Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

Здесь есть возможность читать онлайн «Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2008, Издательство: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nach Hause schwimmen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

Nach Hause schwimmen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nach Hause schwimmen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Drei Wochen nach dem Vorfall auf dem Pausenhof musste Wilbur wieder zur Schule. Seine Hände waren verheilt, die Finger beweglich wie zuvor. Machte er eine Faust, zuckte ein dumpfer Schmerz in den Knöcheln, eine Erinnerung an die Schläge, die er ausgeteilt hatte, eine Mahnung, es nicht wieder zu tun. Blicke begleiteten ihn auf dem Weg zum Schulgebäude, misstrauische, feindselige, bewundernde, jeden Morgen. Niemand sprach ihn an, nicht Conor und schon gar nicht dessen Schattentrio. Der großmäulige Niall McCoy, der im Schutz von Conors Rücken keine Gelegenheit ausgelassen hatte, Wilbur mit einem derben Spruch einzuschüchtern, senkte den Kopf, tat, als suche er die Schuhe nach verbotenem Schmutz oder den Boden nach einer geheimen Inschrift ab. Sean und Liam gaben vor, Wilbur nicht zu bemerken. Tauchte er auf, unterhielten sie sich mit einem plötzlichen Eifer über das letzte Hurlingspiel oder einen Fisch, den sie angeblich gefangen hatten, und wenn Wilbur zufällig in ihre Richtung sah, erwiderten sie für den Bruchteil einer Sekunde seinen Blick wie schlechte Statisten, die in die Kamera glotzen, bevor sie erneut die erröteten Köpfe zusammensteckten.

Miss Ferguson nahm Wilburs Anwesenheit zur Kenntnis, mehr nicht. Sie verzichtete auf eine Moralpredigt vor versammelter Klasse, was Wilbur ein wenig enttäuschte. John kaufte Orangen statt Äpfel, Mister Smith einen neuen Hut, diesmal einen grauen. Noch immer flogen vor den Fenstern Vögel, aber Wilbur sah ihnen nicht mehr nach. Geschichte und Geografie interessierten ihn, vergangene Zeiten und ferne Länder vermochten ihn aus der Lethargie zu holen, in die er die meiste Zeit versank. Immerhin hörte er den Ausführungen Miss Fergusons mit einem Ohr zu und musste nicht mehr aufstehen und beweisen, dass er nicht tagträumte.

Zum Nachsitzen wurde er kaum noch verurteilt, und wenn doch, schrieb er in seiner neuen, eckigen Schrift die Sätze hin, lauschte dem leisen Wimmern, das Conor entwich, und fühlte fast so etwas wie Mitleid. Sein ehemals ärgster Feind war harmlos geworden und ging ihm aus dem Weg. Conor Lynchs Wesen schien sich seit jenem Ereignis ebenso verändert zu haben wie die Form seiner Nase. Still und in sich gekehrt, schlurfte er über den Schulhof, aß nachdenklich sein Pausenbrot und vermied es, in die Ecke zu geraten, in der Wilbur ihm gezeigt hatte, wozu ein Mensch fähig war, wenn man eine Linie überschritt, die unsichtbare Grenze zu einem Land, wo Ungeheuer lebten. Er strahlte eine seltsame Ruhe aus, die von Verwunderung und Trauer genährt wurde. Fast jeden Tag stand er auf der Mauer und blickte mit hängenden Schultern über das Feld, auf dem Orla manchmal hüpfte, und sah dabei aus wie ein vergreistes Kind, das mit dem unerwarteten Verlauf seines Lebens hadert.

Die Steine waren zu schwer, zu tief verankert in der Erde. Sie bildeten das Fundament, ein Auge im zerzausten Grün der Wiese, Stechginsterbüsche die Brauen, hohes gelbes Gras die Wimpern. Ein Kran hatte sie in ihre Lage geschwenkt für alle Ewigkeit. Moos wuchs an ihren rauhen Seiten, Flechten überzogen sie mit einem weißen Muster. Eamon ging hin und her als flackernde Pupille, wusste nicht, was zu tun war, und wartete auf neue Zeichen. In wütenden Anläufen zerrte der Wind Wolkenfetzen über eine See, die in bleierner Ruhe versunken war.

Ein Sonnenstrahl schlingerte über den Hügel, schliff Halme zu Messerklingen und verharrte an einer Stelle, bis Eamon endlich stehenblieb und den Blick hob. Zwischen verfilztem Gras wuchs der Stiel eines Werkzeugs, und als Eamon ihn umfasste und anhob, brach das morsche Ende und ließ den rostigen Klotz eines Hammers in der Erde zurück. Gedankenlos vor Erschöpfung und erfüllt von rasendem Eifer, kniete Eamon sich hin und barg mit beiden Händen den Kopf aus Metall, wischte Erde davon ab und betrachtete ihn, als sei er aus dem Himmel gefallen. Das Eisen lag kalt in seinen Handflächen, und es dauerte lange, bis sein Verwendungszweck ihm dämmerte.

In der Werkstatt schälte er mit einem Meißel das verfaulte Holz aus dem Loch und schlug mit der Axt einen Zaunpfahl zurecht. In der Unordnung, die von staubbedeckten Spinnweben zusammengehalten schien, fand er einen Metallkeil, hielt ihn in der Hand und erinnerte sich nach einer Weile, wozu er da war. Dann setzte er sich inmitten der Verwahrlosung auf den Boden und sah aus der Tür. Launische Böen fuhren ins Gras, aus dem kleine Vögel wirbelten und in dem sie flatternd wieder verschwanden. Der Pfad, auf dem vor langer Zeit die Schafe zu den Weiden trotteten, war zugewachsen und holte in Eamon keine Erinnerung hervor. Da war kein Korridor mit Bildern und Stimmen, kein Licht und Glück und keine Musik. Da war nur ein Loch, gegraben von einem Tier, das längst tot war. Die Kälte aus dem Boden wuchs in Eamon empor, aber er spürte sie nicht. Er ging auf alle viere und zog sich an der Steinmauer hoch, nahm das Werkzeug und stapfte zurück an seinen Bestimmungsort. Er dachte nicht an die Zeit, nicht an die Tage und Wochen, die vor ihm lagen, als er den Keil an den Stein setzte. Er hatte vergessen, dass es ein Leben gab, ein Ende und einen Sinn. Als der Hammer auf den Keil traf und Splitter aus dem Fels schlug, war ihm auch die Existenz der Sonne entfallen, die endlich durch die versprengten Wolken brach und seinen krummen Rücken aus der Farblosigkeit des Hügels löste, um ihn zu wärmen, um ihn zu verhöhnen.

Die Häuser der Stadt wuchsen spiralförmig den Hügel hinauf, dessen Spitze der mit Quarzsteinen und einer Blesshuhnfeder geschmückte Palast krönte. Eine Palisade aus geschälten Ästen umgab den quadratischen Hof, den der Reiter, nachdem er den purpurnen Rhododendronblütenfluss überquert hatte, durch einen Torbogen aus weißen, einander zugeneigten Vogelknochen erreichte. Fein geriebener Torf lag auf dem gewundenen, gemächlich ansteigenden Weg, mattschwarze Miesmuscheln und faltige Rindenstücke trennten ihn vom Sand, der im Sonnenlicht glitzerte. Der Reiter hatte eine schlechte Nachricht zu überbringen. Häuptling Wilbur und sein treues Pferd sollten noch einen ganzen Monat in der Gefangenschaft der schrecklichen Herrscherin Ferguson und ihrer Schergen bleiben, so hatte es der Rat der finsteren Mächte beschlossen.

Die Indianer stimmten einen Wehgesang an, und Orla gab sich Mühe, besonders laut zu klagen. Wilbur jammerte nur leise, es war ihm ein wenig peinlich.

«Nicht lachen«, sagte er zu seiner Großmutter.

«Ich lache nicht«, sagte Orla. Dann lachten beide, und das große Wehklagen der Indianer war vorüber. Nachdem die Pferde versorgt und in einem prächtigen Stall aus geschälten Ästen und Moos untergebracht waren, setzten sich die verbliebenen Angehörigen des Stammes an eine lange Tafel, die aus einem Stück angeschwemmtem Kistenholz bestand, und aßen. Orla hatte einen Apfelkuchen gebacken und Limonade aus Melisse und Honig gemacht.

«Wir könnten ins Schulhaus einbrechen, nachts, und sie befreien«, sagte Wilbur. Sie saßen im Schatten und spürten die Wärme, die von der Mauer in ihre Rücken gepumpt wurde. Ab und zu verscheuchten sie eine Wespe, die im Limonadenkrug brummte.

«Und all die anderen Sachen in der Kiste«, sagte Orla.

Wilbur biss vom Apfelkuchen ab und überlegte. Kein Schüler hatte die Kiste je gesehen, und doch wusste jeder von ihrer Existenz. In ihr wurden die konfiszierten Gegenstände verwahrt, die Comic-Hefte, Kaugummis, Steinschleudern, Gummibälle, Matchbox-Autos und all die Dinge, die in der Schule verboten waren. Eine Schatztruhe, da war sich Wilbur sicher.

«Wir könnten die Leiter mitnehmen«, sagte Wilbur.»Und ein Seil.«

«Und wenn wir erwischt werden?«Orla passte auf, dass keine Wespe auf Wilburs Kuchen landete. Sie trug ein knöchellanges Kleid aus blauem Stoff, keine Schuhe und einen großen Strohhut, um den ein gelbes Band gewickelt war.

Wilbur dachte erneut nach. Eine Wolke setzte sich vor die Sonne. Er nahm die Hand herunter, die er als Schirm über die Augen gelegt hatte, und kaute abwesend. Hinter der Mauer rollte das Meer gegen das Land. Möwen flogen heute keine, vielleicht war ihnen der Himmel zu hell. Als die Wolke von der Sonne wegtrieb und Licht in das Viereck aus Mauern stürzte, klopfte es zaghaft an der Holztür. Orla wischte sich die Hände am Kleid ab, als wolle sie gleich jemanden begrüßen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nach Hause schwimmen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nach Hause schwimmen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nach Hause schwimmen»

Обсуждение, отзывы о книге «Nach Hause schwimmen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x