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Terry Goodkind: Die Schwestern des Lichts

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Terry Goodkind Die Schwestern des Lichts

Die Schwestern des Lichts: краткое содержание, описание и аннотация

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Richard Cypher hat über seinen Vater triumphiert — der machtgierige Magier Darken Rahl ist tot! Doch aus dem Sieg erwächst eine neue, allumfassende Bedrohung: Im Schleier zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Toten hat sich beim Kampf zwischen Vater und Sohn ein gefährlicher Riss aufgetan. Und nun droht der dunkle Hüter der Unterwelt in die Menschenwelt zu wechseln und alles Leben zu vernichten ...

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Richard hob den Kopf. Eine leuchtende Seele stand hoch aufgerichtet über ihm.

Er erstarrte, als er erkannte, wer es war.

Zahllose Male war Kahlan bereits um den Garten herumgegangen. Ihr Zögern lag teils in der Angst begründet, daß ihre Befürchtungen bestätigt werden könnten. Schließlich kniete sie nieder und faltete ihre Hände auf einem Stein vor ihr. Sie senkte den Kopf.

»Ihr Guten Seelen, ich weiß, ich bin dessen nicht würdig, aber bitte, gewährt mir einen Wunsch. Ich muß wissen, ob es Richard gut geht. Ob er mich noch immer liebt.«

Sie schluckte das Brennen in ihrer Kehle hinunter. »Ich muß wissen, ob ich ihn jemals wiedersehen werde.

Ich war respektlos, ich weiß, und ich habe auch keine Entschuldigung dafür, daß ich mich nicht als guter Mensch erwiesen habe. Dennoch, erfüllt mir diesen einen Wunsch, und ich werde alles tun, was die Guten Seelen von mir verlangen.

Aber bitte, ihr Guten Seelen, ich muß wissen, ob ich Richard jemals wiedersehen werde.«

Weinend ließ sie den Kopf hängen. Tränen rannen über ihr Gesicht und fielen in den Schnee. Vor ihr auf dem Boden tanzte ein flackerndes Licht.

Kahlan hob den Kopf und blickte in das Gesicht der strahlenden Seele, die hoch aufgerichtet über ihr stand. Sie spürte die Wärme des ruhigen Lächelns — aus einem Gesicht, das sie kannte.

Langsam, wie von selbst, kam Kahlan auf die Füße.

»Bist du es … wirklich?«

»Ja, Kahlan, ich bin es, Denna.«

»Aber … du bist doch zum Hüter gefahren. Du hast das Mal auf dich genommen, mit dem Darken Rahl Richard gezeichnet hat. Du bist an Richards Stelle zum Hüter gefahren.«

Das strahlende, friedvolle Lächeln erfüllte Kahlans Herz mit Freude.

»Der Hüter hat sich vor meiner Tat geekelt. Er hat mich abgewiesen. Statt dessen ging ich dann zu denen, die du die Guten Seelen nennst.

Ganz so, wie meine Tat mir meinen unverhofften Seelenfrieden brachte, habt ihr beide euch dank der vielen Opfer, die du und Richard selbstlos anderen und euch gegenseitig brachtet, die Gewährung dieses Seelenfriedens verdient. Weil ihr beide die beiden Seiten der Magie besitzt und ihr durch euer Tun mit mir verbunden seid, hat man mich ermächtigt, bevor ich durch den Schleier gehe, euch zwei für eine kurze Zeit an einem Ort zwischen den Welten zu vereinen.«

Denna, die in lange, fließende Gewänder gehüllt war, breitete die Arme aus. Die leuchtenden Falten hingen von ihren Armen herab, bis ganz zum Boden.

»Komm, Kind. Komm in meine Arme, und ich werde dich zu Richard bringen.«

Zitternd trat Kahlan unter Dennas ausgestreckten Arm.

Richard stand im strahlenden Licht von Dennas Arm, als dieser sich zärtlich um ihn legte. Die Welt verschwand im gleißenden Licht. Er wußte nicht, was ihn erwartete, nur daß er sich mehr als nach dem Leben selbst danach sehnte, Kahlan wiederzusehen.

Das überwältigende weiße Gleißen schwand zu einem sanften Glühen.

Vor ihm erschien Kahlan. Ihr stockte der Atem, dann warf sie sich ihm in die Arme. Wehklagend sprach sie seinen Namen, als sie sich an ihn klammerte.

Sie umarmten sich stumm, spürten nichts als die Gegenwart des anderen. Er fühlte ihre Wärme, ihren Atem, ihr Zittern. Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen.

Sie sanken auf den weichen Grund. Er wußte nicht, was es war, und es interessierte ihn auch nicht, er war stabil genug, um sie zu tragen. Er wollte ihre Arme für immer um sich spüren. Schließlich hörte sie auf zu weinen und legte ihren Kopf an seine Schulter, während er sie festhielt.

Endlich sah sie ihm ins Gesicht, blickte ihm mit ihren wundervollen grünen Augen tief in die seinen. »Richard, es tut mir so leid, daß ich dich gezwungen habe, diesen Halsring…«

Richard legte ihr den Finger auf die Lippen. »Das alles ist nicht ohne Grund geschehen. Es hat gedauert, bis ich begriff, wie töricht ich mich verhalten habe und wie tapfer du warst. Das allein zählt. Ich liebe dich deswegen nur um so mehr, denn du hast alles geopfert, um mich zu retten.«

Sie schüttelte den Kopf. »Mein Richard. Wie bist du hierhergekommen?«

»Ich habe zu den Guten Seelen gebetet. Dann ist Denna erschienen.«

»Ich habe es ebenso gemacht. Denna hat auch für dich ein Opfer gebracht. Sie hat die Kraft des Zeichens auf sich genommen, damit du weiterleben konntest. Denna hat mir dein Leben zurückgegeben. Sie hat jetzt ihren Frieden gefunden.«

»Ich weiß.« Er strich ihr mit der Hand über den Kopf, über ihr kurzes Haar. »Was ist mit deinem Haar passiert?«

»Ein Zauberer hat es abgeschnitten.«

»Ein Zauberer. Na gut, dann wird ein Zauberer es dir wohl auch wiedergeben müssen.«

Richard strich ihr liebevoll übers Haar. Er erinnerte sich, wie Zedd sich mit der Hand übers Kinn gestrichen hatte, um seinen Bart wachsen zu lassen. Er schien zu wissen, wie man es macht, weil er Zedd dabei beobachtet hatte. Mit jedem Streicheln seiner Hand wurde ihr Haar länger. Je länger Richard aus dem ruhigen Zentrum in seinem Innern schöpfte, desto länger wurde auch ihr Haar. Als es genauso lang war wie zuvor, hörte er auf.

Kahlan betrachtete ihr Haar voller Verwunderung. »Richard, wie hast du das gemacht?«

»Ich besitze die Gabe, hast du das vergessen?«

Sie lächelte ihr ganz besonderes Lächeln, ein Lächeln der Verbundenheit, das sie keinem sonst schenkte. Kahlan strich ihm mit der Hand über die Wange.

»Entschuldige, Richard, aber dein Bart gefällt mir nicht. Ich mag dich, wie du früher ausgesehen hast.«

Er zog eine Augenbraue hoch. »Wirklich? Also gut, wir haben dich wieder in Ordnung gebracht, dann werden wir mit mir das gleiche machen müssen.«

Richard fuhr sich mit der Hand übers Kinn, schöpfte erneut Kraft aus seinem ruhigen Zentrum.

Kahlan stockte staunend der Atem. »Er ist verschwunden, Richard! Dein Bart ist verschwunden! Du hast ihn verschwinden lassen! Wie hast du das gemacht?«

»Ich besitze die Gabe für beide Seiten der Magie.«

Sie sah ihn verblüfft an. »Subtraktive Magie? Richard, ist das Wirklichkeit oder träume ich?«

Und dann küßte er sie, lange und innig.

»Ich glaube, das ist kein Traum«, meinte er atemlos.

»Ich habe Angst, Richard. Du bist bei den Schwestern. Ich werde nie wieder bei dir sein können. Ich kann nicht weiterleben, wenn du von den…«

»Ich bin nicht mehr bei den Schwestern. Ich bin in Aydindril.«

»In Aydindril?«

Er nickte. »Ich habe den Palast der Propheten verlassen. Schwester Verna hat mir dabei geholfen. Anschließend mußte ich nach D’Hara.«

Richard erzählte ihr alles, was passiert war, seit er sie verlassen hatte, und sie berichtete ihm alles, was sie durchgemacht hatte. Richard konnte kaum glauben, was sie getan hatte.

»Ich bin so stolz auf dich«, meinte er. »Du bist wirklich die Mutter Konfessor. Du bist die größte Mutter Konfessor, die je gelebt hat.«

»Geh zurück in die Halle vor dem Ratssaal, dort wirst du Gemälde von Konfessoren sehen, die größer waren, als ich es je sein werde.«

»Das, meine Liebe, bezweifele ich.«

Er küßte sie abermals. Es war ein heißer, leidenschaftlicher Kuß. Sie erwiderte ihn voller Verzweiflung, so als brauchte sie nichts so sehr im Leben, als in seinen Armen zu liegen und ihn zu küssen. Sie schmiegte sich stöhnend an ihn.

»Richard, ist die Narbe, Darken Rahls Zeichen, wirklich verschwunden?«

Er öffnete sein Hemd, um es ihr zu zeigen.

Sie strich ihm mit der Hand über die Brust. »Es ist tatsächlich wahr«, sagte sie kaum hörbar.

Sie küßte ihn zärtlich auf die Brust. Sie streichelte ihn, küßte die Stelle, wo die Narbe gewesen war. Sie nahm seine Brustwarze in den Mund.

»Das ist nicht fair«, hauchte er atemlos. »Ich werde dich überallhin küssen, wo du mich küßt.«

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