Zu Nero magst Du Dich gesellen,
Dich neben Karl den Neunten stellen,
Der nach des Volkes Blute lechzt.
Nicht des Hymettus Biene habe
Des Mantels Hut, sie hat der Rabe,
Der auf dem Hochgerichte krächzt.“
Ihr sollt ihn peinigen, ihn lähmen,
Das Volk, das vor ihm bangt, beschämen,
Stecht ihm die Augen aus, dem Wicht!
Sollt mitleidlos ihn jagen, hetzen,
Wenn Menschen feige sich entsetzen,
Hält Euer Stachel das Gericht.
Die Ordnung ist wieder hergestellt
Die treten uns mit frechem Hohne
Und das Verbrechen trägt die Krone,
Das Recht des Volkes wird gebeugt.
An allen Grenzen unserer Lande
Ragt heut ein Denkmal unserer Schande,
Die Ehre ist erwürgt und schweigt.
O edle Freiheit großer Ahnen,
O Republik mit deinen Fahnen,
Die einst geragt zum Himmelsblau,
Du wurdest schnöde überlistet,
Des Kaiserreiches Sünde nistet
Verräterisch im stolzen Bau.
Die Zeiten sind vom Fluch besessen,
Mein Volk, du hast dich selbst vergessen,
Du wurdest feiler Lüge Raub.
Gesetz und Recht ward dir zu nichte,
Was kümmert dich die Weltgeschichte
Und deiner Väter heiliger Staub?
Willkommen seid ihr meinem Herzen,
Verbannung, Armut, bittere Schmerzen,
Willkommen, tränenreiche Zier.
Es heult der Wind durch meine Hütte,
Die Trauer naht mit düsterm Schritte,
Stumm setzt sie sich zur Seite mir.
Im Unglück finde ich euch wieder,
Gestalten meiner ersten Lieder,
Für die das Herz so heiß entbrannt.
O Freiheit, Mannesmut und Tugend,
Geliebte meiner frohen Jugend,
Auch euch hat schnöde man verbannt.
Sei mir gegrüßt, du Wasserwüste,
Sei mir gegrüßt, o Jerseys Küste,
Wo Englands altes Banner weht!
Dem Flutgebrause will ich lauschen,
Den Wogen, die im Winde rauschen,
Der Welle, die im Sturm vergeht,
Den Möven, die sich schaukelnd wiegen,
Die schaumbespritzt gen Himmel fliegen,
Vergoldet von der Sonne Strahl;
Wie sie sich aus der Flut erheben,
So ringt empor zu neuem Leben
Die Seele sich aus ihrer Qual.
Du Waldespfad mit schwanken Zweigen,
Ihr Täler, Hügel, rings umher,
Weshalb die Trauer und das Schweigen?
– Der einstmals kam, kommt nimmermehr.
Am Fenster keiner von den Lieben,
Verwelkt die Blumen und verdorrt,
Sprich, Haus, wo ist dein Herr geblieben?
– Ich weiß es nicht, mein Herr ist fort. —
Sei wachsam, Hund! – Wozu mich plagen?
Das Haus ist leer, du siehst es ja! —
Mein Kind, wem gelten deine Klagen?
Und deine, Weib? – Ihm, der nicht da.
Wo weilt er? – Jenseits ferner Meere.
Was seufzt ihr, Wogen, um den Stein?
Wo kommt ihr her? – Von der Galeere.
Was bringt ihr? – Einen Totenschrein.
Tot sind die kleinen Täubchen,
Das Männchen und das Weibchen,
Die Katze fing sie ein;
Zernagt sind ihre Reste,
Wer kehrt zurück zum Neste?
O arme Vögelein!
Vom Hirten keine Kunde,
Tot sind die treuen Hunde,
Der Wolf bringt Euch Gefahr.
Es zittern Eure Leiber,
Wer scheucht den feigen Räuber?
O arme Lämmerschaar!
Er muß im Kerker sterben,
Sie im Spital verderben,
Im Hause pfeift der Wind;
Kein Freund betritt die Stiege,
Wer schaukelt deine Wiege,
O armes, armes Kind?
Einst machte, laßt es Euch sagen,
Der Herrgott voller Behagen
Mit Satan eine Partie.
Jedweder hielt seine Karte,
Der setzte Bonaparte,
Der andere Mastai.
Ein armer winziger Pfaffe,
Ein kleiner prinzlicher Laffe,
Welch jämmerliches Spiel!
Gott machte es, ohne Zweifel
Mit Absicht, daß dem Teufel
Der ganze Einsatz verfiel.
„Dein sind sie,“ rief mit Lachen
Der Herr, „was wirst du nun machen?“
Der Teufel blickte voll Hohn;
Er packte die beiden Kleinen,
Auf Petri Stuhl setzt er einen,
Den andern auf Frankreichs Thron.
Dumpf tönen der Verbannten Klagen,
Das Grab ist nah und Frankreich fern.
Du schwelgst bei festlichen Gelagen,
Kannst Frauen im Theater jagen,
Das Hifthorn ruft zur Hatz den Herrn.
Rom wird dich salben und dich krönen,
Die Könige duzen Dich erfreut …
Laßt heut von Notre Dame die Totenglocke tönen,
Morgen dräut
Sturmgeläut!
Des Schicksals Groll trifft nur die Besten,
Nur Männerseelen das Exil.
Du wohnst in ragenden Palästen,
Hast Gärten, Wälder, bei den Festen
Treibt Venus ihr verbuhltes Spiel.
Frech rasen die bekränzten Schönen,
Der Dienst des Bacchus wird erneut …
Laßt heut von Notre Dame die Totenglocke tönen,
Morgen dräut
Sturmgeläut!
In Ketten schleppen hinter Gittern
Gefangene keuchend Stein auf Stein.
Hallali tönt es, Wälder zittern,
Fanfaren schmettern, Rüden wittern,
Die Birke glänzt im Mondenschein,
Dort schwimmt der Hirsch! Hört Ihr ihn stöhnen?
Die Meute folgt, der Herr gebeut …
Laßt heut von Notre Dame die Totenglocke tönen,
Morgen dräut
Sturmgeläut!
Im Kerker leert des Elends Schale
Ein Mann, vor Hunger stirbt sein Sohn.
Der Wolf füllt Tigern die Pokale,
Der Pfaffenkaiser zecht beim Mahle
Aus der Monstranz. Es blickt voll Hohn
Ein Faun auf ihre Schmach, sie frönen
Gelüsten, die sein Ekel scheut …
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Jacques Coeur, Bankier der französischen Krone unter Karl VII. (1422-1461), der reichste Mann seiner Zeit.