Orson Card - Der rote Prophet
Здесь есть возможность читать онлайн «Orson Card - Der rote Prophet» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: Bergisch Gladbach, Год выпуска: 1989, ISBN: 1989, Издательство: Bastei-Lübbe, Жанр: Фэнтези, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der rote Prophet
- Автор:
- Издательство:Bastei-Lübbe
- Жанр:
- Год:1989
- Город:Bergisch Gladbach
- ISBN:3-404-20123-X
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der rote Prophet: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der rote Prophet»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Der rote Prophet — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der rote Prophet», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
»Nun, und wenn Eure Tochter jetzt fort ist, wer soll dann einst Euren Platz einnehmen?«
»Vielleicht wird irgendwann ein anderer Ehemann kommen. Einer, der in diesem Haus bleibt und mir einen andern Webstuhl baut und… und noch einen weiteren für eine Tochter, die noch nicht geboren ist.«
»Und was geschieht danach mit Euch?«
»Das sind viele Fragen, Alvin«, sagte Ta-Kumsaw. Doch seine Stimme war sanft und müde. Alvin aber hegte keine Ehrfurcht vor dem Ta-Kumsaw, der die Bücher des weißen Mannes las, und so beachtete er den milden Tadel nicht.
»Was geschieht mit Euch, wenn Eure Tochter Euren Platz einnimmt?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Becca. »Aber es heißt, daß wir dann an den Ort zurückkehren, aus dem die Fäden entspringen.«
»Was tut ihr da?«
»Wir spinnen.«
Alvin versuchte sich Beccas Mutter vorzustellen und ihre Großmutter und die Frau davor, alle in einer Reihe. Er versuchte sich vorzustellen, wie viele es sein mochten, wie sie alle an ihren Spinnrädern saßen und Fäden aus der Spindel hervortreten ließen, einen weißen Faden, der irgendwohingehen würde, hingehen und verschwinden, bis er irgendwann riß.
Und während er sich dies vorstellte, meinte er auch, daß er etwas von diesem Gewebe verstand. Davon, wie es immer kräftiger wurde, wie jeder Faden darin verwoben wurde. Wie jene, die oben am Rande des Tuchs umhersprangen und nur gelegentlich ins mittlere Muster eindrangen, nur wenig zur Stärke des Tuchs beitrugen, aber viel zu seiner Farbe. Während manche, deren Farbe kaum zu sehen war, am tiefsten verwoben und alles zusammenhielten. In diesen verborgenen, verbindenden Fäden lag etwas Gutes. Von diesem Augenblick an sollte Alvin immer wieder einen ruhigen Mann oder eine stille Frau bemerken, die von den anderen kaum beachtet wurden und dennoch das Leben eines Dorfs zusammenhielten und alles miteinander verbanden. Stumm sollte Alvin solchen Menschen in seinem Herzen Ehre erweisen, weil er wußte, wie ihr Leben den Stoff kräftigte.
Er dachte auch an die vielen Fäden, die an jenem Punkt endeten, an dem Ta-Kumsaws Schlacht stattfinden sollte. Es war, als hätte Ta-Kumsaw an das Tuch die Schere angelegt.
»Gibt es denn keine Möglichkeit, die Dinge zu heilen?« fragte Alvin. »Gibt es denn keine Hoffnung darauf, diese Schlacht von vorneherein zu verhindern, damit alle diese Fäden nicht zerstört werden?«
Becca schüttelte den Kopf. »Selbst wenn Isaac sich weigern würde hinzugehen, würde die Schlacht doch ohne ihn stattfinden. Nein, die Fäden werden durch nichts zerstört, was Isaac getan hat. Sie sind in jenem Augenblick zerrissen, als irgendein roter Mann sich zu einer Handlung entschied, die mit Sicherheit seinen Tod in der Schlacht bedeuten mußte. Sollte dir das Sorgen machen, so kann ich dir sagen, daß dies nicht zu jener Zeit war, als du und Isaac umherwanderten und den Tod predigten. Ebensowenig hat Old Hickory Menschen getötet. Ihr seid alle nur umhergegangen und habt verschiedene Wege gewiesen. Sie hätten euch nicht glauben müssen. Sie hätten sich nicht zum Sterben entscheiden müssen.«
»Aber sie wußten doch gar nicht, was sie da wählten.«
»Sie wußten es doch«, widersprach Becca. »Wir wissen es immer. Wir gestehen es uns zwar nicht ein; erst im Augenblick des Todes selbst, Alvin, erkennen wir unser ganzes Leben und begreifen, wie wir an jedem Tag unseres Lebens die Art unseres Todes gewählt haben.«
»Und was ist, wenn irgend jemandem etwas auf den Kopf fällt?«
»Dann hat er es sich ausgesucht, genau dort zu sein, wo so etwas passieren kann, und er hat nicht nach oben geschaut.«
»Das glaube ich nicht«, sagte Alvin. »Ich glaube, daß die Menschen immer ändern können, was auf sie zukommt, und ich glaube auch, daß manchmal Dinge geschehen, die niemand haben wollte.«
Becca lächelte ihn an und streckte den Arm aus. »Komm her, Alvin. Laß mich dich festhalten. Ich liebe deinen schlichten Glauben, Kind. Diesen Glauben möchte ich festhalten, auch wenn ich selbst nicht daran glauben kann.«
Sie hielt ihn eine Weile fest, und ihr Arm fühlte sich so sehr wie der seiner eigenen Mutter an, kräftig und sanft zugleich, daß er ein wenig weinte. Er war zu klug, darum zu bitten, seinen eigenen Faden schauen zu dürfen, obwohl er sich vorstellte, daß sein Faden leicht zu finden sein mußte — es war der eine Faden, der in jenem Teil des Stoffs geboren worden war, welcher dem weißen Mann gehörte, der aber hinüberwechselte und grün wurde. Bestimmt war er grün, wie die Fäden der Anhänger des Propheten.
Einer Sache war er sich auch gewiß, daß er nicht einmal fragte, obwohl er sich wahrhaftig nicht scheute, jede Frage zu stellen, die ihm einfiel: Er war sicher, daß Becca wußte, welcher Faden Ta-Kumsaw gehörte, und er wußte auch, daß seiner und Ta-Kumsaws Faden miteinander verknüpft waren, zumindest für eine Weile. Solange Alvin bei ihm blieb, würde Ta-Kumsaw am Leben bleiben. Alvin wußte, daß die Prophezeiung zwei Wege kannte: Jenen, in dem Alvin zuerst starb und Ta-Kumsaw allein zurückließ, der dann ebenfalls sterben würde; und jener, in dem keiner von beiden starb und ihre Fäden weiterliefen, bis sie schließlich verschwanden.
Alvin verbrachte die Nacht auf einer Matte auf dem Fußboden der Bibliothek. Er schlief ein, nachdem er ein paar Seiten in einem Buch gelesen hatte, das von einem Mann namens Adam Smith geschrieben war. Er wußte nicht, wo Ta-Kumsaw schlief, und er wollte auch nicht danach fragen. Alvin war klar, daß es Kinder nichts anging, was ein Mann mit seiner Frau tat; doch er fragte sich, ob Ta-Kumsaws Hauptgrund, hierher zurückzukehren, nicht so sehr sein Wunsch gewesen war, den Webstuhl zu betrachten, sondern vielmehr das Verlangen, von dem Becca gesprochen hatte. Das Bedürfnis, eine weitere Tochter für Beccas Webstuhl zu zeugen. Alvin fand, daß es keine schlechte Idee war, das Gewebe des weißen Amerika den Händen der Tochter eines roten Mannes zu überantworten.
Am nächsten Morgen führte Ta-Kumsaw ihn wieder zurück in den Wald. Sie sprachen weder von Becca noch von sonst etwas. Das einzige, was Ta-Kumsaw von sich gab, waren Anweisungen. Alvin hörte ihn nicht mehr in seiner Isaac-Stimme sprechen, so daß er sich schon zu fragen begann, ob er sie wirklich gehört hatte.
Am Nordufer des Hio, dort, wo der Wobbish mündete, versammelte sich die Armee der Roten; es waren mehr Menschen, als Alvin es sich jemals hätte vorstellen können.
Weil eine solche Gesellschaft zwangsläufig hungrig werden mußte, kamen die Tiere auch zu ihnen, ihr Bedürfnis spürend und das erfüllend, wofür sie geboren worden waren. Wußte der Wald etwa, daß all seine Hoffnungen darauf, daß er den Ängsten des weißen Mannes würde widerstehen können, von Ta-Kumsaws Sieg abhingen?
Nein, entschied Alvin, der Wald tat nur, was er immer tat — er sorgte für die Seinen.
Es regnete und die Brise wehte kühl an jenem Morgen, als sie vom Hio gen Norden aufbrachen, doch was bedeutete dem roten Mann schon der Regen? Der Kundschafter der Franzosen in Detroit war eingetroffen. Es war an der Zeit, die Truppen zusammenzuführen und die Armee von Old Hickory nach Norden zu locken.
18. Detroit
Für Frederic, Comte de Maurepas, war es eine herrliche Zeit. Weit davon entfernt, das Leben in Detroit, das keine der Annehmlichkeiten von Paris aufwies, als Hölle zu empfinden, erlebte er ausnahmsweise einmal die Begeisterung, an etwas Großem teilzuhaben. Krieg war im Anzug, in der Festung herrschte Unruhe; die heidnischen Roten sammelten sich aus allen Ecken der Wildnis, und schon bald würden die Franzosen unter dem Kommando de Maurepas' die amerikanische Lumpenarmee vernichten, die Old Chestnut nördlich des Maw-Nee geführt hatte. Oder hieß er Old Willow? Wie auch immer.
Natürlich war er auch ein wenig verunsichert. Frederic war nie ein Mann der Tat gewesen, und nun geschah plötzlich so viel auf einmal, daß er es kaum verstehen konnte. Manchmal machte es ihm zu schaffen, daß Napoleon die Wilden beim Kampf hinter Bäumen versteckte. Eigentlich sollten Europäer, selbst die barbarischen Amerikaner, doch ehrenhaft genug sein, um es den Roten nicht zu gestatten, einen unfairen Vorteil aus ihrer Fähigkeit zu ziehen, sich in den Wäldern zu verstecken. Aber sollten sie doch, Napoleon war davon überzeugt, daß die Sache gelingen würde. Was sollte auch schiefgehen? Alles entwickelte sich so, wie Napoleon es vorhergesagt hatte. Sogar der Gouverneur La Fayette, dieser hochverräterische, effeminierte Hund von einem Feuillant, schien sich für die bevorstehende Schlacht zu begeistern. Er hatte sogar ein weiteres Schiff mit Truppen geschickt, das Frederic keine zehn Minuten zuvor in den Hafen hatte einlaufen sehen.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der rote Prophet»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der rote Prophet» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der rote Prophet» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.