Uwe Tellkamp - Der Turm

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Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der "süßen Krankheit Gestern" der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze — oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der "roten Aristokratie" im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.

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«Quatsch.«

«Wenn ich’s sage, Wolfgang! Und keine Reserve, ich werd’ verrückt!«

«Es muß doch im ganzen Klinikum ’n paar Scheiß-Liter Diesel geben! Im Fahrstuhl stecken Leute fest!«

«Schon in Arbeit, müssen wir aufstemmen. Innere und Gyn haben Diesel, aber den brauchen sie für ihre Aggregate.«

«Papa«, meldete sich Robert, der sich in eine Ecke der Kanzel gequetscht hatte,»vorn am Parkplatz stehen welche vom ZDF. Vier dicke Diesel, hab’s gesehen, als ich zu euch bin.«

Eddi klopfte auf Holz, Robert und er rannten davon.

«Stehen Sie hier nur rum, oder kümmert man sich auch mal um uns?«meckerte ein Mann mit Lederhütchen durch das Schiebefenster der Kanzel.»Oh, Herr Hoffmann«, Griesel wich zurück.»Konnte ich ja nicht ahnen, Herr Nachbar. Es kann doch nicht sein, daß man bei Ihnen so lange warten muß. «Plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck.»Wäre es nicht möglich …«

«Alle Patienten haben die gleichen Rechte«, antwortete Richard lauter, als Griesel lieb war.

«Mich hat’s auf dem Weg von Arbeit erwischt, wissen Sie …«, lenkte Griesel ein und bückte sich katzenfreundlich.»Übrigens ist unser Haus nicht betroffen.«

Emotionen, die sich ein Arzt nicht leisten durfte, siedeten wie der Brei im Töpfchen-koch in ihm auf, als er Griesel nachsah, der sich durch die Patienten wieder zu seinem Platz drängte; Haß und Verachtung gegen diesen Mann, die Zustände, das ganze System. Einmal davon etwas zurückgeben, Macht mit Macht vergelten können, ein Ventil haben für die ohnmächtige Wut, die sich Tag für Tag aufstaute! Der kommt zuletzt dran, wollte Richard sagen, Wolfgang hätte es verstanden und wahrscheinlich gebilligt. Der zähwurzelige, gefürchtete Korpsgeist der Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Richard sagte es nicht. Alle Patienten haben die gleichen Rechte. Das Wohl des Kranken ist das höchste Gesetz, so stand es lateinisch auf einer Tafel im Flur der Notfallambulanz, salus aegroti suprema lex.

Tumult vor dem Eingang, Scheinwerferlicht schwankte hin und her, Schnee pulverte zur Tür herein. Eddi und ein Gehilfe führten Robert, der sich den Arm hielt.

«Bin ausgerutscht und blöd gefallen«, Robert zuckte mit den Schultern,»alles überfroren draußen. Aber Diesel haben wir. «Das Handgelenk war geschwollen, die Hand stand aber nicht in Bajonettstellung wie beim loco-typico-Bruch. Robert schrie leise auf, als Richard untersuchte.

«Speichenbruch nach volar, der untypische Fall.«

«Heißt?«fragte Robert betont gelassen.

«Kribbeln die Finger? Irgendwelche Taubheitsgefühle?«

«Bißchen schon. Kalt draußen.«

«Wir müssen röntgen. Wenn sich bestätigt, was ich denke, heißt das OP. Du kannst drinnen warten. «Richard wies auf die Kanzel. Als Robert verschwunden war, konnte er sich nicht mehr beherrschen und fluchte. Wäre der Junge mit ausgestrecktem Arm gefallen, dann hätte es ein Gipsverband getan!

«Smith-Thomas?«fragte Wolfgang, der Richard hatte untersuchen sehen, mit dem Fachausdruck für diesen Bruch durchs Kanzelfenster.

«Klinisch ja. «Richard stampfte vor Wut mit dem Fuß auf, für die wartenden Patienten wahrscheinlich ein lächerlicher und wenig vertrauenweckender Anblick.

Müller kam herein, hinter ihm der Mann mit dem Scheinwerfer, gefolgt von einem, der an einem langen, angelrutenähnlichen Ausleger ein Mikrofon trug; drei weitere Männer, in Bügelfaltenhosen und Blousonjacken, hatten den Kameramann überwältigt und zerrten ihn aus dem Schneegestöber, wo ein zweiter Kameramann die Szenerie kaltblütig filmte, in den gestopft vollen Wartesaalbereich hinein, stutzten einen Moment, als sie die vielen Kranken sahen. Der festgehaltene Kameramann nutzte den Augenblick, um sich freizumachen und schreiend zu protestieren. Der Scheinwerfer grub einen Tunnel Grellweiß durch die Ambulanz.

«In meiner Klinik wird nicht gefilmt, und schon gar nicht von Ihrem Lügensender!«rief Müller erbost.

«Aber unseren Sprit nehmen Sie!«

«Der Diesel ist beschlagnahmt«, verkündete einer der drei Herren in Blousonjacken,»dies ist ein Notfall, wir haben Ihnen das schon erklärt.«

«Selbstverständlich bekommen Sie die Ihnen zustehende Treibstoffmenge ersetzt, Bürger Kapitalist«, rief der zweite in die rings entstandene Stille; sogar die beiden Frauen neben dem jungen Mädchen hatten ihr Jammern unterbrochen.

«Wir können jede Hand gebrauchen. «Müller zeigte auf die drei Blousonträger.»Sie helfen beim Beschicken der peripheren Sterilisatoren. Papperlapapp, meine Herren, wir haben keine Zeit für Erörterungen. Sie tun, was ich Ihnen als Leiter dieser Klinik und des Notfall-Einsatzstabes sage, bis Rektor Scheffler und Ihre direkten Vorgesetzten eintreffen! Ohne steriles Material keine OP. Der Zentral-Steri ist ausgefallen. Sie«, er wies auf die Mitarbeiter des Zweiten Deutschen Fernsehens,»machen sich beim Krankentransport und bei der Wegeberäumung nützlich. Pfleger Wolfgang, lassen Sie sie einweisen. Herr Hoffmann, kommen Sie mal bitte. «Müller winkte Richard auf den Flur hinter der Schwingtür zu Vestibül und Stationen.»Auf ein Wort. Eine schwierige Situation inmitten der schwierigen Situation. Eben erhielt ich einen Anruf.«

Und als Richard schwieg:»Einen Anruf von weit oben, Barsano persönlich. Seine Tochter ist auf dem Weg zu uns, wie er wissen will. Bei diesen afrikanischen Verhältnissen draußen … Er bittet mich, daß unser erfahrenster Unfallchirurg seine Tochter operieren möge, falls da etwas zu operieren wäre.«

«Mein Sohn ist verletzt, Herr Professor.«

«Ach.«

«Volare Radiusfraktur, wahrscheinlich ist der Nerv komprimiert.«

«Hm. Aber Sie können doch reponieren und gipsen, Herr Hoffmann. Ich weiß, das hält nicht. Aber bis morgen früh reicht es, und dann könnten Sie in Ruhe ran.«

«Ich möchte nicht bis morgen früh warten. Die Ergebnisse werden nicht besser.«

«Das weiß ich«, gab Müller gereizt zurück, wischte mit der Hand durch die Luft.»Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Wenn das Aggregat anspringt, haben wir wenigstens wieder Strom auf der ITS, dann kann Herr Kohler zu uns stoßen. Operiere nie einen Verwandten, Sie wissen ja. Sie haben Herrn Kohler doch gut angelernt.«

Richard schwieg erschrocken. An diese Möglichkeit hatte er nicht gedacht. Die Maxime, die er beim Anlernen Kohlers befolgt hatte, stand nicht im Eid des Hippokrates: Sollst du Lehrer deines Feindes sein, bringe ihm gerade soviel bei, daß er den Patienten nicht schadet, aber nicht genug, daß er dich ersetzen könnte.

«Alle Patienten haben gleiche Rechte«, murmelte Richard. Aus dem Fahrstuhlschacht kamen Hebelgeräusche, Metall klopfte auf Metall, jemand rief nach einer Zange.

«Ich kann Sie verstehen, glauben Sie mir. Aber Barsano hat auch über Sie schon seine schützende Hand gehalten. Es gibt Kräfte nicht nur hier in der Klinik, die mit Ihren oft recht freimütig geäußerten Ansichten zu gewissen Dingen nicht einverstanden sind. «In den Stein auf Müllers Siegelring schlüpfte ein Rest Taschenlampenlicht von der Süd I. Schön geschliffen, dachte Richard. Bekommt er ihn überhaupt ab, wenn er operieren will? Paßt doch schlecht unter die Handschuhe, und chirurgische Desinfektion ist auch nicht möglich. Warum nicht Robert operieren, gemaßregelt werden und kündigen?

«— Und Bewährungen vorschlagen. Blödsinn, wenn Sie mich fragen. Als ob Sie sich nicht bei uns bewährten.«

Keine Drohung, eher freundliches Bitten um Verständnis. Richard spürte, daß er so nicht weiterkam.»Wir haben keinen Strom bislang, kein Röntgen, wir können doch, wenn überhaupt, nur einen Saal fahren«, versuchte er.

«Das CT läuft wieder. Tellkamp ist informiert, er wartet schon. Die Techniker legen gerade Kabel von der Verwaltung und der Nuklearmedizin zu uns. Wir werden wieder operieren und röntgen können, auch wenn der Strom nicht in Bälde wieder anliegt — womit ich allerdings rechne. Für die ITS dürfte das Aggregat vorläufig ausreichen. — Ich bin mit meiner OP auch erst halb fertig. «Müller schlug einen ungewohnt einfühlsamen Ton an:»Wird schon klappen! Am Ende kommt die Barsano gleich, und Sie können beide operieren. Wer weiß auch, was die hat. Gemeldet: Polytrauma, gekommen: Fußpilz.«

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