Johann Biernatzki - Die Hallig

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„Armer Godber! wie zitterst Du! Komm doch geschwind in’s Haus. Der Thee soll gleich fertig sein. Wie die Mutter sich freuen wird, wenn Du vor ihr Bett trittst! Bist Du allein gerettet?“

Diese Frage führte Godber’s Gedanken schnell wieder zu Idalia hin. Er fiel wieder in seinen frühern Kaltsinn gegen Maria zurück und sprach hastig und in abgebrochenen Sätzen:

„Es sind noch Andere gerettet. – Leb’ wohl! – für jetzt! – Ich muß Bescheid bringen wegen des Schiffes.“

„Warte doch!“ entgegnete Maria. „Wo sind sie? Ich gehe mit Dir. Laß’ mich nur erst der Mutter Nachricht bringen.“

Damit sprang sie fröhlich die Werfte hinauf und kam in wenigen Augenblicken wieder zu Godber, der regungslos und in dumpfer Verzweiflung auf dem Flecke geblieben war.

Sie gingen nun mit einander. Er mit trüben Sinnen und einsilbigen Lippen; sie mit leuchtenden Augen und mit einer muntern, ihr sonst ganz ungewöhnlichen Geschwätzigkeit. Sie hatte ihm ja so Viel zu erzählen, wie sehr sie sich nach ihm gesehnt, wie sie bei allen Arbeiten seiner gedacht, wie fleißig sie gesponnen für die Aussteuer, und sie rechnete ihm dabei jedes einzelne Stück des künftigen Haushalts vor, das sie teils von der lieben Mutter mitbekomme, teils selbst verfertigt habe. Godber war zu Mute, als ob ein ängstlicher Traum ihn immer fester umwob und sein Herz einschnürte; sie aber erzählte weiter, wie sie so oft den lieben Gott gebeten, ihn glücklich heimzuführen; mit welcher Zuversicht sie auf die Erhörung ihres Gebetes vertraut; mit welcher Inbrunst sie nun dem Vater im Himmel danken wolle für Seine Güte und Barmherzigkeit, der aber nicht böse werden müsse, wenn sie jetzt vor lauter Fröhlichkeit noch nicht zu einem rechten vollen Dankgebet kommen könne. Wenn sie so mit kindlich frommer Herzlichkeit bald mit Gott sprach, bald mit Godber von dem ersten gemeinsamen Kirchgang, dann fiel es ihm wie Felsenlasten auf die Brust und wie Bleigewicht in seine Füße; er mußte still stehen und Atem schöpfen und seine Kniee drohten einzusinken. Maria bemerkte es; aber die wahre Ursache nicht ahnend, faßte sie ihn mit der zärtlichsten Besorgnis am Arm und schalt, daß er die Erquickung in ihrem Hause verschmäht. Er sei ja noch so angegriffen und es sei unverantwortlich, daß er sich nicht erst gehörig ausgeruht; aber:

„Warte nur,“ fügte sie hinzu, „nun sollst Du auch in den ersten vierzehn Tagen nicht vom bequemen Lehnstuhl aufstehen. Ich will Dich pflegen wie ein Schoßkind. In des seligen Vaters Schafpelz mit seiner wollenen Nachtmütze über den Ohren sollst Du wohl wieder warm werden.“

„Nein, es ist abscheulich, wie Du Deine Gesundheit durch Deine trotzige Weigerung, bei uns einzukehren, auf’s Spiel gesetzt hast!“ sagte sie im Ernst zürnend und halb weinend, als sie zu dem schmalen Balken kamen, der, über den dort noch 16 Fuß breiten Seearm gelegt, freilich nur einem auf solchem Schwindelpfad geübten Halligbewohner ein Steg heißen konnte, da er, um die Schafe zu hindern, nur die scharfe Kante dem Fuße darbot. Maria war wie im Tanze hinübergehüpft; Godber folgte ihr nur langsam und schwankend nach.

Als sie in das Haus eintraten, fanden sie Alle um den großen Tisch beim Frühstück, dessen ganzer Aufsatz freilich nur in Thee mit Schwarzbrot, Butter und Schafskäse bestand. Idalia trug noch die Kleidung der Hallig; doch hatte sie mit erfinderischem Sinn und geschmackvoller Auswahl dem Anzug, ohne Nachteil seiner Eigentümlichkeit, manchen ihm früher fehlenden gewinnenden Reiz gegeben. Ihr Haar, obwohl von der Stirn weggescheitelt, war doch nur in so weit unter die kleine Haube aufgebunden, daß noch mehrere Locken über die Schultern hinfielen. Sie hatte auch aus dem Schmuckkästchen der Familie, dessen reiche Fülle ihre Erwartungen bei weitem übertraf, die lange goldene Kette geborgt, die jetzt von ihrer Brust glänzte, als oben weit und nach unten zu immer kürzer geschnürtes Band das Mieder zusammenhaltend, nach der Weise, wie beim Brautputz solche Ketten auf den Halligen getragen werden. Die großen, ebenfalls goldenen Medaillons, die sonst wohl noch darüber hängen, hatte sie mit besserm Geschmack unbenutzt gelassen. Bei Godber’s Eintritt stand sie rasch auf und trat mit dem unwiderstehlichsten Liebreiz in allen ihren Zügen ihm entgegen, nicht mehr mit der Alles vergessenden Leidenschaftlichkeit von gestern, sondern mit einem Lächeln, in welchem das Bewußtsein sich auszudrücken schien, daß sie ihm gefallen müsse. Man würde aber Idalia Unrecht thun, wenn man ihr Benehmen gegen Godber als leere Gefallsucht auslegen wollte. Nein, ungewohnt, die Verhältnisse zu beachten, oder die Folgen zu bedenken, wo ihre Neigung sprach, gab sie sich auch jetzt ihrem Gefühle ganz hin; und dies Gefühl war mehr als Dankbarkeit gegen den Retter ihres Lebens, es war, wenn nicht volle, zu jeder Aufopferung fähige Liebe, doch eine Aufwallung von Liebe mit allen Ansprüchen, welche die wahre Liebe auf den geliebten Gegenstand macht. Sie wollte gefallen, um sich des Jünglings Herz zu gewinnen, für den so Viel in ihrem Herzen sprach; und fern war sie dem Gedanken, ihn nur als Sklaven ihrer Laune an den Triumphwagen ihrer Reize zu fesseln, obwohl ihr ganzes Benehmen von einer Absichtlichkeit geleitet wurde, zu welcher sonst nur eine Kokette und nie eine wahrhaft Liebende fähig ist. Godber hing mit stummem Entzücken an dem Anblick der lieblichen Erscheinung. Festgebannt auf der Stelle, wo er stand, sah er sie mit einem Blicke auf sich zuschweben, der alle Tiefen seiner Seele durchdrang. Wie sie nun seine Hand faßte, sie an ihre Brust drückte und mit schmelzenden Tönen und dem traulichen Du fragte: „Godber, mein Retter, wie konntest Du uns so früh verlassen ohne meinen Dank für den Morgen zu erwarten, den ich ohne Dich nie gesehen?“ Da wäre er fast ihr zu Füßen gesunken, und Idalia feierte den vollständigsten Sieg, der ihr, wie das zufriedene Lächeln um ihre Lippen verkündete, auch nicht unbemerkt blieb. An ihrer Seite mußte er sich niedersetzen, während Maria, scheu und verlegen und plötzlich verstummt in der Nähe der Fremden, ihr gegenüber kaum sich zu setzen wagte und nur halbe Blicke zu Idalia aufrichtete, deren zarte Schönheit und deren ihr wohl bekannte und doch wieder fremdartige Tracht ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie konnte sich eines unheimlichen Gefühls nicht erwehren, das mehr war, als bloße Befremdung über die ungewöhnliche Erscheinung und über das zutrauliche Benehmen der Fremden gegen Godber. Sie mußte unwillkürlich die bei weicher Fülle schlanken Formen und die blendenden Reize Idalia’s mit dem eignen, von der Sonne gebräunten Antlitz, den von anstrengender Arbeit zeugenden Armen und Händen und der gedrungenen, nur Rührigkeit und Gewandtheit versprechenden, aber keineswegs in stolzer Hoheit imponirenden Gestalt vergleichen. Sie, unter den Halligmädchen leicht die Schönste, stellte sich in ihrer Bescheidenheit tief unter die Fremde, tiefer wohl noch, als sie wirklich zu stehen verdiente. Was Godber’s kalte Erwiderung auf die Aeußerungen ihrer Freude beim Wiedersehen nicht zu wecken vermocht hatte, das drängte beim Anblick der Fremden sich ihr auf: Zweifel an des Verlobten Treue. Und nicht Idalia’s Benehmen gegen Godber war es allein, das solchen Stachel in ihr Herz drückte, sondern die Eifersucht der Liebe, die auch dem einfachsten Mädchen einen nicht leicht zu täuschenden Scharfblick leiht, wenn sie mit dem Geliebten in der Nähe eines andern weiblichen Wesens weilt, würde ihr, auch ohne die Zutraulichkeit der Fremden gegen den Jüngling, manche ihr unwillkommene Bemerkung aufgedrungen haben. Maria’s Herz sollte bald ganz gebrochen werden.

„Wer ist das liebe Mädchen?“ fragte Idalia mit dem freundlichsten Tone, der aber mit einem scharfen, forschenden Blicke auf Godber begleitet war, als wüßte sie schon, wie viel ihr an der Antwort gelegen sei.

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