Various - Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen

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Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Jahr später ist’s geschehen,
Daß ich nach Paris mal kam,
Vor der Tür von Notre Dame
Hab ich ihn wiederum gesehen.
Menschen drängten ohne Zahl
Sich in festlichem Gewimmel,
Alle meinten: „Seht einmal,
Schönes Wetter schickt der Himmel.“
Mild und gütig war sein Blick,
Grad war ihm ein Sohn geboren,
Ein Sohn geboren.
„Ei, der Tag war nicht verloren,
Mutter, das war Glück!“

Als dann seiner Feinde Scharen
Sich ergossen übers Land,
Trotzte er mit starker Hand
Beinah alleine den Gefahren.
Einmal klopft’s an meine Tür,
Eines Abends, just wie heute,
Plötzlich steht er da vor mir,
Im Gefolg nur wenig Leute.
Setzt sich auf den Sessel hier,
Niemals werd ich es vergessen,
Niemals vergessen!
„Mutter, wo hat er gesessen,
Auf dem Stuhl, sagt Ihr?“

„Ich hab Hunger,“ sprach er. Leider
Hatte ich nur Brot und Wein.
Hier am Feuer schlief er ein,
Schnell trockneten die nassen Kleider.
Beim Erwachen sagte er,
Als er schaute meine Zähren:
„Mut, noch habe ich ein Heer,
Vor Paris will ich mich wehren.“
Ich verwahre heute noch
Jenes Glas im Schrank da droben,
Im Schrank da droben.
„Wie, Ihr habt es aufgehoben?
Bitte, zeigt es doch!“

Hier …! dann zog er ins Verderben!
Er, den einst ein Papst gekrönt,
Mußt verlassen und verhöhnt
Auf jener öden Insel sterben!
Dran zu glauben ward uns schwer,
Alle meinten: „Er kehrt wieder,
Heimwärts eilt er übers Meer,
Schlägt den frechen Fremdling nieder.“
Als ich hörte, es sei wahr,
Bin ich fast dem Schmerz erlegen,
Dem Schmerz erlegen.
„Schütz Euch Gott auf allen Wegen,
Mutter, vor Gefahr.“

Gérard de Nerval

1808-1855

Herren und Knechte

Wenn jene Herrn, die aus den Mären wohl bekannt,
Mit Stieresnacken und mit erzgeprägten Mienen,
Mit Leibern, die im Boden fest gewurzelt schienen,
Mit grimmig hochgemutem Sinn und harter Hand,

Wenn heute wieder sie auf diese Erde kämen,
Den Erben ihrer stolzen Namen nachzuspähn,
Die winselnd vor den Türen der Minister stehn,
Der Sippe, die schon längst verlernt hat, sich zu schämen,

Dem falschen Volk, an dem die Waden kaum noch echt,
Dann merkten jene Ritter ohne Furcht und Tadel
Sehr bald, daß, dank den Töchtern, ihrem guten Adel
Verdorben ward das Blut von manch gemeinem Knecht.

Phantasie

Es tönt mir eine Weise stets, für die
Ich Mozart, Weber und Rossini schenke,
Wenn ich in ihren Klang das Ohr versenke,
Bezaubert mich die alte Melodie.

Sie singt so müd von Trauer und von Wehe,
Ich fühle mich zweihundert Jahr verjüngt,
Ludwig der Dreizehnte regiert, ich sehe
Den Hügel, hinter dem die Sonne sinkt,

Ein Schloß von Ziegeln, Türme in den Ecken,
Gemalte Fenster und ein Giebeldach,
Darum ein Park mit immergrünen Hecken,
Durch bunte Blumen fließt ein stiller Bach.

Am hohen Fenster sehe ich vom weiten
In alter Tracht die blonde Dame stehn …
Ich kenne sie. Ich habe sie vor Zeiten
In einem andern Leben schon gesehn.

Laß mich!

Laß ab von mir, es ist vergebens,
Du prangst im Lenze deines Lebens,
Mir kehrt er nimmermehr zurück!
Kannst du in meinem Gram nicht lesen,
Daß dieser Stirn, die jung gewesen,
Zu lächeln längst vergaß das Glück?

Wenn durch den Winterfrost, den harten,
Die bunte Blumenpracht im Garten
Gebleicht ist und der Baum entlaubt,
Wer gibt dem toten Blatt die Farben
Zurück, die mit dem Sommer starben,
Den Duft, den ihm der Nord geraubt?

Ach, hätte meines Schicksals Gnade
Mich kreuzen lassen deine Pfade,
Da mir noch solche Gunst getaugt,
Ich hätte trunken vor Entzücken
Dein Lächeln kühn gewagt zu pflücken
Und neue Kraft daraus gesaugt.

Heut leuchtest du mir nur von Ferne,
Du junges Blut, dem hellen Sterne
Vergleichbar, der dem Schiffer winkt,
Dess’ schwanken Kahn die List der Wogen,
Wenn schon der Sturm vorbei gezogen,
Zerbricht und mitleidlos verschlingt.

Laß ab von mir, es ist vergebens,
Du prangst im Lenze deines Lebens,
Mir kehrt er nimmermehr zurück!
Läßt diese Stirn, die jung gewesen,
Läßt dich ihr stiller Gram nicht lesen,
Daß nichts mehr sie erhofft vom Glück?

Goldene Verse

Mensch, freier Denker, wähnst du, daß nur du allein
Gedankenmächtig bist in dieser Welt voll Leben?
Du bist nur Herr der Kraft, die dir zum Lehn gegeben,
Jedoch das All ist frei, dein Witz ist ihm zu klein.

Hab Ehrfurcht! Jedes Tier nennt eigene Kräfte sein,
Der Kelch, der sich erschließt, ahnt einer Seele Beben,
Kein Stein, in dem nicht unbekannte Mächte weben,
Dies alles fühlt und dringt ins Innerste dir ein.

Vermeide Blicke, die aus blinden Fenstern spähen,
An jegliches Atom gebunden ist das Wort,
In deinem Munde darf es Sünde nie begehen.

Oft wohnt ein Gott versteckt an einem niedern Ort,
Das Auge wächst vom Lid bedeckt in heiliger Stille,
Es sproßt aus hartem Fels hervor ein reiner Wille.

Alfred de Musset

1810-1857

An Juana

Du bist’s, für die ich einst entbrannte,
Die erste, welche mein ich nannte,
Der ich geweiht mein ganzes Sein!
Erinnerst du dich auch noch dessen?
Ich habe es noch nicht vergessen,
Im letzten Sommer warst du mein.

Wie rasch entschwinden doch die Zeiten,
Die wir mit tausend Nichtigkeiten
Vergeuden, schnell sind sie entflohn.
Fast zwanzig Jahre sah ich schwinden,
Und du, Gefährtin meiner Sünden,
Hast ihrer beinah achtzehn schon.

Scheint auch die rote Rose bleicher,
Ist ihre Pracht nur um so reicher,
Ich schmeichle nicht, schön bist du doch!
Kein liebend Weib war liebevoller,
Kein spanisch Köpfchen jemals toller,
Denkst du des letzten Sommers noch?

Des Abends noch, da du mich kränktest
Und dann dein Halsgeschmeid mir schenktest,
Da ich ob deines Zorns geschmollt;
Drei Nächte fand ich keinen Schlummer,
In bittersüßem Liebeskummer
Hab ich geküßt das rote Gold.

Und die verräterische Schöne!
Denkst du noch an die tolle Szene,
O Andalusiens holder Stern?
Dein Liebster wollt vor Lachen sterben,
Und Eifersucht schien zu verderben
Den Gatten fast, den alten Herrn.

Nimm dich in acht, hör was ich sage,
Von neuem kehren jene Tage
Der Liebe bald vielleicht zurück.
Ein Herz, das dich einmal besessen,
Kann deiner nimmermehr vergessen,
Das Herz begehrt kein besser Glück.

Ach was! ich mag den Strom nicht dämmen,
Ich kann das Rad der Zeit nicht hemmen,
Ich halte seinen Gang nicht auf;
Was kümmern uns entschwundene Freuden,
Das Lied ist aus, wir wollen scheiden,
Das ist einmal der Welten Lauf.

Die Zeit entführt auf ihren Schwingen
Den Lenz, die Lerche und ihr Singen,
Ach, unser Dasein gleicht dem Rauch;
Karg ist die Frist uns zugemessen,
Was frommt mir, daß ich dich besessen,
Und dir, daß meiner du vergessen …
Mein Leben schwindet, deines auch!

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