Georg Engel - Die Herrin und ihr Knecht

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Jedoch auch der Riese vermochte sich die verletzende Heiterkeit auf einen so ernsthaften und gut gemeinten Vorschlag natürlich noch viel weniger zu erklären. Stumm und ungläubig streckte er noch immer die Beine weit von sich, und nur die gefalteten Hände reckten sich aus, so daß die gespreizten Finger ein kurzes Knacken vernehmen ließen.

»Ja, Johanna, Menschenskind, was soll denn das heißen?« vermochte er nur undeutlich über die Lippen zu bringen.

Aber jetzt hatte sich endlich die Älteste von Maritzken auf sich selbst besonnen. Rasch entschlossen schritt sie auf die alte Dame am Fenster zu, und ehe es die Leidende noch hindern konnte, wurde ihr von dem Landfräulein kräftig die Rechte gedrückt. Auch eine Art der Verständigung, die die Edelfrau nicht schätzte.

»Liebe Tante,« hörte sie dicht vor sich das dunkle Organ ihrer Nichte anschwellen, das jede Dämpfung der Unruhe verloren zu haben schien, »wirklich, ich merke sehr genau, wieviel Wohlwollen sich hinter deiner gütigen Aufforderung verbirgt. Und auch du, bester Vetter,« wandte sie sich ein wenig zurück, »bist im Grunde ein guter Kerl. Aber ihr dürft es mir nicht übel deuten, daß ich mir die ganze Situation, die so plötzlich über mich hereinbricht, nach meiner Gewohnheit im stillen und ungestört überlegen möchte. Nicht wahr, ihr seid nicht böse,« fügte sie freundlich an, »wenn ich zu diesem Zweck ein paar Schritte auf meinem Hof herumlaufe, um mir den Wind ein wenig um den Kopf streichen zu lassen. Dort unten befindet sich ja seit alters her meine große Ratsstube. Und ich muß erst mehrfach an die Stalltüren geklopft haben, um ganz mit mir einig zu sein. Inzwischen schicke ich euch natürlich Marianne oder Isa herein, die ihr ja ohnehin noch nicht begrüßt habt. Du erlaubst, liebe Tante.«

Und ohne eine Bestätigung abzuwarten, nickte die bereits Aufbrechende ihren beiden betroffenen Verwandten zu und verließ mit ihrem festen, majestätischen Gang das große Gemach. Zwischen den Zurückbleibenden jedoch entspann sich eine kurze, inhaltsschwere Unterhaltung.

»Siehst du,« bedeutete die Mutter ihrem Sohn, der seinen Blick noch nicht von der hohen weißen Tür fortzulenken vermochte, hinter der Johanna eben verschwunden war, »wie wenig Anhänglichkeit das Mädchen besitzt? Ich glaube, du täuschst dich in ihr. Ihr seid zwar beide im Alter nicht viel voneinander geschieden, aber bei ihr erzeugten die Jahre oder auch die Gewohnheit des Befehlens eine nicht zu brechende Selbstsicherheit, die nicht immer angenehm anmutet. Manchmal kommt sie mir wie ein Stachelzaun vor, der jedem Fremden den Weg sperrt.«

»Liebe Mutter, sie ist ein braves, wahres und aufrechtes Geschöpf,« verteidigte der Sohn, indem er eine ihm plötzlich über die Stirn huschende Röte mit der flachen Hand fortzuwischen strebte, »gerade weil sie alle die Firlefanzereien und Maskeraden verachtet, die andere Frauenzimmer doch nur anwenden, um anständig unter die Haube zu gelangen, deswegen hege ich eine entschiedene Achtung vor ihr.«

»Dagegen habe ich ja auch gar nichts einzuwenden, mein guter Junge, ich fürchte nur, es wird bei der gegenseitigen Achtung bleiben. Wie?« richtete sich die alte Dame unvermutet auf und schlug unwillig auf ihre seidene Tasche, »ein Mann wie du, der Rittmeister von Stötteritz, mein Sohn, kann es nicht fertig bringen, daß solch eine dumme Pute ihren Willen dem seinigen unterordnet?«

Jetzt sprang der Rittmeister plötzlich auf die Füße, daß das ganze Zimmer zitterte.

»Herrgott, wieder solch ein Lärm!« klagte die Kranke.

»Du sollst Johanna nicht immer beschimpfen,« rief der Riese ohne Übergang laut und völlig unbekümmert darum, ob er nicht durch drei Zimmer hindurch verstanden werden könnte. »Ich mag das nicht. Und ob Johanna sich dir anschließen wird oder nicht, das werde ich gleich erfahren. Und vielleicht noch Verschiedenes mehr.«

»Gut,« schloß die alte Dame, schlug abermals böse auf ihre Tasche und nickte hinter dem schallend Davonstürmenden mit einem Zug des Besserwissens in den kalten grauen Augen her, »dann wird ja dieses Hin- und Herzerren endlich aufhören. Solche romantischen Unklarheiten hasse ich auch bis in den Tod. Sie machen mich direkt krank. Überhaupt – du bist an meinem ganzen Leiden schuld. Lauf du nur, mein Jungchen, lauf nur hinter der Marielle drein.«

Johanna stand vor dem geschlossenen Tor des Kuhstalles und klopfte wirklich, wie sie es vorher angekündigt, bald leise, bald etwas lauter an das altersgeschwärzte Holz. So war sie es immer gewohnt, ihre Gedanken, wenn es etwas Wichtiges galt, zu sammeln. Und ihre Leute sowohl als ihre Schwestern wichen scheu aus der Nähe des Gutsfräuleins, sobald das vielbedeutende Pochen auf dem Anwesen hörbar wurde.

»Jetzt denkt sie sich etwas aus,« hieß es dann.

Allein heute gelangte sie nicht zu der doch so nötigen Sichtung der Wirrnis, die draußen im Lande und auch hier in ihrem friedvollen Gehöft dicht vor ihren Füßen aufgeschossen war. Gerade die Unruhe, die sie zu bezwingen strebte, sie schien bereits auf allen Straßen zu jagen und sprengte auch bis zu ihr durch das gewölbte Hoftor herein. Noch ehe sie sich über die neue Störung ganz klar werden konnte, fing sie ein ungewohntes kurzes Trappeln auf, Hufschläge wurden laut und zu ihrem äußersten Befremden sah die Aufgeschreckte, wie ein Offizier in seiner Paradeuniform, mit blitzendem Helm und gefolgt von einem ebenfalls berittenen Burschen, seinen Braunen dicht vor ihr parierte. Eine schlanke Gestalt beugte sich zur Seite und führte grüßend die Rechte an den Helm. Gleich darauf sprang der Reiter zur Erde, um sich noch einmal respektvoll vor der blonden Gutsbesitzerin zu verneigen. Die Sporen klirrten dabei leise zusammen, und in den dunklen Augen des jungen Offiziers wohnte ein so deutlich lesbarer Wunsch, ein so unverhülltes, ehrliches Anliegen, wie es nur Menschen eigen ist, die durch ein paar kurze Worte über ihr ganzes Schicksal die Entscheidung gefällt zu sehen wünschen.

Seltsam, auch dem trotzigen, selbstbewußten Landmädchen schlug einen Moment das Herz höher und voller. Aber es war ein erlösendes Gefühl der Befriedigung, das sie durchdrang, denn in ihrer Seele blitzte es auf, wie mit diesem jungen Reitersmanne die Ehre und die Redlichkeit wieder in ihrem Hause Einzug hielten, die sie in trüben Stunden bereits entwichen wähnte. Gottlob, ihr war es sofort klar, hier hatte Konsul Bark, der zuverlässige Freund, sein Versprechen eingelöst, und zum erstenmal seit langer Zeit würden in dem weißen Gutshofe, der sich im Grunde doch nur so schwer verwalten und regieren ließ, Glückseligkeit und Jugendwonne aufblühen. Zuversichtlich, das mußte geschehen. Das verlangte das große kräftige Geschöpf, das selbst keine Wünsche mehr hegte, als unbedingtes Entgelt seiner Mühen. Allein, als sie jetzt, ihrer glücklichen Regung folgend, dem jungen Offizier, der ihr so ernst und erwartungsvoll gegenüberstand, mit einer herzlichen Bewegung die Rechte darbot, da – welch merkwürdige Verkettung – da verfing sich ihr Blick an dem Goldgefunkel des Adlers vor seinem Helm. Und ohne jede weitere Überlegung stürzten all die ängstlichen Sorgen, alle unmöglichen, nie gekannten Befürchtungen, vor denen ihre klare Vernunft noch eben ins Knie gebrochen, in die eine fast willenlos hervorgestoßene Frage zusammen:

»Herr Leutnant, ist es wahr? Gibt es Krieg?«

Auf diese ganz unerwartete Anrede straffte sich die schlanke Gestalt des Militärs zusammen, und über sein dunkles, immer von den Schatten des Nachdenkens umsponnenes Antlitz fuhr ein heller Schein. Nein, das war nicht die wilde Freude des Kriegsmannes, der sein größtes Glück, ja Macht, Ehre und eine gesicherte Existenz aus brodelnden Blutdämpfen hervorkochen sieht. In seinen reinen und für einen jungen Mann dieser Zeit so merkwürdig unberührten Zügen malte sich vielmehr die helle, felsenfeste Zuversicht auf das ungetrübte Glück der Menschheit, das sicherlich durch keinen noch so unbeschränkten Machtwillen in die Glut und die Greuel eines vernunftwidrigen Mordens hinabgestoßen werden konnte. Wahrlich, eine innerste Überzeugung strahlte aus seiner warmen, wohltuenden Stimme, als er trotz seiner so leicht erklärlichen Befangenheit voller Zuversicht ausrief:

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