Cay Rademacher - In Nomine Mortis
Здесь есть возможность читать онлайн «Cay Rademacher - In Nomine Mortis» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2009, Жанр: Исторический детектив, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:In Nomine Mortis
- Автор:
- Жанр:
- Год:2009
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
In Nomine Mortis: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «In Nomine Mortis»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
In Nomine Mortis — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «In Nomine Mortis», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Vor den Stufen der Porte Rouge lag die Gestalt eines Mönches in einer großen, dunklen Lache Blut.
Ein zweiter Sergeant lungerte im Schatten einer Hauswand, bis er uns erblickte. Er war größer und dünner als sein Kamerad, doch kaum weniger verschlossen. Mit wütendem Ruck zog er eine gefesselte Person hoch, die er mit einem groben Strick gebunden hatte. Ich konnte nicht viel von diesem Gefangenen erkennen, denn ein zerschlissener Kapuzenmantel unbestimmbarer Farbe verhüllte ihn. Zudem wurden meine Blicke angezogen von dem schrecklichen Anblick des Ermordeten.
»Wir haben jemanden, der etwas gesehen hat, Meister Philippe«, brummte der zweite Sergeant, der den Inquisitor offensichtlich schon besser kannte.
Philippe de Touloubre nickte höflich, doch machte er eine abwehrende Geste. »Das hat Zeit«, antwortete er. »Zunächst möchte ich mir den Toten anschauen. Habt Ihr einen Bader gerufen — falls doch noch irgendeine Hoffnung besteht?«
Der dickere Sergeant lächelte unfreundlich. Wahrscheinlich erfüllte es ihn mit höhnischer Freude, dass Meister Philippe nach einem Bader gefragt hatte, statt nach einem der ehrenhaften Ärzte — welche zwar wesentlich mehr Ansehen genossen und fast wie Adelige galten, deren Kuren und Rezepte jedoch, wie jedermann wusste, oft gefährlicher waren als die der Bader.
Bei dieser Frage hatte sich ein Mann erhoben, der bis dahin von uns unbemerkt auf einem leeren Weinfass im Halbdunkel gesessen hatte. »Ah, der Herr Garmel«, rief der Inquisitor aus, als er der Gestalt ansichtig wurde. Er schien erleichtert zu sein.
»Meister Philippe«, murmelte der Mann und verbeugte sich tief. Er war dick, schwitzte stark, roch allerdings nicht sauer, sondern nach Lavendel und anderen Badeessenzen. Er mochte vielleicht vierzig Jahre alt sein und doch war er schon ganz kahl. Seine Kleidung schien schlicht zu sein, aber sah man genauer hin, so erkannte man, dass sein dunkles Wams aus Adasseide gefertigt war und seine hohen, derb anmutenden Stiefel in Wahrheit aus weichem Hirschleder genäht waren.
»Nicolas Garmel, immer zu Diensten«, sagte er höflich und verbeugte sich vor mir nicht weniger tief, als er es vor Meister Philippe getan hatte. »Bader im Haus ›Wappen der Lilie‹ bei der Kirche Saint-Jacques-la-Boucherie, Arzt auch, wenn es belieben, Chirurgicus und Haarschneider.«
»Und der«, Meister Philippe zögerte kurz, als suche er nach dem richtigen Wort, »Mann des Vertrauens, wann immer der Inquisition ein rätselhafter Todesfall zur Untersuchung vorgelegt wird.« Garmel nickte eifrig. »Hexerei oder andere schwarze Künste waren hier jedenfalls nicht im Spiel«, sagte er. »Das lasst mich erst sehen«, entgegnete Meister Philippe. Der Bader bekreuzigte sich und beugte sich mit uns über den Toten. »Niemand hat ihn angerührt«, flüsterte er, als hätte er plötzlich Angst, dass die Gestalt durch ein allzu lautes Wort doch wieder erweckt werden könnte. »Die beiden Sergeants haben es nicht gewagt, ihn zu betasten.«
»Dann muss es jemand anders gewesen sein«, murmelte Meister Philippe, »denn angerührt wurde er, da besteht kein Zweifel.« Heinrich von Lübeck war ungefähr fünfzig Jahre alt, als ihn sein Schicksal ereilte: ein mittelgroßer, dünner, kahlköpfiger Mönch im Dominikanerhabit, der an ihm nun viel zu groß wirkte. Er lag auf dem Rücken, die Beine lang ausgestreckt, den linken Arm ebenfalls; der rechte lag etwas angewinkelt, das Gesicht des Toten war in Richtung der rechten Hand gedreht, als sei sie das Letzte gewesen, was er auf dieser Welt erblickt hätte — wenn ihm dies überhaupt noch möglich gewesen sein sollte. Neben seinem Gesicht lag nämlich ein Sehglas aus Venedig im Straßenschlamm, das Gestell war jedoch zerbrochen; ob im Kampf oder durch den Sturz, das vermochte ich nicht zu sagen.
Sorgfältig umging Meister Philippe den Toten - er erinnerte mich unwillkürlich an eine Katze, die einen Heuballen umschleicht, in dem sie eine Ratte wittert.
Überall an der Kutte schien Blut zu kleben, doch war es schwer, Einzelheiten auszumachen, denn die dunklen Flecken waren auf dem schwarzen Gewand nur undeutlich zu erkennen. »Es waren zwei Wunden, aber nur eine war tödlich«, murmelte Nicolas Garmel und deutete auf den Oberkörper des Opfers. Über der rechten Brust Heinrich von Lübecks klaffte ein großer Riss in der Kutte. Darunter kam eine Wunde zum Vorschein, die nun verklebt war von getrocknetem Blut.
»Ein Dolch, würde ich meinen«, erklärte der Bader. Seine Stimme klang ungerührt, er schien seltsam fasziniert, geradezu erfreut. »Für einen Schwertstreich ist die Wunde nicht groß genug, für den Stich einer Lanze oder einen Armbrustbolzen- oder Pfeilschuss hingegen ist sie zu groß und zu länglich. Der Stoss muss mit großer Kraft geführt worden sein. Entweder ist die Klinge zwischen den Rippen hindurchgegangen oder sie hat sogar eine zerbrochen. Dazu müsste ich mir den Körper des Toten genauer ansehen, doch das habe ich bisher nicht gewagt, ohne Eure Erlaubnis.«
»Er ist ein Mönch«, sagte Meister Philippe. »Bei allem Respekt vor Eurem Metier: Ich würde ihn ungern entkleidet auf dem Tisch eines Baders sehen wollen, wenn es sich vermeiden ließe.« Garmel nickte beflissen. »Die Todesursache ist auch so klar zu erkennen. Der Stich hat ihn gefällt — wenn er ihn auch nicht sofort tötete, denn er traf nicht seine Herzseite. Heinrich von Lübeck wird hier gelegen haben, für wenige Augenblicke noch am Leben, bis ihm so viel Blut entströmt war, dass seine Seele entfloh.«
Ich bekreuzigte mich und murmelte: »Hierusalem Hierusalem quae occidis prophetas et lapidas eos qui mittuntur ad te.« Der Bader deutete ungerührt auf die rechte Hand des Toten. Sie war so über und über mit Blut bedeckt, dass sie schwarz aussah. Ich hatte dies zunächst für ein Zeichen dafür gehalten, dass er seine Rechte auf die Wunde gedrückt hatte, bis ihn die Kräfte verließen, doch als Garmel uns darauf hinwies, erkannte auch ich, dass ein tiefer Schnitt die Hand verletzt hatte.
»Noch ein Stich«, murmelte der Bader. »Auch wenn die Klinge hier abgerutscht ist.«
Meister Philippe nickte bedächtig. »Heinrich von Lübeck hat gekämpft«, sagte er, mehr zu sich selbst als zu mir. »Mit der bloßen Hand hat er den ersten Stoß pariert und erst der zweite hat ihn gefällt.«
Der Bader blickte mich an, der ich erstaunt ausgesehen haben musste — so, als sei ich soeben Zeuge schwarzer Magie geworden. »Das haben wir schon öfter gesehen, als wir zu zählen vermögen«, erklärte er mir. »Unbewaffnete, die mit Dolch oder Schwert überfallen werden, schützen ihren Körper mit den Händen und empfangen dort die erste Verletzung. Der Schmerz durchflutet ihren Körper, sie reißen die Hände zurück, lassen die Arme sinken …«
»… und empfangen dann schutzlos den zweiten Streich«, vollendete Meister Philippe grimmig.
Dann beugte sich der Inquisitor näher über den Toten und griff zu dem großen Lederbeutel, der an der Kordel seiner Kutte hing. »Seht Ihr, Herr Garmel, Ihr mögt ein guter Bader sein, doch Ihr taugt nicht zum Inquisitor.«
»Wahrlich nicht, Meister Philippe«, erwiderte Garmel und ich hörte Angst in seiner Stimme aufflackern, wie man ein kurzes, rasch verklingendes heiseres Knirschen hört, wenn ein Stein ins Getreide gefallen ist und zwischen den Mühlrädern zermahlen wird. Meister Philippe hielt den Lederbeutel in seiner offenen Hand. »Die Verschnürung oben ist gelöst«, erklärte er mir, »so trägt man einen Beutel nicht an der Kordel. Jemand hat ihn geöffnet.«
»Es ist kein Blut an den Lederriemen zu sehen«, antwortete ich und verstand langsam. »Jemand muss den Beutel geöffnet haben, nachdem Heinrich von Lübeck niedergestreckt worden ist. Denn hätte der Sterbende es noch selbst getan, müsste dort Blut zu finden sein.« Meister Philippe entleerte den Inhalt des Beutels vorsichtig auf ein Tuch, das er aus einer Tasche, die an seiner Kordel hing, herausgezogen und einige Schritte neben dem Toten auf dem Boden ausgebreitet hatte. Es klimperte leise und glitzerte golden, silbern und kupfern, sodass sogar die beiden gelangweilten Sergeanten näher herantraten und Nicolas Garmel einen leisen Pfiff ausstieß: Dutzende Münzen glänzten auf dem Stoff.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «In Nomine Mortis»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «In Nomine Mortis» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «In Nomine Mortis» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.