Ларс Кеплер - Der Hypnotiseur

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Als Lydia zum ersten Mal eingewiesen wurde, war sie erst zehn. Sie kam in die Klinik, weil sie ihren kleinen Bruder Kasper Evers getötet hatte. Eines Sonntags hatte sie ihm mit einem Holzstock den Schädel eingeschlagen. Dem Arzt gegenüber hatte sie erklärt, ihre Mutter habe sie gezwungen, den Bruder großzuziehen. Lydia war für Kasper verantwortlich, wenn die Mutter arbeitete oder schlief, und es war ihre Aufgabe, ihn zu züchtigen.

Lydia kam in die Obhut der Behörden, die Mutter wurde wegen Kindesmisshandlung zu einer Haftstrafe verurteilt, Kasper Evers starb im Alter von drei Jahren.

»Lydia hat ihre Familie verloren«, flüstert Joona und schaltet die Scheibenwischer ein, als ein entgegenkommender Bus seinen Wagen nass spritzt.

Doktor Langfeldt behandelte Lydia nur mit starken angsthemmenden Psychopharmaka und unterzog sie ansonsten keiner Therapie. Er war der Auffassung, dass die Mutter sie zu ihren Handlungen gezwungen hatte. Auf Grund seines Gutachtens wurde Lydia in einer offenen Einrichtung für jugendliche Straftäter untergebracht. Als sie achtzehn wurde, verschwand sie aus den Registern. Sie zog in ihr Elternhaus zurück und lebte dort mit einem jungen Mann zusammen, den sie im Jugendheim kennengelernt hatte. Fünf Jahre später wurde sie erneut aktenkundig, als sie in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen wurde, weil sie wiederholt Kinder auf einem Spielplatz geschlagen hatte.

Doktor Langfeldt begegnete ihr zum zweiten Mal, und sie wurde seine Patientin. Es war vorgesehen, dass eine Entlassung nur nach einem besonderen Prüfungsverfahren möglich sein sollte.

Der Arzt hatte mit rauer und distanzierter Stimme berichtet, dass Lydia zu einem Spielplatz gegangen war, dort ein bestimmtes Kind ausgewählt hatte, eine Jungen von etwa fünf Jahren, um ihn anschließend von den anderen Kindern wegzulocken und zu schlagen. Sie war mehrmals zu dem Spielplatz gekommen, ehe sie gefasst werden konnte. Beim letzten Mal hatte sie das Kind so schwer misshandelt, dass es lebensgefährlich verletzt wurde.

»Lydia saß sechs Jahre in der Psychiatrie. Sie wurde während des gesamten Zeitraums therapiert«, erklärte Langfeldt und lächelte freudlos. »Sie war eine vorbildliche Patientin. Es gab nur ein Problem, sie bildete ständig Allianzen mit anderen Insassen. Sie scharte Gruppen um sich. Gruppen, von denen sie absolute Loyalität erwartete.«

Sie bildet Familien, denkt Joona und biegt zum Fridhemsplan ab, als ihm auf einmal die Weihnachtsfeier in Skansen wieder einfällt. Er zieht in Erwägung, einfach so zu tun, als hätte er sie vergessen, sieht aber ein, dass er es Anja schuldig ist, hinzufahren.

Langfeldt hatte die Augen geschlossen und seine Schläfen massiert, als er weitersprach:

»Nach sechs Jahren ohne Zwischenfälle wurde sie unter Auflagen entlassen.«

»Es gab überhaupt keine Zwischenfälle?«, hatte Joona sich erkundigt.

Langfeldt dachte nach.

»Einmal ist etwas vorgefallen, aber es konnte ihr niemals nachgewiesen werden.«

»Was ist passiert?«

»Eine Patientin wurde im Gesicht verletzt. Sie behauptete, sich im Gesicht geschnitten zu haben, aber es ging das Gerücht, Lydia Evers hätte es getan. Wenn ich mich recht erinnere, war das alles nur leeres Gerede, nichts Ernstzunehmendes.«

Langfeldt hatte die Augenbrauen gehoben, um anzuzeigen, dass er mit seinem Bericht weiterkommen wollte.

»Fahren Sie fort«, sagte Joona.

»Sie durfte wieder in ihr Elternhaus ziehen, wurde weiter behandelt, verhielt sich vorbildlich. Es gab keinen Grund«, sagte der Arzt, »wirklich überhaupt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass sie sich ernsthaft darum bemühte, gesund zu werden. Zwei Jahre später war Lydia so weit, den letzten Schritt in ihrer Behandlung zu machen. Sie entschied sich für eine Therapieform, die damals in Mode war. Sie besuchte eine Gruppentherapie bei …«

»Erik Maria Bark«, ergänzte Joona.

Langfeldt nickte.

»Die Sache mit der Hypnose scheint ihr nicht so gut bekommen zu sein«, erklärte er überheblich. »Das Ganze endete damit, dass Lydia versuchte, Selbstmord zu begehen. Sie landete zum dritten Mal bei mir …«

Joona Linna unterbrach den Arzt:

»Hat sie Ihnen von ihrem Zusammenbruch erzählt?«

Langfeldt schüttelte den Kopf.

»Wenn ich es recht verstanden habe, war dieser Hypnotiseur an allem schuld.«

»Ist Ihnen bewusst, dass sie Erik Maria Bark gegenüber die Misshandlung eines Kindes gestanden hat?«, erkundigte sich Joona schroff.

Langfeldt zuckte mit den Schultern.

»Ich habe davon gehört, aber ich nehme mal an, so ein Hypnotiseur kann die Leute so weit bringen, dass sie alles Mögliche gestehen.«

»Sie haben ihr Geständnis also nicht ernst genommen?«, fragte Joona.

Langfeldt lächelte schmallippig.

»Sie war ein Wrack, es war völlig unmöglich, mit ihr zu sprechen. Ich musste sie mit Elektroschocks und starken Neuroleptika behandeln – es war ein hartes Stück Arbeit, sie wieder auf die Beine zu bekommen.«

»Dann haben Sie also nicht einmal untersucht, ob es eventuell einen Grund für ihr Geständnis gab?«

»Ich nahm an, dass es um Schuldgefühle wegen ihres kleinen Bruders ging«, antwortete Langfeldt streng.

»Wann wurde sie entlassen?«, fragte Joona.

»Vor zwei Monaten«, antwortete der Arzt. »Sie war eindeutig gesund.«

Joona stand auf, und sein Blick fiel erneut auf das einzige Bild in Doktor Langfeldts Zimmer, den Kopffüßler, der an der Tür hing. Ein gehender Kopf, dachte er unvermittelt. Nur Gehirn, kein Herz.

»Das sind Sie«, sagte Joona und zeigte auf die Zeichnung. »Habe ich Recht?«

Doktor Langfeldt wirkte verwirrt, als Joona Linna das Büro verließ.

картинка 27

Es ist fünf Uhr nachmittags, und die Sonne ist zwei Stunden zuvor untergegangen. Die Luft ist kalt, und es ist stockfinster. Dunstiges Licht kommt von spärlich platzierten Straßenlaternen. Unterhalb des Freilichtmuseums Skansen erahnt man in Form von dunstigen Lichtflecken die Stadt. In den Buden erhascht man Blicke auf Glasbläser und Silberschmiede. Joona überquert den Weihnachtsmarkt. Feuer brennen, Pferde schnauben, Kastanien werden geröstet. Kinder laufen in einem Steinlabyrinth, einige von ihnen trinken heißen Kakao. Man hört Musik, und Familien tanzen auf der kreisrunden Tanzfläche um eine hohe Tanne herum.

Joonas Handy klingelt, und er bleibt vor einem Marktstand mit Wurst und Rentierfleisch stehen.

»Joona Linna.«

»Hier ist Erik Maria Bark.«

»Hallo.«

»Ich glaube, dass Lydia Benjamin zu Jussis verwunschenem Schloss mitgenommen hat. Es liegt irgendwo in der Nähe von Dorotea, in der Provinz Västerbotten, in Lappland.«

»Du glaubst?«

»Ich bin mir fast sicher«, antwortet Erik verbissen. »Heute gehen keine Flüge mehr. Du musst nicht mitkommen, aber ich habe für morgen früh drei Flugtickets reserviert.«

»Gut«, sagt Joona. »Schick mir eine SMS mit allen Informationen über diesen Jussi, dann setze ich mich mit der Polizei da oben in Verbindung.«

Als Joona auf einem der schmalen Kieswege zum Restaurant Solliden hinuntergeht, hört er hinter sich Kinder lachen, und es schaudert ihn. Das schöne gelb gestrichene Restaurant ist mit Lichterketten und Fichtenzweigen geschmückt. Im Speisesaal hat man auf vier gigantischen Tischen Weihnachtsspezialitäten aufgetischt, und als Joona den Raum betritt, sieht er seine Kollegen sofort. Sie haben sich an die riesigen Fenster gesetzt, durch die man eine fantastische Aussicht auf das Wasser der Nybroviken und auf den Stadtteil Södermalm hat, während links der Vergnügungspark Gröna Lund und auf der anderen Seite das Vasa-Museum liegen.

»Hier sind wir«, ruft Anja.

Sie steht auf und winkt ihm zu. Joona merkt, dass ihm ihr Enthusiasmus gefällt. Nach seinem Besuch bei dem Arzt in Ulleråker hat er immer noch ein unangenehmes, beunruhigendes Gefühl.

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