Uwe Tellkamp - Der Turm

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Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der "süßen Krankheit Gestern" der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze — oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der "roten Aristokratie" im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.

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«Das Ohrli ist also aus dem Urlaub zurück, sieh mal an. «Feldwebel Johannes Ruden, Stubenältester, war ein vierundzwanzigjähriger Mann mit grauen Haaren.»Auch noch eher, als er müßte. Kriegt Urlaub, das ist schon mal der Hit, und dann ist er auch noch blöd, bleibt nicht bis zur letzten Minute. Merk Dir: Ein Panzerlude schenkt der Truppe nix, mein Freund. Steh nicht so dumm rum, mach das Brett ran. Rogi, was schlägst du vor?«Unteroffizier Steffen Rogalla, wie Ruden im sechsten Diensthalbjahr und damit Entlassungskandidat, spannte die Daumen unter die Hosenträger über einem zivilen Nicki und dachte nach, während Christian die Tasche auf sein Bett hob und zum Spind ging, um die Ausgangsgegen die Revieruniform zu tauschen.

«Erstmal die Tasche her. «Rogalla ließ die Hosenträger schnipsen.»Wollen sehn, was Ohrli von zu Hause mitgebracht hat.«»Genosse Feldwebel, gestatten, daß ich spreche?«Christian, der auf der Unteroffiziersschule gelernt hatte, sich in rasender Schnelligkeit umzuziehen, nahm vor Ruden Haltung an. Der winkte gnädig.»Der Urlaub wurde mir vom Genossen Stabsoberfähnrich Emmerich genehmigt.«

«Gegen einen Auspuffkrümmer Polski Fiat, wissen wir. Hier ist er. «Rogalla hielt ihn hoch, fuhr dann fort, in der Tasche zu wühlen, die er auf den Tisch gestellt hatte.»Dafür kriegt ein Ohrli keinen Urlaub. Du hättest ’nen Brief schreiben und dir das Ding schicken lassen können. Statt dessen kriegst du Höhe und fährst zu Muttern, während die höheren Diensthalbjahre hier für dich rackern müssen!«

«Hab’ dein Revier übernommen, du Tagesack!«krähte Thilo Ebert, Unteroffizier im dritten Diensthalbjahr, und spielte mit der Kontermutter an seinem Schlüsselbund. Ruden war es, der die Spitznamen an die Kommandanten unter dem dritten Diensthalbjahr vergab. Da er Altphilologie studieren wollte, waren es lateinische und griechische; Thilo Ebert hatte er Muska getauft, die Fliege, denn nur jemandem mit einem Fliegengehirn könne es einfallen, Gefrierschutzmittel zu kippen.»Soll heißen, du Arsch, wenn du schon in Urlaub wegtrittst, dann nicht heimlich, still und leise, wie du’s gemacht hast, sondern nachdem wir dir das Wegtreten erlaubt haben!«

«Junge, Junge«, flüsterte Rogalla entzückt,»hat Muska eben was von Tagesack geblubbert? He, Äpfel! Und Kuchen!«

«Du bist nun vierzehn Tage hier, Ohrli, davon mußtest du zwölf ohne uns auskommen, was du bestimmt sehr schade gefunden hast. «RudenentblößtebeimLacheneinenabgebrochenenSchneidezahn.»Weil wir die Scheiß-Gefechtsübung gefahren sind. Wir hattenSackgangundduMast. Warstnatürlichschlaugenug, dichzu verdrücken. Weißtgenau, daßwirdichnichthättenfahrenlassen.«»Mann, ich hab’ was gegen Klugscheißer«, sagte Unteroffizier Jens Karge, genannt Wanda, viertes Diensthalbjahr.»Kannst die Filzlaus gleich wieder abpellen, Lehmann.«

«Hoffmann«, wagte Christian.

«Lehmann, sag’ ich doch. Schwarzkombi an, du gehst mit diesem Analphabeten, wie heißt die arme Suppe?«

«Irrgang«, half Rogalla aus, der inzwischen den Tascheninhalt auf den Tisch gekippt hatte.»Aber noch schärfer ist dieser Burre. Der hat echt ’n Rad ab. «Er zog ein Stück Papier aus der Hosentasche.»Hört mal. «Er setzte sich in Positur, räusperte sich, begann in pathetischem Ton zu deklamieren.»WENN DIE LIEB NICHT WAER — «

«Hä? Wa-ehr?«Ebert legte die Hand ans Ohr.

«Er schreibt ae statt ä. Und alles groß. Ist ’n Gedicht, du Banause. WENN DIE LIEB NICHT WAER, GAEBS / KEINE GECHLECHTSKRANKHEITEN / WENN DIE LIEB NICHT WAER, HAETTEN WIR / KAUM WAS ZU SAGEN / WENN DIE LIEB NICHT WAER, GAEBS / MICH NICHT / UND DAS WAER SCHEISSE«.

Ruden ging zur Tür.»Popov!«.

«Wassenlos«, kam eine träge Stimme aus der Stube der Lehrgefechtsfahrer.

«Burre zieht Luft, Sonderbehandlung!«.

«Schon wieder«, rief Unteroffizier Helge Poppenhaus, fünftes Diensthalbjahr und somit» Vize«, zurück.

«Nun zu dir. «Ruden nahm einen Schluck aus der Branntweinflasche, genannt» Rohr«, die auf Rogallas Platz am Tisch stand.»Wir müssen untersuchen, ob du Alk schmuggelst. «Er nahm ein Messer und begann die Äpfel aufzuschneiden.»Es gibt die unmöglichsten Verstecke. Ich kannte mal einen, der hatte entdeckt, daß in die Panzerkanone genau sechzehn Rohre passen. Und zwar so, daß sie nicht kaputtgehn beim Fahren. War ’n cleverer Junge und hatte danach ausgesorgt.«

«Ich kannte mal einen, der hieß Johannes Ruden und hat Heliumballons mit Pfandanhang zur Kommandantenstube steigen lassen«, sagte Rogalla. Ruden tippte Christian auf die Stirn.»Du sagst ja, daß du Medizin studieren willst. Die Sanis im Med.-Punkt sind dauernd besoffen. Die schmuggeln den Alk in Pferdespritzen, bevor sie sie uns gegen Tetanus in den Arsch rammen. «Er verteilte die Äpfel, sie wurden genüßlich aufgefressen.»Also, in meine hat er nischt geimpft«, murrte Unteroffizier Ebert.»Trocken wie ’ne Omatitte. So ’n Blödmann aber auch. «Er ließ den Griebs zu Boden fallen, sah Christian enttäuscht an.»Wir sind deine Kameraden, hier wird alles geteilt. Hättest ruhig an uns denken können. Ich an deiner Stelle hätte ’nen Kuchen mit mindestens fuffzich Umdrehungen gebacken.«

«So was wie du säuft auch Panzersprit. «Im nächsten Moment schlug Ruden zu, Christian sackte nach vorn, bekam sekundenlang keine Luft, dann fing die Leber an zu wüten, die Stube begann sich zu übergolden. Er kam zu sich vom Tritt eines Stiefels.»Den Griebs aufheben!«Ruden zerrte Christian hoch und hieb ihm mit der flachen Faust aufs Ohr. Das war wie eine Explosion, platzendes Rot.»Was sagst du? Kann nichts verstehen!«

«Jawohl … Genosse Feldwebel.«

«Ich höre nichts!«Wieder traf ihn Rudens Faust auf dem Ohr, Christian wehrte taumelnd ab, aber Ruden war ein Bulle, auf seinen Unterarmen drehten sich Muskelstränge wie Stricke.

«Jawohl …«Christian riß die Arme hoch, um den Schlag abzuwehren. Rogalla und Karge zogen Heulgrimassen.»Eh, Papa, hau mich nicht!«

«Wir hören nichts! Am Loch üben!«schrie Ebert. Rogalla und Karge packten Christian, schleppten ihn auf die Toilette. Ein paar Soldaten, die am Kompanieaschenbecher rauchten, sahen zu. Der UvD schrieb, der GUvD leitete ein paar» Frische«, eben eingezogene Soldaten, die ihre Grundausbildung bei der Truppe absolvierten, beim Flurblockern an. Ruden öffnete eine Kloschüssel und stauchte Christians Kopf hinein.

«Jawohl, Genosse Feldwebel!«schrie Christian, so laut er konnte. Karge und Ebert lehnten lachend an der Wand. Rogalla zog die Spülung.

45. Die Papierrepublik

«Zu Ihnen kommen wir noch, Kollegin Schevola, keine Sorge. Da Sie mich erneut zu unterbrechen versuchen, möchte ich darauf hinweisen, daß es der Anstand nicht nur unter Kollegen gebietet, einander zuzuhören und ausreden zu lassen. Ich fahre fort im Referat. — Die Schraube nannte ich es. Nun, viele unter unseren Kollegen sind nicht mit Stift oder goldenem Löffel großgeworden, sondern haben einen Phasenprüfer, eine Maurerkelle, einen Maulschlüssel in der Hand gehabt. Nun werdet ihr, liebe Kollegen, mir sicherlich zustimmen, wenn ich sage, daß werktätig sein nicht nur bedeutet, in einem Werk zu arbeiten, sondern auch an einem Werk. Die Schriftsteller unseres Landes sind werktätig; sie mauern und bauen mit dem Geist, und nur manche, die nicht wissen, wie Wagenschmiere riecht — oder die es vergessen haben —, die nicht wissen, wie ein ehrlicher Händedruck des Brigadiers sich anfühlt oder die Hitze beim Stahlabstich vorm Hochofen; manche Kollegen also, es sind nur ganz wenige, scheinen sich nicht mehr bewußt zu sein, was dieses unser Land ist, wofür es steht, und wer diejenigen sind, die es aufbauen. Wir Schriftsteller werden geachtet in diesem unserem Land. Wir sind nicht den Verlogenheiten der kapitalistischen Presse ausgeliefert, die noch über meinen letzten Roman, ›Die stille Front‹, ihre Häme ausgoß — daß ich ein fragwürdiger Geselle sei, der es mit der Wirklichkeit unserer Zeit nicht so genaunehme und bloß Propaganda verbreite; der angeblichen Pappkameraden Klischees in den Mund lege, wenngleich nicht vom Geschlecht der Langweiler, wie Herr Wiktor Hart zu formulieren wußte … Unsere Rezensenten sind keine bezahlten Knechte von Springer und Co., unsere Rezensenten sind Angehörige der Arbeiterklasse. Für sie schreiben wir, ihnen verdanken wir das Privileg, unsere Zeit in ihren Kämpfen und Nöten schreibend begleiten zu dürfen … Die Schraube also, dieses unscheinbare, aber interessante Bauelement, ohne das wir uns nicht in dem schönen Rahmen hier aufhalten könnten, ohne das dieses Pult mit meinem Redemanuskript in der Mitte kein Pult, sondern nur ein Haufen Bretter wäre, die Schraube, die den Stuhl zusammenhält, auf dem einige Kollegen kippeln, die Schraube ist es, klein, aber fein, die ich näher betrachten will … Sie steckt natürlich auch in der Post, will sagen: im Postamt, wo die Briefe aufgegeben werden, über die wir heute auch sprechen müssen. Hiobspost, Taubenpost, Post für taube Ohren, Postillon d’amour, Post an diverse westliche Medien, die uns zwar angeht, aber zuvor nicht erreichte. Post von vier Kollegen, deren literarische Leistungen unterschiedlich, doch immer von uns anerkannt worden sind, die sich nicht zu beklagen brauchten, was die Veröffentlichung ihrer Bücher anbelangt, für deren Nachauflagen wir immer einen Weg gefunden haben, so daß der Begriff Zensur, der in der Kollegenpost auftaucht, zum immer wieder abgeklapperten Gemeinplatz wird, den auch des geschätzten Kollegen David Groth Formulierungskünste nicht wohnlicher machen … Er versteckt sich hinter allgemein gehaltenen Bezichtigungen, verdreht mir die Worte im Mund, Sie kommen schon noch dran, Kollege Groth, und stellt sich mit der Veröffentlichung seiner Post außerhalb der Gesetze unseres Staates. Er verletzt die Statuten des Verbands, dem er angehört, wobei die Vorteile seiner Mitgliedschaft in seinem von den bekannten Hetzern der Springer-Presse gedruckten Brief nicht zu lesen stehen … Kein Wort über die Reisen, die genehmigt wurden, dagegen lauthalsiger Protest, weil eine Reise eines Kollegen gestrichen wurde, die zu einer Lesung im Bayerischen Parlament geführt hätte, wo am schlimmsten gegen uns Front gemacht wird … Sie wollen mich moralisch belehren, Kollege Groth, lassen aber Ihren literarisch mindestens zweifelhaft zu nennenden Roman ›Trotzki‹, der Tatsachen der Geschichte unserer sowjetischen Freunde auf das übelste verdreht und den literarisch ernstzunehmende Autoren wie mein Freund Eschschloraque und Kollege Altberg mir gegenüber brieflich als Kolportageschund bezeichnet haben, unter Umgehung geltenden Rechts im Westen erscheinen! Jawohl, unter Umgehung geltenden Rechts — Sie kennen die Adresse unseres Büros für Urheberrechte genausogut wie wir, die Mitglieder des Präsidiums des Verbands, und sonst alle anwesenden Kollegen! Und es ist keineswegs eine Infamie — Sie sollten Ihre Worte sorgsamer wägen —, wenn ich mich gegen Ihre Unterstellung wende, daß Kollege Rieber und Kollege Blavatny nur deshalb vor dieses ›Tribunal‹, so beliebten Sie unsere Jahreshauptversammlung zu bezeichnen, ›gezerrt‹ wurden, weil sie Kommunisten sind, die das Denken nicht aufgegeben haben … Blavatny nennt mir gegenüber in einem Brief — wir wären wieder bei der Post — eine Kollegin ›Blubo-Bardin‹, weil in einem Gedicht von ihr Gräser und Boden vorkommen: Das darf ich Ihrer Meinung nach nicht als den beschämenden Unsinn kennzeichnen, als ehrabschneiderische Verleumdung, die es ist? Wo sind Ihre Maßstäbe, Kollege Groth, die Sie wiederum von uns einfordern? Zensur. Ach je. Wer die staatliche Lenkung und Planung auch des Verlagswesens Zensur nennt, braucht doch das Wort Kulturpolitik, um das er sich angeblich so große Sorgen macht, nicht in den Mund zu nehmen. Die Wahrheit ist doch, daß er sie nicht will. Kritische Schriftsteller sollen mundtot gemacht werden? Ich schaue mich um, sehe in so viele mir vertraute Gesichter — kein einziges ist darunter, das nicht zu einem kritischen Schriftsteller gehört. Aber es gibt kritische Schriftsteller, die hier in unserem Land und für unsere Gesellschaft wirken wollen und nicht bei jeder Kleinigkeit einem abgehalfterten Westkorrespondenten einen ›subversiven Text‹ — oder wie sich das nennt — zuspielen müssen, weil sie sonst nicht wahrgenommen werden würden … Kollege Blavatny, aus Nürnberg zu uns gekommen, wurde erst zu Hause nichts, dann wurde er auch hier nichts, weil man in einen Verlag eben nicht mit dem Parteibuch kommt, sondern mit einem Manuskript, das etwas taugen muß. Er lernte schnell. Abgelehnt von den qualifizierten Lektoren des Hermes-Verlags, dachte er sich flugs eine Geschichte von Unterdrückung und staatlicher Willkür aus, mäntelte damit seine mageren Produkte ein und bot sie drüben feil, wo man die dürftige Qualität natürlich ebenso erkannte, aber an Nachrichten aus der angeblichen Finsternis hierzulande immer interessiert ist. So stehen die Dinge, Kollegen. Die Schraube kann ein Schräubchen sein, das locker geworden ist, und die ganz kleinen Schrauben heißen, wie ich mich aus meiner Lehrzeit erinnere, Maden. Wir im Präsidium sind keine Freunde von rüden Tönen. Wir scheuen weder Auseinandersetzungen noch Offenheit. Die sowjetischen Genossen machen es uns vor, und wenngleich wir nicht alles nachmachen müssen, denn hin und wieder liegen die Verhältnisse anders, hin und wieder paßt eine Moskauer Mutter nicht auf eine hiesige Schraube, so besteht doch prinzipielle Einigkeit. Sanft sein zur rechten Zeit, das ist wohl schön, doch sanft sein zur Unzeit, das ist häßlich, denn es ist feig, sagt Hölderlin. Und schreibt Kollege Rieber in einem weiteren Brief, in dem er sich dafür bedankt, daß ich in einer Besprechung im Neuen Deutschland auf die Gefahren, die sein unzweifelhaft vorhandenes Talent bedrohen, aufmerksam gemacht habe … Er habe sich durch meine ehrlichen Worte gestärkt gefühlt, denn allzuoft tappe man, als einsamer Schreibtischarbeiter, der die Heimat des Verbandes nicht allzeit spüre, im Dunkeln seiner Not … Und da, werter Kollege, schreibst du anderswo, daß ohne den Westen bei uns kein Echo zu erreichen sei? Da muß ich dich der Lüge zeihen. Vernünftig vorgebrachte Fragen bekommen vernünftig vorgebrachte Antworten bei uns, das liegt im Wesen unserer Gesellschaft. Im Wesen unserer Gesellschaft liegt es ebenso, mit Schrauben sachgemäß umzugehen, denn sie ist die Gesellschaft der Arbeiterklasse, die mit Werkzeug und Produktionsmitteln vertraut ist. Sie werden, im Gegensatz zu anderen Gesellschaftsordnungen, zum Befestigen gedreht, aber nicht verdreht oder gar überdreht. Wir bauen weiter nach unseren Plänen.«

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