Cay Rademacher - In Nomine Mortis

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In Nomine Mortis: краткое содержание, описание и аннотация

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Paris, 1348. Vor Notre-Dame wird die Leiche eines Dominikaners gefunden. Sein junger Mitbruder Ranulf soll bei der Aufklärung des Verbrechens helfen. Doch die Liste der Verdächtigen ist lang. Eine Schönfrau, ein Vagant, ein Reeder ═ alle haben sie etwas zu verbergen. Aber wer ist der Mörder? Plötzlich zieht eine neue Gefahr herauf: Die Pest lauert vor den Toren der Stadt. Für Ranulf beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit ...

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»Lasst die Hoffnung nicht sterben!«, flehte ich ihn an. »Seid stark. GOTT wird die erlösen, die wahrhaft glauben. Noch ist nicht alles verloren!«

Statt mir mit Worten zu antworten, hob der Bader nur seine Arme. Zunächst blickte ich ihn verwundert an, dann erkannte ich es: Beulen unter seinen Achseln, groß wie Hühnereier. »Ja«, sagte Nicolas Garmel schließlich, »auch ich bin schon gezeichnet. Ein Tag noch, vielleicht werden es auch zwei. Dann werden die Beulen aufbrechen und Blut und Eiter und schwarze Galle werden mir entströmen. Das Fieber wird mich packen, der Schmerz wird über mich kommen. Dann werde ich mich niederlegen. Und ich werde sterben — der letzte Tote dieser großen Abtei wird ein Ketzer sein.« Was gab es da noch zu sagen?

Ich erteilte dem Bader meinen Segen, dann wandte ich mich um und verließ das Kloster. Ich wusste, dass ich Nicolas Garmel niemals wiedersehen würde.

So machte ich mich denn auf gen Paris, dessen Dächer glänzten, während dahinter wie eine schwarze Wand das Gewitter am Himmel aufzog. Die Stadt glich mir nun nicht länger dem Himmlischen Jerusalem, vielmehr glaubte ich, an den Pforten der Hölle zu stehen. Den eisernen Schürhaken packte ich fester, dann ging ich los.

*

Ich kam nur ein paar Schritte weit, da erblickte ich einen Toten am Wegesrand. Dann noch einen und noch einen. Um den dritten stritten sich einige Hunde. Sie knurrten und winselten, sie rissen am Körper des Unglücklichen. Von ihren Lefzen troff Blut, es stank nach Verwesung.

Ich sah mich nach Hilfe um, doch erblickte ich keinen Menschen. So schrie ich denn zornig und schleuderte auch ein paar Steine. Doch dies half nicht. Erst als ich mit dem Schürhaken auf den ersten Hund eindrosch, dass er jaulend davonstob, wichen die anderen. Doch sie umkreisten mich in wenigen Schritten Abstand und knurrten böse. Das Gesicht des Toten war schon so zerrissen worden, dass ich seine Züge nicht mehr erkennen konnte. Ich hatte kaum Zeit, einen Lumpen, der seinen Leib bedeckte, über sein Gesicht zu werfen, da schnappte einer der Hunde nach mir. Nur weil ich mich mit einem Sprung in Sicherheit brachte, blieb ich unverletzt. Ich wollte wieder auf das Tier losgehen, entschlossen, den Toten nicht vor meinen Augen zerreißen zu lassen, da gewahrte ich, dass auch die Leiber der Hunde Beulen entstellten. Kein Zweifel: Auch die Tiere würden sterben.

Da packte mich die Angst und ich floh vor den todkranken Hunden und ihrem grausigen Mahl. Ich rannte den ganzen Weg, bis ich zum großen Stadttor kam, das gen Norden wies.

Doch seltsam: Keinen Wachsoldaten sah ich dort, niemand stand auf der Mauer und hielt Ausschau. Kein Bettler hockte am Wegesrand, kein Händler hatte seinen Karren abgestellt. Ich sah weder Maultiere noch Zugochsen, ja nicht einmal Raben, die doch sonst in Scharen das Gewölbe des Tores umschwirrten. Die massigen Torflügel standen jedoch weit geöffnet. Beklommenen Herzens trat ich hindurch.

Und fürwahr: Die Hölle tat sich mir auf, da ich Paris betrat.

Dixitque ei Iesus sine ut mortui sepeliant mortuos suos tu autem vade adnuntia regnum DEI.

Das Erste, was mir auffiel, war die Stille, als ich die Stadt betrat. Keine Stimme vernahm ich, keinen Lärm: keine Flüche, kein Gesang, keine Rufe der Marktweiber, kein Spiel der Vaganten, kein Gekreisch der Kinder; keine rumpelnden, eisenbeschlagenen Räder auf dem Pflaster, kein Hufgeklapper, kein Glockenläuten. Nur das Flattern von Taubenflügeln hallte durch die Stadt - und das Gesumm unzähliger Fliegen.

In dicken, dunklen Wolken standen sie über den Toten, die allerorten auf der Straße lagen. Ich erblickte Männer und Frauen, Kinder und Greise, manchen Edelmann, viele Bürger und Bauern, einige Bettler, auch einen Arzt in seiner prächtigen Kleidung und zwei Franziskaner. Manche waren mitten auf dem Weg hingesunken, das Gesicht schwarz wie Kohle, als hätte sie der Tod in einem einzigen Augenblick umgemäht wie der Sensenmann das Gras. Andere waren in der Bäckerei oder in der Schmiede zu Boden gegangen und nie wieder aufgestanden. Wieder andere fand ich, die hatten sich an Hauswände gekrümmt oder an die Pforten der Häuser gekrallt — so, als hätten sie mit der Kraft ihrer letzten Atemzüge verzweifelt versucht, sich in die Gebäude zu retten.

Doch wer hätte ihnen dort noch öffnen sollen? Aus den offen stehenden Fenstern so mancher Bürgerhäuser entquollen Wolken unzähliger Fliegen — und wie es in den Zimmern aussah, aus denen sie kamen, das wollte ich nicht wissen.

Schwer drohte ein Gewitter. Es stank nach Tod und Fäulnis und süßlicher Verwesung, dass es einem den Atem raubte. Zudem mussten irgendwo in der Stadt kleine Brände wüten, denn ich sah dunkle, grauschwarze Qualmwolken und feine Asche langsam durch die stickige Luft der Gassen ziehen.

So schlug ich mir denn einen Zipfel der Kapuze meiner Kutte, die in den langen Tagen im Kerker beschmutzt und zerrissen worden war, quer über den Mund, damit ich nicht gar so viele schädliche Miasmen einatmen musste. Dann ging ich weiter Richtung Seine. Doch wie kann ich mein Entsetzen beschreiben, da plötzlich einer der Toten den Arm nach mir reckte?

Es war ein Mann, ein Bettler, der gar nicht tot war, zumindest noch nicht ganz. Der Unglückliche lag in seinen schwärzlichen, fauligen Ausscheidungen; Beulen überwucherten sein Gesicht. Fliegen hatten sich schon wie ein schrecklicher Schleier auf seinem Kopf niedergelassen. Nun, da er mit letzter Kraft den Kopf hob, flogen sie auf und umschwirrten ihn mit wütendem Gesumm. Langsam kroch der Kranke auf mich zu, die Rechte hatte er wie eine Klaue erhoben. Er stöhnte vor Schmerzen, vermochte jedoch kein Wort mehr über seine blutigen Lippen zu bringen. So flehte er mich stumm an, irgendetwas für ihn zu tun.

Doch was hätte ich noch zu tun vermocht? Wäre ich bei ihm geblieben, wäre ich bei jedem Sterbenden geblieben, ich wäre wohl nie an mein Ziel gelangt. So wandte ich mich schaudernd ab — und rannte die Straße hinunter, so schnell ich konnte.

Ich werde mich dafür schämen bis an das Ende meiner Tage, doch weiß ich zugleich, dass es richtig war, was ich getan habe. Denn nicht den Sterbenden durfte an jenem Tag meine Sorge gelten, sondern den Lebenden.

Bald gewahrte ich, dass ich doch nicht der einzige Mensch war, der sich noch auf seinen Beinen halten konnte. Hinter manchen Fenstern sah ich Schatten und misstrauische Augen, die mir folgten; Fensterläden wurden plötzlich zugeschlagen, als ich mich näherte, ich hörte, wie sich in der Türe eines Bürgerhauses leise quietschend der Schlüssel im Schloss drehte.

Dann sah ich in den düsteren Seitengassen Schatten: verhüllte Gestalten, ob Mann oder Weib war schwer zu unterscheiden, welche die Türen der Gebäude aufbrachen und Leuchter, Teppiche und silbernes Besteck davonschleppten. Andere Schatten beugten sich gar über die entstellten Toten und Sterbenden und raubten sie aus. Diese Verbrecher! Diese Narren! Was wollten sie kaufen mit all dem Gold und Silber? Sicherheit vor dem Schwarzen Tod? Die gab es nicht einmal im Königspalast! Vergebung ihrer Sünden? Als ob der Teufel sich von irdischen Schätzen bestechen ließe! So gaben sie denn für den Reichtum einer Stunde ihr ewiges Leben dahin. Ich war schon ein gutes Stück meines grausigen Weges vorangekommen, da hielt ich plötzlich inne. Musik.

Ich glaubte, dass Satan meinen Sinnen einen Streich spielen wollte, doch als ich leise weiterschlich, da vernahm ich, je näher ich der Seine kam, desto deutlicher, die Töne einer Schalmei. Dazu spielte eine Laute und jemand schlug eine Trommel in einem wilden Takt. Kein Chor war dies, kein frommer Hymnus, sondern die Melodie von Menschen, die zum Tanz aufspielen.

Ich weiß nicht, warum es so war, vielleicht war es eine Vorahnung: Diese fröhlichen Weisen jedenfalls versetzten mich in noch größere Angst als die tödliche Stille zuvor.

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