Georg Engel - Die Herrin und ihr Knecht

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Langsam röteten sich die Wangen in dem feinen Gesichtchen, und ab und zu riß das junge Geschöpf halb unbewußt heftig an den herniederhängenden Zweigen herum, als ob sie unwillig sei oder irgend etwas nicht mehr länger erwarten könne. Der Kirschbaum rauschte dann über ihr, und hereinfallende Sonnenstrahlen schossen wie weißglühende Pfeile über das gelbe Buch fort, bis Fräulein Isa gestört mit der Hand nach ihnen schlug.

Eben zupfte die wohlgepflegte weiße Hand in den Blättern herum, denn die Leserin konnte vor fieberhafter Neugier nicht erwarten, die nächsten Seiten umzuwenden, da knisterte etwas in den Zweigen, ein Schatten fiel dunkel und verdeckend auf das Buch, und die Emporzuckende erkannte mit einem leisen Ruf der Überraschung, wie eine Frauengestalt sich eilfertig von der Seite durch die herabhängenden Äste hindurchdrängte.

Im nächsten Moment hatte die Kleine zuvörderst das geraubte Buch unter die Bank geworfen.

»Marianne!«

»Jawohl, guten Tag, Isa.«

»Guten Tag. Wie kommst du hierher?«

»Ich?«

Die Brust der sonst so unempfindlichen Marianne atmete stark, es schien, als hätte sie einen heftigen Lauf hinter sich. Ja sogar der keck geschnittene enge Lodenrock zeigte Spuren von Gräsern und Kletten, die an ihm hängen geblieben waren. Dazu blitzten die schwarzen Augen, und aus den dunklen Haaren hingen ein paar Löckchen regellos in den Nacken hinab. Hastig stützte sich das schöne Mädchen mit der Rechten auf die Banklehne und beugte sich spähend vor, so daß ihre weiße Leinenbluse beinahe die Wange der Schwester streifte.

»Isa,« flüsterte sie hastig, »dort hinten kommt jemand, der mich sucht.«

Jetzt warf auch die Jüngere einen schnellen Blick auf den Feldweg, der hinter dem Kirschbaum quer auf die Landstraße zustrebte, und ganz fern, schon in den tanzenden Sonnennebeln, erkannte sie das gleißende Funkeln einer Uniform.

»Ich weiß, wer dich sucht,« sagte sie sehr bestimmt, und in den großen Goldaugen schwamm ein Ausdruck, als ob das junge Ding die sonderbare Lage durchaus begriffe.

»Jawohl, Fritz Harder,« fiel hier Marianne ungeduldig ein, »wenn er dich etwa anreden sollte, dann bitte erzähle nicht, daß du mich gesehen hättest. Kann ich mich darauf verlassen?«

Auf diese dringende Frage erteilte die Siebzehnjährige keine Antwort. Aber über ihre Wangen ging es wie ein Schauer von Röte und Blässe, und in den weit aufgetanenen Augen schimmerte etwas Ernstes, ja beinahe Ängstliches, was zu dem schnippischen Wesen der frühreifen jungen Dame kaum zu passen schien. Ihre Fäuste ballten sich, und es war ein abschätzender Blick, mit dem sie ihre ältere Schwester, die so völlig ihr Gleichmaß verloren hatte, vom Kopf bis zu den Zehen musterte. Der kleine zuckende Mund jedoch öffnete sich nicht, und so dauerte das unerwartete Schweigen fort.

»Du hast mich wohl nicht verstanden?« drängte Marianne ungehalten weiter, und indem die Eilfertige den straff herabgestreckten Arm der Jüngeren schüttelte, als wollte sie ihre eigene Gegenwart dadurch deutlicher bekunden, schärfte sie der unwillig sich Reckenden mit heißer Stimme noch einmal ein: »Du wirst also nicht sagen, daß ich hier vorüber ging.« In jähem Übergang preßte Marianne plötzlich ihre Wange gegen die der Kleinen, umfing sie mit beiden Armen, drückte sie an sich und schmeichelte immer noch mit mühsam erkämpftem Atem: »Nicht wahr, mein Liebling, du tust mir den Gefallen? Es ist alles nur ein Scherz, verstehst du? Du wirst mich nicht verraten, nicht?«

Da wand sich Isa los. »Ich werde gar nichts sagen,« erklärte sie kurz, während sie sich mit einer jugendlich eckigen Bewegung wieder auf die Bank niederließ. »Was gehen mich deine Spielereien an?«

Und in einem plötzlichen Rache- und Machtgefühl bückte sich der geschmeidige Körper, holte das versteckte Buch hervor und indem sie es recht sichtbarlich ins Sonnenlicht hielt, vertiefte sie sich scheinbar von neuem eifrig in die unterbrochene Lektüre. Marianne aber zuckte geringschätzig die Achsel, als bedaure sie es jetzt, an diese Halbwüchsige soviel Verführungskünste verschwendet zu haben, dann krümmte auch sie ihre Glieder zusammen, um sich im nächsten Augenblick geschickt und tief gebeugt in dem ausgetrockneten Graben von dannen zu schleichen.

Kaum war sie verschwunden, da riß Isa die Zweige des Kirschbaums auseinander, und während sie ihren Rotkopf hastig durch die Öffnung steckte, warf sie der Enteilenden in weitem Schwung ein Erdklümpchen nach, das sie vorher von der Rasenfläche aufgelesen. Gleich darauf sank sie freilich auf ihrem Sitz zusammen, schlug die Füße übereinander und ließ das leuchtende Haupt langsam auf die harte Banklehne sinken. Angestrengt schien sie über ein nicht lösbares Rätsel nachzusinnen.

Es waren die Disharmonien des Lebens, die sich vor den Ohren der Erwachenden noch nicht einfügen wollten in die bald schauerlichen, bald heiteren Melodien, die heimlich und stark in ihr klangen.

Minute auf Minute verrann, die Uniform, auf die die Versteckte harrte, sie wollte sich nicht zeigen. Längst hatte sich Isa wieder erhoben, um ihre scharfen Blicke hierhin und dorthin schweifen zu lassen, vergeblich. Feld, Steg und Wiese blieben leer. Und die Halbwüchsige überlegte. Sollte der Offizier etwa noch einmal in das Herrenhaus zurückgekehrt sein? Ei, das wäre geradezu prachtvoll, wenn der ahnungslose junge Mensch dann mit der anspruchsvollen launenhaften Person womöglich in Gegenwart von Johanna zusammenstieße. Denn darin glaubte sich der feine Verstand der Jüngsten von Maritzken nicht zu täuschen, daß ein so in sich versunkener und ernster Mensch, wie es Fritz Harder war, niemals die verstiegenen Ansprüche ihrer eitlen Schwester befriedigen könnte. Ein Geschöpf, das beinahe eine Stunde zu einer Frisur benötigte! Und wie dumm und ungebildet Marianne im Grunde dahinlebte. Blieb es nicht unbegreiflich, daß ein Mann wie Fritz Harder, ein Offizier, der sich den höchsten und entlegensten Dingen so ernst und strebsam hingab, war es faßbar, daß ein solcher wie bezaubert und entrückt mit brennenden Augen und weit vorgebeugt vor einer so lockeren und inhaltslosen Kokette sitzen konnte? Darin bestand also doch wohl die Bestimmung und die höchste Macht der Frau.

Und wieder rieselte es kalt an den Gliedern der Versonnenen hinab, und sie griff so heftig in die Zweige des Kirschbaumes, als wollte sie ihr eigenes sehnsüchtig erwartetes Schicksal auf ihr Kinderhaupt herunterreißen.

»Sagen Sie mal, verehrungswürdige Jugend, für wen gedenken Sie diese schönen Weichselkirschen zu pflücken?« schlug plötzlich eine feste Männerstimme in den schweren Traum des Mädchens hinein.

Und erschreckt in die Höhe fahrend, erkannte Isa in völliger Verwirrung, wie dicht vor ihr auf der Chaussee der geräumige Landauer des Konsul Bark hielt. Auf weichen Gummirädern mußte das Gefährt lautlos bis hierher gerollt sein, und die beiden Apfelschimmel mit dem strahlenden Silbergeschirr riefen wie immer das stürmische Wohlgefallen von Fräulein Isa hervor, die sich heimlich für alles, was ein sicher fundierter Reichtum bot, begeistern konnte.

»Herr Konsul Bark,« rief sie so liebenswürdig als möglich, nicht jedoch bevor sie sich das blaue Leinenkleid halb unbewußt an den schmalen Hüften zurechtgestrichen hatte. Immer wieder verfiel sie in den Fehler, dem eleganten älteren Manne, der auch jetzt in seinem fast weißen Staubmantel und dem grünen Filzhut so überaus gewählt und vornehm aussah, durchaus ihre Damenhaftigkeit einprägen zu wollen. »Herr Konsul Bark, kommen Sie uns bereits abholen?«

»Zu Befehl, wir haben ja noch zwei gute Stunden zu fahren. Und die Toilettenangelegenheiten« – er beugte sich vor, legte die Hand quer über die Augen, um die Sonnenstrahlen abzuwehren, und musterte die Kleine mit einem ziemlich sorglosen Blick – »na, die scheinen mir ja auch noch nicht auf dem höchsten Gipfel der Erreichbarkeit angelangt zu sein. Hören Sie mal, Rotfüchschen,« meinte er gemütlich weiter, während er an den Grabenbord heranschritt und ihr über die Breite die Hand entgegenstreckte, als ob er ihr behilflich sein wolle, »Sie schießen übrigens wie Spargel in die Höhe!«

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