Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Der Mond und das Mädchen: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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Und je fester er schlief, desto lauter wurde geschwatzt und geschnattert, der Traum gab den Sprechern etwas Entenhaftes. Zunächst war von den Wittekinds die Rede, die sonst auffällig ausgespart wurden. Zwischen den Wittekinds und Souad bestand eine Respektzone. Die Wittekinds taten, als nähmen sie ihn gar nicht richtig wahr — so wie Frau von Klein es unfehlbar gehalten hätte —, aber das rächte sich jetzt. Souad sprach von den Wittekinds mit höhnischem Vergnügen.

«Sie haben auf der Reise ihr Gepäck verloren und saßen tagelang ohne ihre Koffer da«, das rieb er allen Anwesenden regelrecht ein, als liege darin ein Charakterfehler, der sich durch diesen Verlust des Gepäcks nur nach außen hin bestätigte.

«Zufällig ist das nicht passiert«, sagte Frau Mahmouni in jener brennenden Kälte, die sie ihren Einwürfen mitzugeben verstand.

«Nein, das mußte passieren«, sagte Barbara, deren spitze Nase selbst bei diesen Temperaturen etwas grau Verfrorenes hatte.

Hans sah jetzt die Wittekinds durch südliche Straßen gehen, durch staubige Neubauviertel mit zerstörtem Asphalt. Sie waren so frisch und ästhetisch gewandet wie bisher stets, das Frischgewaschene, Frischgebügelte, Frischgestärkte ging von ihnen aus, der heiße Wind blies in Brittas lockiges, schimmerndes Haar, aber während sie voranschritten, in trauriger Langsamkeit, als sei der Verlust des Gepäcks mit einer Ausstoßung aus der menschlichen Gesellschaft verbunden, begannen sie dahinzuwelken. Es war ein Prozeß des Unfrisch-und-schmierig-Werdens, der sonst wohl Tage gedauert hätte, sich jetzt aber während dieser Promenade mit jedem Schritt beschleunigte. Brittas Haar sank zusammen. Beide schwitzten. Brittas Schminke floß davon, ihre Augen waren von zerlaufenen schwarzen Flecken umgeben. Zugleich bildeten sich unter den Armen des Sommerkleides Schweißränder. Wittekinds Anzug war ganz durchweicht, beider Schuhe trugen eine dicke, sandfarbene Staubdecke. Sie wurden älter, während sie da voranzogen, sie hatten klebrige Hände und schwarze Fingernägel. Britta war kaum wiederzuerkennen, oder glich vielmehr ihrem Aussehen auf einem Photo, das sie Hans gezeigt hatte und auf dem der Maskenbildner sie als syphilitische Hure zurechtgeschminkt hatte, für Beckett oder Gorki oder Genet.

War denn die ganze Schönheit der Menschen in ihren Koffern? Was machten denn die Völker Asiens und Afrikas, die über all diese Flaschen und Crèmes und über frischgestärkte Wäsche nicht verfügten und dennoch wunderschön aussahen? Das war das Geheimnis der Zivilisation. Der Mensch hatte offenbar allein die Wahl, sich entweder niemals zu waschen oder, wenn er diese Regel auch nur einmal durchbrach, sich von da ab immer und täglich zu waschen.

Es wurde nun deutlich, wie sehr Wittekinds unter ihrem Zustand litten, wie sehr Wittekind sich schämte, unrasiert und mit schmutzigem Hemdkragen und fleckigem Schlips herumzulaufen. Und zugleich begannen sie, einander voll Abscheu zu mustern. Hans war sich in seiner nächtlichen Vision darüber klar, daß bei Träumen der Geruchssinn unbeteiligt blieb. Da kam in der Realität eben noch etwas hinzu. Er sah, daß die beiden in ihrer Not den andern von sich wegwünschten, als sei der Eindruck eines einzigen heruntergekommenen Menschen leichter erträglich als der eines Paares, und so verhält es sich ohne Zweifel auch, die Traumgestalten waren vernünftig. War es vorstellbar, daß sie nach Wiedererlangung der Koffer, nach kühlen Bädern in einem modernen Flughafenhotel, nach Rasur und Besuch beim Friseur dieses Erlebnis, sich gegenseitig abstoßend geworden zu sein, vollständig wieder vergaßen? Oder blieb da etwas zurück, weil dieser Eindruck so schlimm gewesen war, daß er eigentlich niemals hätte entstehen dürfen? Hans dachte an das Paar, wie es sich bisher präsentiert hatte. Waren da schon Anzeichen einer Bruchstelle sichtbar geworden?

«Natürlich«, sagte Ina laut und hart, verschwand aber sofort wieder aus dem Bild.»Es ist die Frage«, sagte Wittekind, jetzt wieder in vertrauter Weise gepflegt und nicht mehr rot- und hohläugig, damit auch verjüngt, der zu der Hinterhofgesellschaft hinzugetreten war, als habe ihn das intensive Sprechen über ihn schließlich herbeirufen müssen,»ist der Mensch einer luftdicht verschlossenen Flasche vergleichbar, bis zum Rand mit seiner Eigensubstanz ausgefüllt, alles immer nur aus sich selbst entwickelnd, jedes Gefühl, jede Emotion, Liebe, Haß und Furcht immer ausschließlich aus der eigenen Substanz bestreitend — oder ist er vielmehr eine leere Flasche, und zwar eine offene, die nichts enthält, was nicht von außen hineingegossen wird: als Erfüllung, als Anfüllung, als Eingebung, als Erleuchtung gar, wenn der Blitz in die Flasche fährt — was glauben Sie? Es gibt diese beiden Schulen: der Mensch ist nichts als er selbst, das ist die eine, die andere: der Mensch ist nur Sammelbecken für alles, was in ihn hineinfließt.«

«Er ist nur Sammelbecken und leere Flasche«, sagte Frau Mahmouni mit Bestimmtheit,»ich kann das beurteilen, denn ich muß nur mich selbst betrachten. Ich habe und hatte niemals an Sex ein Interesse — ich war und bin in dieser Hinsicht ein leeres Gefäß, aber ich bin kein abnormer Mensch, ich bin normal, bin vollkommen gesund und bei Verstand, und das zeigt, daß die Neigung zur physischen Liebe von außen nicht in mich hineingeflossen ist. Die Flasche war leer und blieb leer, hätte aber jederzeit angefüllt werden können. Das fand eben einfach nicht statt; da gibt es nichts zu bedauern, denn die leere Form ist auch in sich schön — man kann in Becken und Flaschen und dergleichen die widerwärtigste Brühe hineinfüllen. Das ist bei mir unterblieben.«

Alle stimmten ihr zu. Sie habe recht. Sei es nicht sogar so, daß beim Küssen die Seele des Küssenden von einem Mund zum andern springe — und das sei schließlich nur möglich, wenn im Innern des Menschen Platz sei, sonst trete durch eine weitere Seele unweigerlich eine innerliche Überfüllung ein.

Hans war, als sei es Souad, der da spreche, ohne daß er ihn sah. Er mußte ihm zustimmen: So war es tatsächlich zwischen Ina und ihm gewesen, da sprangen die Seelen beim Küssen zwischen ihnen hin und her und ließen sich auf den speichelnassen Lippen und der Zunge des anderen einen Augenblick nieder — deswegen, so fiel Hans jetzt ein, hatte diesen wilden Küssereien das Element der Lüsternheit gefehlt, es war kein wollüstiges Genießen dabei gewesen, sondern ein andächtiges, geradezu frommes Den-Anderen-Auffressen.

Das war freilich vorbei. Wann hatte er Ina zum letzten Mal geküßt? Im Schlaf jetzt stellte sich kein Bild davon her.»Der Mensch ist vollkommen hohl und besteht nur aus Hohlräumen«, sagte Barbara lehrhaft, nicht nur die Adern und der Darm und der Bauch und die Lungen seien hohl, sondern letztlich jede Zelle, auch die vermeintlich guten Fleischstücke bestünden nur aus Aneinanderreihungen winziger Hohlräume. Sie sagte das genauso piepsend-triumphierend, wie sie sonst irgendeinen Fund aus der Illustrierten vorlas. Hans erinnerte sich, daß sie diesen Artikel über die menschliche Hohlheit und die vielen Hohlräume tatsächlich einmal vorgelesen hatte, in amüsierter Empörung darüber, daß so gar nichts an ihrem Körper dran sein sollte — als sei es ihr Mann, der diesen Artikel eigens geschrieben habe, um sie zu ärgern.

Und jetzt trat noch ein anderes Bild vor die inneren Augen des Schläfers. Die Gesellschaft verpflanzte sich mit der Mühelosigkeit, wie sie in Träumen üblich ist, in die dunklen Uferanlagen des Mains und befand sich alsbald zwischen dem blinkenden nächtlichen Strom und einem Restaurantpavillon, der mit vielen roten chinesischen Laternen festlich beleuchtet war. Dies Restaurant, so verheißungsvoll und vielversprechend es dalag, war immer leer, so hatte Hans festgestellt, als er die Gegend erkundete, ein leerer, aufwendig beleuchteter kleiner Palast, zumindest in der Nacht sah das so aus, tags war das Gebäude recht hinfällig, da wurde klar, warum niemand dort sitzen wollte. Voller Laternen wurde der ganze Pavillon nachts selbst zur großen Laterne, die von der Gesellschaft ernsthaft betrachtet wurde.

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