Julia Franck - Die Mittagsfrau

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Die Mittagsfrau: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle — auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit — und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

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Vielleicht setzt du dich?

Helene gehorchte, sie zog ihren Stuhl zurück und setzte sich ihm gegenüber.

Da hab ich mir was eingefangen, stellte Wilhelm fest. Die Katze im Sack. Er schüttelte den Kopf. Keinen Begriff von Ehre. Und dafür habe ich mir die Hände schmutzig gemacht, Papiere gefälscht, dir eine verfluchte Identität besorgt. Wilhelm schüttelte den Kopf und biss in das geröstete Brot.

Helene ahnte jetzt, welche Schmach er empfinden musste.

Wir versuchen es trotzdem. Helene sagte den Satz, in der Hoffnung, dass ihm das Jungfräuliche bald lächerlich erschien.

Wilhelm nickte. Hörner aufsetzen lasse ich mir nicht, damit das klar ist. Er hielt ihr die Tasse entgegen, damit sie ihm Milch eingoss.

Wilhelm hatte ihr die Papiere besorgt, er hatte sich strafbar gemacht, sie konnten jetzt einander fürchten, jeder konnte den anderen auffliegen lassen. Zum ersten Mal begriff Helene, was sie beide grundsätzlich unterschied. Er gehörte zur Gesellschaft, er war wer, er hatte sich etwas aufgebaut. Wilhelm hatte etwas zu verlieren, sein Ansehen, seine Ehre, zu der gewiss die Ehrbarkeit seiner Frau zählte, seinen Glauben, seine Vereinbarungen mit einem Volk, einer deutschen Nation, zu der sein Blut gehörte und der er mit seinem Blut dienen wollte.

Wir könnten heute hinausfahren nach Swinemünde, Helene begann den Satz aus lauter Schreck, weil sie fürchtete, dass Wilhelm sonst erkennen könnte, welche Gedanken sich in ihr ausbreiteten, wie Entsetzen sie erfasste und Scham und nichts.

Tu mir einen Gefallen, Alice, schone mich heute. Ich weiß, du liebst das Meer, den Hafen. Sag bloß, die Rundfahrt gestern genügte nicht.

Die Nacht war nicht leicht, sagte Helene. Sie wollte Verständnis zeigen.

Vergessen. Die Nacht ist vergessen, hörst du? Wilhelm kämpfte um eine feste Stimme und Helene entdeckte Tränen in seinen Augen. Es tat ihr leid. Ich wusste nicht, dass…

Was? Was wusstest du nicht?

Helene konnte es ihm nicht sagen. Sie schämte sich für ihre Unbesonnenheit. Keinen Augenblick war ihr der Gedanke gekommen, dass seine Liebe auf ihre Unschuld bauen könnte.

Ich war schon mit Frauen zusammen. Aber die Ehe ist, Wilhelm schüttelte den Kopf ohne Helene anzusehen, ist etwas anderes. Wilhelm biss sich auf die Lippe, er ahnte wohl, dass sich darüber nachträglich kein Konsens mehr finden ließ. Es gab heute Nacht Augenblicke, da warst du wie ein Tier, eine wilde Katze.

Die Träne löste sich aus seinem Auge. Aus dem Auge eines Mannes, den Helene noch nie weinen gesehen hatte.

Sie hätte ihn umarmen wollen, aber welchen Trost hatte sie?

So warst du wohl schon mit vielen? Jetzt blickte Wilhelm sie abfällig an, sie konnte seinen Blick nur schwer ertragen, sein Blick wurde weicher, ein Flehen sprach aus seinen Augen, er wollte offensichtlich, dass sie ihm sagte, er sei einzigartig, was für ein großartiger Liebhaber, nicht einer, der, der einzige.

Helene streckte ihre Finger, krümmte sie, streckte sie, es knackte unhörbar. Sie wollte ihre Hände waschen. Was machte es schon aus, ein bisschen lügen? Sie sah ihn über den Tisch hinweg an, noch hatte sie Zeit. Es war einfach. Er würde es nicht merken. Sie schüttelte den Kopf und schlug die Augen nieder. Als sie die Augen vorsichtig öffnete, sah sie, dass er ihr glauben wollte.

Wilhelm stand auf, er trug das Hemd, das sie heute morgen frisch gebügelt hatte. Er sah aus, als müsse er zur Arbeit gehen. Er berührte ihre Schulter, dankbar und zugleich wütend. Tief atmete er ein und aus, dann klopfte er ihren Rücken. Mein Mädel. Er sah auf die Uhr. Ich muss nachher nochmal raus zur Baustelle, die Arbeiter machen am Wochenende alle schlapp. Es ist eine geheime Besprechung vorgesehen, wenn du im Wagen wartest, darfst du mit.

Helene nickte, Wilhelm griff ihr Handgelenk. Aber zuerst gehen wir ins Bett. Ein feiner Triumph stand in seinem Gesicht. War das der Kränkung entsprungene Willkür in seinen Augen, Trotz und Lust? Und hatte ein Mann nicht ein Recht auf seine Frau? Er schob sie vor sich her ins Schlafzimmer, zog die Vorhänge zu, öffnete mit einer Hand seine Hose und griff mit der anderen nach ihrem Rock. Heb den Rock hoch, sagte er.

Helene hob ihren Rock, was nicht einfach war. Sie hatte sich den Rock erst vor einigen Wochen nach einem Muster aus Mode und Wäsche genäht, er wurde nach unten hin schmaler und hatte nur einen kurzen Schlitz, sie hatte einen schönen Stoff gefunden, cremefarbene Baumwolle mit blauen Blüten bedruckt, es war ein gewagter Rock, der schlank zwischen Wade und Knöchel endete. Wilhelm wurde ungeduldig, er atmete tief durch. Gleich würde sie es geschafft haben und der Rock hoch genug sein. Sie musste daran denken, dass die Wäsche zu lange in der Lauge lag, dass sie für das Mittagessen noch den Fisch ausnehmen und bald die Suppe aufsetzen musste, wenn sie am Abend Bohneneintopf haben wollten, dass sie kein Bohnenkraut bekommen hatte. Wilhelm sagte ihr, sie solle sich auf das Bett knien.

Mit dem 27. September kam der große Tag. Es war der Tag, dem nicht nur Wilhelm entgegenfieberte wie keinem sonst, es war der Tag, auf den ganz Deutschland wartete.

Schon am Morgen, Helene hatte sich gerade angezogen, fiel Wilhelms Blick auf ihren Hintern. Er umfasste ihre Hüfte und fuhr mit der Zunge über ihren Mund. Du bist die erste Frau, die ich gerne küsse, weißt du das? Helene lächelte unsicher, sie griff nach ihrer Handtasche. Wilhelm mochte es von Tag zu Tag mehr, sie unsicher zu sehen. Da sie seine entstandene Vorliebe kannte, gab sie sich hin und wieder unsicher. Nichts leichter als das. Zeig mir deine Strumpfbänder, trägst du die mit den kleinen Ankern? Wilhelm tastete durch den festen Wollstoff nach ihrem Strumpfhalter.

Wir müssen los, Wilhelm.

Keine Sorge, ich habe die Uhr im Auge. Er sagte es sanft, er bewegte sich weich. Besonders vor einem Aufbruch und ganz besonders an einem großen Tag wie diesem wollte Wilhelm sein Heim nicht verlassen, ehe er sich ihrer nicht wenigstens kurz bemächtigt hätte. Er nahm ihren Rock, schob ihn nach oben, zog ihr Höschen soweit es ging hinunter; sie kam seinem Wunsch nicht nach, das Höschen über dem Strumpfband zu tragen. Helene spürte, wie er in sie eindrang, und während er mit kurzen schnellen Stößen in sie trieb, musste sie daran denken, dass Carl sie bis zuletzt entkleidet hatte. Er hatte ihre Brüste liebkost, ihre Arme, ihre Finger. Wilhelm genügte es nach der ersten Nacht, ihren Rock zu heben.

Wilhelm hatte keine Minute lang in sie gestoßen, da schob er Helene, die noch ihre Handtasche über dem Handgelenk trug, gegen den Tisch. Kurz hielt er inne, dann klopfte er ihr auf den Hintern. Offenbar war er fertig. Sie wusste nicht, ob er gekommen war oder ihn die Lust verlassen hatte.

Wir können, sagte Wilhelm. Er hatte seine zu Boden gerutschte Hose wieder nach oben gezogen und den Gürtel geschlossen. Wilhelm betrachtete sich im Spiegel. Er öffnete sein Hemd und verteilte großzügig kölnisch Wasser auf seiner Brust.

Helene wollte sich waschen, aber Wilhelm sagte, dafür sei jetzt leider keine Zeit. Ihr ständiges Waschen mache ihn verrückt. Er nahm seinen Mantel und zog ihn an. Im Spiegel prüfte er sein Aussehen mit Mantel. Aus der Innentasche holte er den kleinen Kamm und fuhr sich durch das Haar.

Meinst du, das geht?

Natürlich, sagte Helene, du siehst gut aus. Sie hatte sich ihren Mantel übergezogen und wartete.

Was ist das hier hinten? Wilhelm verrenkte den Hals, um sich besser von hinten sehen zu können.

Was bitte?

Na, das? Siehst du diese seltsame Falte? Und überhaupt, der Mantel ist voller Fusseln. Würdest du bitte?

Natürlich, sagte Helene, sie nahm die Bürste aus der Konsole und bürstete Wilhelms Mantel.

Hier an den Armen auch. Nicht so doll, Kind, das ist ein feiner Stoff.

Endlich konnten sie aufbrechen. Helenes Unterhose war nass, Wilhelm floss aus ihr, während er etwa drei Meter voraus zum Wagen lief. Vielleicht war es auch schon etwas Blut, seit drei Monaten blutete sie wieder, und es musste morgen soweit sein, vielleicht schon heute.

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