Julia Franck - Die Mittagsfrau

Здесь есть возможность читать онлайн «Julia Franck - Die Mittagsfrau» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2007, Издательство: S. Fischer, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Mittagsfrau: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Mittagsfrau»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle — auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit — und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

Die Mittagsfrau — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Mittagsfrau», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Zum Abschluss klopfte Wilhelm Helene auf das Hinterteil. Das war gut, seufzte er, sehr gut. Er ließ sich auf die Matratze sinken und rollte sich zur Seite, nachher fahren wir nach Braunsfelde, murmelte er.

Wir könnten auch ans Meer, schlug Helene vor.

Meer, Meer, Meer. Immer willst du ans Meer. Da blll, blll, Wilhelm musste lachen, bllläst ein kalter Wind.

Es ist doch noch fast Sommer, gestern waren bestimmt zwanzig Grad.

De, de, de, de, de. Wilhelm lag in der Mitte des Bettes, den Rücken Helene zugewandt, und schmatzte. Meine Frau, die Ilsebill. Ich sollte dich Ilsebill nennen. Du weißt alles besser, was? Aber das macht nichts. Wir fahren nach Braunsfelde.

Ist das Haus fertig?

Das Haus ist fertig, ja. Aber wir nehmen es nicht.

Helene sagte nichts, vielleicht war das einer der Späße, die sie nicht immer gleich verstand.

Da staunst du. Wir fahren nach Braunsfelde und treffen den Architekten und die Käufer. Wir unterzeichnen alles. Ich hab damit nichts mehr am Hut.

Du machst Scherze.

Vielleicht ist das doch ne Frage der Rasse, Kindchen, mit dem Scherzen. Wilhelm drehte sich jetzt zu ihr um. Wir verstehen uns nicht. Warum sollte ich hier ein Haus kaufen, wenn die neuen Aufträge noch nicht ausgehandelt sind?

Helene schluckte. Das Wort Rasse in Bezug auf sie und ihn, das hatte er noch nie so deutlich gesagt.

Für Pölitz sind bedeutende Neuerungen geplant, das wär schon was. Wilhelm schnarchte, unmittelbar nach dem letzten Wort setzte das Schnarchen ein. Helene war es ein Rätsel, wie ein Mensch mitten aus dem Satz heraus in den Schlaf fallen konnte.

Nach dem langen Winter litt Wilhelm unter seiner Haut. Sie hatten zu Abend gegessen, Helene hatte den Tisch abgeräumt und Wilhelm hatte sich mit dem Waschlappen gewaschen. Helene überlegte, wie sie das Gespräch beginnen könnte, ein Gespräch, das ihr wichtig war.

Ekelhaft, diese Unreinheiten, findest du nicht? Wilhelm stand vor dem Spiegel und blickte sich abwechselnd über die linke und die rechte Schulter. Es war nicht einfach für ihn, sich trotz diesem breiten Kreuz von hinten zu sehen. Mit der flachen Hand fuhr er über seine Haut, die Schultern, den Nacken. Hier hinten, eine richtige Beule, schau mal.

Helene schüttelte den Kopf, mir machen sie nichts. Sie stand am Ausguss und wusch in einer Schüssel das Geschirr.

Dir nicht, nein. Ein gequältes Lächeln entglitt Wilhelm. Dir ist es egal, wie ich aussehe. Wilhelm konnte den Blick von seinem Rücken nicht abwenden. Kann man das heilen?

Heilen? Du hast einen schönen, kräftigen Rücken, was willst du heilen? Helene schrubbte den Boden des Topfes, an dem schon seit Wochen die Soßen hakten und anbrannten. Pickel hat man oder hat sie nicht, sagte sie und spülte den Topf jetzt unter klarem Wasser ab.

Das sind ja schöne Aussichten. Wilhelm zog sich ein Unterhemd über, er neigte sich mit der Stirn dem Spiegel zu und betastete seine Haut.

Zink könnte helfen. Helene war unsicher, ob er ihren Ratschlag hören wollte. Sie musste an das andere denken, das, weshalb sie mit ihm sprechen wollte. Allein, wenn sie sich im Stillen den ersten Satz vorsagte, als Mitteilung, als Nachricht, als einfache Abfolge von Worten, spürte sie, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Die Pickel dagegen machten ihr tatsächlich nichts aus, sie hatten sie noch nie gestört. Ekel, das war etwas anderes. Als sie damals die Maden in der Wunde ihres Vaters gesehen hatte, war sie erstaunt. Wie sie sich im Fleisch krümmten und wanden. Vielleicht bildete sie sich die Erinnerung ein, ihr Gedächtnis war gut, nur keineswegs untrüglich. Aber Ekel? Helene dachte an das Erstaunen, das sie angesichts der Wunde ihres Vaters empfunden hatte. Die Versehrung eines Körpers. Die Juden als Gewürm, der Parasit bin ich, Helene dachte es nur, sie sagte es nicht. Körper und Volkskörper hielten keinem Vergleich stand. Vielleicht konnte sie Wilhelms Leid lindern.

Würdest du den Eiter ausdrücken? Wilhelm lächelte sie an, unsicher und vertraulich, wen konnte er sonst um diesen Gefallen bitten?

Natürlich, wenn du das möchtest. Helene zog die Augenbrauen hoch, sie reinigte die Pfanne. Aber das hilft nicht viel, die Haut wird verletzt, neue Pickel entstehen.

Wilhelm zog sich das Unterhemd wieder aus, stellte sich dicht vor sie und zeigte ihr seinen Rücken.

Helene hängte die Pfanne an ihren Haken, nahm ihre Schürze ab und wusch sich die Hände. Sie machte sich an die Arbeit.

Wilhelms Haut war dick, er hatte eine großporige, feste und sehr helle Haut.

Wilhelm zog die Luft zwischen den Zähnen ein, er musste Helene bitten, etwas vorsichtiger zu sein. Das reicht, sagte er plötzlich und drehte sich zu ihr um.

Helene sah zu, wie Wilhelm sich ein Kleidungsstück nach dem anderen anzog und schließlich seine Schuhe holte, mit genauem Blick prüfte er, ob sie gut geputzt waren, und zog sie an. Offenbar wollte er noch rausgehen. Es war schon spät.

Wir bekommen ein Kind.

Helene hatte sich fest vorgenommen, es Wilhelm an diesem Abend zu sagen. Etwas war schiefgegangen, ganz sicher hatte sie sich nicht verrechnet. Helene konnte sich erinnern. Es musste in der Nacht passiert sein, in der Wilhelm spät nach Hause gekommen war und sie aus dem Schlaf geholt hatte. Sie hatte gewusst, dass dieser Tag gefährlich war, sie hatte versucht, ihn von sich abzubringen, aber es war ihr nicht gelungen. Später hatte sie sich stundenlang gewaschen und eine Spülung mit Essig gemacht, aber offenbar hatte es nichts genutzt. Als ihre Periode ausblieb, hatte sie an einem Wochenende, als Wilhelm beruflich nach Berlin fuhr und sie unter keinen Umständen mitnehmen wollte, eine Flasche Rotwein gekauft und diese bis zum letzten Tropfen leer getrunken. Sie hatte ihre Stricknadeln genommen und gestochert. Irgendwann blutete sie und schlief ein. Aber es kam keine Periode mehr. Schon seit Wochen wusste sie es, sie hatte nach Auswegen gesucht. In Stettin kannte sie niemanden, aus Berlin kam seit Monaten kein Brief. Einmal wollte Helene bei Leontine anrufen. Es hatte niemand abgenommen. Als sie bei der Vermittlung Fannys Nummer verlangte, sagte ihr die Vermittlerin, dass diese Nummer nicht mehr vergeben sei. Vermutlich hatte Fanny ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Es gab keinen Ausweg mehr, nur noch Gewissheit. Wilhelm schaute von seinen Schuhen auf.

Wir?

Helene nickte. Sie hatte damit gerechnet, zuerst gefürchtet, zuletzt vielleicht gehofft, dass Wilhelm sich auf die Brust klopfen würde, sie hatte geglaubt, er erwarte nichts sehnlicher als diesen Umstand.

Wilhelm stand auf, er nahm Helene bei den Schultern. Bist du dir sicher? Sein Mundwinkel zuckte, da war doch ein Stolz, da war der erste Anflug von Freude, ein Lächeln.

Ganz sicher.

Wilhelm strich Helene die Haare aus der Stirn. Er blickte dabei auf seine Armbanduhr. Womöglich war er verabredet und wartete jemand auf ihn. Das freut mich, sagte er. Aufrichtig. Wirklich sehr.

Wirklich sehr? Helene blickte zweifelnd zu Wilhelm hinauf, sie suchte seinen Blick. Wenn er vor ihr stand, musste sie den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu sehen, und auch dann war es nur möglich, wenn er bemerkte, dass sie ihn ansah und er zu ihr hinunterblickte. Er blickte nicht zu ihr hinunter.

Was soll die Frage? Passt dir etwas nicht?

Es klingt nicht so, als ob du dich freust.

Wilhelm warf einen zweiten Blick auf seine Armbanduhr. Deine Zweifel sind entsetzlich, Alice. Ständig erwartest du etwas anderes. Ich muss jetzt dringend zu einer Verabredung. Reden wir später weiter?

Später? Vielleicht war es eine der geheimen beruflichen Verabredungen, die Wilhelm in den letzten Wochen immer häufiger abends aus dem Haus befahlen.

Mein Gott, jetzt ist nicht der Augenblick. Wenn ich zu spät zu Hause bin, dann morgen.

Helene nickte, Wilhelm griff schon seinen Mantel und seinen Hut vom Haken.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Mittagsfrau»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Mittagsfrau» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Mittagsfrau»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Mittagsfrau» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x