Eugen Ruge - In Zeiten des abnehmenden Lichts
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- Название:In Zeiten des abnehmenden Lichts
- Автор:
- Издательство:Rowohlt
- Жанр:
- Год:2012
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— Das ist noch für dich, sagte er.
— Ist nicht nötig, sagte Sascha.
— Jetzt mach kein Theater, sagte Kurt.
— Ich hab alles, was ich zum Leben brauche, erwiderte Sascha.
Kurt überlegte, ob er das Geld einfach unter die Gulaschschüssel klemmen und gehen solle, steckte es dann aber ein.
Sie verabschiedeten sich vor dem Restaurant, umarmten einander, wie sie es immer taten, nickten einander zu. Dann schlug Sascha den Weg ein, auf dem sie gekommen waren, während Kurt in Richtung Bahnhof ging. Auf der Treppe zur S-Bahn blieb er stehen: Scheiß drauf, dachte Kurt, ich fahr mit dem Taxi ! Er machte kehrt und stieg die Treppe wieder hinab.
Tatsächlich stand am Taxistand neben dem Bahnhof ein freies Taxi. Kurt kroch in den Fond des Wagens. Es war ein Wolga, ein breites Gefährt mit weichen Sitzen, das, wie alle Russenautos, nach Russenauto roch — ein Geruch, der ihn immer ein bisschen an Moskau erinnerte: Schon die alten Pobeda-Taxen hatten so gerochen.
— Neuendorf, Am Fuchsbau sieben, sagte Kurt und erwartete die Frage, wo das sei: Neuendorf? Fuchsbau?
Stattdessen faltete der Fahrer seine Zeitung zusammen und fuhr los.
Es war warm im Auto. Kurt zog seinen Mantel aus, nahm die zweihundert Mark (die ihm jetzt vorkamen, als hätte er sie auf der Straße gefunden) aus der Manteltasche — und steckte sie wieder ins Portemonnaie … Was erzählte er eigentlich Irina?
Der Wolga summte mit leicht überhöhter Geschwindigkeit das Adlergestell entlang. Kurt ging die Geschichte dieses unerfreulichen Nachmittags durch. Prüfte, ob besonders unerfreuliche Details sich abmildern oder unterschlagen ließen, ohne dass es zu einer nachweislichen Falschdarstellung kam. Hörte sich mit verstellter, beschwichtigender Stimme zu Irina sprechen …
Sah ihr Gesicht. Sah den Lippenstift, der sich auf dem Filter ihrer Zigarette abdrückte. Ihre in letzter Zeit nicht immer sorgsam gezupfte Oberlippe, die zu zittern anfing, bevor sie zu einer erneuten Tirade gegen Melitta anhob …
Kurt rechnete: Durch das Taxi sparte er eine Stunde. Wie viel Zeit er mit Sascha verbracht hatte, ließ sich schwer überprüfen. Jetzt war es sieben … Scheiß drauf, dachte Kurt. Verdammt nochmal und scheiß drauf.
— Kennen Sie die Gartenstraße in Potsdam, fragte er den Fahrer.
— Von der Leninallee ab, fragte der Mann.
— Genau, sagte Kurt. Fahren Sie mich zur Gartenstraße.
— Nicht zum Fuchsbau, fragte der Mann.
— Nein, sagte Kurt. Zur Gartenstraße siebenundzwanzig.
2001
Entsetzliche Vorstellung, die ihn kurz vor der Abfahrt des Busses befällt: dass sich ausgerechnet dieser Mann neben ihn setzen könnte — ein gedrungener, bäuerlich aussehender Mestize, der sich ununterbrochen und unter saugenden, schmatzenden Geräuschen mit einem Zahnstocher die lückenhaften Zähne reinigt. Tatsächlich kommt der Mann, als Alexander schon auf seinem Platz sitzt, immer näher, vergleicht umständlich jede einzelne Platznummer mit der Nummer auf seinem Billett, bis endlich ein anderer Fahrgast ihm bei der Suche behilflich ist und feststellt, dass er schon lange an seinem Sitzplatz vorbeigegangen ist.
Der Platz neben Alexander bleibt leer. Dafür gibt es eine andere Art von Folter. Kaum ist der Bus abgefahren, schaltet der Fahrer die Bordvideoanlage ein, und nach ein paar Minuten Werbung in eigener Sache beginnt ein Film, in dem ein überdimensionales rosa Kaninchen mit durchdringender synthetischer Stimme die Hauptrolle spielt.
Die Fahrt soll sechs Stunden dauern. Schon nach einer Stunde hat sich Alexanders Ärger über die Lärmbelästigung zu einem veritablen Hass ausgewachsen: vor allem auf den Busfahrer, den er für zuständig hält, aber auch auf die Mitreisenden, die den Film vollständig ignorieren und ihre Gespräche in doppelter Lautstärke fortsetzen, wenn sie nicht gerade, halb beifällig, halb verschlafen mit dem Kopf wackelnd, auf den Bildschirm starren oder, unglaublich, sogar schlafen.
Alexander hat kaum geschlafen. Die Ohrenstöpsel, die er unter das unberührte, dann von ihm zerknautschte Kissen gesteckt hat, waren bei seiner Rückkehr aus Teotihuacán verschwunden. Das Zimmermädchen musste sie beim Wechseln der Bettwäsche entsorgt haben. Vergeblich hat er die gelben, kleinen Kunststoffzylinder auf dem Nachttisch, im Bad und schließlich sogar im Abfalleimer gesucht — sie blieben verschollen. Entnervt vom Kläffen und Heulen der beiden Dach-Köter, ist er früh am Morgen aufgestanden, und als der junge, glattgesichtige Mexikaner an der Rezeption behauptete, kein anderes Zimmer zur Verfügung zu haben, hat er sich zum sofortigen Aufbruch entschlossen. Er frühstückte, bevor die Schweizerinnen auftauchten, packte seinen Rucksack und fuhr, begleitet vom Brüllen der Lautsprecherkisten hausierender CD-Verkäufer, mit der Metro zum zentralen Busbahnhof, TAPO genannt, wo er ein Ticket für den nächsten Bus nach Veracruz erwarb.
Veracruz: Er weiß nichts von dieser Stadt, außer dass seine Großmutter hier mit dem Schiff angekommen sein muss. Und er kennt die Geschichte von dem Mann, der ins Hafenbecken sprang. Und dass irgendwann dieser Hernán Cortés hier mit seinen etwas über zweihundert Leuten gelandet war, um das Land der Mexica zu erobern, daran glaubt er sich zu erinnern. Sonst weiß er nichts.
Er könnte im Backpacker nachsehen — wenn er den noch hätte. Hat er aber nicht. Hat ihn auf dem Nachttisch in seinem Hotelzimmer liegenlassen, absichtlich.
Nach zwei Stunden Fahrt ist der Rosa-Kaninchen-Film zu Ende — und ein neuer Film beginnt. Irgendwann gibt Alexander es auf, in keinen der vier für ihn sichtbaren, ja geradezu auf ihn zielenden Bildschirme zu gucken, und während er im Geist schon die nötigen spanischen Sätze zusammensetzt, um in Veracruz von der Busgesellschaft einen Teil des Fahrpreises zurückzufordern (zumindest den Anteil für die erste Klasse — oder besteht das Erstklassige gerade in dieser rücksichtslosen Berieselung, ist es gerade diese «Annehmlichkeit», die den Preisunterschied ausmacht?) — während er also im Geist und schon im Bewusstsein der Vergeblichkeit durch das ovale Fensterchen mit einem Unformierten streitet, nimmt in den vier auf ihn gerichteten Bildschirmen eine eigenwillige Handlung ihren Lauf. Sie beginnt damit, dass ein junger Soldat im Zug ein Mädchen kennenlernt, welchem er überraschenderweise schon einige Minuten später einen Verlobungsring ansteckt, den er zufällig in einer Pralinenschachtel bei sich trägt. Fast im selben Augenblick taucht ein Mann hinter den Weinstöcken auf und schießt auf die beiden; es stellt sich heraus, dass es der Vater des Mädchens ist. Der Rest des Films spielt auf einem Weingut und handelt von verwickelten Familienangelegenheiten: Der Soldat liebt das Mädchen, der Vater tritt als Störenfried auf, zwischendurch werden Pralinen an zahlreiche Onkel und Tanten verteilt; es wird gezeigt, wie heiter die Weinernte ist, und wenn die Dramaturgie es verlangt, taucht eine gewaltige Landschaft auf, oder es erklingt eine Musik, die anzeigen soll, was die Protagonisten im jeweiligen Augenblick empfinden. Dann zündet der Vater versehentlich die Weinstöcke an, die erstaunlicherweise brennen wie Napalm … Dann schaltet der Busfahrer das Video ab und hält zur Pinkelpause.
Vom Busbahnhof Veracruz aus nimmt er ein Taxi. Er fragt den Taxifahrer nicht nach einem Hotel, sondern gibt sicherheitshalber einen Straßennamen an, den er im Busbahnhof auf der Werbung eines Hotels im centro historico gefunden hat:
— Miguel Lerdo.
— Hotel Imperial, fragt der Taxifahrer.
— No, sagt Alexander.
Er gibt sich grimmig. Er ist zu allem entschlossen. Sie fahren eine breite Allee mit Palmen entlang, bis der Verkehr sich staut, dann versucht es der Fahrer in hektischem Zickzack durch die Altstadt. Schlichte, zweistöckige Häuser, meist pastellfarben, gebleicht von der Sonne. Es wimmelt von Fußgängern. Es ist schwül und heiß, und auf dem Kurs durch die schmalen Straßen wehen durch das offene Fenster verschiedenste Gerüche herein: Frittieröl, Abwasser, der Duft aus offenstehenden Friseurläden, Autoabgase, frischgebackene Tortillas, und an einer Stelle — sie müssen warten, weil gerade Plastiksäcke von einem Lkw abgeladen werden — riecht es tatsächlich nach dem Nitratdünger aus Omis Wintergarten.
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