„Keine Panik“, beruhigte ihn Tobias, und er war erstaunt, wie gelassen er das sagte.
„Vielleicht finden wir hier noch ein zweites Holz oder …“ Er sprang plötzlich auf.
„Ich habe eine bessere Idee. Zieh mal deine Jacke aus.“
Philipp entledigte sich wortlos seiner Jacke. Er fragte gar nicht nach, was Tobias damit wollte. Der knotete Philipps Jacke mit seiner eigenen an den Ärmeln zusammen und kletterte erneut auf den an der Mauer lehnenden Balken. Dann warf er die zusammengeknoteten Jacken über den Ast, der von dem entwurzelten Baum über die Mauer ragte, wobei er den einen Ärmel festhielt. Das Gewicht der Jacken bog den Ast hinunter, sodass Tobias nun den zweiten Ärmel fassen konnte. Wie mit einem Lasso zog er dann den Ast zu sich herunter.
„Komm auf den Balken und greif dir den Ast“, forderte Tobias, der sich krampfhaft bemühte, sein Gleichgewicht nicht zu verlieren.
Philipp erklomm vorsichtig den Balken und konnte tatsächlich den heruntergebogenen Ast erreichen. Er zog sich vorsichtig hoch und stellte sich behutsam auf Tobias Schulter.
„Kannst du noch?“, fragte er besorgt. „Ich habe es gleich geschafft.“
„Beeil dich“, keuchte Tobias. „Ich rutsche gleich ab.“
Philipp stieß sich ab und stemmte sich auf die Mauer hoch. Der Ast schnellte nach oben, die Jacken flogen über die Mauer nach draußen und Tobias stürzte in hohem Bogen ins Gras.
„Ich bin oben“, meldete Philipp erleichtert von der Mauerkrone.
„Und ich bin wieder unten“, rief Tobias hinauf, wobei er sich aus dem Gras aufrappelte.
Das Bellen des Hundes kam dieses Mal aus Richtung der Gruft zu ihnen herüber.
„Wenn du es jetzt nicht schaffst, mich auf die Mauer zu holen, bekommt die Hexe doch noch recht“, raunte Tobias halblaut nach oben und stellte das Kantholz zum vierten Mal auf.
Während er auf den Balken kletterte, hatte Philipp die zusammengeknoteten Jacken aus dem umgefallenen Baum gefischt und ließ den einen Ärmel zu Tobias herab.
„Fass an, ich zieh dich hoch“, forderte er Tobias auf.
Tobias ergriff den Ärmel und Philipp zog beidhändig mit aller Kraft. Tobias schnellte nach oben und hangelte sich auf die Mauer.
Das Bellen kam bedrohlich nahe.
Die Jungen kletterten, so rasch es die anbrechende Dunkelheit zuließ, den Stamm hinunter und erreichten erleichtert sicheren Boden.
Auf der anderen Seite der Mauer hörten sie das Brechen von trockenen Zweigen und das Hecheln eines Hundes auf der Suche nach Eindringlingen.
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