Sascha Berst - Mord im Garten des Sokrates

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Mord im Garten des Sokrates: краткое содержание, описание и аннотация

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Wir hatten die Stadtgrenze hinter uns gelassen und sahen im hellen Mondlicht schon das Zeltlager, als ich Lykon zurückhielt. Er drehte sich zu mir und sah mir unmittelbar in die Augen. Mir war, als sähe er in mich hinein.

«Ich wollte nur noch eines wissen», sagte ich kleinlaut.

«Was?», fragte er sachlich. Ich zögerte.

«Ob du mir etwas bedeutet hast?», fragte er.

Ich nickte. Ich weiß nicht, warum, aber meine Zunge klebte mir am Gaumen.

«Ich wusste, dass du mich fragen würdest», antwortete er und sah auf die Straße, wo die Menschen in Trauben an uns vorbeizogen. «Kritias wusste es auch. Er hat oft über dich gesprochen, weißt du? Er hat dich in gewisser Weise verstanden ... Aber ich kann dir nicht antworten. Ich weiß es nicht.»

«Wieso hat Kritias über mich gesprochen?», fragte ich. Allein die Vorstellung war mir zuwider.

«Er sagte, er könne verstehen, dass du ihn hasst, weil er mich dir weggenommen hat .»

Ich stand da wie versteinert. Lykon zuckte mit den Schultern.

«Ich habe ihm gesagt, dass es dir nicht um mich geht, aber das hat er mir nie geglaubt. Ich wusste, dass ich dir nicht viel bedeute», sagte Lykon und wandte sich wieder in Richtung des Lagers, wo die Soldaten den Tod seines Geliebten feierten. Ich folgte ihm langsam.

«Du hast mir etwas bedeutet», sagte ich leise, aber da waren wir schon wieder von einem Pulk Menschen umringt. Lykon sah sich nach mir um und winkte mir wie ein Schwimmer in einem reißenden Strom. Ich weiß bis heute nicht, ob er mich gehört hat.

Wir waren verschwitzt und außer Atem, als wir endlich vor Thrasybulos' großem Zelt standen. Ein Feldfeuer brannte vor seinem Eingang. Ein Hoplit hielt Wache. Mir schien, als hörte ich Stimmen im Zelt.

«Einen Augenblick, Herr», sagte der Hoplit und meldete uns.

Wir warteten. Thrasybulos' Fahne blähte sich im Wind. Lykon war schweigsam und angespannt. Plötzlich flog der Zelteingang auf, und Thrasybulos begrüßte mich stürmisch.

«Nikomachos, Held des Tages, kommt herein!», sagte er überschwänglich und umarmte und küsste mich.

Thrasybulos führte uns in sein großes Feldherrnzelt. Es hatte sich verändert, seit ich es zuletzt betreten hatte. Von soldatischer Kargheit war nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen erwarteten uns bestickte Kissen, mit Gold beschlagene Truhen und silberne Schüsseln voller Speisen. Kritias' silberne Rüstung stand an einen Dreifuß gelehnt. Das Sonnenzeichen auf dem Brustpanzer schimmerte im Licht der Öllampen.

«Wie kann ich dir helfen, mein lieber Nikomachos?», fragte Thrasybulos und setzte sich in einen prächtigen Sessel. Er sah meinem Blick durch das Zelt wandern und nickte voller Stolz. «Dem Sieger der Schlacht gebührt der Preis, nicht wahr?», stellte er fest.

«Gewiss», antwortete ich, als mein Blick auf ein kleines Tischchen neben Thrasybulos' Sessel fiel, wo zwei Becher standen. Zwei Becher! Ein eigentümlicher Geruch stand im Raum.

«Also, was führt dich zu mir? Sag es frei heraus. Ich weiß, den Sieg verdanke ich nicht zuletzt auch dir und deinem sicheren Auge. Wenn du dir etwas aussuchen möchtest?»

«Ich begehre nichts für mich», antwortete ich kurz und konnte den Blick kaum von diesem Tischchen abwenden. «Ich spreche für Lykon, hier an meiner Seite. Du kennst ihn sicher.»

Thrasybulos nickte und zog eine Augenbraue hoch. Er würdigte Lykon keines Blickes.

«Lykon bittet um Kritias' Leichnam, damit er ihn bestatten kann, wie es Sitte unter den Menschen und vor den Göttern ist», sagte ich. Thrasybulos strich sich über den Bart.

«Und du wünscht, dass ich ihm den Leichnam gebe, Niko-machos?»

«Das wünsche ich.»

Thrasybulos dachte eine Weile nach. Dann rief er plötzlich: «Hipparchos!»

Augenblicklich trat die Wache in das Zelt.

«Hipparchos, bring diesen Mann zu Kritias' Leiche und sorge dafür, dass er sie unbehelligt mitnehmen kann. Er wird sie beerdigen», befahl Thrasybulos.

Hipparchos verbeugte sich und trat einen Schritt zurück. «Wenn du mit mir kommen möchtest», sagte er an Lykon gerichtet. Der sah kurz zu Thrasybulos und verneigte sich gleichfalls, wurde aber nur mit einer verächtlichen Handbewegung weggeschickt. Lykon verließ das Zelt, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Ich habe ihn nie wiedergesehen.

«Und du, Nikomachos, was wünschst du dir an diesem Tag deines Triumphes?», fragte Thrasybulos und riss mich aus meinen Gedanken.

«Ich wollte mit dir noch über Anaxos sprechen», sagte ich.

«Was ist mit ihm?», fragte Thrasybulos beiläufig, allzu beiläufig und griff nach einem der Becher. Ich folgte der Bewegung einen Wimpernschlag zu lange, als dass es ihm nicht auffallen konnte. Er sah mich an und lächelte, aber seine Augen blieben unbewegt.

Wir waren nicht allein, jetzt wusste ich es. Wir waren nicht allein! Die Stimmen, die ich gehört hatte, der Geruch, der im Zelt hing! Ich kannte beide, die Stimme der Schlange und den Geruch von Staub und feuchten Büchern!

«Sag es», befahl Thrasybulos.

«Er ist hier», antwortete ich.

Thrasybulos nahm einen Schluck und deutete ein Lächeln an.

«Komm heraus!», sagte er gelassen. Lautlos wie ein Gespenst trat der Herr der Spione hinter einem Wandschirm hervor und stellte sich neben seinen neuen Herrn.

«Du wirst dich nicht auch mit ihm einlassen?», fragte ich entsetzt, aber da hatte mir Thrasybulos' gleichgültiger Blick die Antwort schon gegeben. Grußlos verließ ich das Zelt. Aspasia wartete - schon viel zu lange.

Wir verließen Attika am nächsten Morgen. Der Tag war hell. Eine freundliche Herbstsonne hatte den Winter wieder in das Land jenseits des Nordwinds verbannt. Als ich mich vom Boot aus zu einem letzten Abschied umwandte, sah ich das große Standbild Athenes zwischen den Tempeln der Akropolis stehen. Ihr goldener Helm blinkte im Sonnenlicht.

Eπιλγos

wir LIEßEN uns in Mazedonien nieder. Geschäftsfreunde bürgten für mich. Hier nahm ich die Arbeit meines Vaters wieder auf, hier reiften meine Söhne zu Männern und wurden meine Enkel geboren. Ich trieb wieder Handel und war darum fast jeden Tag am Hafen. Mit den Waren brachten die Schiffe immer auch Nachrichten über das Meer, und viele stammten aus Athen. So erfuhr ich, dass die Dreißig in den acht Monaten ihrer Herrschaft eintausendfünfhundert Männer ermordet hatten. Man stelle sich vor, eintausendfünfhundert, das waren mehr Opfer, als der Krieg gegen Sparta in den Jahrzehnten zuvor gefordert hatte.

Thrasybulos wurde zum nächsten Strategen gewählt. Er hat die Langen Mauern wieder aufgebaut, wurde aber später wegen der Unterschlagung von Staatseigentum angeklagt. Er ist aber wohl, so hieß es, noch einmal davongekommen.

Sokrates hatte weniger Glück. Er wurde beschuldigt, die Jugend zu verderben, und zum Tode verurteilt. Lysias soll angeboten haben, seine Verteidigungsrede zu schreiben, aber Sokrates lehnte ab. Warum, weiß ich nicht. Er hat die Richter wohl zu sehr als das genommen, was sie sein sollen, und nicht als das, was sie sind: Menschen ... Ihr wisst, einer seiner Ankläger hieß Lykon. Leider habe ich nie in Erfahrung gebracht, ob es mein ehemaliger Eromenos war. Das wäre Kritias' letzter Triumph gewesen.

Alkibiades ging es nicht besser als seinem Lehrer. Ein Meuchelmörder hat ihn hinterrücks erdolcht. Ob der Grund hierfür in der Politik oder in der Eifersucht eines betrogenen Gatten lag, wer weiß das zu sagen?

Xenophon dagegen wurde alt und schrieb Bücher.

Platon ist mir in all den Jahren immer fremd und rätselhaft geblieben. Er ist es, ich muss es zugeben, noch heute, wenn ich auch nicht zweifle, dass er es war, der uns damals durch Sokrates hat warnen lassen. Nur ein einziges Mal fühlte ich mich ihm ein wenig näher. Das war, als ich eine Schrift von ihm in Händen hielt, die das Höhlengleichnis genannt wird. Es handelt von einer Gruppe von Menschen, die in der ewigen Dunkelheit einer Höhle gefangen sind. Sie sind gefesselt und angekettet, und so fällt ihr Blick auf eine Wand vor ihnen, wo sie stets nur Schattenspiele sehen. Niemals ist da eine Frucht oder ein Krug oder ein Baum, sondern immer nur deren Schatten, und die Höhlenbewohner vertreiben sich die Zeit damit, sie zu deuten und zu erklären. Wem das am besten gelingt, der gilt als der Klügste und Angesehenste unter ihnen.

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