Sascha Berst - Mord im Garten des Sokrates

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Mord im Garten des Sokrates: краткое содержание, описание и аннотация

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Jeder weiß, was dann geschah. Es ging von Mund zu Mund und steht seitdem in den Büchern. Noch bevor einer von Kritias' Offizieren oder einer der verbleibenden Tyrannen das Kommando ergreifen und die Athener erneut in die Schlacht hätte schicken können, fielen die ersten Schneeflocken. Zuerst dachten wir, der Wind treibe launenhaft eine paar Blüten vor sich her, aber diese Blüten schmolzen auf der Haut. Die Soldaten trauten ihren Augen nicht. Die meisten hatten noch nie in ihrem Leben auch nur eine einzige Schneeflocke gesehen. Wer den Schnee kannte, hatte ihn vielleicht einmal im tiefsten Winter im Gebirge erblickt, aber niemals an der Küste und niemals im Herbst.

Der Olymp lag im Schnee, das wussten wir alle. Niemand zweifelte daran, wer dieses Zeichen gesandt haben könnte. Die Männer legten ihre Waffen auf den Boden, sahen zum Himmel und fingen die kleinen Kristalle mit offenen Mündern auf. Die Bruderschlacht war beendet, und mit ihr die Herrschaft der Dreißig.

Gleich, nachdem Kritias gefallen war und noch bevor die ersten Flocken die Erde berührten, hatte ich meinen Bogen geschultert und war den Hügel hinuntergegangen. Natürlich konnte ich in dem Moment nicht sicher sein, dass der Kampf entschieden war. Es war mir auch gleich. Ich musste ihn sehen. Ich musste seinen Leichnam sehen, musste ihm den Helm vom Kopf ziehen und in Kritias' totes Gesicht blicken. Vorher würde ich keine Ruhe mehr finden.

Ich war nur noch zehn Schritte von Kritias' Leiche entfernt, als ich den in Purpur gewandeten Reiter erkannte, obwohl ich nur seinen Rücken sah. Er hielt den Toten an die Brust gedrückt. Er weinte und jammerte und schrie wie ein Weib. Als er meine Schritte hinter sich hörte, drehte er sich um. Er sah mich, sah den Bogen und verstand.

«Warum nur, warum, Nikomachos?», klagte Lykon und drückte Kritias' Körper an sich. «Er hat doch niemandem etwas getan!»

Zwei Hopliten traten von hinten an Lykon heran und zogen ihn vom Körper seines Geliebten weg. Er wehrte sich verzwei-felt. Er heulte, kreischte, spuckte und schrie. Niemand lachte über ihn.

Ich kniete mich neben die Leiche und nahm ihr den Helm ab. Es gab keinen Zweifel. Ich sah in Kritias' tote Augen.

«Lasst ihn», sagte ich den Soldaten, die Lykon festhielten. Kaum ihrem Giff entwunden, warf er sich wieder auf den Boden und umarmte seinen Kritias wie zuvor.

«Er hat doch niemandem etwas getan! Er hat doch niemandem etwas getan!», wimmerte er immer wieder.

«Ach ja?», meinte ich höhnisch und verbittert. «Und was ist mit den vielen Menschen, die er ermordet hat? Was ist mit Periander?»

Lykon sah mich mit verheultem Gesicht an, dann schüttelte er den Kopf. «Das war nicht Kritias!», sagte er dumpf. Gerade da begann es zu schneien. Dicke Flocken fielen vom Himmel und bedeckten Kritias' leblosen Körper wie ein Leichentuch.

π

es war am abend des großen Sieges über die Dreißig Tyrannen. Der Schnee war über Tag geschmolzen, Piräus zur großen Siegesfeier geschmückt. Aspasia reichte mir gerade meinen Purpurmantel, als mein ehemaliger Geliebter Lykon das Haus betrat und darum bat, mich sprechen zu dürfen. Die Augen meines Weibes blitzten grün auf. Sie war von jeher eifersüchtig auf Lykon und duldete ihn normalerweise nicht in ihrer Nähe. An jenem Tag aber nickte sie kurz und ließ mich mit meinem früheren Eromenos allein. Sie wusste, er hatte vor wenigen Stunden den Geliebten verloren, und ahnte die Tiefe seines Verlustes. Das machte sie nachsichtig gegen ihn.

Lykon trug nicht mehr das gleiche Gewand wie am Morgen. Er hatte sich in einen schwarzen Umhang gehüllt, sich das Gesicht gewaschen und schien nun männlicher, als ich ihn je zuvor gesehen hatte. Ich führte ihn in Chilons Garten, wo wir uns ungestört unterhalten konnten, und fragte, was er von mir wolle.

«Thrasybulos hat Kritias' Leiche nach Piräus bringen lassen», antwortete Lykon in ruhigem Ton. «Ich bitte dich, mit ihm zu sprechen, damit er sie herausgibt. Ich möchte Kritias beerdigen.»

«Ich spreche mit ihm», antwortete ich sofort, «aber unter einer Bedingung.»

Lykon verstand, ohne dass ich weitersprechen musste.

«Du willst wissen, wie alles geschah», sagte er.

«Ich muss», antwortete ich.

«Das habe ich erwartet», sagte Lykon und presste die Lippen zusammen. Dann seufzte er tief und begann: «Du weißt, dass ich Kritias schon kannte, als wir ihn in Perianders Elternhaus trafen. Ich war ihm ein paar Tage vorher in der Palaistra begegnet. Ich war mit meinen Kameraden dort. Er kam zu uns, setzte sich zwischen mich und meine Kameraden und schenkte jedem eine Drachme. Jeder Junge wetteiferte um ihn, und ich wollte es ihnen zeigen. Ich wollte der Schönste sein, wollte gefallen. Ich habe Kritias verliebte Augen gemacht und ihm etwas auf der Flöte vorgespielt. Ich hatte Erfolg. Er lud mich zu sich ein. Wir verbrachten einen Nachmittag miteinander. Am nächsten Tag sahen wir uns wieder und am Abend darauf auch. Wie das eben so geht. Irgendwann lud er mich zu einem Gastmahl. Er bat mich, ihm und seinen Freunden Gesellschaft zu leisten. Ich sollte ihnen ein wenig auf der Flöte vorspielen, ein wenig tanzen. Du kannst dir vorstellen, wie stolz ich war. Der reichste Mann Athens machte mir den Hof, mir ...»

«Deswegen hatten wir uns zuletzt so wenig gesehen ...»

Lykon nickte.

«Und du warst bei diesem Gelage», stellte ich fest.

Wieder nickte er.

«Wer waren die Gäste?», fragte ich.

«Es waren nicht viele. Ein kleiner Kreis, wie Kritias sagte, aber die meisten kennst du. Der Bankier Pasion war da, Charmides, Glaukon, Kritias selbst, ich und Periander.»

«Periander», wiederholte ich, «ich dachte es mir. War Platon auch dabei?»

«Nein, nur sein Bruder ...» Lykon stockte, als fiele ihm die Erinnerung schwer.

«Sprich weiter», bat ich ihn.

Er schlug die Augen nieder und fuhr fort.

«Der Abend begann wundervoll. Kritias hatte die Terrasse und den Garten für das Fest herrichten lassen: seidene Kissen, Lampions in den Bäumen ... Neben jeder Liege stand ein Sklave, der dem Gast Wind zufächerte. Wir wurden von fünf jungen Mädchen bedient, jedes von anderer Haarfarbe, jedes von anderer Hautfarbe. Die eine war von blassestem Weiß, die nächste schon ein wenig dunkler, die fünfte schließlich schwarz wie eine Stück Kohle. Sie waren in hauchdünne seidene Gewänder gehüllt, und mit jedem Gang, den sie auftrugen, ließen sie ein Kleidungsstück fallen .»

«Erspar mir Einzelheiten», sagte ich scharf. Ich konnte mir das Gelage ohnehin schon viel zu gut vorstellen. Die Bilder in Charmides' Festsaal, der Flötenspieler, die nackte Tänzerin und die betrunkenen Männer vermischten sich mit Lykons Bericht. Ich sah Kritias' Garten, die Pfauen, die über die Wiese stolzierten, sah Lykon, nackt und verwöhnt neben seinem neuen Liebhaber, der ihn streichelte und liebkoste ...

«Alle waren fröhlich und ausgelassen, nur Periander nicht. Er saß da, trank Unmengen und machte eine Leichenbittermiene. Kritias wollte ihn aufmuntern und bat die Mädchen, einen kleinen Tanz aufzuführen - nur für ihn. Also stellten sie sich um seine Liege, wiegten sich in den Hüften und tanzten für ihn. Stell dir vor, er hat sie noch nicht einmal angesehen.

Irgendwann verlor sogar Kritias die Geduld, und er fragte Periander, was er nur habe. , antwortete der, schon ganz betrunken. , sagte Kritias beschwörend und zeigte auf mich. Er wollte nicht, dass ich von ihrem Streit etwas erfuhr. , schrie Periander und stand schwankend auf. Ich weiß noch, wie er uns angesehen hat, sein Blick war voller Abscheu. Er zog eine Buchrolle aus seinem Ärmel und schleuderte sie vor Kritias auf den Boden. , schrie er. Perserfreund dazu! Ich werde es nicht zulassen, dass du Athen dem Feind auslieferst!> Und dann spuckte er Kritias ins Gesicht - vor seinen Freunden und Gästen. Wir waren entsetzt ... Aber weißt du, was Kritias getan hat?»

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