verstorben.

Meine etwas kritische Einstellung zum gesellschaftlichen System muss man wohl schon damals gespürt haben. Anfang 1960 stellte ich gemeinsam mit Peter Haupt einen Aufnahmeantrag in die SED. Das war damals unsere innere Einstellung, geboren aus der harten und nach unserem damaligen Verständnis wichtigen Arbeit im Steinkohlenbergbau: Ich bin Bergmann, wer ist mehr? Ohne angeworben zu sein, reichten wir die Unterlagen bei unserem Lehrausbilder Herrn Bauer ein. Die Unterlagen verschwanden auf Nimmerwiedersehen – sie sind wahrscheinlich beim Durcheinander nach dem schrecklichen Grubenunglück irgendwie verloren gegangen. Das ist meine Interpretation und es war aus der heutigen Perspektive ein glücklicher Umstand. Es gab dann nie wieder derartige Versuche, auch nicht im Ansatz.

Am Ende der Lehrzeit änderte sich die Situation im Steinkohlenbergbau. Die internatsmäßige Ausbildung von Lehrlingen wurde 1959/61 aufgegeben. Die Wohnheime wurden der Lehrerausbildung zur Verfügung gestellt. Obwohl es uns anders vermittelt wurde, dachte man damals bereits über eine allmähliche Einstellung des Steinkohlenbergbaues nach, die dann aber erst ab 1967 eingeläutet wurde. Die aus dem Zwickauer Bergbau stammenden Studenten an der Bergakademie Freiberg wurden bis 1967 relativ gut betreut: Es gab ein beachtliches Büchergeld und jährlich ein geselliges Treffen mit den Betreuern in einer Gaststätte.

Diese Betreuung war nur für kurze Zeit der einzige Faden nach Zwickau, da mit dem Auszug aus dem Wohnheim alle Verbindungen und Beziehungen zu den Mitlehrlingen beendet waren. Die letzte Stunde im Lehrlingswohnheim ist mir in unangenehmer Erinnerung geblieben: Da die Lehrzeit beendet war und 4 Wochen Urlaub anstanden, wurde am letzten Tag das Lehrlingsentgelt für zwei Monate ausgezahlt. Mein Koffer war gepackt und die Brieftasche mit dem Bahnticket lag darauf. Ich bin kurz noch einmal in den Waschraum gegangen und die etwa drei Minuten reichten aus, mir das Geld – ca. 600 Mark – aus der Brieftasche herauszunehmen, was ich auch leider erst zuhause in Oppach bemerkte. Natürlich hatte eine Anzeige bei der Zwickauer Polizei keinen Erfolg.

Unabhängig von dieser bösen Erfahrung sind mir die meisten Mitlehrlinge in guter Erinnerung geblieben. An die meisten Namen kann ich mich noch heute erinnern: Dippmann, Klaus Dölling, Rüdiger Dzubiella (Karl-Marx-Stadt/Chemnitz), Peter Haupt, Jürgen Kranich (aus Frankfurt/Oder), Klaus Schlei, Jürgen Schlosser (Plauen), Bernd Seidel, Dieter Thielecke (Dresden), Jens Trauer, Gerhard Zurawski (Plauen), und Manfred. Manfred war mein bester Freund während der Lehrzeit. Aber seinen Familiennamen habe ich vergessen und ich kann mich partout nicht mehr erinnern. Der Speicher im Gehirn ist immer für ein paar Überraschungen gut.

Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) Freiberg6

Die Delegierung durch den Betrieb (VEB Steinkohlenwerk „Martin Hoop“) zur ABF in Freiberg war eigentlich folgerichtige Konsequenz, da eine Perspektive im Steinkohlenbergbau schwer vorstellbar war. Außerdem habe ich in den drei Jahren Lehrzeit eine ständige Unterforderung gespürt, die sich durch die schwere Arbeit und durch den einfachen Unterrichts-Inhalt immer mehr verfestigte. Durch diese Unterforderung manifestierten sich handfeste Defizite, die an der ABF rasch erkannt und durch die konsequente Arbeit, insbesondere durch Herrn Steeger, stufenweise abgebaut wurden. In Mathematik, Physik und Chemie hatte ich, bis auf Anfangsprobleme, keine Schwierigkeiten. Hauptproblem waren Deutsch und die Fremdsprachen – nicht sonderlich überraschend, da ich in der Kindheit ein ausgesprochener Linkshänder war. Später konnte ich rechts- und linkshändig mit gleicher Geschwindigkeit schreiben. Die Probleme mit Deutsch habe ich in der ABF einigermaßen zu meistern gelernt. Aufsätze habe ich stets kurz gehalten, so dass immer genug Zeit blieb, den Text rückwärts zu lesen (ein Tipp von Herrn Steeger), um die Schusselfehler aufzufinden.

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