Julia Franck - Die Mittagsfrau

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Die Mittagsfrau: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle — auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit — und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

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Sie nahm seine Hände, legte sie auf ihre flache Brust, wo sie unschlüssig liegen blieben, nicht wussten, was sie tun sollten, Helene legte sich auf ihn und bewegte sich, sie presste ihren Körper an seinen, sie tastete mit ihren Lippen nach seiner Haut, ihre Zähne berührten ihn, weiche Fingerkuppen und Nägel, sie rieb ihre Scham und nutzte seine aufkommende Erregung, um sich auf ihn zu setzen. Sie ritt ihn, sie beugte sich vornüber, um ihm näher zu sein, sie lehnte sich nach hinten, um die Luft zu spüren, sie lauschte seinem Atem, seiner Lust und empfand selbst welche.

Was machst du nur mit mir? Wilhelms Frage klang erstaunt, fast misstrauisch. Er wartete nicht auf ihre Antwort. Ein Tier bist du, ein richtiges Tier. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste ihre Stirn. Meine Frau, sagte er. Er sagte es zu sich, bekräftigend und vergewissernd. Meine Frau.

Ob er ihren Mund nicht mochte? Helene fragte sich, warum er sie nicht küsste, er mied ihren Mund. Er stand auf und ging hinaus. Helene hörte das Wasser rauschen, offenbar wusch er sich.

Als er zurückkam und sich schwer und zaghaft neben sie auf die Matratze legte, fragte er heiser: Darf ich das Licht anzünden?

Natürlich. Helene fröstelte angenehm, sie hatte sich die Decke bis unter das Kinn gezogen. Im Licht sah er zerknittert aus, die Schatten zeigten Falten, die Helene noch nicht an ihm kannte. Vermutlich sah auch er an ihr jetzt Furchen, kleine Dellen, Gräben, Krater, die ihm bislang unbekannt gewesen waren.

Ich muss dich etwas fragen. Er hatte die andere Decke über sich gezogen. Ernst blickte er sie an. Forschten seine Augen, hatte er Angst?

Es gibt Methoden, sagte sie, keine Sorge.

Methoden?

Um eine Schwangerschaft zu vermeiden, ergänzte sie.

Das meine ich nicht. Wilhelm war sichtlich verwirrt. Warum sollte ich eine Schwangerschaft vermeiden wollen? Oder du? Nein, ich muss dich etwas anderes fragen.

Was?

Ich war eben draußen und habe mich gewaschen.

Ja?

Nun, wie soll ich es sagen. Normalerweise hätte ich da, wäre da, also hatte ich gedacht, da müsste. Wie um sich selbst zu ermutigen, lüpfte er mit seinem Zeigefinger ihr Kinn. Du hast gar nicht geblutet.

Helene blickte in sein ratlos gespanntes Gesicht. Hatte er erwartet, dass sie ihre Menstruation hatte oder dass sie aus anderen Gründen hätte bluten müssen? Sie zog jetzt ihrerseits fragend eine Augenbraue hoch. Und?

Du weißt selbst, was das bedeutet, er sah sie jetzt verärgert an. Du bist Krankenschwester, tu also bitte nicht so naiv.

Ich habe nicht geblutet, nein. Hätte ich geblutet, wäre ich verletzt.

Ich dachte, du wärst noch Jungfrau. Die Schärfe in Wilhelms Stimme überraschte Helene.

Warum?

Warum? Willst du dich über mich lustig machen? Ich lasse dich seit drei Jahren in Ruhe, besorge dir einen Ahnenpass, verlobe mich, verdammt, warum ich das gedacht habe? Hör mal, woher sollte ich wissen, dass… Wilhelm schrie. Er hatte sich aufgesetzt und schlug mit der Faust vor Helene auf die Matratze, Helene wich unwillkürlich zurück. Sie sah jetzt, dass er sich eine Unterhose angezogen hatte, eine kurze, weiße, er saß da in seiner Unterhose und schlug erneut auf die Matratze. Zwischen Beinsaum und Schenkel erkannte sie sein Geschlecht, das dort wie unbeteiligt auf seinem Schenkel ruhte und nur leicht gehüpft war, als er auf die Matratze geschlagen hatte. Warum ich das gedacht habe, fragst du? Ich frage mich, warum ich das gemacht habe. Was für eine scheinheilige Schmiere, das Ganze hier, was für eine idiotische. Wieder rammte seine Faust die Matratze, hüpfte sein schlaffes Geschlecht in der Unterhose. Was ist, warum schreckst du zurück? Hast du etwa Angst? Er schüttelte den Kopf, seine Stimme wurde leiser und abfälliger. Deine Tränen sind doch ein einziges Theater, Mädel. Bitter schüttelte Wilhelm den Kopf, bitter schnaubte er durch die Nase, ein trockenes Schnauben, eines, das nichts als Verachtung war, mit Verachtung sah er sie an. Wieder schüttelte er den Kopf. Ich Dummkopf, er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn, Ochse ich. Er zischte durch die Zähne. Was für ein Theater. Er schüttelte den Kopf, schnaubte trocken, schüttelte den Kopf.

Helene wollte verstehen, was ihn so wütend machte. Sie musste mutig sein. Warum…?

Das ist ungeheuer, weißt du das? Wilhelm fiel Helene ins Wort, keinen Satz sollte sie beginnen, keine noch so zaghafte Stimme erheben. Was willst du eigentlich von mir, Helene? Er brüllte sie an, er bellte.

War es das erste Mal, dass er sie Helene nannte? Ihr Name klang wie ein Fremdwort aus seinem Mund. Das Befremden, mit dem er Helene jetzt ansah, machte Helene einsam. Sie lag in seinem Ehebett, die Decke bis unter das Kinn, ihre Finger hatten sich unter der Decke zu kalten Krallen gekrümmt, Klauen, die sie nicht mehr öffnen konnte, selbst wenn sie wollte, sie musste die Decke festhalten, die sie barg, ihren Körper vor ihm verbarg; das leichte Brennen der Schamlippen war nicht schlimm, in seinem Ehebett lag sie, das er sich für die Ehe mit einer Jungfrau gekauft hatte, in dem er einer Jungfrau die Liebe beibringen wollte. Was hatte er gedacht, wer sie war? Welches Missverständnis hatte sie miteinander in dieses Bett gebracht?

Wilhelm stand auf. Er nahm seine Decke, legte sie sich um die Schulter und verließ das Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich; sie sollte bleiben, zurück. Helene suchte nach sinnvollen Gedanken. Die kamen ihr nicht gerade leicht. Frau Alice Sehmisch, sagte sie in die Dunkelheit und zu sich selbst. Ihre Füße waren so kalt wie ihre Krallen, Klauen und Krallen, kalt im Mai.

Als alles still war, schlich sich Helene in die Küche, sie wusch ihre Hände, setzte Wasser auf und mischte in der Emailleschüssel das heiße mit dem kalten, ein Schuss Essig, sie hockte sich über die Schüssel und wusch sich. Ein wenig Seife sollte nicht schaden, vielleicht etwas Jod? Mit der hohlen Hand schöpfte sie das Wasser und tastete nach ihren Lippen, ihrer Öffnung, den zarten und glatten Falten, spülte sich aus, spülte seins aus sich heraus. Weiches Wasser, hartes Wasser. Sie wusch sich lange, bis das Wasser kalt war, dann wusch sie am Ausguss ihre Hände.

Zurück im Bett blieben die Füße kalt. Sie konnte ohnehin nicht schlafen, sie stand gerne auf und bereitete das Frühstück vor. Sie hatte Eier gekauft, Wilhelm mochte Eier, sie durften nur nicht zu weich sein. Ob er mit ihr sprechen würde? Was würde er sagen?

Die erste halbe Stunde, in der Wilhelm aufgestanden war, sich gewaschen, rasiert und gekämmt hatte, sah es aus, als würde er nicht mehr mit ihr sprechen, vielleicht nie mehr. Helene überlegte, welche Zettel sie ihm in Zukunft schreiben würde und er ihr. Sie konnten die Gebärdensprache üben. Er würde ihr Zettel schreiben, auf denen stand, was sie für ihn erledigen sollte und welches Abendessen er sich wünschte. Sie würde ihm schreiben, warum sie keinen Aal bekommen hatte und dass die Fischfrau ihre Schollen heute im Angebot hatte. Helene konnte gut schweigen, er würde schon sehen.

Wilhelm hatte sich an den Tisch gesetzt und einen Schluck Kaffee probiert. Ist das Bohnenkaffee? Das sagte er plötzlich und sie nickte. Sie wusste, dass er kaum etwas so sehr wie Bohnenkaffee schätzte. Bohnenkaffee kam unmittelbar nach den Automobilen, gewiss noch vor den Funkmasten der Schiffe, nur mit dem Rang der Ruderer und Skispringer war sie sich etwas unsicher.

Zur Feier des Tages, dachte ich. Der erste Morgen in der Ehe.

Guter Gedanke, sagte er, nickte mit gespielter Anerkennung und musste lächeln. Er lächelte für sich, er hob den Blick nicht zu ihr.

Riecht es nach geröstetem Brot, oder täusche ich mich?

Du täuschst dich nicht, sagte Helene, setzte einen Schritt zur Seite, öffnete die Klappe des Rösters und reichte ihm das schwarzbraune Brot.

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