Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Die Hard With A Vengeance, 1995

Aus den Zimmern des Hotels drang Beethoven, Ravel und Satie, aus einigen Pink Floyd und Charlie Parker, und in einem war es still. Wilbur lag auf dem Bett und studierte die Karte, die er am Nachmittag gekauft hatte. Seit drei Tagen war er jetzt zusammen mit vierundachtzig jungen Musikern in Göteborg, und es erschien ihm wie eine Ewigkeit. Er hatte vor einer Jury Cello gespielt, an Ausflügen und einer Fernsehsendung teilgenommen, hatte für Gruppenfotos posiert und mit Menschen geredet, die ihm eine wundervolle Zukunft voraussagten. Ständig hatten Leute der Stiftung an seine Zimmertür geklopft und ihn zu Empfängen in Botschaften und Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten geschleppt, und mehrmals täglich rief entweder Matthew oder Pauline an, um sich alles erzählen zu lassen.

Heute hatte Wilbur endlich Gelegenheit gehabt, sich frei zu bewegen. Nach dem Mittagessen hatte er sich aus dem Hotel geschlichen, eine Reisetasche und einen Schlafsack gekauft und war am Bahnhof gewesen, um die Abfahrtszeiten von Zügen zu notieren. Der Ort, aus dem sein Vater die Briefe geschrieben hatte, hieß Nora und lag etwa zweihundertfünfzig Kilometer nordöstlich von Göteborg. Die Angestellte auf dem Postamt, der Wilbur die Briefumschläge zeigte, behauptete, es gäbe mindestens fünf Orte mit diesem Namen in Schweden, aber dank des Stempels konnte sie ihm den richtigen nennen.

Wilbur nahm das Geld, das Matthew ihm mitgegeben hatte, hervor und zählte es ein weiteres Mal. Wenn er es vernünftig einteilte, würde es für zwei Wochen reichen. Er fuhr mit dem Finger die Strecke ab, dann faltete er die Karte zusammen, erhob sich und betrachtete Matthews Schalenkoffer. Zwischen weißen Hemden, schwarzen Socken und dezent farbigen Krawatten lagen Notenhefte und Schokoriegel und ein dünnes, in schlechter Qualität gedrucktes Buch über Bruce Willis. Ari hatte ihm das Buch geschenkt, zusammen mit einer signierten Fotografie von Jane Russell, die als Lesezeichen zwischen den Seiten steckte. Wilbur verstaute die Karte und das Buch in der Reisetasche und sah auf die Uhr. In einer Stunde war das Abendessen mit den Veranstaltern und Sponsoren. Der Bürgermeister von Göteborg würde eine Rede halten, und nach dem Dessert käme der große Augenblick, wo der Präsident der Moorhead-Stiftung die diesjährigen Gewinner der Young European Musicians Awards bekanntgab.

Matthew rief an und wünschte ihm zum tausendsten Mal viel Glück. Pauline erinnerte ihn daran, eine Postkarte zu schicken. Beide schrieben die Tatsache, dass Wilbur kaum etwas sagte, seiner Nervosität angesichts der bevorstehenden Preisverleihung zu. Die Vorhänge waren geschlossen, und der Fernseher, der ohne Ton lief, war die einzige Lichtquelle im Zimmer. Wilbur öffnete noch einmal die Segeltuchtasche und verstaute zwei Flaschen Wasser und einen Beutel Erdnüsse aus der Minibar darin. Schließlich zog er den dunklen Anzug an und ging hinunter in die Lobby, um mit den anderen auf die Wagen zu warten, die sie in die Festhalle brachten.

Der Zug fuhr an einem See entlang, in dessen Wasser sich Wolken spiegelten. Ein einsames Segelboot verlor sich im Blau, zwischen Bäumen leuchteten farbige Zelte. Wilbur bemühte sich, diese Dinge zu sehen, um nicht an die Folgen seiner Reise zu denken. Bestimmt suchte man nach ihm. Er hatte das Hotel am Morgen früh durch einen Hinterausgang verlassen, war zu Fuß zum Bahnhof gegangen und hatte den Regionalexpress nach Örebro bestiegen. Zwischen unausgeschlafenen Pendlern sitzend, hielt Wilbur den Rucksack umklammert und stellte sich vor, wie sein Hotelzimmer nach Hinweisen auf sein Verschwinden untersucht wurde. Er sah Vertreter der Stiftung in Matthews Koffer wühlen, während der Hoteldirektor telefonierte und dabei ratlos das Cello betrachtete.

Bald würde man Pauline anrufen und die Polizei verständigen. Eines der vielen Fotos, die ihn geduldig lächelnd im dunklen Anzug zeigten, würde vervielfältigt und an Passanten auf der Straße verteilt. Die Leute würden einen kurzen Blick auf sein Gesicht werfen, seine Augen, die um Haaresbreite an ihnen vorbeisahen, und dann den Kopf schütteln. Vermutlich würde Pauline Matthew anrufen. Bei diesem Gedanken zog sich Wilburs leerer Bauch zusammen, und er musste sich zwingen, beim nächsten Halt nicht auszusteigen und den nächsten Zug zurück nach Göteborg zu nehmen.

Einige Reisende lasen Zeitung, und obwohl Wilbur wusste, dass es Unsinn war, fürchtete er, auf jeder Seite sein Bild zu entdecken, wie er auch in jedem Bahnhof Polizisten erwartete, die nach ihm suchten. Schloss er die Augen, geriet seine von Angst und Schuld genährte Phantasie völlig außer Kontrolle, und er sah Hubschrauber und Bluthunde, Straßensperren und endlose Ketten von Uniformierten, die Waldstücke durchkämmten. Er sah Pauline und Henry in einem Flugzeug nach Schweden sitzen und, im dunklen Wohnzimmer, Matthew, der vor Sorge krank wurde und vergaß, die Katze zu füttern. Dann öffnete er die Augen, und bunte Häuser und Scheunen, Kühe und Autos stürzten an ihm vorbei in eine Vergangenheit, in die er nicht mehr zurückkehren konnte, um ungeschehen zu machen, was er getan hatte.

In Örebro kaufte Wilbur sich eine Sonnenbrille und eine Baseballkappe ohne Aufdruck. Um noch weniger nach dem Jungen auszusehen, dessen Bild vielleicht schon bald in Postämtern und Bahnhofshallen hing, schnitt er sich mit einer billigen Schere auf dem Klo eines Schnellrestaurants die Haare. Mitten in dieser Prozedur fing er an zu weinen und wünschte sich nichts sehnlicher, als mit Colm am Goldfischteich zu sitzen. Es dauerte eine Weile, bis er sich beruhigt hatte, dann wusch er sich das Gesicht und ging zurück auf die Straße, wo er in den Menschenströmen durch die Stadt trieb. Weil er dachte, sich stärken zu müssen, aß er einen der mitgebrachten Schokoriegel und trank eine Flasche Wasser, aber danach fühlte er sich nur noch elender.

Aus Angst, wieder weinen zu müssen, legte er sich im Folkets Park auf die Wiese und zog die Kappe ins Gesicht. Um ihn herum redeten Außerirdische, die Luft und das Gras rochen anders als in Irland, und sogar die Käfer und Mücken hatten etwas Bedrohliches. Vor dem Weihnachtskonzert hatte Matthew ihm beigebracht, wie man atmete, um das flaue Gefühl im Magen loszuwerden, und jetzt lag Wilbur auf dem Rücken und versuchte sich daran zu erinnern. So verging eine Stunde und mehr.

Irgendwann schob er die Mütze aus den Augen und sah in den Himmel, wo absurd große Wolkengebilde vorüberglitten, langsam, ohne ihre Form zu verändern. Unter einem Baum pickte eine Amsel im Gras, und ihr vertrauter Anblick hatte etwas Beruhigendes. Wilbur holte das Buch, das Ari ihm geschenkt hatte, aus der Reisetasche und las darin. Es trug den Titel Bruce Willis Goes To The Bad und war die unautorisierte Biografie aus der Feder eines Filmstudenten der Penn State University namens Lester J. Ormond. Auf den ersten hundertzwanzig Seiten des auf billigem Papier gedruckten Buches beschrieb der Autor, ein Freund gedrechselter Formulierungen, den Werdegang des Schauspielers, ohne es dabei mit Fakten oder der Wahrheit besonders genau zu nehmen. So diagnostizierte er bei Willis eine Phase sexueller Verwirrung, ausgelöst durch ein homoerotisches Erlebnis in der Pubertät, und beschrieb einen nirgendwo sonst dokumentierten Badeunfall, bei dem der damals Einundzwanzigjährige beinahe ertrank und eine Schädigung des Gehirns infolge Sauerstoffmangels erlitt. Diese Spätfolgen machte der Autor dafür verantwortlich, dass aus dem netten und zurückhaltenden Jungschauspieler der unberechenbare und in einem Panzer aus Selbstüberschätzung auftretende Macho wurde, der die Rolle des Privatdetektivs David Addison in der Fernsehserie Moonlighting erhielt, weil er in zerfetzten Kleidern und mit Irokesenschnitt zum Casting erschienen war und dreitausend Mitbewerber wie blutleere Schwächlinge hatte aussehen lassen.

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