Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

Здесь есть возможность читать онлайн «Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2007, Издательство: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Mond und das Mädchen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Mond und das Mädchen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

Der Mond und das Mädchen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Mond und das Mädchen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Treue-Sockel — um es architektonisch zu sagen —, auf dem Hans mit Ina stand, war also äußert stabil fundamentiert, so felsenfest errichtet, daß er sich gar nichts dabei dachte, als er sich nun in Gedanken mit Britta beschäftigte. Wer die Untreue nicht kennt, vermag auch ihre ersten Anzeichen nicht wahrzunehmen. Er meinte sich keinen Fingerbreit von der neben ihm im Mondstrahl schlummernden, vom weißen Mondlicht gestreichelten und mit dem nackten Körper selbst in einen Mond verwandelten Ina, die schwach zu leuchten schien, zu entfernen, während er sich den Gedanken an Britta überließ. Dieses Mädchen hatte sich ihm heute abend so nachdrücklich und ungeschützt sichtbar gemacht, wie es nur eine Schauspielerin konnte, der es aus den Gesetzen ihrer Profession heraus verboten war, sich vor dem Publikum zu schonen. Freiwillig unsympathisch sein, war das nicht etwas sehr Tapferes?

Aber wußte Wittekind mit seinem schläfrigen Sarkasmus solche Tapferkeit überhaupt zu würdigen?

Es war so heiß, daß das Liegen Unbehagen bereitete. Er stand auf, um in der Küche Durchzug zu machen und sich an das offene Fenster zu stellen. Die Lähmung der hohen Temperatur hatte sich inzwischen auf die ganze Stadt gelegt. Selbst in der heruntergekühlten Bank ließ das Arbeitstempo nach. Die Leute kamen von einer heißen Nacht zermürbt und schweißgebadet ins Büro und spürten in sich die verbotene Sehnsucht nach einer langen Siesta. Viele nahmen Urlaub, und das behinderte die täglichen Vollzüge wohltuend. Hans holte eine Flasche gekühltes Mineralwasser aus dem Eisschrank, aber das war auf einmal zu kalt und schmerzte an den Zähnen und im Magen, auch hier war keine Erleichterung in Sicht.

Auf dem Fensterbrett stand das Glas voller Münzen, Herrn Siegers Reiseandenken, wie Hans jetzt wußte. Er setzte sich an den Küchentisch und leerte die angelaufenen Münzen aus. Wie Spielmarken rollten sie auf die Platte. Dazu könnte man sie vielleicht verwenden, dachte Hans, vielleicht fangen wir im Winter ja wieder das Kartenspielen an — gewiß nicht mit den Wittekinds, fügte er dann mit leichtem Bedauern hinzu, die spielten bestimmt nicht Karten. Darin bestand nämlich der eigentliche Vorbehalt Frau von Kleins gegen Intellektuelle: daß sie keine Karten spielten. Erst wenn man aufs Kartenspiel verzichtete, tat sich die Bedrohung durch das Gespräch ja auf.

Wie Sieger vor Ina nahm er sich jetzt die einzelnen Münzen vor. Es war auffällig, wie sehr die Fähigkeit der Medailleure mit den Jahrzehnten abgenommen hatte, das Rund einer Münze mit einem guten Relief zu füllen. Die besten Leute schienen noch in England zu arbeiten, auch die Nordamerikaner machten gute Reliefs, sie gruben die Münze regelrecht aus und ließen den Kopf in der Mitte schön plastisch stehen, aber das waren alte Entwürfe, erstaunlich, wie konservativ man in Nordamerika mit solchen öffentlichen Dokumenten war, in Europa wurde unablässig entworfen und geändert, als bleibe sonst die Uhr stehen. Hans sortierte die Münzen und baute Türmchen aus Pence und Peseten.»Dei gratia regina «und» Por la gracia de Dios Caudillo «wuchsen nebeneinander in die Höhe.

Aber was war das? In dem Haufen blinder Geldstücke funkelte es unversehens rotgolden. Ein Ehering, ein schmaler, innen mit verwischten Initialen und unlesbarem Datum gezeichneter Reif. Herr Sieger war schon ein seltener Patron. Gut versteckt war das schicksalsträchtige Ringlein gewesen. Wer sich nicht über das Glas und seinen Inhalt hermachte — und welcher vernünftige Mensch tat das schon —, der würde ihn nicht finden. Offenbar hatte Herr Sieger selbst vergessen, was er hier aufbewahrte. Oder lag in diesem auffälligen Verstreuen seines Eigentums eine Absicht? Oder hatte der letzte Mieter den Ring hier vergessen? War in dieser Wohnung gar eine Ehe auseinandergegangen? Hatte sich ein Mann oder eine Frau geweigert, den Ring zurückzunehmen? Hatte man sich beim Zerbrechen einer Ehe gewehrt, sie wie eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts abzuwickeln? Hatte vielleicht jemand geglaubt, daß seine Ehe, solange der Ring auf Wanderschaft war, irgendwie fortbestand? Müßte man bei einer Scheidung die Eheringe nicht eigentlich zerschlagen und zerschmelzen?

Er füllte die Münzen wieder in das Glas und legte den Ring hinein, als es halbvoll war. Den Rest der Münzen ließ er aus der hohlen Hand darüber rieseln. Jetzt war der Ring wieder gut begraben.

Es war halb drei. Die Nacht dauerte noch lang. Er ging in das dunkle Wohnzimmer, öffnete alle Fenster und legte sich auf das Sopha. Wirklich erreichte ihn ein linder Hauch. Es gelang ihm, an gar nichts zu denken. Er sah mit offenen Augen ins Dunkel, durch das vereinzelte Autoscheinwerfer wanderten, die Zimmerdecke ins Licht hoben und sie dann wieder zurücksinken ließen. Hans erinnerte sich genau an die Geräusche: das ferne Brausen, die weit entfernte Sirene eines Krankenwagens, die dem Raum Tiefe gab, die Empfindung, unter einer riesigen Glocke zu sein. Und während er da lag und der Vorstellung der Glocke nachhing — das wußte er genau, daß er gerade das getan hatte —, hörte er plötzlich ganz in der Nähe eine ruhige helle Stimme ohne Aufregung und Nachdruck, mit sanfter Bestimmtheit seinen Namen sagen:»Hans. Hans.«

Er richtete sich auf. Es war ihm, als habe er die Stimme nah an seinem Ohr gehört. Eine helle Stimme — von einem Mann? einer Frau? einem Kind? — das wäre nicht zu sagen gewesen, es war diese Bestimmtheit, die im Vordergrund stand. Es war nicht eigentlich ein Ruf gewesen. Vielleicht wollte die Stimme sich nicht unmittelbar an ihn richten, vielleicht war dem Menschen, dem diese Stimme gehörte, nach langem Nachdenken der Name Hans eingefallen, und so sprach er ihn denn aus:»Hans. Hans.«, so war aus ruhigem Überlegen heraus sein Name gesprochen worden. Oder war die Stimme nur Einbildung? Kein Apparat hatte sie aufgezeichnet, und dennoch war sie dagewesen, unbezweifelbar, nah an seinem Ohr. Dies war von außen gekommen, das konnte er genau unterscheiden, dies war nicht ein Gedanke in seinem Kopf oder Herzen, sondern etwas von ihm Unabhängiges.

War Ina erwacht? Hatte sie zu ihm gesprochen? Schlaftrunken war die Stimme nicht gewesen, aber sie kam aus tiefer Ruhe. Gab es hier in der Nähe jemanden, der von einem Hans geträumt hatte und sich im Aufwachen seinen Traum bestätigte? Nur er selbst hatte nicht geträumt. Er stand auf und rührte sich eine Weile nicht. Er ging in den Korridor. War vielleicht unten im Badezimmer der Wittekinds von Hans gesprochen worden? Hatte eine Wärmeböe eine Stimme aus dem Hof oder von der Straße zu ihm hinaufgetragen?

Er steckte den Kopf aus dem Fenster. Tatsächlich, unten im Hinterhof war noch Licht. Der Äthiopier hatte dort eine Art Stehlampe herausgestellt. Es ging auch anderen Leuten wie Hans: an Schlaf war nicht zu denken. Er schlich sich ins Schlafzimmer und zog Hemd und Hose an. Aber noch während er sich anzog und als er dann im hallenden, rumpelnden Treppenhaus hinabstieg, war ihm klar, daß auch dann, wenn sich irgendeine natürliche Erklärung fand für diese Stimme, die» Hans. Hans. «gesagt hatte — und sei es Souad, der mit seinem weittragend hellen, heiseren Organ gerufen hätte, sei es Britta in ihrem Badezimmer, oder Ina, die im Schlaf sprach, das tat sie übrigens gelegentlich, aber murmelnd und unverständlich —, die eigentliche Bedeutung dieses Erlebnisses davon nicht berührt wurde.»Hans. Hans. «Das war eine Anrufung oder eine Ankündigung. Es bedeutete etwas allein auf ihn Bezogenes. Ein Blatt in seinem Lebensbuch wurde umgewendet. Meistens merkte man das erst viel später. Ihm aber war nun vergönnt gewesen, in diesem entscheidenden Augenblick anwesend zu sein.

Im Hof hielt die gewohnte Gesellschaft die Wacht. Barbara trug ein enges Oberteil mit dünnen Trägern. Sie hatte eine ganze Landschaft aus Schlüsselbeinlöchern und Gelenkkugeln, hartem Brustbein und Rippenansätzen freigelegt, die nicht einmal von der Löwenmähne magdalenenmäßig verhüllt werden durfte, denn das Haar war hochgesteckt, sie wollte im Nacken den Nachtwind fühlen. Der Vetter war rosa gekleidet, Polohemd und Jeans in abgestimmtem Ton, aber trotz dieser optimistischen Farbe gewohnt grämlich. Frau Mahmouni saß in einer Haltung im Klappstuhl, als seien ihre Beine von einem Rudel edler Windspiele umgeben, wie immer in ihrem ein für allemal für sie geschaffenen Seidencomplet, diesmal mit großen violetten Sommerblumen bedruckt, die ihre Gestalt noch zerbrechlicher erscheinen ließen. Es war gewiß nur der späten Stunde zu verdanken, daß alle Telephone ruhten. Auch mit anderen Zeitzonen wollte keiner der Anwesenden gegenwärtig in Verbindung treten. Hans wurde mit gedämpftem Zuspruch begrüßt. Er spitzte die Ohren. Glich eine der Stimmen, die da» Hans «sagten, jener einsamen aus seinem Wohnzimmer? Er kam zu keinem Ergebnis. Das war aber, wie gesagt, auch schon ohne Bedeutung. Souad musterte ihn mit gewohnt nacktem Blick, aber er war gerade in ein anderes wichtiges Geschäft vertieft und wollte sich Hans erst später vornehmen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Mond und das Mädchen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Mond und das Mädchen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Mond und das Mädchen»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Mond und das Mädchen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x