Julia Franck - Die Mittagsfrau

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Die Mittagsfrau: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle — auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit — und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

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Da war es wieder, das Unbehagen. Helene empfand seine Worte als zudringlich, etwas drohte zu missglücken, die Wespe in ihrer Himbeerbrause rutschte an der Wand des Glases ab, es war Helene, als müsse sie Kopfschmerzen bekommen. Am Nebentisch wurde laut gelacht und Helene hatte vergessen, Carl zu antworten.

Ich möchte mit Ihnen Boot fahren. Sie sollen im Boot liegen und das Wasser soll Sie schaukeln und Sie müssen in den Himmel schauen, versprechen Sie mir das? Carl winkte dem Kellner, er wollte zahlen.

Vor dem Lokal stand ein offener Mercedeswagen, um ihn herum drängten sich die Leute, sie staunten, sie streichelten die Karosserie wie ein Pferd, klopfend. Helene war froh, dass Carl und sie endlich aufstanden und die Wespe sich selbst überließen.

Carl fasste sie jetzt an der Hand. Seine Hand war unerwartet schmal und fest. Es ging sich leicht an seiner Hand. Kein bleierner Schatten mehr, nichts lastete grabesschwer, die Welt war noch längst nicht an ihrem Ende. Ein Knattern am Himmel ließ sie stehen bleiben. Helene legte ihren Kopf in den Nacken.

Darf ich Ihnen auch etwas anvertrauen, Helene?

Nur zu. Helene hielt sich die Hand über die Augen, die Sonne blendete. Sie haben eine Schwäche für Flugzeuge, ist es das?

Carl trat einen Schritt auf sie zu. Junkers F 13. Sie spürte die Luft seiner Worte an ihrem Hals.

Ohne die Hand von der Stirn zu nehmen, senkte Helene ihren Kopf, mit ihrer Hand berührte sie fast Carls Augenbrauen.

Carl setzte den Schritt wieder rückwärts. So nah an Ihnen kann ich nicht sprechen. Nein, meine Schwäche für Flugzeuge wollte ich Ihnen nicht anvertrauen. Carl hielt inne. Ihr Mund ist schön. Und mir fällt kein Zitat ein. Warum auch die Worte eines anderen nehmen? Ich bin es, der Sie gerne küssen würde.

Vielleicht einmal.

Im nächsten Jahr? Wussten Sie, dass die Junkerswerke einen Flug über den Atlantik planen.

Schon oft gescheitert, Helene gab sich weltläufig.

Von Europa nach Amerika. Aber so lange kann ich nicht auf Ihren Kuss warten.

Helene ging voran, sie war froh, dass Carl ihr Lächeln nicht sah. Sie gingen lange schweigend. Jeder war für sich und wusste den anderen nah. Helene wunderte sich jetzt über ihren Anflug von Fremdheit im Lokal und hoffte, dass Carl ihn nicht bemerkt hatte. Sie fühlte sich der Fremdheit fern. Der Bootsverleiher saß auf einem Klappstuhl und las die Abendzeitung, die ihm vielleicht einer seiner Gäste gebracht hatte. Er bedauerte, aber alle Boote waren verliehen, die ersten, die jetzt zurückkamen, wollte er dabehalten. Nach achte kommt mir keiner mehr aufs Wasser, sagte er. Während sie am Ufer entlanggingen, ihre Schuhe auszogen und über die vom Tag gespeicherte Hitze des Sandes staunten, sprach Carl vom Theater. In kurzen Sätzen einigten sie sich auf eine gemeinsame Vorliebe für klassische Tragödien auf der Bühne und romantische Literatur zu Hause, doch die Verständigung, das Nicken und Jasagen, war vor allem ihrer Ungeduld geschuldet, sie wollten sich nicht näher verbergen, sie wollten sich nahe kommen und suchten einen Anschluss an ihr gemeinsames Denken. Die rötlichen Stämme der märkischen Kiefern gefielen Helene, nichts Heimatliches, nur Berlin. Die langen Nadeln lagen gut zwischen ihren Fingern. Warum waren sie immer zu zweit? Unter der hölzernen Kruste verband ein feines Häutchen die beiden Kiefernnadeln. Ihr schien es, als entzünde die Abendsonne den Wald. Der Tag neigte sich, die Kiefern dufteten schwer, Helene fühlte sich benommen, sie wollte sich auf den Waldboden setzen und da bleiben. Carl hockte sich neben sie, er sagte, er gestatte ihr nicht, im Wald zu bleiben, hier gebe es wilde Tiere und dafür sei sie schlicht zu zart.

Martha war es nur lieb, dass sich Helene eines Freundes annahm und sie umso unbehelligter mit Leontine leben konnte. Doch war es, als habe Carl Wertheimers Erscheinen die Sprache zwischen den Schwestern geraubt. Sie hatten sich nichts mehr zu sagen. Die bislang so geliebte Wohnung der Tante erschien Helene von Tag zu Tag unwirtlicher. Das lag weniger daran, dass die Tante einen Gegenstand nach dem anderen ins Pfandhaus brachte, erst den kleinen Samowar, der ihr angeblich nicht so lieb wie der große gewesen sei, dann das Bild von Corinth, welches ihr nie gefallen habe, sie habe die junge Frau mit Hut ekelerregend gefunden, wie sie jetzt behauptete, wäre ihr da sein Selbstbildnis mit Skelett schon lieber gewesen, und schließlich auch das Grammophon, dessen Wert sich so wenig verleugnen ließ wie ihre Liebe zu ihm.

An vielen Tagen saß Fanny mit Erich mittags in ihrer kleinen Veranda und zankte über die Pläne des Tages. Wenn er aufstand, weil er genug von ihr hatte und den Tag lieber ohne sie verbringen wollte, rief sie ihm hinterher, dass es durch die Beletage hallte: Ich wünsche mir eine Affenliebe! Erdrücke mich jemand!

Es klang bettelnd und spottend zugleich, und Helene sah zu, dass sie weder Erich noch Fanny über den Weg lief. Sie schloss die Tür zu ihrem Zimmer. Wie süß waren die Stunden gewesen, die sie einmal allein in der Wohnung verbracht hatte. Aber diese Stunden gab es anscheinend nicht mehr, wann immer Helene nach Hause kam, räumte jemand in der Küche, rief jemand laut ins Telefon, saß jemand auf der Chaiselongue und las.

Du liebst mich nicht! Schallte es durch die Zimmer, Helene konnte nicht anders als lauschen, die Stille kannte kein Erbarmen, es folgte die umfangreiche, schier nicht enden wollende Deklinierung ihrer Vermutung. Auf Zehenspitzen huschte Helene durch den Flur, sie musste zum Badezimmer. Erst wenn Fanny am Boden lag und behauptete, ohne Liebe nicht leben zu können, reichte Erich ihr seine Pranke. Er zog sie vom Boden zu sich herauf und stieß sie vor sich her bis in ihr Schlafzimmer. Helene rechnete ihre Ersparnisse zusammen, sie würden nicht einmal für einen Monat Miete einer Dachkammer langen. Die Bücher für den Gymnasialkurs waren teuer, und Fanny gab zu verstehen, dass sie dieses Geld nicht mehr aufbringen könne. Helene konnte froh sein, dass sie die ersten zwei Jahre Gym nasialkurs schon Anfang letzten Jahres bezahlt habe, denn jetzt sei ihr Geld auch mal alle, weiter wisse sie leider nicht. Helene hatte aufgehört, Gifte aus der Apotheke mitzubringen, das Vertrauen zwischen der Tante und Helene hatte sich nicht erzwingen lassen, und so wurde auch die Freundlichkeit im Umgang mit Helene etwas nachlässig. Es kam vor, dass Helene die Wohnung betrat, Otta ihr den Mantel abnahm und Helene ins Zimmer trat, um Fanny zu begrüßen, Fanny aber von ihrem Buch nicht aufsah oder sich tief schlafend gab, während der Tee aus ihrem Glas neben der Chaiselongue dampfte.

Die Nächte auf dem schmalen Bett neben Leontine und Martha wurden eine Qual, da Liebe und Lust den beiden schier nicht langweilig wurde. Der Baron war dazu übergegangen, Helene bekümmerte Briefe zu schreiben. Er sehe sie nur noch selten, sein Herz blute und erkalte. Sein Leben sei fade ohne sie. Doch die Angebetete antwortete nicht. Nach anfänglicher Ratlosigkeit über seine Erwartung und die Bekundungen einer Liebe, die sie nicht teilte, steckte Helene die Briefe, die sie unter der Zimmertür fand, ungelesen durch den Spalt des großen Koffers, der unter ihrem Bett stand. Ein erster Versuch, mit zwei Junkers von Europa nach Amerika über den Atlantik zu fliegen, war noch im August gescheitert, die Herbststürme und die Wolkenfronten des Winters galten als unüberwindbare Hürden, und so wollte man für den nächsten Flugversuch bis zum Frühjahr warten. Allein Carl und Helene warteten nicht mehr.

Carl führte Helene in die Staatsoper Unter den Linden, sie hörten den Singenden Teufel und standen zwanzig Minuten klatschend, obwohl Pfiffe in ihren Ohren gellten, und während Helenes Hände vom Klatschen schmerzten, hoffte sie, dass Carl nicht den Menschen zur Tür folgen würde. Aber das Unvermeidliche trat ein. An der Garderobe bat Helene Carl, sie noch nicht nach Hause zu bringen. Helene wollte noch in die Nacht spazieren. Der Schnee fiel in dicken Flocken und blieb kaum auf dem nachtschwarzen Pflaster liegen. Carl und Helene gingen am Adlon vorbei. Der Schnee schmolz auf Helenes Zunge. Vor dem Eingang des großen Hotels hielten stattliche Karossen und ein Menschenauflauf verriet die erwartete Ankunft eines hohen Gastes.

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