Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Das alles sah Lennard aus den Augenwinkeln, aber was er wirklich und mit allen Sinnen wahrnahm, war der offene Rumpf eines Cellos, der auf dem massiven Arbeitstisch lag, die Werkzeuge, die anzufassen er noch nicht wagte, und die aus verschiedenen Holzarten gefertigten Teile, die darauf warteten, ein Ganzes zu ergeben, und von denen er noch nicht wusste, dass sie Schnecke und Wirbel und Sattel und Stachel genannt wurden. An diesem Abend ging Lennard in Maureens Wohnzimmer hin und her und erzählte ihr aufgeregt, dass er von Salvador lernen wolle, wie man Instrumente baute, und als er mit Maureen, die das Geschirr in die Küche tragen wollte, zusammenstieß und ihr die Teller zu Boden fielen wie einige Wochen zuvor im Restaurant, fasste er sich ein Herz, hielt mit beiden Händen ihren Kopf fest und küsste sie zum allerersten Mal. Er küsste sie richtig, nicht so, wie er damals Anna Linderoth geküsst hatte oder später, mit fünfzehn, Eva Forsberg, deren Lippen trocken und versiegelt waren und ohne jede Magie. Er küsste Maureen McDermott wie ein Mann, der weiß, dass er nie mehr eine andere küssen wird. Dann öffnete er die Augen und wartete ab, was passieren würde. Maureen sah Lennard an, dessen Hände noch immer ihre Ohren bedeckten, als sollten sie verhindern, dass sie sein ängstliches und erregtes Keuchen hörte, und nach einer Weile, die ihm wie eine Ewigkeit erschien, fragte sie ruhig, ob er als Instrumentenbauer eine Familie ernähren könne.

Maureen hatte es mit dem Heiraten nie eilig gehabt. Die Ehe ihrer Eltern schien ihr eher zur Abschreckung denn zur Nachahmung geeignet. Dachte sie an ihre Kindheit, fiel ihr der Garten in Cork ein, der Seerosenteich und der riesige Himmel über ihr, wenn sie auf der Schaukel durch die Luft schwang. Sie hatte das Lachen ihrer Mutter in den Ohren, ihre Rufe, wenn es Zeit zum Essen oder Schlafen war. Dazwischen hörte sie die Vaterstimme, die für ihren tiefen Ton viel zu leise war und die kurzen, beinahe schüchternen Sätze kaum trug. Zusammen erklangen die beiden Stimmen nur selten, einsame Solisten, die, wenn es sein musste, gemeinsam probten, verhalten und disharmonisch und froh, wenn alles Nötige gesagt schien. Ein Baum, der die Wolken berührte, ein von geheimnisvollen Quellen warm gehaltenes Haus und ein Mann und eine Frau, die Verheiratetsein spielten, das war, woran Maureen dachte, wenn sie sich die ersten fünfzehn Jahre ihres Lebens in Erinnerung rief.

Dass sie der Grund sein könnte, weshalb ihre Eltern eine harmonische Ehe simulierten, ahnte Maureen schon als kleines Kind. Sie lachte und redete viel, tollte im Garten herum und polterte durch das Haus, aber gleichzeitig war sie eine aufmerksame Beobachterin, der kaum etwas entging. Ihr fröhliches, lärmendes Äußeres war nur Ablenkung, ein Tarnzelt, unter dem die Forscherin saß, neugierig, staunend und zunehmend besorgt. Was sie sah, waren seltsame Auswüchse der Liebe, Abarten der Treue, Imitationen des Glücks. Sie sah ihren Vater, dessen Präsenz das Haus erfüllte, ohne dass er wirklich vorhanden war, der tagelang in seinem Zimmer hockte und in den vergilbten Artikeln über den Untergang eines Schiffs verschwand, der selbst allmählich versank, schwer von einer Last, die niemand kannte, der plötzlich da war, wenn es verlangt wurde, der einen gebrochenen Arm betrauerte und gute Noten lobte, der einen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer schleppte und an Maureens drittem Geburtstag die Tür zum Garten öffnete, wo angeleint ein junger Hund mit einer roten Schleife um den Hals saß.

Sie sah ihre Mutter, deren Schönheit nie verklingende Musik war, nie endender Sommer, die untragbare Kleider nähte und das Kochen aus Büchern lernte, die manchmal heimlich rauchte und weinte, die ohne Hilfe einen Zaun um den Gartenteich baute, die an Feiertagen Kerzen anzündete und Lieder sang und ihren Mann auf die Wange küsste, die sonntags zur Kirche ging, nicht an Wunder glaubte und nicht an die Veränderbarkeit des Schicksals und ihrer Tochter das Gegenteil predigte. Sie sah eine starke, einstmals lebensfrohe Frau, die den Eid, den sie vor dem Pfarrer, Gott und der Welt geleistet hatte, nicht brechen wollte und bei ihrem Mann blieb, auch nachdem sie sich die Sinnlosigkeit ihrer Ehe längst eingestanden hatte.

Mit einundzwanzig ging Maureen aus Irland weg. An einem Septembermorgen verließ sie ihre untröstliche Mutter, den altersschwachen Collie und den von Jahr zu Jahr schemenhafter werdenden Vater mit einer Erleichterung, die sie erschreckte. Orla hatte gewollt, dass ihre Tochter in Cork blieb und studierte, aber in Wirklichkeit ertrug sie den Gedanken nicht, mit Eamon alleine in dem großen Haus zurückzubleiben. Trotzdem kaufte sie das Flugticket nach Ontario, wo eine Cousine von ihr lebte, und besorgte genügend American-Express-Travellerschecks, um Maureen zwölf Monate komfortabel und vierundzwanzig in Bescheidenheit reisen zu lassen. Wenn das Geld aufgebraucht wäre, redete Orla sich ein, würde ihr Kind zurückkommen.

Während des ersten Sommers durchstreifte Maureen Kanada, im Winter arbeitete sie in Mexiko als Zimmermädchen. Sie hatte einen Liebhaber in Montreal und einen in Acapulco, vor Aufregung japsende Bürschchen, deren erhitzte Gesichter sie vergessen hatte, kaum saß sie im Bus. Ihr Herz war ungebunden, ihr Gepäck leicht, und ihre Ziele suchte sie sich so willkürlich aus wie die Gelegenheitsarbeiten, mit denen sie sich über Wasser hielt, nachdem der letzte Scheck eingelöst war. In Miami kellnerte sie auf einem Ausflugsboot, in Chicago saß sie an der Kasse eines Supermarkts, Baltimore erschien ihr so trist wie ihr Job als Putzfrau, und aus Washington floh sie vor einem Mann, der ihr Boss in einem Souvenirladen war und sie heiraten wollte. Sie lebte ein halbes Jahr im mexikanischen Monterrey an der Grenze zu Texas und danach ein halbes in Charleston, South Carolina, hatte eine Affäre mit einem Mathematikprofessor, der für sie seine Frau sitzenließ, beteiligte sich an der jährlichen Green-Card-Verlosung und hatte Glück. Weil ihr der Name gefiel, ging sie nach Philadelphia, wo sie als Schuhverkäuferin, Telefonistin und schließlich Kellnerin arbeitete und Lennard Arne Sandberg begegnete.

Henrik und Katarina waren von Lennards Plänen alles andere als begeistert. Dass er sich in diese rotzfreche irische Kellnerin verguckt hatte, wollten sie ihm noch als Flausen eines in romantischen Angelegenheiten unerfahrenen Jungen durchgehen lassen, die sich im rauhen Klima der Realität bald verflüchtigen würden. Aber seine Absicht, der Firma Marklund und einer blendenden Karriere den Rücken zu kehren, lasteten sie ihm an wie ein Verbrechen gegen die Familie, gegen ihre Ideale und gegen das ganze Land, dem er so viel zu verdanken hatte. In Gesprächen und schließlich einem langen Brief versuchte Lennard den beiden verständlich zu machen, wie groß seine Liebe zu dieser Frau und wie unumstößlich sein Entschluss war, sie zu heiraten und fortan Cellos zu bauen. Doch Henrik und Katarina hatten für diese Absichtserklärungen, die in ihren Ohren wie Süßholzgeraspel eines hormonell überschwemmten dummen Burschen klangen, keinerlei Verständnis, und als sie begriffen, dass es ihm ernst war, warfen sie ihn aus dem Haus und der Firma und verstießen ihn aus ihrer Sippe.

Lennard und Maureen warteten bis zum Mai des nächsten Jahres, dann gaben sie sich das Jawort in einer weiß gestrichenen presbyterianischen Holzkirche in Cedar Hollow. Salvador und Sofia waren die Trauzeugen, eine alte Dame spielte den mit kaum wahrnehmbar falschen Tönen durchwobenen Hochzeitsmarsch auf der Orgel, und ein kleines Mädchen, das im Schatten der Kirche einsam Gummitwist getanzt hatte und dem Lennard einen Dollar gab, verstreute die mitgebrachten Blumen, als das Brautpaar zu seinem Auto ging, einem dunkelbraunen, Zweckdienlichkeit ausstrahlenden Volvo, den Lennard gegen den Buick eingetauscht hatte.

Sofia hatte einen Fotoapparat, mit dem sie den Tag festhielt, und wenn sie durch den Sucher sah, bemerkte sie in Lennards Augen eine Spur Wehmut, die kein Kuss seiner Frau und kein Bitte lächeln ganz zum Verschwinden bringen konnte. Lennards Eltern waren in Schweden, und an diesem Tag vermisste er sie schrecklich. Drei Monate vor der Hochzeit hatte er sie angerufen, um sie einzuladen, aber die beiden ließen sich weder dazu bewegen, zu kommen, noch ihrem Sohn zu vergeben.

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