Cay Rademacher - In Nomine Mortis

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In Nomine Mortis: краткое содержание, описание и аннотация

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Paris, 1348. Vor Notre-Dame wird die Leiche eines Dominikaners gefunden. Sein junger Mitbruder Ranulf soll bei der Aufklärung des Verbrechens helfen. Doch die Liste der Verdächtigen ist lang. Eine Schönfrau, ein Vagant, ein Reeder ═ alle haben sie etwas zu verbergen. Aber wer ist der Mörder? Plötzlich zieht eine neue Gefahr herauf: Die Pest lauert vor den Toren der Stadt. Für Ranulf beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit ...

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Was hätte ich da erwidern sollen? Dass mich seine Worte schmerzten, als hätte ich, zum zweiten Mal in meinem Leben, meinen Vater verloren? Oder hätte ich den Inquistor gar bedauern sollen? Hätte ich um Vergebung flehen müssen? Hätte ich Verzeihung erbeten können? Ich sagte nichts dergleichen, denn jedes Wort kam mir nun einer Lüge gleich. Es bedeutete nichts mehr.

Meister Philippe sah plötzlich müde aus. »Die ›Kreuz der Trave‹ wird in wenigen Tagen lossegeln«, sagte er, dann erhob er sich und starrte auf mich, der ich auf der Streckbank lag, hinunter. Sein Blick war so kalt, dass mich fröstelte.

»Die Seuche hat den Steuermann Gernot geholt. Das allein schenkt dir ein paar Tage Leben. Denn wir müssen zunächst einen Ersatz für ihn finden. Dann wird die Kogge Paris verlassen und das Land der Periöken ansteuern.

Ich will so wenig Aufsehen wie möglich erregen. Also werde ich dich erst an dem Tag, da die ›Kreuz der Trave‹ Paris verlassen wird, öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen. Dies wird dem Volk ein großes Schauspiel sein — und niemand wird auf das Schiff achten, wenn es die Seine abwärts segelt. Du hast also noch ein paar Tage Zeit. Lebe wohl. Sammle deine Gedanken, reinige dein Herz und bete!« Mit diesen Worten schlug der Inquisitor das Kreuz über mir, drehte sich um und verließ die Folterkammer, ohne mir noch einmal einen Blick zu schenken.

*

In seiner großen Gnade hatte Philippe de Touloubre darauf verzichtet, mich foltern zu lassen. Ja, er hatte es nicht einmal für nötig erachtet, mich offiziell nach meinen Sünden zu befragen, sodass ich ihm nichts gestehen musste, das im Protokoll für die Ewigkeit verzeichnet worden wäre. Es gab keine Zeugen unserer Unterredung. So unbegreiflich dies klingen mag, ich war traurig darüber, dass mir die Streckbank und die glühenden Zangen erspart geblieben waren, denn ich wollte sterben. Die Folter, so hatte ich gehofft, würde mir die Tür öffnen, um jene Welt aus Blut und Sünde zu verlassen. So aber löste mir der Folterknecht schweigend die Fesseln der Streckbank und stieß mich zurück in meine düstere Zelle. Ich setzte mich dort nieder und haderte mit GOTT.

17

DAS GEHEIMNIS VON NOTRE-DAME

Mit welchen Worten vermag ich die Verzweiflung zu beschreiben, die nun meine Seele in eiserner Klammer hielt, .da ich Stunde um Stunde, Tag um Tag in der finsteren Zelle saß? Allein war ich mit mir und meinen quälenden Gedanken. Hinzu kam, dass Hunger und Durst mich mehr und mehr plagten. Wann mochte das letzte Mal jene Klappe in der Pforte geöffnet worden sein, durch die mir der Folterknecht hartes Brot und einen Krug Wasser gereicht hatte? War es einen Tag her? Oder zwei? Oder gar drei?

Oh, ich Elender. Ich wollte sterben, ja, ich sehnte mich nach der Folter, in der Hoffnung, dass sie mich aus diesem Leben erlösen möge. Doch irgendwann raffte ich mich auf, kroch müde bis zur Zellentür — und schlug mit der Faust dagegen. Ich, der ich eben noch mit meinem irdischen Dasein abgeschlossen hatte, rief um Hilfe und bettelte um Wasser und Brot. Und irgendwann wurde ich erhört.

Ich vernahm seltsam schlurfende, langsame Schritte, die sich meinem Verlies näherten. Mit letzten Kräften hob ich meine Stimme - und schloss dann wieder meinen Mund. Denn nicht die winzige Klappe wurde geöffnet, sondern unendlich langsam, ja mühselig wurde der Schlüssel der Kerkertür gedreht. Dann öffnete sich die Pforte. Ich sah zunächst nicht mehr als einen schwachen Lichtschein. Irgendwo brannte eine Fackel und warf ihr unruhiges Licht durch den unterirdischen Gang. Mochte es Tag oder mochte es Nacht sein? Ich wusste es nicht.

Als sich meine Augen an das flackernde Licht gewöhnt hatten, gewahrte ich einen Schatten am Boden des Ganges: Es war einer der beiden Folterknechte. Nun lag er gekrümmt auf den schimmelüberzogenen Steinen und stöhnte vor Qual. Er war es, der mir mit seiner letzten Kraft die Tür geöffnet hatte.

»Bruder«, flüsterte er mit erstickender Stimme, »habt Erbarmen mit einem armen Sünder! Nehmt mir die Beichte ab, bevor ich sterben muss!«

Ich kniete mich zu ihm, obwohl ich selbst vor Schwäche schwankte. »Was ist geschehen?«, fragte ich.

»Nehmt die Fackel und seht«, flüsterte der Folterknecht. Ich holte die Fackel, die in einem eisernen Ring am Ende des Ganges steckte. Und fürwahr: Als ihr Licht nun auf die bejammernswerte Gestalt fiel, da musste er mir nichts mehr erklären: Beulen und aufgeplatzte Schwären überzogen sein Gesicht und seinen Leib. Er blutete aus wohl drei Dutzend Wunden, selbst aus seinen Augen troff ihm Lebenssaft. Sein Atem, der nur noch stoßweise ging, stank schon nach Verwesung.

»Die Seuche, Bruder«, flüsterte er, »die Seuche holt uns alle.« So blieb ich denn bei ihm, nahm ihm die Beichte ab und sprach ihm Mut und Trost zu, auf dass er mit leichterem Herzen in SEIN Reich gehen möge. GOTT ist mein Zeuge: Ich blieb bei dem sterbenden Folterknecht wohl mehr als eine Stunde lang, bis seine Seele mit einem letzten Seufzer entflohen war.

Dann erhob ich mich, schlug das Kreuz über dem Toten — und blickte mich um. War ich frei?

Vorsichtig schlich ich bis zum Ende des Ganges. Die Folterkammer war leer. Auch auf der Treppe, die ins Licht führte, zeigte sich niemand. Ich sah, dass am Fuße der Stufen ein Verschlag in den Felsen des Untergrundes gehauen war. Es war die Stube der Folterknechte. Einen Krug Wasser sah ich dort, auch etwas Bier, hartes Brot und eine Zwiebel. Gierig schlang ich alles in mich hinein.

Dann, da mit meinen Kräften auch mein Geist zu mir zurückgekommen war, blickte ich mich genauer um. Schließlich entdeckte ich, halb unter Lumpen verborgen, einen eisernen Ring, an dem Schlüssel hingen. Es sah aus, als habe ihn jemand achtlos weggeworfen und dann vergessen.

Ich nahm die Schlüssel und öffnete mit ihnen die nächstgelegene Zellentür.

Das Verlies war leer.

Ich ging zur daneben liegenden Pforte, doch auch diese Zelle war leer. So öffnete ich denn eine nach der anderen. Anfangs hoffte ich noch, dass ich andere Unglückliche befreien möge, doch je mehr leere Verliese ich aufschloss, desto tiefer sank mein Mut. Klara war, wie es Philippe de Touloubre angekündigt hatte, schon längst nicht mehr im Kerker eingesperrt. Erst in der letzten Zelle fand ich einen weiteren Gefangenen. Nechenja ben Isaak.

Ich erkannte den jüdischen Geldwechsler kaum wieder. Zunächst sah ich nur eine gekrümmte Gestalt, die im schmutzigen Stroh lag. Als ich den Mann auf den Rücken drehte, erschrak ich gar sehr. Sein Gesicht war blutig und zerfetzt — ob von den Schlägen der Folterknechte oder von den Bissen der Ratten, die ihn bereits angefressen hatten, vermochte ich nicht zu sagen. Ohne jeden Zweifel jedoch war Nechenja ben Isaak schon seit einigen Tagen tot. Auch über ihm schlug ich das Kreuz, obwohl er doch ein Jude war. Doch ich wusste nun, dass nicht unser Glaube uns zu Sündern oder Heiligen macht, sondern dass es unsere Taten sind, nach denen ER SEIN Urteil über uns sprechen wird. Und Nechenja ben Isaak war kein Sünder gewesen, sondern ein Mann der Gelehrsamkeit und der Demut.

Und er war Leas Vater.

Ein Schauder durchfuhr mich, als ich an das Schicksal der jungen Jüdin dachte. Mochte sie noch leben? Welches Schicksal drohte ihr? Ich durfte keine Zeit mehr verlieren. Also schlich ich eilig die Treppe hoch. Das unterirdische Verlies mochte nun als Gruft dienen für den Geldwechsler und seinen Folterknecht.

Vorsichtig blickte ich mich um, da ich oben ins Freie trat. Es war später Nachmittag. Die Luft war drückend und heiß. Im Westen zog wie eine drohende Wand ein schwarzes Gewitter herauf. Kein Lufthauch regte sich. Nichts war zu hören, nicht einmal Vogelgesang oder das entfernte Bellen eines Hundes. Nie hatte ich die Welt so still erlebt wie in jenem Augenblick.

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