Uwe Tellkamp - Der Turm

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Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der "süßen Krankheit Gestern" der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze — oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der "roten Aristokratie" im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.

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«Mitgehen? Sie meinen: in den Dschungel? Wo die wahren Revolutionäre hausen? — Warum nicht«; Meno schwieg nach dieser Antwort Judith Schevolas, die achselzuckend hinzusetzte:»Es ist für eine bessere Welt, dafür bin ich auch mal nach Prag gefahren … Und wenn Altberg es dreimal schlechtzureden versucht. Sterben müssen wir am Ende alle, und leben … lieber kurz und wie ein Feuerwerk gebrannt als lang in alter Asche herumgestochert. «Feindselige Töne! Meno ließ sich zurückfallen, fassungslos über Judith Schevolas Gerede, angewidert von dem hörigen Blick, mit dem sie Philipp von der Seite bedachte; es verletzte ihn, das Gespräch auf dem Weg zu Eschschloraque fiel ihm ein, die Passage über das Duzen und über heulende Genies — hörige Genies waren mindestens ebenso enttäuschend.

«Na, Junge«, hakte Jochen Londoner ihn unter,»ist das die Richtige für Philipp, was meinst? Weißt du, ich werde allmählich alt, heute morgen haben Traudel und ich darüber gesprochen, wie schön es wäre, wenn wir Enkelchen hätten und mit ihnen unterm Tannenbaum spielen könnten. Großvatergelüste! Findest du nicht, daß alte Baumpilze wie wir das Recht haben, die Welt Welt sein zu lassen und uns nur noch um Kinderlachen zu kümmern? Wir hatten so gehofft, daß Hanna und du … daß ihr euch wieder finden würdet. Von den beiden da vorn kommen auch keine fnuki, wie mein polnischer Freund die Großvaterfreuden nennt. — Jaja, genug. «Aber Londoner ließ nicht locker — was Meno verloren habe, noch immer scheine er es nicht zu wissen:»Die Heimat, mein Junge, dein wirkliches Zuhause!«, was möglich wäre, wenn … Lesetage in der Staatsbibliothek West, es gebe Privat-, es gebe Dienstvisen; er, Londoner, habe das Ohr des Generalsekretärs; wie ein Amphibium könne man mit einem solchen Papierchen zwischen den Welten hin- und hertauchen, unbehelligt, und wenn Meno das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könne (»ich könnte das verstehen«), dann stünde ihm doch der» Archipel «offen, die Sozialistische Union, ein Kontinent von ungeahntem Reichtum, den Leuten» drüben«, selbstherrlich und atlantikfixiert, hoffnungslos unbekannt … die Krim, die adriatischen Inseln vor Jugoslawien, Kuba, Vietnam, China, der betäubende Orient der Sowjetunion … wunderbar sei Duschanbe; an der Seidenstraße, durchweht vom Großatem der Geschichte, warteten Buchara, Samarkand … Meno sei doch, wie Hanna und Philipp, ein» Heldenkind«(dankbar registrierte Meno, daß Jochen Londoner wieder ironisch wurde); er werde in der Partei- und Staatsführung» durchaus «geschätzt, von manchem sogar,»wie ich aus sicherer Quelle weiß«(»oberes Telefon?«—»oberes Telefon!«), von manchem sogar sehr geachtet!» Du könntest es ganz leicht haben, mein lieber Junge. Wenn du nur wolltest! Dieser subalterne Posten im Lektorat Sieben …«»Der Braten war sehr gut«, sagte Meno, als Londoner verstummte. Irmtraud Londoner sagte nichts.

«Edu Eschschloraque hat mir mal erzählt, daß ihr ihn besucht habt«, Londoners Stimme war wieder fest; der Gelehrte von Bedacht und Wohlwollen in seinen Körper zurückgekehrt.»Er hat lange daran denken müssen. Ich glaube, er mag dich.«

Da mußte Meno lachen:»Altberg glaubt, daß Eschschloraque mich haßt.«

«Das rote Komma, na ja. Da ist er eben empfindlich. Wir haben alle unsere Lindenblattstellen. — Schorsch Altberg, hm. Was hältst du von ihm?«

«Glänzender Essayist, fördert wie kein zweiter hierzulande die jungen Talente.«

«Das habe ich nicht gefragt.«

«Ein verzweifelter Mensch.«

«Ein Opportunist, will ich meinen. Zensor, Halbschattenautor, Duzbruder. We are strähnsch. Really«, der alte Gelehrte klopfte mit dem Siegelring gegen einen Zaun,»strähnsch.«

Sie näherten sich der Grenze Ostroms, unter ihnen lag der Block A, Hundegebell drang herauf.

«Ich gehe fast jeden Abend hier spazieren, und sie schlagen immer noch an. Richtige Fleischerhunde sind das, möchte denen nicht begegnen, wenn sie Freilauf haben. Oder ist es das hier?«Londoner hob das Einkaufsnetz.

«Wohin gehen wir eigentlich?«

«Abwarten. «Londoner grinste verschmitzt. Neben den» Aufrechten Kämpfern «vor dem Haus der Kultur brannte inzwischen ein Extralämpchen, in den Pylonen flackerten Ewige Flammen, behütet von Wachtposten zu beiden Seiten der Allee in Richtung Engelsweg.

«Schau mal«: Menos Blick folgte Londoners zur Kohleninsel, die wie ein Wrack, gefleckt von gelben Argusaugen, im Schneezwielicht lag.»Das ist bei den Vernehmern; die haben selbst am Heiligabend zu tun.«

Sie liefen den Weg, zu dem die Straße geworden war, vor, bis ein Scheinwerfer aufgeblendet wurde und jemand» Parole?«schrie.»Hasenbraten!«Der Scheinwerfer blendete ab, Londoner gab Meno ein Zeichen zu folgen. Sie gingen langsam bis zur Absperrung vor, die aus einer Betonmauer mit auswärts geknicktem Stacheldraht-Aufsatz bestand; alle fünfzig Meter gab es einen Wachtturm. Vom nächstgelegenen rollte im Lichtstab einer Taschenlampe ein Seil herab; Londoner band das Netz daran, ruckte kurz, das Seil wurde hinaufgezogen. Meno trat dicht an die Mauer. Sie fühlte sich, wo er den Stein erreichen konnte, schmierig und warm an; kein Schnee lag hier, die Brombeerranken, die Beton und Stacheldraht überwucherten, am Wachtturm hochgeklettert waren und begonnen hatten, ihn einzuspinnen, Baumkronen zu ergreifen, schimmerten wie geöltes Metall.

«Machen wir immer, mein Junge. Zu Weihnachten wird einem Posten auf dem Wachtturm etwas zugeschmuggelt«, sagte Londoner händereibend und mit Verschwörerzwinkern. Sie liefen zurück. Der alte Gelehrte berichtete stolz seine Freibeutertat, von Irmtraud mit nachsichtiger Liebe an Schlaglöchern vorbeigesteuert.

… aber die Uhren schlugen, Schnee träufelte, kräuselte, flatterte auf Dresden, wurde fester, wurde weicher, dann grau wie Kapokflocken, an den Schnittgerinnen bildete sich Harsch, schwoll, von Asche entzündet, wuchs zu bräunlichen Korallenstöcken. Meno hörte, zwischen den Jahren, wieder das Geräusch der Teppichklopfer, sah die im jungfräulichen Schnee der Gärten ausgerollten» Perser «aus Vietnam und Taschkent, die Brücken aus Laos und der VR China, sah Familienväter und ihre Söhne spezifische, übers Jahr aufgestaute Wut mit Teppichklopfern aus Korbmacher Zückels Werkstatt (hinter dem kleinen Rathauspark mit verwitterter Hygieia, Sparkasse und Waldcafé, in dem es sommers Eis und winters heiße Würstchen und Grog gab und die» Lesehalle «zum Studium von Zeitungen einlud) ausdreschen, ausprügeln, ausknallen, niederhauen, niederplauzen, niederschlegeln; sie paukten, sie hieben mit den eleganten rokokoschleifigen, angenehm in der Hand liegenden und beim Wippschlag knirschenden Schmutz-, Flusen- und Teppichlausgarauswaffen, die Korbmacher Zückel nachdenklich» im Einsatz «beobachtete, wenn er durch das Viertel ging … aber die Uhren schlugen, drinnen, in den mühsam beheizten Stuben, schlugen bei Ticketack-Simmchen und Uhren-Pieper an der Turmstraße; in Malthakus’ Briefmarkenladen auf der Theke bei den Alben mit Ansichtskarten; bei Schallplatten-Trüpel; im Postamt auf dem Tisch von Postmeister Gutzsch; beim Konditor Binneberg; im» Saftladen «der Frau Zschunke; und in der Drogerie: drinnen –

draußen aber, draußen erhob sich der Wind erneut, und auf dem Land tanzten die Schneestürme.

55. Unterwasserfahrt

Die Waffenbrüderschaft wird Ihnen unvergeßliche Erlebnisse schaffen

vom sinn des soldatseins

Pfiffe wie dieser erstachen den Schlaf.

«Vierte Komp’nie: Gefechtsalarm!«

Costas Leuchtzifferuhr sprang auf 3.00 Uhr.

«Schlückchen, du miese Ratte, aus dem Fenster sollst du stürzen«,

«Wie ich es hasse. Wie ich es hasse!«,

«Ihr Grabficker, Hosenschlitze, Knallrinder«,

«Ihr Bunsenbrenner, Suppenhirne, Erdferkel«,

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