Sascha Berst - Mord im Garten des Sokrates

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Mord im Garten des Sokrates: краткое содержание, описание и аннотация

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Ich nickte, entzündete einen mit Pech getränkten Pfeil und legte ihn auf. Das Geschoss surrte von der Sehne und zog am Nachthimmel wie eine Sternschnuppe seine Bahn, bis es weit vor uns zu Boden ging.

«Drei Stadien», sagte ich.

«Drei», bestätigte Myson.

Wir besprachen kurz die Aufstellung der Männer und gingen anschließend zum Lager zurück. Es war kalt. Ich trug einen doppelten Mantel und warf ihn mir zweimal um die Schultern. Aspasia hatte ihn in den letzten Wochen für mich gewebt und ihn mir heute Mittag ins Lager gebracht. Es war eine feine, mühevolle Arbeit. Sie überreichte ihn mir mit einem Kuss und wünschte mir Glück.

«Du bist schweigsam geworden, seit wir in Piräus sind», sagte Myson, als wir uns schlafen legten. «Was beschäftigt dich?»

«Nichts», log ich und wandte mich ab. Ich war froh, dass Myson nicht weiter fragte.

Der nächste Tag empfing uns mit klirrender Kälte. Steif gefroren erhob ich mich von meinem Feldlager. Eine hauchdünne Eisschicht lag auf dem Wasser in meinem Waschbecken.

«Was meinst du, kommt er heute?», fragte ich Myson, der vor mir wach geworden war.

«Wir werden sehen», antwortete er lakonisch, und sein Atem dampfte dabei.

Kritias kam nicht, und Thrasybulos war nicht unglücklich deswegen. Er ließ die Hopliten antreten und die Angriffsformationen üben. Mit Schild und aufgestelltem Speer sprengten sie im Laufschritt über das Feld. Zwischen den Angriffen sangen sie, um sich die Angst zu vertreiben. Ich sammelte meine Schützen am Hügel und ging mit ihnen noch einmal alle Befehle durch. Eine graue und kraftlose Sonne stand über unseren Köpfen.

In der folgenden Nacht gefroren die Pfützen. Niemand, noch nicht einmal Myson, erinnerte sich an einen so kalten Herbst. Selbst unsere Winter waren normalerweise milder als das, was wir jetzt zu ertragen hatten! Bevor sich meine Männer schlafen legen durften, ließ ich sie die Bogen mit Schweinetalg einfetten und über den Lagerfeuern warm halten.

«Sie kommen, sie kommen!» Ein jäher Schrei weckte uns noch vor Sonnenaufgang. Die Männer sprangen auf, schimpften und liefen wild durcheinander. Kritias hatte den Vollmond genutzt, um sich, ohne eine einzige Fackel zu entzünden, mit seinen Truppen in der Nacht von Athen nach Piräus vorzutasten. Unsere Wachen hatten seine Armee erst zehn Stadien vor unserem Lager ausgemacht. Nur einen Augenblick später, und er hätte uns überrannt und niedergemetzelt. Kein Zweifel, das Moment der Überraschung war auf seiner Seite, aber noch war nichts verloren.

Ich ließ die Bogenschützen auf dem Hügel Stellung beziehen. Hinter uns ertasteten die ersten Sonnenstrahlen den Himmel und färbten ihn grau. Der Nordwind brachte dicke, schwere Wolken, die tief über unseren Köpfen hingen.

Es dauerte nicht lange, und wir sahen die Helme unserer Feinde im Licht der Sonne blinken. Feinde, sage ich? Landsleute, Athener, ich weiß nicht, wie ich sie nennen soll: Feinde jedenfalls an jenem Tag. Kritias' Heer war doppelt so groß wie das unsere. Wer hätte gedacht, dass er noch so viele Männer zu den Waffen rufen konnte? Es mussten die Männer sein, mit denen Kritias die Beute teilte. Kein anderer würde den Speer gegen uns führen. Was war mit Raios? War vielleicht mein Schwiegervater unter diesen Männern dort?

Als Kritias erkannte, dass wir ihn bereits erwarteten, ließ er den Aufmarsch stoppen. Rechts und links hatte er Reiterei, in der Mitte die Hopliten aufgestellt. Leichtbewaffnete sah ich nur wenige. Ein versprengter Überrest der Toxotai ging vor den Hopliten her, sonst sah ich keine Schützen. Einen Moment lang standen sich die Truppen unbeweglich gegenüber. Die Standarten wehten im Wind, während die Sonne die letzten Schatten aus dem Tal vertrieb und sich auf den Helmen spiegelte.

Von rechts begann die Reiterei auf das Feld zu stürmen, knapp zwei Stadien entfernt. Besser konnten wir es gar nicht treffen, als dass Kritias ausgerechnet die ungeschützten Pferde zuerst in die Schlacht schickte. Ich hob den Arm. Die erste Reihe meiner Schützen trat vor und feuerte. Die Pfeile verdunkelte wie ein Schwarm Krähen den Himmel und gingen über den Reitern nieder. Schon stürzten die ersten Pferde und versperrten den nachfolgenden Angreifern den Weg. Als die endlich aufrücken konnten, trat die zweite Reihe der Bogenschützen an. Wieder zogen die tödlichen Geschosse ihre Bahn, wieder traf es die Reiterei verheerend.

Die Reiter zogen sich zurück. Nun ließ Kritias die Hopliten gegen Thrasybulos aufmarschieren. Ich ließ die in Pech getränkten Pfeile entzünden und in Wellen schießen, bis ein wahrer Feuerregen auf Kritias' Soldaten niederging. Das war das vereinbarte Signal. Thrasybulos' Reihen schlossen dicht. Die Männer sangen den Pan und rannten im Laufschritt auf die Athener zu. Die Wucht dieses Schlages trieb Kritias' Truppen auseinander wie ein gespaltenes Stück Holz. Aber die Teile konnten sich wieder vereinigen, nachdem Thrasybulos' Einheiten abgelassen und sich zurückgezogen hatten.

Und dann sah ich ihn. Mit gezogenem Schwert ritt er vor seinen Truppen. Ein silberner Helm mit blauem Federbusch, ein silberner Brustpanzer mit einem goldenen Stern auf der Brust schützten, schmückten und verrieten ihn. Er brüllte, um seine Männer auf den nächsten Angriff einzuschwören, und es gelang. Wie ein einziges gewaltiges Tier setzten sich seine Fußtruppen in Bewegung, unbeirrbar und unaufhaltsam, wie es schien.

«Jetzt!», sagte Myson neben mir. «Du musst schießen lassen!»

Ich sah ihn verständnislos an.

«Nein», sagte ich und zog einen Pfeil aus dem Köcher.

Kritias trieb seine Männer zum Angriff. Zwei Stadien war er entfernt: ein unmögliches Ziel. Ich legte an, spannte, zielte leicht über Kritias Kopf und schoss. Der Pfeil ging links neben ihm nieder. Kritias sah noch nicht einmal hin.

«Nikomachos!», rief Myson. «Lass deine Männer schießen! Du kannst ihn aus dieser Entfernung nicht treffen!»

Ich schüttelte den Kopf, legte den Mantel ab und nahm den nächsten Pfeil. Unter uns ließ Thrasybulos seine Hopliten gegen die Athener anrennen, aber diese Attacke gelang ihm längst nicht mehr so entschlossen wie die erste. Ich sah einen seiner Offiziere eine rote Fahne schwenken. Das war der Befehl für mich. Die Bogenschützen sollten feuern.

Ich legte das Geschoss auf die Sehne und zielte rechts neben Kritias. Eineinhalb Stadien: immer noch zu weit. Der Pfeil surrte durch die Luft und verfehlte ihn erneut. Ich angelte mir den nächsten.

«Nikomachos, um Himmels willen!», schrie Myson und schüttelte mich. «Du gefährdest die ganze Schlacht!»

Ich richtete meine Augen auf ihn. Er ließ sofort ab von mir und tat zwei Schritte zurück. Ich weiß nicht, was er in diesem Moment in mir sah, einen Wahnsinnigen vielleicht, vielleicht einen Dämon. Er hat es mir auch später nie gesagt. Wieder legte ich auf und zielte. Die todbringende Spitze blinkte im Wechsellicht von Sonne und Wolken. Dann war es, als setzte der Wind aus -nur einen winzigen Augenblick lang -, ich legte meine Wünsche, meine Seele, meinen Geist und meinen ganzen Willen in diesen letzten Pfeil. «Jetzt!», sagte etwas in mir und ich schoss.

Der Pfeil suchte, der Pfeil fand sein Ziel. Im hohen Bogen ging er auf Kritias nieder und durchbohrte ihm den Hals. Er traf so genau, dass Kritias' Körper völlig unbewegt blieb. Langsam ließ sein Arm das blinkende Schwert sinken. Unbarmherzig und tödlich war der schwarze Schaft zwischen Helm und Brustpanzer gefahren. Die Kämpfer beider Seiten hielten inne und richteten ihre Augen auf den silbernen Reiter, der langsam vom Rücken seines strahlenden Schimmels glitt und endlich stürzte. Die Waffen schwiegen. Für einen Moment glich die Ruhe auf dem Schlachtfeld der Stille in einem Tempel.

Plötzlich zeriss ein Schrei das Schweigen. Aus dem Feld der Reiter löste sich eine in Purpur gekleidete Gestalt und sprengte auf den Toten zu. Kaum bei Kritias angelangt, sprang sie vom Pferd und schloss den Leichnam kniend in die Arme.

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