Uwe Tellkamp - Der Turm

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Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der "süßen Krankheit Gestern" der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze — oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der "roten Aristokratie" im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.

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ein Sperrgebiet voller Munitionskisten und abgedeckter Fahrzeuge, in dem die Truppe aufmunitionierte, Umstellung von der Übungsauf die hier liegende Gefechtsmunition; neue Befehle wurden ausgegeben, inzwischen war der Regimentsstab eingetroffen; Befehl, daß es weiterging, daß Funksprüche nur noch codiert zu senden seien; Christian ließ also absatteln, er wußte, was ihnen bevorstand: Schufterei unter antreibendem Gebrüll hin- und herhastender Offiziere, Granaten raus, Granaten rein im Akkord, Tarnung des Panzers, Abrücken zum Frachtgleis des Grüner Bahnhofs, Verladung der Panzer auf Eisenbahnwaggons, dann Transport mit unbekanntem Ziel –

«Lieber Christian! Deine Eltern haben mir Deine Adresse gegeben, von ihnen erfuhr ich auch, daß Du bei den Panzern bist und es Dir nicht so gutgeht. Deswegen möchte ich Dir schreiben, und ich hoffe, Du bist mir nicht böse. Ich bin inzwischen in Leipzig, studiere Medizin — mit Chemie ist es doch nichts geworden. Aber Medizin ist nicht weit weg davon. Ich denke oft an den Abend bei Deinem Onkel im Tausendaugenhaus, an die Paradiesvogel-Bar. Übrigens habe ich mir Kassetten aufgenommen, seit kurzem läuft Neustadt auf DT 64, wenn Du willst, kann ich Dir eine schicken. Wie Du an dem Tisch im Garten gesessen hast, als die anderen noch in der Bar waren, und ich nicht zu Dir hingehen konnte, weil Du ganz bei Dir warst, und ich das Gefühl hatte, daß Du keinen anderen Menschen brauchst, jedenfalls nicht in diesem Moment. Ich habe ein Zimmer im Wohnheim, zusammen mit drei Kommilitoninnen, eine davon Ungarin, die ist sehr lustig, mit ihr verstehe ich mich am besten. Es ist Abend, sie sind ausgegangen, ich sollte eigentlich lernen, aber dann habe ich zufällig den Titel eines Buchs gesehen, das eine meiner Kommilitoninnen liest,»Der Graf von Montechristo«, und auf einmal waren unsere Gespräche wieder da, die Wanderungen in der Sächsischen Schweiz, Deine Stimme. Dein Vater klingt ähnlich, ich war ganz erschrocken, als er sich am Telefon meldete, und er atmet auch ähnlich abrupt durch die Nase ein wie Du, wenn eine Gesprächspause zu lang wird. Ich merke schon, ich schreibe dumm, springe hierhin und dorthin, und dabei wollte ich mich einfach mal wieder melden! Auf der Karte anbei, das soll eine Flamingin sein — sagt man so? Die einen leeren Briefkasten anstarrt. Ich kann leider nicht so gut zeichnen wie Heike. Ich habe die Karte nicht zum Brief gesteckt, um Dir vorwurfsvoll entgegenzutreten, sondern weil der leere, leblose Briefkasten mir einfach nicht das vermitteln kann, was ich beim Lesen Deiner Briefe empfinde. Drei hast Du mir geschrieben, ich habe sie mir immer wieder durchgelesen. Es ist nicht ganz einfach, die rechten Worte zu finden, um das auszudrücken, was mich an Deinen Briefen so fasziniert. Unter Philosophie habe ich mir entweder Häuptling Roter Adler oder etwas Übernatürliches vorgestellt. Oder Spinner. Erst Deine Briefe haben mich dazu veranlaßt, mehr über dieses Thema wissen zu wollen — aber

ein mürrischer Reichsbahnschaffner hielt vor den Panzern die Handlaterne hoch, nein, davon wisse er nichts, ja, Waggons stünden bereit, aber die seien nicht für die Armee bestimmt; und während sich die Stabsoffiziere an ihre Funkgeräte hängten, an Feldtelefonen kurbelten, tastete Christian nach Reinas Brief, nach den Konstantinopel- und Südsee-Talismanen; Lampen hingen wie weißglühende Töpfe über den Bahnhofsgleisen, von den Reichsbahnuhren, fliegendreck- und ascheverkrustet, waren die meisten defekt, hatten zerscherbte Gläser, verbogene oder nur einen Zeiger; ein paar Betrunkene kreiselten, Bierflaschen schwenkend und, sobald sie die Soldaten entdeckt hatten, in Zorn ausbrechend, auf den Bahnsteigen für den Personenverkehr; sie schrien und fluchten, hielten sich knapp aufrecht mit vorgekippten Oberkörpern, schüttelten ihre Flaschen, bis Pfannkuchen, der aus dem Fahrerluk schaute, sagte:»Jungs, die sind gar nicht sauer. Die wollen uns Stoff verklickern!«und wieselte, unbemerkt von den Trägern der Silberschulterstücke, nach vorn, wurde rasch handelseinig und rannte geduckt zum Panzer zurück, wo er die Beute, ein Netz voller Bierflaschen, dem Ladeschützen zuwarf, der das Netz auf seiner Seite unters MG stopfte:

«Verladung!«befahl eine barsche Stimme, Taschenlampen kreisten, das Zeichen für» Motoren anlassen«, die Panzer rückten vor an die Verladerampe:

Christian und Pfannkuchen wechselten, der bessere Fahrer wies ein, der schlechtere fuhr; Christian stellte den Sitz hoch, es war ungewohnt, er war seit der Unteroffiziersschule nicht mehr gefahren, der Panzer ruckte an, viel zu schnell ließ Christian die Kupplung kommen, Rampe möglichst gerade hinauf, die Kanone über seinem Kopf warf einen starken Schatten, links blendete ein Halogenstrahler, jetzt die Rampenschräge, lotgerade mußte der Panzer vor dem Waggon ausgerichtet werden, Pfannkuchen mußte den Schwenkmoment exakt abpassen, ein Panzer hatte keinen Kurvenradius, der drehte auf der Stelle, und auf dem Waggon würden die Kettenglieder links und rechts weit überstehen, Pfannkuchen ruckte mit den Wimpeln, Christian zupfte an den Lenkhebeln, jetzt winkte Pfannkuchen» anhalten«, Christian merkte, daß er zu schnell fuhr, aber er konnte nicht anhalten, erreichte plötzlich Kupplung und Bremse nicht mehr, die Uniformhose hatte sich verklemmt, ebenso sein Oberkörper zwischen Lukenrand und Fahrersitz,»anhalten!«brüllte Pfannkuchen, tauchte, hektisch abwechselnd, ins scharfe Halogenweiß und in die Schattenzone daneben,»anhalten, halt an!«

Christian wollte den Motor abstellen am Hebel überm Rändelsektor, war gelähmt, sah den Hebel, das braune ovale Duroplasttellerchen zum Herunterdrücken und Hin- und Herschieben, womit man die Drehzahl regulierte, er kam nicht heran; jetzt schrien auch andere:»abstellen, du Idiot«, und» runter«; er sah die Soldaten vom Waggon hüpfen, deren Aufgabe es hätte sein sollen, die groben Stahlbremsklötze mit den Spikes in den hölzernen Waggonboden vor und hinter dem T 55 zu keilen:

Er zog die Lenkhebel in die» zweite Stellung«, der Panzer aber blieb nicht stehen, wie es jetzt hätte sein müssen, ein altes Russending, dachte Christian,

und:

Reinas Brief, vielleicht kann ich ihn gar nicht beantworten,

und:

Was sag’ ich Mam?

und:

Das Ding kippt ja –

Wachstum; ein Augenblick, sanft wie ein Nadelstich zu Beginn, ein Bruch, ein Riß, Richard sah den Schuppen, den gebeugten Rücken Stahls und, als er sich wieder umdrehte, den pflanzenüberwucherten Steinbruch in der jähen und bestürzenden Sekunde einer Explosion, nach der es auf einmal Gerüche gab: sonnengewärmter Stein; Pflanzen, die Blüten in Bereitschaft hielten wie verrückte, schießwütige Bogenschützen ein Zehnerbündel Pfeile auf der Bogensehne; nach Wagenschmiere, Hühnermist; das Licht schwenkte wie ein Schneidbrenner, traf sein Gesicht mit voller Wucht: daß man mit geballten Fäusten die frühlingsfrische Luft einsaugen wollte, die Farben (ein postgelbes Ölkännchen auf einem schwarzen Bord) mit den Augen saufen — wie das alles wuchs und sproßte und platzte und morsche Häute sprengte, wie der Saft in die Bäume zurückkehrte, bis sie vibrierten und die Blätter wie tausend grüne Finger, die berührten und berührt werden wollten, ausschwellen ließen, Äste summten unter Bienenelektrizität; und wie es wuchs, sein» Baby«, wie er den Hispano nannte — das war kein Auto, keine tote Maschine, das hatte Augen, die mal traurig, mal fröhlich blickten, das war ein Lebewesen mit Nickeladern und Charakter.

«Verfluchter, bockiger Mist«, Stahl warf einen Maulschlüssel zu Boden.

«Ich kann nicht mitmachen, Gerhart. Die haben mich sowieso im Fadenkreuz.«

«Du hast’s mir erklärt, ja.«

«Mensch, willst du das wirklich machen? Mit ’nem Flugzeug!«»Wahnsinn. Ja. Hat aber Methode. Genau darum wird’s klappen. Mit so was rechnen die nicht. Und ich sag’ dir, das geht. Mit zwei MZ-Motoren. Korpus aus Holzleisten, mit gegipstem Stoff bespannt. Ganz leichte Bauweise, trotzdem verwindungssteif. Für die Kanzel Kunststoff, dachte an den Windschutz von ’ner ›Schwalbe‹.«

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