Stanislaw Lem - Frieden auf Erden

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Im 21. Jahrhundert sind die Großmächte übereingekommen, auf Erden abzurüsten und die gesamten Waffenarsenale auf den Mond zu verlagern; in durch neutrale Zonen getrennte Sektoren. Analog dem Prinzip der natürlichen Evolution organischer Lebewesen vollzieht sich auf dem Mond eine Selbstoptimierung der Waffensysteme, völlig autonom. Niemand auf Erden weiß, was sich auf dem Mond wirklich abspielt, welche Seite inzwischen einen Vorsprung gewonnen haben mag, die „Doktrin der totalen Unkenntnis“ wird strikt eingehalten. Automatische Aufklärungssonden gehen spurlos verloren. Zeit also für Ijon Tichy, Lems unermüdlichen Weltraumreisenden, der nie zögert, wenn es gilt, die Menschheit zu retten, als Agent der „Lunar Agency“ auf dem Mond nach dem Rechten zu sehen. Leider zieht er sich dabei eine Kallotomie zu, sein Gehirn wird in zwei Teile aufgespalten, was zu für ihn grotesken Folgen führt, denn zwei Seelen oder zwei Gehirnhälften liegen alsbald in ihm in Widerstreit miteinander, treiben ihn bald dahin, bald dorthin. Es kommt aber noch dicker, denn vom Mond hat Tichy etwas auf die Erde mitgebracht, was den gesamten Verlauf der irdischen Zivilisation nachhaltig verändert.

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In die Lektüre vertieft, gedachte ich voller Mitgefühl all der biederen Liebhaber von Uniformen, Flaggen und Tapferkeitsmedaillen. Das neue militärische Zeitalter mußte für sie ein einziger Schimpf, eine Beleidigung ihrer hehren Ideale gewesen sein. Der Autor bezeichnete die Veränderungen als eine „auf den Kopf gestellte Evolution“ (Upside Down Evolution), weil in der Natur zuerst die Mikroorganismen entstanden, die sich allmählich in immer größere Gattungen umwandelten, wohingegen in der militärischen Evolution der umgekehrte, der Trend zur Mikrominiaturisierung einsetzte und das große Gehirn des Menschen gleichzeitig durch die Simulate von Nervenknoten der Insekten ersetzt wurde. In der ersten Phase sind die menschenlosen Waffen noch von Menschen projektiert und gebaut worden, in der zweiten Phase wurden die toten Divisionen von ebenso toten Computersystemen konzipiert, kriegsmäßig getestet und in die Massenproduktion übergeführt. Die Menschen wurden erst aus dem Militär, dann auch aus der Rüstungsindustrie entfernt, eine Erscheinung, die als „sozio-integrative Degeneration“ bezeichnet wurde. Der Degeneration unterlag der einzelne Soldat: er wurde immer kleiner und dadurch immer einfacher. Zuletzt besaß er soviel Vernunft wie eine Ameise oder eine Termite. Eine um so größere Rolle fiel der sozialen Komplexität dieser Krieger zu. Die tote Armee war viel komplizierter als ein Bienenstock oder ein Ameisenhaufen und entsprach in dieser Hinsicht eher großen Biotopen der Natur, also Gattungspyramiden, die in einem subtilen Gleichgewicht von Konkurrenz, Antagonismus und Symbiose zueinander stehen. Es ist leicht begreiflich, daß ein Stabsgefreiter oder ein Feldwebel in solchen Streitkräften nichts zu tun hatte. Um hingegen alles — und sei es nur bei einer Inspektion, nicht einmal bei der Führung — im Griff zu haben, hätte der Verstand einer ganzen Universität nicht ausgereicht. Daher kamen (außer in der Dritten Welt) die Offizierskorps bei den großen militärischen Umwälzungen des 21. Jahrhunderts am schlechtesten weg. Unter dem erbarmungslosen Druck des Trends, die Armeen zu entmenschen, barsten die schönsten Traditionen der Manöver und Vorbeimärsche, der Zapfenstreiche und Wachablösungen, der Portepees und Paradeuniformen, des Drills und des Rapports. Ein Weilchen ließen sich die hohen Führungschargen, die der Stäbe an der Spitze, noch für Menschen reservieren, leider aber eben nur ein Weilchen. Die strategisch-rechnerische Überlegenheit der computertechnischen Kommandostaffeln schlug am Ende selbst die gescheitesten militärischen Führer einschließlich der Marschälle mit Arbeitslosigkeit. Auch eine ordenübersäte Brust bewahrte den Generalstäbler nicht vor der vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand. Damals entstand eine oppositionelle Widerstandsbewegung von Berufsoffizieren, die aus Verzweiflung über ihre Arbeitslosigkeit — es waren, wie gesagt, Berufs offiziere — in den terroristischen Untergrund gingen. Die Weltgeschichte entledigte sich dieser Rebellion mit wahrhaft ekelerregender Bosheit: mit Mikrospitzeln und einer Minipolizei, beide konstruiert nach dem Vorbild des bereits erwähnten Kakerlaken, dessen Kriegstüchtigkeit durch Nacht und Nebel ebensowenig beeinträchtigt wurde wie durch diverse Täuschungsmanöver seitens der desperaten Traditionalisten, die den Ideen von Achilles und Clausewitz die Treue hielten.

Was die armen Länder anging, so konnten sie nur auf die alte Weise Krieg führen, mit Menschenkraft, folglich nur mit einem gleichermaßen anachronistisch kämpfenden Gegner. Wer sich militärische Automatisierung nicht leisten konnte, hatte sich mucksmäuschenstill zu verhalten.

Die reichen Länder lebten deswegen durchaus nicht angenehmer. Politik auf alte Weise war nicht mehr möglich. Die von jeher immer diffuser werdende Grenze zwischen Krieg und Frieden wurde immer weniger erkennbar. Das zwanzigste Jahrhundert hatte kräftig dazu beigetragen, das feierliche Ritual der Kriegserklärung beseitigt und Begriffe eingeführt wie Fünfte Kolonne, Massensabotage, kalter Krieg und Krieg per procura . Selbst das aber war nur ein Anfang gewesen, die Unterschiede restlos zu verwischen. Die Feilscherei auf den Abrüstungskonferenzen zielte niemals nur auf ein Übereinkommen und die Konstituierung eines Gleichgewichts der Kräfte, sondern auch auf die Ausspürung der schwachen und starken Seiten des Gegners. Die eindeutige Alternative „Krieg oder Frieden“ ging der Welt verloren, jetzt gab es Krieg, der Frieden, und Frieden, der Krieg war. In der ersten Phase dominierte — unter einer Maske offiziell erklärten Friedens — eine viele Bereiche umfassende Diversion. Sie durchsetzte politische, religiöse und soziale Bewegungen (sogar so ehrenwerte und harmlose wie die zum Schutze der Umwelt), unterwusch die Kultur und die Massenmedien, suchte die Illusionen der Jugend und die Traditionsbegriffe der Alten für sich zu gewinnen. Im zweiten Stadium verstärkte sich die kryptomilitärische Diversion, die in ihrer Wirkung bis zur Unkenntlichkeit dem Kriege glich, nur daß sie als Krieg nicht zu erkennen war. Den sauren Regen, der vom Himmel fiel, wenn schwefelhaltige Kohle verbrannt wurde und mit ihrem Rauch die Wolken zu verdünnter Schwefelsäure machte, hatte schon das zwanzigste Jahrhundert gekannt. Später gab es Regen, der Dächer, Fabriken, Straßen und Hochspannungsleitungen zerfraß, ohne daß man feststellen konnte, ob er das Werk der verseuchten Natur oder eines Feindes war, der die Giftwolken einem günstigen Wind mitgab.

So verhielt es sich bald mit allem. Es gab Massensterben bei allen möglichen Nutztieren — aber waren diese Epizootien natürlich oder von jemandem ins Werk gesetzt? Geht der Sturm, der einen ganzen Landstrich unter Wasser setzt, auf ein Naturereignis wie einst oder die geschickte Entfesselung eines Taifuns zurück? Ist eine Dürre in all ihrer Verderbnis natürlichen Ursprungs oder Folge einer geheimen Verschiebung von Luftmassen und regenschwangeren Wolken?

Klimatisch-meteorologische Gegenspionage, seismische Kundschafterei, Geheimdienste von Epidemiologen, schließlich auch von Genetikern und gar von Gewässerkundlern hatten alle Hände voll zu tun. Die Gelehrtenschaft der Welt geriet immer stärker in den Sog, im Dienste des Militärs differenzierende Erkundung zu betreiben, gleichzeitig aber wurden die Ergebnisse der Untersuchungen immer undurchsichtiger. Die Enttarnung von Diversanten war ein Kinderspiel gewesen, solange es sich um Menschen gehandelt hatte. Dann aber kam es so weit, daß Wirbelstürme, Hagelschlag, Pflanzenpest, Viehsterben, die Zunahme der Säuglingssterblichkeit und der Krebserkrankungen, endlich gar die Einschläge von Meteoriten (die Idee, Asteroiden auf das Territorium des Antagonisten zu lenken, hatte man bereits im 20. Jahrhundert gehabt) der Diversion angelastet werden konnten, und da wurde das Leben unerträglich. Unerträglich nicht nur für den Mann von der Straße, sondern auch für den Staatsmann, der ratlos und verstört war, weil er von seinen nicht weniger verstörten Beratern nichts Sicheres erfahren konnte. An den Militärakademien führte man damals neue Fächer ein, wie die kryptooffensive und kryptodefensive Strategie und Taktik, die Kryptologie der Kontra-Re-Aufklärung (das heißt die Täuschung und Irreführung der Gegenspionage in der nächsthöheren Potenz), die Kryptographie, die Feldenigmatik und schließlich die KRYPTOKRYPTIK. Diese letztere stellte auf geheime Weise die Geheimanwendung von Geheimwaffen dar, die sich nicht von harmlosen Ereignissen in der Natur unterscheiden lassen.

Die Fronten und Grenzziehungen zwischen großen und kleinen Antagonismen verwischten sich. Um die andere Seite in deren Öffentlichkeit zu diffamieren, produzierten spezielle Institutionen auf dem eigenen Territorium Falsifikate von Naturkatastrophen mit derartigen Merkmalen, daß die Unnatürlichkeit in die Augen stach. Nachgewiesenermaßen setzten reiche Länder ihren an ärmere zu herabgesetzten Preisen gelieferten Hilfssendungen an Weizen, Mais oder Kakao gewisse Mittel zu, die die sexuelle Potenz verminderten. Das war nichts anderes als ein geburtenreduzierender Geheimkrieg . Der Frieden war zum Krieg, der Krieg zum Frieden geworden. Obgleich die katastrophalen Folgen dieses Trends — ein beiderseitiger Sieg, der der beiderseitigen Niederlage gleichkam — offenkundig waren, taten die Politiker weiter, als sei nichts. In Sorge um Wählerstimmen gaben sie immer nebulösere Versprechen von einer immer günstigeren Wende in naher Zukunft, waren aber immer weniger imstande, den Lauf der realen Welt zu beeinflussen.

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