Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe
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In diesen Seelen, in die ich mich mitunter stürze, fühle ich mich schutzlos und leer, als sei ich gestorben und lebte zugleich als bleicher, schmerzhafter Schatten fort, den der erste Lufthauch zu Boden wirft, die erste Berührung in Staub auflöst.
Und ich frage mich dann, ob all meine Anstrengung, mich zu isolieren und zu erheben, die Mühe lohnt, ob der langsame Leidensweg, zu dem ich mein Leben gemacht habe, um meines gekreuzigten Ruhmes willen, wirklich die Mühe lohnt? Und selbst wenn ich wüßte, sie lohnt sich, überkommt mich in diesen Augenblicken das Gefühl, sie lohnt sich nicht und wird sich niemals lohnen.
294
Geld, Kinder (Verrückte) […]
Reichtum sollte man nie neiden, allenfalls platonisch; Reichtum ist Freiheit.
295
Geld ist schön, es macht frei.
In Peking sterben wollen und dies nicht können gehört zu den Dingen, die auf mir lasten wie der Gedanke an eine bevorstehende Katastrophe.
Die Käufer unnützer Dinge sind klüger, als sie meinen – sie kaufen kleine Träume. Beim Kaufen sind sie Kinder. Wenn Leute mit Geld dem Charme all dieser kleinen, nutzlosen Gegenstände erliegen, nehmen sie so glücklich von ihnen Besitz wie ein Kind, das Muscheln am Strand sammelt – ein Bild, das mehr als jedes andere das ganze kindliche Glück widerspiegelt. Muscheln am Strand auflesen! Nie sind zwei gleich für ein Kind! Es schläft mit den beiden schönsten ein in der Hand, und wenn es sie verliert oder man sie ihm wegnimmt – was für ein Verbrechen! ihm Sichtbares seiner Seele zu nehmen! Hand an seinen Traum zu legen! –, weint es wie ein Gott, dem man sein eben geschaffenes Universum wegnimmt.
296
Die Sucht nach dem Absurden und Paradoxen ist die tierische Freude der Traurigen. So wie ein gewöhnlicher Mensch aus Lebensfreude Unsinn redet und aus Übermut anderen auf die Schulter klopft, schlagen die zu Begeisterung und Fröhlichkeit Unfähigen intellektuelle Purzelbäume und vollziehen so, auf ihre Weise, die Bewegung des Lebens.
297
Reductio ad absurdum ist eines meiner Lieblingsgetränke.
298
Alles ist absurd. Der eine verwendet sein Leben darauf, Geld zu verdienen, das er spart, und hat weder Kinder, denen er es hinterlassen kann, noch die Hoffnung, daß irgendein Himmel einen transzendenten Betrag für ihn bereithalten könnte. Ein anderer strebt nach postumem Ruhm und glaubt nicht an jenes Überleben, das ihm von diesem Ruhm Nachricht bringen könnte. Wieder ein anderer verausgabt sich auf der Jagd nach Dingen, die er nicht wirklich möchte […]
Der eine liest, um zu lernen, vergeblich. Ein anderer genießt, um zu leben, ebenfalls vergeblich.
Ich fahre in der Straßenbahn und beobachte, wie es meine Art ist, geruhsam und in allen Einzelheiten, die Personen, die ich vor Augen habe. Für mich sind diese Einzelheiten Dinge, Stimmen, Sätze. Das Kleid des jungen Mädchens vor mir betrachte ich unter verschiedenen Gesichtspunkten: dem Stoff, aus dem es gefertigt ist, und der Arbeit, die es erforderte – denn ich sehe es als Kleid und nicht als Stoff –, und in der feinen Stickerei, die den Halskragen säumt, sehe ich wiederum die Seidenfäden, mit denen man sie anfertigte, und die Arbeit, die diese Stickerei kostete. Und unvermittelt wie in einem Lehrbuch für Volkswirtschaft erstehen vor mir die Fabriken und die Arbeitsleistungen – die Fabrik, in der der Stoff hergestellt wurde; die Fabrik, in der die dunkleren Seidenfäden gewebt wurden, die den Stoff mit kleinen verdrehten Dingen verzieren, wo er den Hals umschließt; und ich sehe die einzelnen Abteilungen der Fabriken, die Maschinen, die Arbeiter, die Näherinnen, mein nach innen gekehrter Blick dringt in die Büros, ich sehe die Geschäftsführer, um Gelassenheit bemüht, und verfolge in den Hauptbüchern die Buchhaltung des Ganzen; doch nicht nur das: Ich habe darüber hinaus das häusliche Leben der Menschen vor Augen, deren soziales Leben sich in diesen Fabriken und Büros abspielt … Die ganze Welt bietet sich mir dar, nur weil ich vor mir um einen braunen Hals, mit einem mir unbekannten Gesicht auf der anderen Seite, eine regelmäßig unregelmäßige dunkelgrüne Bordüre auf dem Hellgrün eines Kleides wahrgenommen habe.
Das ganze soziale Leben liegt vor meinen Augen.
Darüber hinaus ahne ich die Lieben, die Sekrete [sic] und Seelen all derer, die dafür gearbeitet haben, daß diese Frau, die vor mir in der Elektrischen sitzt, um ihren sterblichen Hals die verschlungene Banalität eines dunkelgrünen Seidenzwirns auf einem weniger dunkelgrünen Stoff tragen kann.
Mich schwindelt. Die Bänke der Elektrischen, aus einem kräftigen, engmaschigen Strohgeflecht, befördern mich in ferne Regionen, vervielfältigen sich zu Industrien, Arbeitern, Arbeiterwohnungen, Lebensläufen, Wirklichkeiten, zu allem.
Ich steige erschöpft und wie mechanisch aus. Ich habe soeben das ganze Leben gelebt.
299
Wann immer ich reise, reise ich intensiv. Eine Zugfahrt nach Cascais ermüdet mich, als hätte ich in dieser kurzen Zeit Landschaften und Städte von vier, fünf Ländern durchquert.
In jedem Haus, an dem ich vorüberfahre, in jeder Villa, in jedem einsamen, mit Stille und Weiß gekalktem Landhaus fühle ich mich für Augenblicke leben, zunächst glücklich, dann gelangweilt und zu guter Letzt müde; doch kaum habe ich eines dieser Häuser verlassen, verspüre ich bereits eine heftige Sehnsucht nach der Zeit, in der ich dort lebte. Und so wird jede meiner Reisen zu einer schmerzlich-glücklichen Ernte großer Freuden, beachtlichen Überdrusses und zahlloser erdachter Sehnsüchte.
Und während ich an diesen Villen, Landhäusern und Häusern vorüberfahre, durchlebe ich die Existenzen all ihrer Bewohner. Durchlebe all diese häuslichen Leben zur gleichen Zeit. Ich bin Vater, Mutter, Kinder, Vettern, Dienstmädchen und der Vetter des Dienstmädchens, und all dies zugleich dank meines besonderen Vermögens, gleichzeitig verschiedene und unterschiedliche Dinge wahrzunehmen, gleichzeitig äußerlich beim Sehen und innerlich beim Fühlen das Leben verschiedener Geschöpfe mitzuerleben.
Ich erschuf in mir verschiedene Persönlichkeiten. Ich erschaffe immerzu Persönlichkeiten. Jeder meiner Träume verkörpert sich, sobald ich ihn träume, in einer anderen Person, die ihn dann weiterträumt statt meiner.
Um erschaffen zu können, habe ich mich zerstört; ich habe mich so sehr in mir selbst veräußerlicht, daß ich nur mehr äußerlich in mir existiere. Ich bin die leere Bühne, auf der verschiedene Schauspieler verschiedene Stücke spielen.
300
Dreieckiger Traum
In meinem Traum an Deck schreckte ich auf: Meine Seele eines fernen Prinzen durchfuhr eine kalte Vorahnung.
Eine laute, bedrohliche Stille drang wie ein fahler Lufthauch in die sichtbare Atmosphäre des kleinen Raumes.
All das rührt her vom unmäßigen, beunruhigenden Glanz des Mondscheins auf dem Ozean, der bereits nicht mehr einwiegt, sondern aufschreckt; und obgleich ich sie noch nicht hörte, wurde offenkundig, daß nahe dem Prinzenpalast Zypressen stehen.
Das Schwert des ersten Blitzes kreiste unbestimmt im Jenseits … Der Mondschein über der hohen See ist blitzfarben, und all das bedeutet: nur Ruinen sind geblieben und eine ferne Vergangenheit vom Palast des Prinzen, der ich niemals war …
Während das Schiff mit düsterem Rauschen zwischen den Wellenkämmen näher kommt, verdunkelt sich bleich der kleine Raum; nein, er ist nicht gestorben, ist nirgendwo gefangen, aber ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist, dem Prinzen, welch eisig unbekanntes Ding ihm jetzt Schicksal ist …
301
Willst du dir neue Empfindungen beschaffen, mußt du dir eine neue Seele erschaffen. Deine Mühe wird vergebens sein, wenn du anderes empfinden willst, ohne anders zu empfinden, und anders empfindest, ohne deine Seele zu ändern. Denn die Dinge sind, wie wir sie empfinden – wie lange weißt du das schon, ohne es zu wissen? –, und willst du Neues erlangen und Neues empfinden, mußt du Neues neu empfinden.
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