Eugen Ruge - In Zeiten des abnehmenden Lichts

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In Zeiten des abnehmenden Lichts: краткое содержание, описание и аннотация

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Von den Jahren des Exils bis ins Wendejahr '89 und darüber hinaus reicht diese wechselvolle Geschichte einer deutschen Familie. Sie führt von Mexiko über Sibirien bis in die neu gegründete DDR, führt über die Gipfel und durch die Abgründe des 20. Jahrhunderts. So entsteht ein weites Panorama, ein großer Deutschlandroman, der, ungeheuer menschlich und komisch, Geschichte als Familiengeschichte erlebbar macht.

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— Geht’s ihr nicht gut, fragte Nadjeshda Iwanowna.

— Geht ihr nicht gut, sagte Kurt.

— Wegen Sascha, fragte Nadjeshda Iwanowna.

— Wegen Sascha, sagte Kurt.

War trotzdem kein Grund zum Trinken, fand Nadjeshda Iwanowna. Gehörte sich einfach nicht für eine Frau, wo gab es denn so was, die Frau trinkt, und der Mann ist nüchtern, man schämte sich wirklich, rauchen rauchte sie auch, das war alles nicht richtig, sich betrinken zu Wilhelms Geburtstag, als ob Sascha zurückkäme, wenn sie sich da oben betrank.

— Haken Sie sich bei mir unter, Nadjeshda Iwanowna, sonst stürzen Sie noch.

Sie hakte sich bei Kurt unter, stieg Stufe für Stufe die Treppe vorm Haus hinab. Das Unkraut zwischen den Gehwegplatten hätte man jäten müssen, dachte sie, während sie zum Gartentor schritten, aber das war nicht ihre Sache.

— Hauptsache, es geht ihm gut dort, sagte Nadjeshda Iwanowna.

— Ja, sagte Kurt, das ist die Hauptsache.

Charlotte und Wilhelm wohnten in derselben Straße, nicht sehr weit, aber doch auch nicht nah für kaputte Füße. Zum Glück waren die Bürgersteige in Deutschland gepflastert. Kurt hatte das Gurkenglas an sich genommen, sie gingen eingehakt, kleine Schritte. Vielleicht war er einfach nicht streng genug mit Irina, dachte Nadjeshda Iwanowna. Von ihr ließ sie sich ja überhaupt nichts mehr sagen, alles wusste sie besser, ob’s um die Gurken ging oder um den Teig für Pelmeni, da gehörten nun mal keine Eier rein, oder versuch mal, ihr zu sagen, sie soll weniger trinken, ein Donnerwetter gab’s da, was mischst du dich in mein Leben ein, wir sind hier nicht hinterm Ural, dabei, entschuldige, waren sie ja hinterm Ural, weit hinterm Ural, da kannst du nur Tür zu und Ruhe. Wahrscheinlich kam’s daher, weil sie keinen Vater gehabt hatte, Großmutter Marfa hatte sie natürlich verwöhnt, zuerst hieß es: Schande, Schande, ein Kind von dem Schwarzen, der Schwarze hatte sie immer gesagt, der «Zigan», dabei war er überhaupt kein Zigan, Händler war er gewesen, Petroleum hatten sie bei ihm gekauft, ein guter Mann war’s, Pjotr Ignatjewitsch, kein Trinker, nicht wie die Mushiks in Gríschkin Nagár, ein Herr war’s, beinahe, mit seinem Mantel und seinen Manieren, drei Pferde vor seinem Wagen, so viel gab es im ganzen Dorf nicht, und wenn es auch Sünde gewesen war, und sie bat Gott um Vergebung, aber insgeheim fühlte sie sich unschuldig, denn wäre nicht Mutter Marfa davor gewesen, dann hätten sie sich vor Gott und der Kirche getraut, er hatte es ihr versprochen, auf Ehrenwort.

Er wollte mich ja heiraten, sagte Nadjeshda Iwanowna.

— Wer, fragte Kurt.

— Na, Pjotr Ignatjewitsch, sagte Nadjeshda Iwanowna.

— Aha, sagte Kurt, gewiss.

Aber sie spürte, dass er ihr nicht so recht glaubte.

— Er hätte mich geheiratet, wiederholte sie, wenn nicht Marfa davor gewesen wäre, und dann sind wir ja weggegangen aus Gríschkin Nagár, später, als Ira schon groß war, nach Slawa.

— In welchem Jahr war denn das, fragte Kurt.

— Als die Sowjetischen kamen.

— Als die Sowjetischen kamen, Nadjeshda Iwanowna, da waren Sie gerade zehn.

— Nein, nein, korrigierte ihn Nadjeshda Iwanowna, ich weiß es ja noch, das war, als der Vetter die Kühe geschlachtet hat, weil es hieß, wer mehr als drei Kühe hat, wird entkulakisiert, und dann haben sie ihn trotzdem entkulakisiert, weil er die Kühe geschlachtet hat.

— Sie meinen, sie haben ihn erschossen.

— Werden ihn wohl erschossen haben, ist lange her.

— Und da sind Sie nach Slawa.

— Nu ja, erst wollte Marfa nicht hin, nach Slawa, da war’n ja die Sowjetischen.

— Aber in Gríschkin Nagár waren doch auch die Sowjetischen, haben Sie gerade erzählt.

— Ja, aber in Gríschkin Nagár, verstehst du, da war ja nicht viel mit sowjetisch, sechs Häuser, nicht mal ’ne Kirche zum Abreißen. In Slawa reißen sie Kirchen ab, hieß es. Da machen sie elektrischen Strom. Damit wollte sie nix zu tun haben, meine Mutter. Die war ja gegen den Fortschritt. Ich war ja nicht gegen den Fortschritt. Dass sie Kirchen abgerissen haben, das war eine Schande. Aber elektrischer Strom, warum nicht? Und Schule, hieß es, machen sie in der Stadt, da sind wir dann in die Stadt gezogen, hauptsächlich auch wegen Irina.

— In welche Stadt denn, fragte Kurt.

— Wie denn, in welche Stadt?

— Sie sagten, Sie sind in die Stadt gezogen.

— Ja, das weißt du doch, sagte Nadjeshda Iwanowna.

— Also meinen Sie Slawa.

— Ja, klar, Slawa. Wohin denn sonst?

— Natürlich, sagte Kurt, wohin denn sonst.

Sie wechselten die Straßenseite. Die Sonne schien durch die schütteren Baumkronen, wärmte durch die Kleidung hindurch, bis in die Knochen. Nadjeshda Iwanowna genoss es, an Kurts Seite zu gehen, so eingehakt, fast schmeichelte es ihr, sogar ihre Füße hatte sie beim vielen Reden vergessen. Vielleicht, dass sie doch noch einmal zur Kirche ging, also zur orthodoxen, ein Stück konnte man mit der Straßenbahn fahren, und eine Kerze stiften für Sascha, auch wenn er nicht daran glaubte, vielleicht half es ja trotzdem, dass er endlich zur Ruhe kam, der Junge, oder sie gab mal was für die Kollekte, wenn’s daran lag, Geld hatte sie schließlich.

Das Haus von Charlotte und Wilhelm war ein schönes Haus. Das kleine Türmchen, das auf der einen Dachseite herausragte, gab ihm sogar etwas von einer Kirche, Mutter Marfa hätte es für eine Kirche gehalten, allerdings hielt sie ja jedes Steinhaus für eine Kirche. Der Eingang lag beinah zu ebener Erde, besonders dieser Umstand kam Nadjeshda Iwanowna herrschaftlich vor, man brauchte nur eine Stufe zu nehmen, dann stand man vor einer doppelt geflügelten Tür aus massivem Holz, mit Schnitzereien sogar und zwei goldenen Fischköpfen.

Ein junger Mann im Anzug öffnete ihnen, Nadjeshda Iwanowna kannte ihn, sie hatte ihn schon öfter bei Charlotte und Wilhelm gesehen, ein fröhlicher Mensch, der immer lachte und sie überschwänglich begrüßte, Babuschka, Babuschka sagte er, und Nadjeshda Iwanowna sagte: Gott sei mit dir, mein Sohn.

— Bogh s taboju, synok.

Zuerst betrat man einen kleinen Vorraum, von hier führte eine Glastür in den geräumigen Flur, es gab sogar eine Nische für die Garderobe, die genau wie die Haustür aussah, aus Holz und geschnitzt, nur dass Wilhelm sie angestrichen hatte, aber geschmackvoll, nicht wie Ira, die die Möbel weiß anstrich, dass es aussah wie Krankenhaus.

Jetzt kam Charlotte angerauscht, auch sie war ja älter als Nadjeshda Iwanowna, aber immer noch fix auf den Beinen, und eine Frisur wie ein junges Mädchen. Auch wenn das Gespräch zwischen Kurt und Charlotte auf Deutsch stattfand, begriff Nadjeshda Iwanowna, dass Charlotte nach Irina und Sascha fragte, und konnte an ihrem Gesicht ablesen, dass sie nicht glücklich war über das, was Kurt ihr mitteilte: nämlich, so vermutete Nadjeshda Iwanowna, dass Sascha in Amerika war. Immerhin nahm sie es mit Fassung, bloß Wilhelm sollte nichts erfahren, ni slowa Wilgelmu, wiederholte sie extra nochmal auf Russisch.

— Verstehen Sie, Nadjeshda Iwanowna, er ist schon ganz und gar …

Und dann machte sie eine schwer zu deutende Handbewegung. Was war mit Wilhelm? Ging es ihm nicht gut?

Tatsächlich war Wilhelm mager geworden, seit Nadjeshda Iwanowna ihn das letzte Mal gesehen hatte, er verschwand fast in seinem riesigen Sessel. Sein Blick war dunkel und seine Stimme gebrochen, als er sie begrüßte.

— Für dich, Väterchen, sagte Nadjeshda Iwanowna und überreichte das Gurkenglas.

Wilhelms Blick hellte sich auf, er sah Nadjeshda Iwanowna an und sagte dann, mit Blick auf die Gurken:

— Garoch!

Aber es waren keine Erbsen.

— Es sind Gurken, erklärte Nadjeshda Iwanowna: Ogurzy!

— Garoch, sagte Wilhelm.

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