Clemens Meyer - Im Stein

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Und so Leute wie die Brüder W. waren auch da, die haben ’n Stripclub und paar Bars. Und auch so Typen wie Alex, na ja, das führt jetzt zu weit. Und auch Immobilienärsche oder so Wichser von BMW oder Audi. Nee, ich hab nichts gegen die. Na ja. Ist halt Kundschaft. AK und so, die machen öfters mal Geschäfte mit denen. Also Immobilien. Ich wollt ja nie expandieren, und mein Geld anlegen wollt ich auch nicht, wahrscheinlich wär das das Beste gewesen, wenn ich’s mir jetzt so überlege. Stein is ’n bleibender Wert, wenn man’s richtig macht.

Und später wache ich dann auf, bin wohl kurz weggenickt. Das Saufen und Fressen war ein gewaltiges Durcheinander. Ich weiß nur noch, dass ich da viel, wirklich sehr viel gelacht habe. Also während der Schlemmerei. Und nur AK saß unbeweglich am Kopfende und trank hin und wieder aus seinem großen silbernen Kelch. Und ich bin ganz allein an der langen Tafel. Alles eingesaut inzwischen. Flaschen kaputt, alles aufm Boden, Tischdecke bunt, frag bloß nicht. Möchtest du nicht saubermachen, Liv.

Und keiner mehr da, auch die Musikanten sind weg. Und ich gehe zu einem der großen Fenster. Und draußen wird’s Abend, ganz seltsames rötliches Licht hinter den Bäumen am Horizont. Weit weg sieht man da ja manchmal alles ganz unscharf. Im Traum, mein ich.

Und da schwimmen Leute im See. Also Körper. Die scheinen tot zu sein, aber ganz sicher bin ich mir nicht. Lauter bunte Kleider. Und die beiden Schwäne mitten zwischen ihnen. Und ich kann dir nicht sagen, ob mich das wundert oder ob ich Angst hab. Weil ich’s von da oben ja auch nicht so genau erkennen kann.

Und ich bin dann durch die Gänge gewandert und habe die anderen gesucht. Dass ich ’n Degen oder ’n Säbel am Gürtel hab, habe ich da erst gemerkt.

In jedes Zimmer schaue ich. Hab ’n Leuchter in der Hand. Die Kerzen flackern. Breite Himmelbetten. Wie durch Nebel sehe ich, dass die da bumsen. Ja, entschuldige. Da kann ich ja nun nichts dafür. Auch wenn’s mein Schloss ist, anteilsmäßig wahrscheinlich. Das verschraubt sich da alles ineinander, ich kann keine Gesichter erkennen. Und wo die Frauen herkommen, weiß ich nicht.

Aber Lachen höre ich. Irgendwie von weit her. Das Lachen von Frauen. Und ich sag dir, das war ’ne richtige Männerrunde vorher. Und in einem Zimmer sitzt der Graf, also der, der angeblich im wirklichen Leben Graf ist, von Geburt her, sein Vater muss wohl ein Adliger gewesen sein, erzählt man sich zumindest, da sitzt er und redet mit dem Bürgermeister, den ich ja nur vom Sehen her kenne, und andere Typen mit ihm am Tisch, Immobilienfuzzis, in der Ecke steht ein Neger mit einem Tablett, und als ich da reinschaue, sind sie plötzlich still. Und ich kann nicht erkennen, ob da AK mit dabeisitzt. Lauter Goldmünzen auf dem Tisch. Und Papiere, jede Menge Papiere, mit Siegellack drauf. Wie Kerzenwachs. Und paar glänzende Steine.

Und irgendwie bin ich plötzlich in den Kellerräumen des Schlosses, weiß nicht, wie ich da hingekommen bin, ganz schwerelos ist man ja manchmal, in den Träumen.

Und da sind die Frauen, und komischerweise ganz viele schwarze Frauen. Und ich war dieser Neger, gleichzeitig mit mir selbst, und hab mich selbst gesehen und in den Raum geblickt, weil ich sehen wollte, ob da AK oder jemand anderes in einer der dunklen Ecken sitzt, ’ne Lesebrille oder so ’n altmodisches Monokel konnte ich nämlich erkennen, mehr aber nicht, wahrscheinlich weil ich meine Brille bei dir aufm Nachttisch vergessen hab, Liv, und ich als Neger und ich als Hans, wir hatten beide kein gutes Gefühl bei der Sache in diesem Raum, also was die da getrieben und verhandelt haben. Aber ich war immer gut darin, mich an meine eigenen Sachen zu halten.

Die Kellergewölbe sind voll von Frauen. Dichtgedrängt stehen sie da, und alle nackt. Da isses kalt. Wasser tropft von den Wänden.»Nubische Perlen«, sagt jemand hinter mir, aber als ich mich umdrehe, ist da natürlich keiner. Ha, ha, war ja klar. Ja, vollkommen nackt. Und aus anderen Türen kommen die Diener und holen immer wieder einige der Frauen. Ich meine, wenn ich jetzt drüber nachdenke, ich bin ja nicht Freud, und ich hab, verdammt nochmal, ein absolut reines Gewissen. Ja. Und was soll der ganze Scheiß, bei mir ist keiner im Keller, also keine Frauen. Und so SM-Räume habe ich auch nicht. Obwohl ich oft drüber nachgedacht habe. Ich mein, das ist sicher so ’n scheiß Traum, weil die Leute immer genau das denken. Ja, Liv. Von wegen das wärn Riesenklüngel und so. In jedem bescheuerten ›Tatort‹, in jedem bescheuerten Fernsehfilm. Alles erzwungen, alles in den Kellern, die bösen, bösen Luden, die in Wirklichkeit überhaupt keine Luden sind. Leckt mich doch. Entschuldige, Süße. Klar, hier und da läuft schon was schief. Wie überall im Leben, wie in jedem Geschäft. Da kenn ich genug Leute, die mich ankotzen. Da kann ich dir Geschichten erzählen, nee, lass mal. Und vielleicht bin ich auch einfach zu blöd und zu alt, um alles mitzukriegen, was da hintenrum alles läuft mit der großen, großen Politik. Und wir sind nunmal nicht in der Knusperflockenbranche. Und die Frauen, also die in den Kellerräumen des Wasserschlosses, die lachen. Die lachen und lachen. So wie ich am Tisch gelacht hab, oben bei dem Fest. Klingt unheimlich. Dieses vielstimmige, nicht enden wollende Lachen …

Und dann bin ich wieder woanders im Schloss, das Lachen und Musik begleiten mich, den Degen halte ich in der Hand. Der Kerzenleuchter ist verschwunden. Und ich laufe und laufe, bin mal in diesem Zimmer, mal in diesem Raum, dann im Park plötzlich und dann wieder im Hof und dann wieder woanders. Und ich denke, dass das doch irgendwann mal ein Ende haben muss. Weil ich keinen Augenblick das Gefühl hatte, ich träume.

In einem Zimmer steht Arnold und peitscht seinen Sohn aus. Und scheiße, die sind nackt alle beide. Und Papiere liegen neben den beiden auf einem verschnörkelten Tischchen, und ich will einen Blick drauf werfen, kann aber nichts erkennen, nur ein großes schwarzes Siegel, und das breche ich auf, um den Brief zu öffnen, es ist ein großer Briefumschlag, und du kennst doch diese gepressten Blüten, die man früher immer in alten Büchern fand, und in dem Briefumschlag liegt eine kleine gepresste Hand, wie von einem Kind. Man sagt ja immer, das will ich dir gar nicht erzählen, Liv, und erzähl’s dir auch nicht, dass Arnold Fotos und Dokumente hält, da gab es mal … Anfang der Neunziger, nein, das erzähle ich dir nicht, da war ich auch noch gar nicht in der Stadt, höchstens auf dem Weg in die Stadt. Und verdammt, in einem anderen Zimmer hockt Arnold auf dem Boden, und sein Sohn peitscht ihn aus und trägt die Kleider von seinem Alten und eine weiße Perücke mit einem großen schwarzen Dreispitz. Und ich begreif das alles nicht. Sein Sohn, musst du wissen, war beim Militär, weil sein Alter das so wollte. Ist aber zurück inzwischen. Und ich will was sagen, und Arnold dreht sich um, mit blutendem Rücken, die Peitsche in der Hand, und er sagt sowas wie: ›Wenn du mitmachen willst …‹ Und da hab ich ihn erstochen. Ging ganz leicht. Obwohl die Klinge durch beide durchging, also Vater und Sohn. Den Degen hab ich stecken gelassen in den Körpern und bin weitergegangen. Aber später, auf dem Turm, hab ich Arnold wieder gesehen. Da war er wieder da, als wäre nichts gewesen. Schön angezogen, Barock, versteht sich, die Perücke aufm Kopp. Mit riesigen Fernrohren hat er hantiert. Die waren da festgeschraubt. Ganz oben auf dem Turm. Direkt unter der Spitze der Zwiebel standen wir hinter einer kleinen Mauer, eine Art Aussichtsplattform. Zwei altmodische Krücken lehnten neben ihm an der Mauer. ›Ich habe schon auf dich gewartet, Hans.‹ Ja, scheiße, dasselbe hat mein Vater auch gesagt. Aber das kann ich ja noch gar nicht wissen. Und dann schauen wir übers Land. Und jede Menge Reiter in der Ferne. Zwei Horden. Die eine ein ganzes Stück weiter entfernt als die andere. Aber beide noch hinterm Wald. Und alle Bäume sind kahl. ›Wir müssen alles, alles niederbrennen, wenn wir unser Schloss behalten wollen.‹ Ja, das hat er gesagt. Und das Fernrohr ganz woandershin geschwenkt, hoch zu den Sternen. War Abend inzwischen. Und als ich dann wieder, nach Stunden, vielen Stunden, so kam es mir vor, als ich dann wieder in unserem Festsaal stehe, nur noch ein paar Kerzen brennen, sitzt da ein Mann auf dem Stuhl, der den ganzen Abend, das ganze Fest über leer gewesen ist. Als hätte er schon immer da gesessen. Na ja, und natürlich kenne ich ihn. Wir hatten uns immer engagiert, nee arrangiert, in den Jahren. Wir hoben die Becher und schmiedeten den Pakt … Ach, vergiss es, Liv. Aber dass er jetzt hier, in unserem Schloss, sitzt, das kotzte mich schon an. Die wilden Reiterhorden vor den Toren. Mein Degen ist weg, steckt wohl noch in einem von den Arnolds, und ich spüre, dass ich auf zwei Krücken humpele. Und lauter Spiegel an den Wänden, und ich weiß nicht, ob das nur unsere Spiegelbilder sind, einige sind starr und rühren sich nicht, als hätten die Originale schon vor langer, langer Zeit den Saal verlassen, andere drücken ihre Nasen von innen gegen das Glas. Und da muss ich zugeben, da fürchte ich mich, das erste Mal in meinem Traum. Ganz entsetzlich und wie ein kleines Kind. Weil schon die ersten Hände und Füße und Gesichter durch die Spiegel dringen. Na ja, und das war’s auch schon. Bin ich aufgewacht. Und war so froh, dass ich hier bei dir bin. Obwohl, das mit dem Schreibtisch, diesem alten Sekretär, hab ich vergessen, der stand in dem Zimmer, was wohl mein Arbeitszimmer war in unserem Schloss, und wie ich da ein Schubfach aufziehe, und da liegt’n kleiner Mensch drin und meckert mich an, und der hat auch so ’ne große Perücke auf, Barock, natürlich in seinem Maßstab, und weil der nackt ist, sehe ich, dass das ’ne Frau ist. Ich hab ja ’ne Tochter, da brauch ich keinen Freud, die habe ich nicht mehr gesehen, seit sie klein war. Und ich hatte mal ’ne Kleinwüchsige, also die arbeitete in meinem Club …, also ganz klein und winzig war die nun nicht, aber doch schon so ’ne Halbzwergin, und die hat nur kurz bei mir gearbeitet, war ’ne Sensation damals, eine Saison, die wollte sich was finanzieren, wollte sich was aufbauen mit dem Geld und war dann auch gleich wieder weg, nee, lass mal, hab ich mir ausgedacht diese Wahrheit jetzt, und das mit der kleinen halbrunden Steinbank am Waldrand hab ich vergessen, als die Frauen plötzlich überall im ganzen Schloss waren und riesige Reifröcke trugen mit eng geschnürten Hüften, die Reiterhorden waren verschwunden, und nur noch Frauen, als ob denen das Schloss gehörte plötzlich, und wir saßen da wie ausgestoßen auf dieser stillen Bank …, aber da weiß ich nicht, ob …«

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