Cay Rademacher - In Nomine Mortis
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- Название:In Nomine Mortis
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Doch meine Selbsttäuschung hielt nicht lange. Ich dachte an Jacquette, doch meine Gedanken an das Täubchen waren nicht die eines Heiligen. Ihr Gesicht sah ich vor meinem inneren Auge, ihre Haare, ihre Augen, ihren Mund, ihre Brust — ich fuhr von meiner Pritsche auf und heiße Scham glühte in mir.
So verbrachte ich schließlich die erste Nacht in Paris - dem Ort meiner Sehnsucht — nicht auf der harten Pritsche meines Klosters, sondern ausgestreckt auf dem kalten Boden vor dem Altar der Kirche. Hierhin hatte ich mich geschlichen, hatte mich niedergeworfen und gedemütigt vor IHM und IHN angefleht, mir Stärke zu geben. Doch GOTT der HERR beschloss in jener Nacht in SEINER unergründlichen Weisheit, meine Gebete nicht zu erhören, sondern mich zu verdammen.
4
DIE GEHEIMNISVOLLE KOGGE
Ich erhob mich, als ich den ersten Bruder zur Kirche schleichen hörte. Es war ein älterer Mann, der Nachtwache hatte und nun die Kerzen anzündete vor den Laudes. Der Tag von Sankt Markulf brach an, der Maientag, der Tag der Freude und des Lichts. Doch meine Gelenke schmerzten, meine Knochen waren kalt, meine Seele verfroren - ich fühlte mich kaum lebendiger als der Tote von Notre-Dame. Mühsam schleppte ich mich in das Dunkel zwischen zwei Pfeilern, damit mich der Bruder, der zu meinem Glück schläfrig war und noch vor Müdigkeit wankte, nicht erblickte. Als die anderen Mönche in einer langen Zweierreihe eintraten, schloss ich mich dem letzten Bruder unauffällig an.
»Gloria« schollen unsere Stimmen zum Himmel, doch meine Seele mochte nicht folgen; zu sündig fühlte ich mich, beschmutzt und unwürdig, in diesem heiligen Hause zu sein.
»HERR, DU GOTT der Vergeltung, DU GOTT der Vergeltung, erscheine!«, so lasen wir den 94. Psalm: »Erhebe DICH, DU Richter der Welt; vergilt den Hofifärtigen, was sie verdienen!« Ich schämte mich, denn ich fühlte, wie ER in jenem Augenblick bis ins Innerste meiner Seele blickte. Doch verzweifelt rezitierte ich weiter, auch wenn mir heiße Tränen über die Wangen rannen. »HERR, sie zerschlagen DEIN Volk und plagen DEIN Erbe. Witwen und Fremdlinge bringen sie um und töten die Waisen und sagen: Der HERR sieht's nicht, und der GOTT Jakobs beachtet's nicht.«
Erst in den letzten Zeilen fasste ich wieder Mut. Ja, ER verzeihe mir, in meiner Vermessenheit meinte ich, dass sie allein für mich geschrieben worden waren. Mit neuer Kraft las ich vor, so laut, dass sich mancher Mitbruder verstohlen zu mir umblickte. »Wenn der HERR mir nicht hülfe, läge ich bald am Orte des Schweigens. Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, DEINE Gnade. Ich hatte viel Kummer in meinem Herzen, aber DEINE Tröstungen erquickten meine Seele. DU hast ja nicht Gemeinschaft mit dem Richterstuhl der Bösen, die das Gesetz missbrauchen und Unheil schaffen. Sie rotten sich zusammen wider den Gerechten und verurteilen unschuldig Blut. Aber der HERR ist mein Schutz, mein GOTT ist der Hort meiner Zuversicht. Und ER wird ihnen ihr Unrecht vergelten und sie um ihrer Bosheit willen vertilgen; der HERR, unser GOTT, wird sie vertilgen.«
»GOTT wird die Bösen sicher vertilgen, so wie es geschrieben steht«, murmelte ein verhüllter Bruder, der neben mir schritt, als wir kurz darauf zusammen die Kirche verließen. »Aber SEINE Diener müssen ausgeschlafen sein, um IHM dabei zu helfen. Der kalte Boden vor dem Altar ist ein Platz, um zu IHM zu beten, aber nicht, um im Kampf gegen das Böse die Kräfte zu sammeln.« Der Mönch deutete ein Nicken an, dann ging er durch den Kreuzgang lautlos davon. Ich blickte Philippe de Touloubre nach und fragte mich, ob es auf dieser Welt auch nur ein Geheimnis geben mochte, das dem Inquisitor verborgen bleiben würde.
*
Am Morgen dieses Tages nahm mich Philippe de Touloubre beiseite. Es war die Stunde nach dem Mahl, es war noch dunkel draußen und still und friedlich. Wir schritten mit verhüllten Häuptern den Kreuzgang entlang. Der Inquisitor murmelte im Gehen — so leise, dass ich ihn kaum vernehmen konnte.
»Klostermauern haben Ohren«, erklärte er mir und deutete ein Lächeln an, als er bemerkte, dass ich meinen Kopf zur Seite neigen musste, um ihn verstehen zu können. »Ich möchte nicht, dass im Dormitorium über unsere Nachforschungen noch heftiger geflüstert wird, als es die geschätzten Mitbrüder sowieso schon tun.«
Dann erklärte mir der Inquisitor, er habe nach den Vigilien den Portarius noch einmal »brüderlich befragt« und tatsächlich dazu gebracht, sein Schweigegelübde aufzugeben. Ich konnte mir inzwischen lebhaft vorstellen, wie dies wohl ausgesehen haben mochte: Philippe de Touloubre, scheinbar ausgeruht und frisch wie nach langem Schlaf, hörte in finsterster Nacht einen verängstigten und übermüdeten Mitbruder aus.
»Der Portarius gab schließlich — gebührend zerknirscht, selbstverständlich — zu, dass ihm Heinrich von Lübeck einen Schlauch Burgunderwein gegeben habe. Dafür sollte der Portarius ihn, wann immer es unserem nun leider verstorbenen Mitbruder beliebte, ohne große Fragen aus dem Kloster lassen. Unser Torwächter, neugierig wie jeder gute Mönch, behauptet, dass er weiß, wohin Heinrich von Lübeck gegangen ist: zu einem deutschen Händler, der in Paris weilt. Angeblich sollen sie sich aus ihrer Heimat kennen.«
»Seinen Namen wusste der Portarius aber nicht?«, fragte ich. Philippe de Touloubre schüttelte den Kopf, was ich unter der Kapuze kaum erkennen konnte. »Nein«, antwortete er. »Es liegt an uns, den Namen herauszufinden — und dem Kaufmann dann einen Besuch abzustatten. Wir wollen uns nun eilen.«
»Wohin gehen wir?«, fragte ich ratlos.
»Zum Prévôt royal«, antwortete der Inquisitor. »Ihm unterstehen alle Wachen der Stadt. Vielleicht wird er es wissen. Ganz sicher wird er unseren Besuch erwarten, denn er weiß, dass wir den Tod des Mönches untersuchen. Eigentlich wäre es seine Aufgabe, den Mörder zu finden, denn die Tat fand ja auf städtischem Boden statt.«
»Hätten wir ihn dann nicht sofort aufsuchen sollen?«, erdreistete ich mich zu fragen.
Philippe de Touloubre lächelte. »Wir wollen ihm zeigen, wie wichtig wir ihn nehmen«, erwiderte er.
*
Als wir das Kloster verließen, sah ich mich überrascht um. Allerorten, so schien mir, waren die Häuser geschmückt: Eichen-, Buchen- und Birkenzweige waren mehr oder weniger kunstvoll um viele Hauseingänge gewunden.
Philippe de Touloubre bemerkte meinen Blick und lächelte nachsichtig. »Es ist Maientag«, sagte er. »Ein Tag, der dir und mir nichts bedeutet, wohl aber vielen Jünglingen in Paris. Sie sind des Nachts in den Bois de Boulogne und andere Wälder gezogen, um frisches Grün zu schneiden für ihre Angebeteten. Dies winden sie dann zum Zeichen ihrer Zuneigung um die Hauseingänge ihrer Liebsten. Dieser Brauch, befürchte ich, mag auf heidnische Zeiten zurückgehen. Und ich befürchte noch viel mehr, nämlich dass mancher Jüngling seiner Angebeteten, aber noch nicht Angetrauten, nicht nur in keuscher Liebe zugetan ist. Nur zu oft wird das frische Grün weniger Zeichen reiner Liebe sein als Symbol des Triumphes der Sünde, denn die Wollust war zu Gast in den geschmückten Häusern. Doch der Kampf gegen diese Sünde muss Sache unserer Brüder sein, die an Sonntagen predigen und mit der Hölle und ihren Qualen drohen. Wir Inquisitoren müssen uns finstereren, doch glücklicherweise auch weniger häufig vorkommenden Sünden stellen.«
Philippe de Touloubre hatte, wie immer, Recht. Doch als wir die Straßen Richtung Seine hinunterschritten, warf ich immer wieder verstohlene Blicke auf die Zweige. Ich konnte nicht anders: Ich versuchte, mir auszumalen, was wohl in der vorangegangenen Nacht hinter den geschmückten Mauern vorgegangen sein mochte. Unweigerlich kam mir ein Bild in den Kopf, ein Bild von einer jungen Straßendirne, die in Furcht war vor der Inquisition. Oh, wie sündigte ich im Geiste! Wir überquerten die Seine und die Cite, bis wir am jenseitigen Ufer angelangt waren. Dort wandten wir uns nach links und gingen die Rue Saint-Honore entlang, wo sich zu dieser frühen Stunde schon die Fuhrwerke der Händler drängten und die Karren der Bauern, auf denen die Landleute Rüben und Feuerholz zu den Märkten brachten. Vor allem aber duftete die Rue Saint-Honore wie keine andere Straße von Paris - denn in den Häusern zu beiden Seiten der Straße standen, dicht gedrängt wie Landsknechte vor einer Schlacht, die Backstuben der Stadt. Mochte es anderswo nach Kot, Kohlstrünken und wilden Schweinen stinken, so waren hier die üblichen Miasmen der Stadt überlagert von einem betäubenden Duft nach weißem Brot und Blätterteig, nach Pastetenrollen, mürbem Gebäck und Torten.
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