Cay Rademacher - In Nomine Mortis
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- Название:In Nomine Mortis
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Erschrocken starrte ich sie an. Dixit autem ad illam remittuntur tibi peccata. Ich wusste damals noch nicht, dass die Sergeanten und die Inquisitoren in Paris Dirnen, die sie aufgriffen, in die Stadt Orleans schickten. Dort gab es Frauenklöster, in denen diese Sünderinnen wieder auf den Weg GOTTES gebracht wurden. Doch waren diese den Frauen, die ihre Seele dem Teufel verkauft hatten, ein größerer Graus als jeder Kerker.
»Mein Vater war ein ehrbarer Mann«, sagte La Pigeonette nun und ihre Stimme klang so leise und demütig, dass ich sie kaum verstehen konnte. »Arm war er, aber ehrbar. Er war ein Lastenträger an der Place de Greve, wo er die Schiffe belud. Doch eines Tages stürzte er mit einem Sack Weizen von der Laufplanke in die Seine, wo ihn die Fluten verschlangen. Da war ich zwölf Jahre alt. Und ich hatte vier jüngere Geschwister. Und wir waren arm …« Ihre Stimme versagte. Ich war schockiert und gerührt. Doch Meister Philippe verzog keine Miene.
»Das ist eine Geschichte, die ich schon so oft gehört habe, dass ich es ' nicht mehr zählen mag«, sagte er ruhig. »Alle sündigen Frauen erzählen mir von früh verstorbenen Vätern und kleinen Geschwistern, die ohne ihr frevlerisches Tun verhungern müssten. Ich glaube dir diese Geschichte nicht. Erzähl mir lieber eine Geschichte, die ich noch nicht kenne: die von dem, was du gesehen hast.« Jacquette richtete sich auf. Zum ersten Mal blickte sie uns an — und ich, der ich doch, wenn auch erst seit wenigen Stunden, Inquisitor war, wandte meine Augen ab von einer Straßendirne, die mich musterte.
»Gestern, zur elften Stunde der Nacht, ging ich mit einem Mann in diese Gasse«, sagte La Pigeonette. »Einem Kanoniker von Notre-Dame«, setzte sie hinzu und nun klang ihre Stimme nicht mehr demütig, sondern frech. »Wer war es?«, fragte der Inquisitor scharf.
Sie zuckte mit den Achseln. »Seinen Namen hat er mir nicht genannt, nur dass er zur Kirche Notre-Dame gehört. Sein Aussehen habe ich mir nicht gemerkt, denn es war schon dunkel und außerdem will ich mir nicht die Gesichter all der Männer einprägen, die sich meiner bedienen. Nur dass er dick war und kahl und das Gewand eines Priesters trug, das kann ich beschwören.
Er gab mir fünf Sous und ich dachte, ich müsste tun, was er von mir verlangte, eine Sünde — für ihn genauso wie für mich — die man jedoch leichtfertig begeht, wenn das Fleisch schwach ist oder der Magen leer. Doch der Priester hatte anderes im Sinn: Plötzlich zog er eine eiserne Kette aus seinem Gewand, eine Kette, die mit Wolle umwickelt war. Damit drosch er auf mich ein, auf meine Brust und meinen Bauch, wieder und immer wieder. Auch als ich noch am Boden lag. Ich bekam keine Luft mehr von all den Schlägen.
Irgendwann ließ er von mir ab und verschwand. Ich lag in dieser Gasse, vor Schmerzen nicht fähig, mich aufzurichten. Ich weiß nicht, wie lange ich so zubrachte.
Da hörte ich irgendwann, es war finsterste Nacht, Schritte, dann Rufen, dann ein Geräusch, als würde ein Sack Weizen auf die Straße fallen, dann wieder Schritte. Danach war es eine Zeitlang still, dann hörte ich wieder Schritte. Ich hoffte, dass mir jemand helfen würde, also zog ich mich, meinen brennenden Körper vergessend, bis zum Ausgang dieser Gasse, wo ich Notre-Dame erblickte — und davor einen Mann. Oder besser gesagt: zwei Männer.« Sie schwieg. Meister Philippe zeigte keine Regung. Geduldig starrte er die Straßendirne an und wartete darauf, dass sie die Kraft fand, weiterzureden.
»Vor dem Portal lag ein Mensch. Dass es ein Mönch war, haben mir erst die Sergeanten gesagt.« Hierauf warf Meister Philippe den beiden einen strengen Blick zu, schwieg jedoch. »Ich erkannte nur ein dunkles Bündel im fahlen Licht des Mondes. Und darüber beugte sich eine Gestalt…«
»Was tat diese Gestalt?«, fragte der Inquisitor, als Jacquette vergessen zu haben schien, weiterzusprechen.
»Sie hatte sich über den Liegenden gebeugt. Es sah so aus, als zerrte sie an einem Beutel, der irgendwie mit der Gestalt am Boden verbunden war. Jedenfalls bekam sie den Beutel nicht ab. Doch dann sah ich, wie sie ein großes Stück Buch aus dem Beutel zog.«
»Ein Buch?«, fragte Meister Philippe erstaunt.
La Pigeonette nickte. »Ja, so groß wie die Bibeln, welche die Priester in der Heiligen Messe emporheben. Und prachtvoll schien es mir zu sein. Pergament war es, es schimmerte im Mondlicht.«
»Was stand darauf?«, fragte ich, der ich meine Neugier und meine Verwunderung nicht länger bezähmen konnte. Sofort bereute ich meine Frage.
Denn Jacquette warf mir einen verwunderten Blick zu, der sich sogleich in Spott verwandelte. »Ich kann nicht lesen«, entgegnete sie. »Und selbst wenn ich es könnte: Die Entfernung war zu groß, als dass ich irgendetwas hätte erkennen können.«
»Das Buch magst du nicht gelesen haben«, sagte Meister Philippe. »Aber vielleicht kannst du uns wenigstens sagen, wie der Mann ausgesehen hat, der es aus dem Beutel zog?«
La Pigeonette blickte zu Boden. »Ich habe nicht viel gesehen«, murmelte sie. »Er hatte einen Umhang an und war ziemlich groß, glaube ich, vielleicht schien er mir aber auch nur wegen der Düsternis so groß zu sein. In sein Gesicht konnte ich nicht blicken.« Der Inquisitor nickte. »Und was geschah weiter?«, fragte er. »Der Mann muss mich gehört haben, als ich über das Pflaster der Gasse kroch«, sagte Jacquette leise. »Er richtete sich auf und sprang von dem Körper weg. Jetzt hat er mich entdeckt und wird auch mich erschlagend, dachte ich. Und vor Schmerzen und Schreck wurde ich ohnmächtig. Erst die beiden Sergeanten haben mich«, sie zögerte erneut, »geweckt«, vollendete sie schließlich und warf den beiden Männern einen wütenden Blick zu.
»GOTT hat dich beschützt, obwohl du eine Sünderin bist«, sagte Meister Philippe. »Denn der Unbekannte muss geflohen sein, als er dich hörte. So aber wirst du, obwohl die niedrigste der Frauen, doch zum Werkzeug SEINER Rache. Denn immerhin hast du uns auf die erste Spur gebracht. Ich werde dich nicht nach Orleans schicken.« Jacquette fiel wieder auf die Knie und murmelte Dankesworte, doch er hob abwehrend die Hände.
»Aber ich brauche dich vielleicht noch«, sagte Meister Philippe. Plötzlich klang seine Stimme eisig. »Führt sie in den Kerker des Grand Châtelet, bis ich nach ihr schicke«, befahl er den beiden Sergeanten. Jacquette starrte uns einen Augenblick lang zornerfüllt an, dann spuckte sie uns vor die Füße. Ruppig riss der dickere der beiden Sergeanten an ihrem Strick und schleifte sie fort, während sich sein Kamerad beflissen verbeugte. »Sollen wir sie peitschen lassen, Herr?«, fragte er.
Meister Philippe machte eine Geste, als wolle er Fliegen verscheuchen. »Sorge mit Herrn Garmel dafür, dass der Körper unseres Mitbruders mit der Ehre, die ihm gebührt, in unser Kloster gebracht wird. Ich habe nun nachzudenken!«
»Eine Gestalt, verhüllt von einem dunklen Mantel, groß oder vielleicht auch nicht, beugt sich über den toten Mönch und raubt ihm ein Buch, in dem etwas uns Unbekanntes steht«, murmelte Meister Philippe. »Nach dieser Beschreibung könnte fast jeder Mann in Paris der Mörder gewesen sein«, erwiderte ich, ohne große Hoffnung in der Stimme.
Der Inquisitor sah mich an und lächelte dünn. »Ne ergo timueritis eos nihil enim opertum quod non revelabitur et occultum quod non scietur. Du glaubst, dass es ein Mann ist, doch tatsächlich hat die Dirne kaum mehr als eine Gestalt gesehen, verborgen unter einem Gewand. Es kann, selbst wenn es uns wenig wahrscheinlich vorkommen mag, auch eine Frau gewesen sein.«
Ich hob die Hände. »Aber dann kann es ja fast jeder getan haben! Wie sollen wir die Seelen aller zweihunderttausend guten Bürger von Paris prüfen?«
Meister Philippe lachte jetzt. »Der HERR hat uns eine noch kompliziertere Aufgabe gestellt, als du annimmst, mein junger, ehrgeiziger, jedoch leicht zu entmutigender Bruder: Jacquette hat nur gesehen, dass sich die Gestalt über den Toten gebeugt hat. Sie hat nicht gesehen, dass er ihn auch ermordete. Mag sein, dass Heinrich von Lübeck schon gefallen war, als jener Unbekannte sich ihm näherte. Ich glaube außerdem, dass uns das Täubchen nicht alles gezwitschert hat, was es in jener Nacht gesehen hat. Jacquette verschweigt uns etwas, ich spüre es. Deshalb ließ ich sie in den Kerker bringen. Ein oder zwei Tage bei Wasser und Brot reichen nach meiner Erfahrung gemeinhin aus, um der Erinnerung auf die Sprünge zu helfen. Mag sein, dass sie uns dann noch etwas erzählen kann, das uns weiterhilft.«
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