Johann Biernatzki - Die Hallig

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Und doch, ganz rein war seine Freude nicht. Er konnte sein Kniee nicht beugen vor dem Gott, der ihn gnädiglich behütet und heimgeführt zu dem Lande seiner Väter. Hätte er es doch gethan! Vielleicht würde er dann ganz sein altes Herz wiedergefunden haben. Es wären die eitlen Träume von ihm gewichen. Das Gelübde der Treue wäre der frommen Maria bewahrt und Idalia’s verführerisches Bild hätte seinen Zauber verloren.

In jedes Menschen Leben tauchen wohl solche Zauberbilder auf, die ihm die innere Klarheit trüben und den hellen Blick rauben für die nächste Pflicht; die, wenn sie nicht bloße Träume der Phantasie sind, sondern vielmehr durch außerordentliche Lagen und Verhältnisse hervorgerufen wurden, ihm als Bestimmungen seines Geschicks erscheinen. Sie gaukeln um seine Seele wie ladende Boten eines Genusses, von dem ihn nur kleinliche Rücksichten und Mangel an Selbstvertrauen bisher zurückhielten, und der ihm gewiß ist, wenn er es nur wagen will, sich in seiner Kraft zu erheben. Sie malen ihm eine Zukunft vor, gegen die Alles, was ihm ruhiges Beharren in dem gewöhnlichen Gleise, treues Festhalten früherer Grundsätze, williger Gehorsam unter dem seither dafür gehaltenen Gesetz Gottes zu bieten vermag, matt und farblos, ja seiner unwürdig vorkommt. Es ist ihm zu Mute wie Einem, der nur den Fuß vorwärts zu setzen braucht, um einer langen Knechtschaft zu entfliehen, um in ein Paradies einzutreten, dessen Pforte er nur zu lange schon sich selbst eigensinnig verschloß. Er fragt sich, warum er nicht die schwachen Riegel, Pflicht und Gewissen, ganz zurückschieben solle? Ja, es will ihn bedünken, als seien die Riegel nur ein Ammentraum, dem er entwachsen, oder als habe er jetzt erst in Wahrheit erkannt, was Pflicht und Gewissen eigentlich von ihm fordern. In solchen Zeiten hat der Mensch in sich selber Nichts, was ihm einen Halt geben oder zum Wegweiser dienen könnte. Er hat gleichsam den gewohnten Boden unter seinen Füßen verloren, auf dem er sonst mit Sicherheit auftrat; ihm ist das Ziel seines ganzen früheren Lebens verrückt und seine Gedanken und Empfindungen sind doch noch nicht heimisch geworden in der neuen Aussicht. Darum hat er keine andere Hülfe, als die von Oben kommt. Er richte sein Sinnen und Denken hinauf zu der festen Burg des klaren Rechtes; er hafte mit Blick und Herz an dem ewigen Worte des Richters der Lebendigen und der Toten; er lasse die Welt mit ihren Träumen einen Augenblick hinter sich und versenke mit voller Hingebung sich in das Anschauen Dessen, der die fromme Brust durch Seinen heiligen Geist zu einer Stätte der Gemeinschaft erwählet des Himmels und der Erden. Und dieser Geist wird ihm die Erleuchtung bringen, deren er bedarf. Die Nebelgestalten werden von ihm gewichen sein, wenn er wieder zurückschaut auf seinen Pfad. Er wird sie erkennen als Schatten einer im Hintergrunde lauernden Sünde und nun klar seinen Weg wissen und ihn mit Zuversicht wandeln.

Aber Godber betete nicht, und sein Auge und seine Seele verfinsterten sich, als sein Blick flüchtig auf Maria’s Wohnung hinstreifte. Es ergriff ihn ein Gefühl wie Gewissensangst; aber er scheute sich vor einer klaren Rechenschaft vor sich selbst und ward froh, als die Erinnerung an das im Sturm verlassene Wrack und die darauf gebliebenen Leute alle andern Gedanken verdrängte. Rasch wandte er seine forschenden Blicke nach dem westlichen Ende der Hallig und – da lag das Schiff gekentert nicht weit vom Strande. Er eilte geflügelten Schrittes darauf zu. Sein Weg aber führte ihn an Maria’s Wohnung vorüber, und es wurde ihm unheimlich um’s Herz, als er in die Nähe derselben kam; sein Blut flog rascher in den Adern und färbte seine Wangen röter. Er trat unwillkürlich leiser auf, als fürchtete er, die Verlobte mit dem Geräusch seiner Tritte aus einem Hoffnungstraume zu wecken und in die zu seiner Freude noch geschlossene Thür zu rufen. Wie er vorbei war, fiel ein Stein von seiner Brust, ohne daß er bedachte, wie wenig mit einer solchen kurzen Frist gewonnen sei. Jetzt fesselte wieder das Wrack seine ganze Aufmerksamkeit, und bald hatte er das Ufer erreicht. Doch vergebens strengte er seine Augen an, er sah keine menschliche Gestalt. Er watete so weit als möglich auf den Schlick hinaus, ließ sein schallendes „Halloh“ ertönen; Niemand antwortete. Stumm und unbeweglich lag der jetzt so formlose Bau vor ihm, den früher, als er noch in seiner Schöne mit entfalteten Schwingen die Wogen rauschend durchschnitt, laute und fröhliche Thätigkeit belebte. Godber mußte sich, nach wiederholten Versuchen, einen Gegenlaut hervorzurufen, von dem unglücklichen Schicksal seiner früheren Gefährten überzeugen. Es drängte sich ihm die Vorstellung auf, ob es ihm nicht besser gewesen wäre, in den Wellen, gleichwie sie, begraben worden zu sein, als mit dem Bewußtsein einer doppelten Untreue zu leben: gegen ein Schiff, dessen Steuer ihm anvertraut gewesen war, und das er, wie jeder Seemann das seine, gleich einer Braut geliebt hatte, und gegen die Verlobte seiner frühesten Jugend. Lange starrte er mit trübem Sinnen vor sich hin, bis beim Rückblick auf die Begebenheiten der vergangenen Nacht Idalia’s Bild vor ihn hintrat und alle seine Gedanken und Empfindungen allein auf sich zog. Es ergriff ihn eine unbeschreibliche Sehnsucht, sie wieder zu sehen. Er klagte sich an, ihren Morgengruß nicht erst erwartet zu haben und lenkte seine Schritte eilig zurück.

Achtlos wäre er an der Wohnung seiner Verlobten vorübergegangen, aber – da öffnete sich die Thür; Maria trat mit ihrem Wassereimer heraus. Ihr erster Blick fiel auf Godber. Rasch warf sie ihren Eimer hin, sprang die Werfte hinab, flog jubelnd auf ihn zu und mit einem freudigen „Godber, Godber, bist du da!“ ergriff sie seine Hand, die er ihr mechanisch entgegenstreckte. Hätte er sie an seine Brust gezogen, sie würde seinen Kuß ohne Ziererei empfangen und wiedergegeben haben. Daß er es nicht that, verstimmte sie aber keineswegs; denn an eine ruhigere Aeußerung der Liebe, als die größere Leidenschaftlichkeit der Bewohner des festen Landes in solchen Verhältnissen sie zuläßt, war die Tochter der Hallig gewöhnt. Wußte sie doch, daß er ihr treu geblieben sei; und wenn er es auch nicht geschrieben hätte, er war ja ein Sohn ihrer Heimat, auf der Untreue unter den in früher Kindheit schon Verlobten eben so unerhört ist, als unter Gatten.

„Wo kommst Du aber heute her? Wir erwarteten dich erst morgen von Husum; denn, nicht wahr? Du warst auf dem Schiff, das wir gestern in der Ferne ankern sahen? – Wo ist denn das Schiff geblieben?“ Mit diesen Worten sah sie nach der Ankerstelle, nach der sie gestern mit so sehnsüchtiger Hoffnung hingeblickt hatte.

„Da!“ sagte Godber und streckte seine Hand seitwärts aus nach dem Wrack.

„Herr Gott!“ schrie Maria auf und wäre nun fast an die Brust des Geliebten gesunken. „So kämpftest Du mit dem Tode, während ich so ruhig von Dir träumte! Wir hörten wenig vom Winde in der Vorderstube und meinten, der Sturm habe längst ausgetobt. Ich sagte es der Mutter wohl, daß wir ein Licht in die Hinterkammer setzen sollten; ich hätte gern dabei gewacht. Sie aber meinte, es könnte die in dieser Gegend fremden Schiffer irre machen und lachte mich aus, weil ich so gewiß wissen wollte, daß Du auf dem Schiffe seist. Und nun seid Ihr doch gestrandet! Ach! was hast Du wohl ausgestanden! und wie hätte ich geweint, wenn Du umgekommen wärest. Gewiß, ich wäre auch gestorben!“ und dabei deckte sie die Augen mit ihrer Schürze und weinte vor Angst und vor Freude.

Godber zitterte wie ein Verbrecher. Die Thränen des Mädchens fielen wie glühende Tropfen auf seine Seele. Einen Augenblick kehrte sein früheres volles Gefühl für sie wieder zurück. Er umfing sie mit seinen Armen, preßte sie heftig an sich, und als sie mit ihren blauen, feuchten Augen so voll Liebe zu ihm aufblickte, war Idalia’s Bild ganz aus seinem Herzen verschwunden. Aber Maria riß sich schnell von ihm los und rief:

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