Orson Card - Der rote Prophet

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Der junge Alvin zieht aus dem Berg der Magie. Dort herrscht Ta-Kumsaw, der Prophet der Indianer, und er haßt alle Weißen.

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Alvin hörte kaum, wie man um sie herum nach Ta-Kumsaw suchte. Er war zu sehr damit beschäftigt, Wunden zu heilen, zerrissenes Fleisch ganz zu machen, zerfetzte Nervenstränge miteinander zu verbinden und gebrochene Knochen zu richten. In seinem verzweifelten Bemühen, Ta-Kumsaws Leben zu retten, öffnete er die Augen und schnitt mit seinem eigenen Steinmesser ins Fleisch des roten Mannes hinein, um Geschosse herauszuhebeln und die Wunden danach wieder zu heilen. Und die ganze Zeit war es, als würden sich Rauch und Pulverdampf über ihnen zusammenballen, so daß niemand in das kleine Versteck hineinschauen konnte, wo der Entmacher Alvin gefangengehalten hatte.

Alvin erwachte erst am nächsten Nachmittag wieder. Neben ihm lag Ta-Kumsaw, matt und erschöpft, aber heil.

Vorsichtig kroch Alvin unter Ta-Kumsaw hervor, der sich so leicht anfühlte wie eine Feder. Inzwischen war der Rauch verflogen, doch Alvin fühlte sich noch immer unsichtbar, wie er so bei hellichtem Tageslicht wie ein Roter gekleidet umherging. Aus dem Lager der Amerikaner neben den Ruinen von Detroit ertönte betrunkener Gesang. Noch immer zogen vereinzelte Rauchschwaden durch die Bäume. Und überall, wo Alvin ging, lagen die Leichen von roten Männern wie nasses Stroh auf dem Waldboden. Es stank nach Tod.

Alvin fand einen Bach und trank, wusch sich Gesicht und Hände, tauchte den Kopf ins Wasser, um sich abzukühlen. Dann kehrte er zu Ta-Kumsaw zurück, um ihn zu wecken und ihm etwas zu trinken zu bringen.

Ta-Kumsaw war bereits wach. Er stand über den Leichnam eines gefallenen Freundes gebeugt. Den Kopf hatte er zurückgelegt und den Mund weit geöffnet, als würde er einen Schrei hervorstoßen, der so tief und so laut war, daß menschliche Ohren ihn nicht vernehmen konnten. Alvin lief auf ihn zu, schlang die Arme um ihn, klammerte sich an ihn, ganz das Kind, das er war, nur daß es Alvin war, der dabei Trost spendete. Er flüsterte: »Ihr habt Euer Bestes gegeben. Ihr habt getan, was getan werden konnte.«

Und Ta-Kumsaw antwortete nicht, obwohl sein Schweigen auch eine Antwort war, so als würde er sagen: Ich bin am Leben, was bedeutet, daß ich nicht genug getan habe.

Am Nachmittag gingen sie davon und machten sich dabei nicht einmal die Mühe, sich zu verbergen. Später erwachten einige weiße Männer verkatert und schworen, daß sie Ta-Kumsaw und den Renegado-Jungen gesehen hätten, wie sie zwischen den Gefallenen der Rotenarmee dahingeschritten seien, doch niemand hörte auf sie.

Bis sie zum Oberlauf des My-Ammy gelangt waren, wechselten Alvin und Ta-Kumsaw kein Wort. Und selbst als sie sich dort ein Kanu bauten, sagte Ta-Kumsaw kaum etwas zu ihm. Alvin ließ das Holz an den richtigen Stellen weich werden, so daß sie kaum eine halbe Stunde brauchten. Eine weitere halbe Stunde benötigten sie, um ein gutes Paddel anzufertigen. Dann brachten sie das Kanu ans Ufer. Als das Kanu schon halb im Wasser war, drehte sich Ta-Kumsaw zu Alvin um, streckte die Hand aus und berührte ihn im Gesicht. »Wenn alle weißen Männer so treu und wahrhaftig wären wie du, Alvin, wäre ich nie zu ihrem Feind geworden.«

Und als Alvin zusah, wie Ta-Kumsaw den Fluß entlangpaddelte, bis er verschwunden war, meinte er, daß es sich einfach nicht so anfühlte, als hätte Ta-Kumsaw verloren. Als sei es in der Schlacht überhaupt nicht um Ta-Kumsaw gegangen. Es war um den weißen Mann gegangen und darum, ob er dieses Land wert war. Der weiße Mann mochte glauben, daß er gesiegt habe, doch in Wahrheit war er es, der verloren hatte. Denn als Ta-Kumsaw den Wobbish hinunter zum Hio paddelte, den Hio hinunter zum Mizzipy, nahm er das Land mit, den Grüngesang; was der weiße Mann mit soviel Blut und Unehrlichkeit gewonnen hatten, war nicht das lebendige Land des roten Mannes, sondern nur sein Leichnam. Und er würde unter seinen Fingern zu Staub werden.

Aber Alvin war ein weißer Mann und kein Roter, was immer andere auch sagen mochten. Und ob es nun unter seinen Füßen verfaulte oder nicht, dieses Land war alles, was sie hatten.

Und so schritt Alvin am Ufer des Wobbish flußabwärts; er wußte, daß er dort, wo sich der Tippy-Canoe in den größten Strom ergoß, seinen Pa und seine Ma finden würde, die darauf warteten zu erfahren, was mit ihm in jenem Jahr geschehen war, seit er sich aufgemacht hatte, um am Hatrack River eine Lehre als Schmied anzutreten.

19. Heimkehr

Napoleon trug keine Ketten während seiner Rückkehr nach Frankreich. Er schlief in der zweiten Kabine und speiste am Tisch des Gouverneurs La Fayette, der nur zu froh war, ihn dabeizuhaben. In den heißen Nachmittagen der Atlantiküberquerung vertraute La Fayette Napoleon alle seine Revolutionspläne an, ihm, seinem liebsten Freund; und Napoleon machte hilfreiche Vorschläge, wie man die Revolution sehr viel schneller und sehr viel wirkungsvoller vorantreiben könne.

»Das Beste an all diesen traurigen Ereignissen«, sagte La Fayette an dem Tag, als der Ausguck zum ersten Mal die Küste der Bretagne ausmachte, »ist, daß wir jetzt Freunde sind und daß die Revolution ihres Sieges sicher sein kann, weil Ihr nun Teil davon seid. Wenn ich mir vorstelle, daß ich Euch einst mißtraute, weil ich Euch für ein Werkzeug des Königs hielt. Ein Werkzeug Charles'! Doch schon bald wird Frankreich erfahren, welch ein Held Ihr seid, und es wird dem König und Frederic die Schuld für die Einnahme und das Schleifen Detroits geben. Dieses ganze Gebiet ist nun in den Händen von Protestanten und Wilden, während wir dagegen dem Volk Frankreichs ein besseres Leben anbieten können. Ach, Napoleon, in all den Jahren, da ich die Demokratie plante, habe ich mich nach einem Mann gesehnt, wie Ihr einer seid. Alles, was wir dazu brauchten, wir Feuillants, war ein Führer, ein Mann der uns leiten, der Frankreich in die wahre Freiheit führen konnte.« Und La Fayette seufzte und sank noch tiefer in die Kissen seines Sessels.

Napoleon hörte zwar zufrieden zu, zugleich aber war er auch traurig. Denn er hatte geglaubt, daß La Fayette aufgrund irgendeiner inwendigen Kraft gegen seinen Charme immun gewesen sei. Und nun hatte er erfahren, daß es nur ein närrisches Amulett gewesen war, daß La Fayette wie jeder andere gewöhnliche Mensch war, wenn es darum ging, Napoleon Widerstand zu entbieten. Und nun, da dieses Amulett in einem Massengrab vor Detroit lag, zweifellos noch immer an die verfaulenden Knochen des Frederic de Maurepas gekettet, erkannte Napoleon, daß er auf dieser Welt niemals seinesgleichen finden würde. Kein Mensch würde ihm je widerstehen können. Also lauschte er La Fayettes Geplauder mit wehmütiger Sehnsucht nach jenem Mann, für den er La Fayette einst gehalten hatte.

Die Männer an Deck waren emsig und eilten umher, machten zehntausend Geräusche, denn nun liefen sie Land an; Napoleon war endlich wieder zu Hause.

Ta-Kumsaw brauchte den dichten Nebel nicht zu fürchten, der sich an der Mündung des Hio über das Wasser legte und in den Mizzipy ergoß, denn er kannte den Weg, kannte die Strömungen: Nach Westen. Jenes Ufer würde sein Refugium sein, seine Sicherheit, das Ende seines Lebens.

Denn etwas anderes sah er nicht mehr vor sich. Das Land westlich des Mizzipy war das Land seines Bruders, der Ort, an den der weiße Mann nicht kommen würde. Das Land selbst, das Wasser, jedes Lebewesen würde darauf hinarbeiten, jene Weißen abzuhalten, die töricht genug waren zu glauben, daß der rote Mann noch einmal besiegt werden könnte. Doch was das rote Volk jetzt brauchte, war die Gabe des Propheten und nicht die eines Kriegers wie Ta-Kumsaw. Im Osten, unter den gefallenen Roten und den törichten Weißen, mochte er eine legendäre Gestalt sein, doch im Westen würde man wissen, was er war: Ein Mann mit blutbefleckten Händen, der sein Volk ins Verderben geführt hatte.

Das Wasser leckte an seinem Kanu. Nicht weit entfernt hörte er einen Kardinalvogel singen. Der Nebel wurde heißer, blendender; dann brach er auf, und die Sonne schien hervor, raubte ihm die Sicht. Mit drei Paddelstößen lenkte er sein Kanu ans Ufer, und dort stand zu seiner Überraschung ein Mann, eine Silhouette in der Spätnachmittagssonne. Der Mann sprang hinunter, packte das Ende von Ta-Kumsaws Kanu und zog es kräftig ans Ufer. Dann half er Ta-Kumsaw aus dem kleinen Boot. Ta-Kumsaw konnte sein Gesicht nicht erkennen, so geblendet waren seine Augen. Doch er wußte, wer es war, er erkannte ihn an der Berührung seiner Hand. Und dann hörte er die murmelnde Stimme: »Laß das Kanu forttreiben. Niemand wird mehr ans andere Ufer wechseln, mein Bruder.«

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