Orson Card - Der rote Prophet

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Der junge Alvin zieht aus dem Berg der Magie. Dort herrscht Ta-Kumsaw, der Prophet der Indianer, und er haßt alle Weißen.

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»Er weiß gar nichts«, antwortete Ta-Kumsaw. »Alvin, sage mir, wie viele Fäden der weißen Armee enden?«

»Viele. Vielleicht mehr. Ich weiß es nicht. Es ist ungefähr ausgewogen.«

»Dann sagt es mir nichts.«

»Es sagt dir, daß du deine Schlacht bekommen wirst«, sagte Becca. »Es sagt, daß es deinetwegen noch mehr Blut und Leid auf der Welt geben wird.«

»Aber es sagt nichts vom Sieg«, sagte Ta-Kumsaw.

»Das tut es nie.«

Es war dem menschlichen Auge unmöglich, den Anfang der Fäden auszumachen. Doch Alvin konnte mit anderen Augen schauen, mit inneren Augen, so wie er in das winzige Geschehen im menschlichen Körper hineinschauen konnte, und in die kalten, inwendigen Ströme des Gesteins. Und mit diesem verborgenen Blick schaute er in einen einzigen Faden hinein und verfolgte seinen Weg, bis er schließlich, weit von der Stelle entfernt, wo alle Fäden für das gewöhnliche Auge endeten, ebenfalls sein Ende fand. Der Mensch, von dessen Seele dieser Faden kündete, hatte ein recht langes Leben vor sich.

Alle diese Fäden mußten enden, wenn die entsprechenden Menschen starben. Und irgendwie mußten neue Fäden dort anfangen, wo ein Baby geboren wurde. Aus dem Nichts trat ein neuer Faden hervor.

»Es endet nie«, sagte Becca. »Ich kann alt werden und sterben, Alvin, aber der Stoff wird nicht aufhören.«

»Wißt Ihr, welcher Faden zu Euch gehört?«

»Nein«, antwortete sie. »Ich will es auch gar nicht wissen.«

»Ich glaube, ich würde es gern sehen. Ich möchte wissen, wie viele Jahre ich noch lebe.«

»Viele«, sagte Ta-Kumsaw. »Oder wenige. Alles, was zählt, ist, was du aus den Jahren machst, die du hast.«

»Es zählt aber auch, wie lange ich leben werde«, sagte Alvin. »Erzählt mir nicht, daß es nicht stimmt, weil Ihr es doch selbst nicht glaubt.«

Becca lachte.

»Miß Becca«, sagte Alvin, »wozu tut Ihr das, wenn Ihr die Dinge nicht geschehen macht?«

Sie zuckte die Achseln. »Es ist eine Aufgabe. Jeder hat seine Aufgabe, und das hier ist meine.«

»Ihr könntet hinausgehen und für die Menschen Dinge weben, die sie tragen könnten.«

»Die sie tragen und abnutzen, ja«, erwiderte sie. »Nein, Alvin, ich kann nicht hinausgehen.«

»Soll das heißen, daß Ihr die ganze Zeit im Zimmer bleibt?«

»Ich bleibe immer hier«, erwiderte sie. »In diesem Zimmer an meinem Webstuhl.«

»Ich habe dich einmal gebeten, mit mir zu kommen«, sagte Isaac.

»Und ich habe dich einmal gebeten, zu bleiben.« Sie lächelte zu ihm auf.

»Ich kann nicht für immer dort leben, wo das Land tot ist.«

»Und ich kann keinen Augenblick ohne meinen Stoff leben. Das Land lebt in deinem Geiste, Isaac, und so leben auch alle Seelen Amerikas in meinem. Aber ich liebe dich. Selbst jetzt noch.«

Alvin hatte das Gefühl, daß er besser nicht anwesend gewesen wäre. Ihm war, als hätten sie vergessen, daß er bei ihnen war, obwohl er gerade eben noch mit ihnen gesprochen hatte. Endlich ahnte er, daß sie wahrscheinlich lieber allein wären. Also trat er beiseite, ging wieder zu dem Tuch hinüber und begann erneut damit, seiner Bahn zu folgen, diesmal in die entgegengesetzte Richtung, auf der Suche nach dem frühesten Ende des Tuchs. Doch er konnte es nicht finden. Tatsächlich mußte er in die falsche Richtung geschaut oder sich verirrt haben, denn schon bald fand er sich auf derselben, vertrauten Bahn wieder, die er schon einmal verfolgt hatte, der Bahn, die ihn beim ersten Mal zu dem Wegstuhl geführt hatte. Er kehrte wieder um und fand sich dennoch schon kurze Weile später wieder auf der Bahn zum Webstuhl.

Er blickte wieder zu Ta-Kumsaw und Becca hinüber. Ta-Kumsaw saß mit gekreuzten Beinen vor ihr auf dem Boden, er hielt den Kopf vorgeneigt. Mit sanften Händen streichelte sie sein Haar.

»Dieses Tuch ist älter als der älteste Teil dieses Hauses«, bemerkte Alvin.

Becca antwortete nicht.

»Dieses Tuch besteht schon ewig.«

»Seit Männer und Frauen zu weben gewußt haben, ist dieses Tuch durch den Webstuhl gelaufen.«

»Aber nicht durch diesen Webstuhl. Dieser Webstuhl ist neu«, sagte Alvin.

»Von Zeit zu Zeit wechseln wir die Webstühle. Wir bauen neue um die alten herum. Das tun Menschen unserer Art eben.«

»Dieses Tuch ist älter als die ältesten weißen Siedlungen in Amerika«, sagte Alvin.

»Es war einst Teil eines größeren Tuchs. Doch eines Tages, es war noch in unserer alten Heimat, da sahen wir, wie viele der Fäden sich an den Rand des Tuchs bewegten. Mein Urururgroßvater baute einen neuen Webstuhl. Wir hatten die Fäden, die wir brauchten. Sie lösten sich vom alten Tuch; wir haben sie von dieser Stelle aus fortgeführt. Es ist noch immer damit verbunden — das ist es, was du siehst.«

»Aber nun ist es hier.«

»Es ist hier und dort. Versuch nicht, es zu verstehen, Alvin. Ich habe es auch vor langem aufgegeben. Aber ist es nicht gut zu wissen, daß alle Lebensfäden in ein einziges, gewaltiges Tuch gesponnen werden?«

»Wer webt das Tuch für die Roten, die mit Tenskwa-Tawa nach Westen gegangen sind?« wollte Alvin wissen. »Diese Fäden sind aus dem Tuch ausgetreten.«

»Das geht dich nichts an«, erwiderte Becca. »Sagen wir einmal, daß ein neuer Webstuhl gebaut und nach Westen gebracht wurde.«

»Aber Ta-Kumsaw hat gesagt, daß kein Weißer jemals den Fluß nach Westen überqueren würde. Und der Prophet hat es auch gesagt.«

Ta-Kumsaw drehte sich langsam auf dem Boden um, ohne sich zu erheben. »Alvin«, sagte er, »du bist noch ein Junge.«

»Und ich war noch ein Mädchen«, erinnerte ihn Becca, »als ich dich zum ersten Mal liebte.« Sie wandte sich an Alvin. »Es ist meine Tochter, die den Webstuhl in den Westen gebracht hat. Sie konnte dorthin gehen, weil sie nur zur Hälfte weiß ist.« Wieder streichelte sie Ta-Kumsaws Haar. »Isaac ist mein Mann. Meine Tochter Wieza ist seine Tochter.«

»Mana-Tawa«, sagte Ta-Kumsaw.

»Eine Weile glaubte ich, daß Isaac hierbleiben würde, um bei uns zu leben. Doch dann sah ich, wie sich sein Faden von uns fortbewegte, obgleich sein Körper noch bei uns war. Ich wußte, daß er zu seinem Volk gehen würde. Ich wußte, weshalb er zu uns gekommen war, ganz allein aus dem Wald. Es gibt ein Verlangen, das noch tiefer gründet als das Verlangen des roten Mannes nach dem Gesang des lebenden Waldes, tiefer als die Sehnsucht des Schmieds nach dem heißen, feuchten Eisen, tiefer sogar noch als das Sehnen des Rutengängers nach dem hohlen Herz der Erde. Dieses Verlangen hat Ta-Kumsaw in unser Haus geführt. Damals war meine Mutter noch die Weberin am Webstuhl. Ich habe Ta-Kumsaw Lesen und Schreiben gelehrt; er hat sämtliche Bücher im Tal gelesen, und dann haben wir nach Philadelphia um weitere Bücher geschickt, und die hat er auch gelesen. Damals hat er dann seinen eigenen Namen gewählt, den Namen des Mannes, der die Principia geschrieben hat. Als wir volljährig wurden, hat er mich geheiratet. Ich habe ein Baby bekommen. Er ist fortgegangen. Als Wieza drei Jahre alt war, kam er zurück, hat einen Webstuhl gebaut und sie nach Westen über den Berg gebracht, damit sie bei seinem Volk lebt.«

»Und Ihr habt Eure eigene Tochter ziehen lassen?«

»Ja, wie einst eine meiner Vorfahrinnen an ihrem alten Webstuhl saß und ihre Tochter ziehen ließ, über den Ozean in dieses Land.« Becca lächelte Alvin traurig an. »Jeder von uns hat seine Aufgabe, aber es gibt keine Aufgabe, die nicht auch ihren Preis hätte. Als Isaac sie mitnahm, befand ich mich bereits in diesem Zimmer. Alles, was geschehen ist, war gut.«

»Ihr habt Ihn nicht einmal gefragt, wie es Eurer Tochter geht, als wir hier eintrafen! Ihr habt ihn immer noch nicht gefragt.«

»Ich brauchte ihn nicht zu fragen«, antwortete Becca. »Den Hütern des Webstuhls widerfährt nichts Böses.«

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