Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Da sie nun mal in Dublin waren, beschloss Orla, ihrem Enkel die Stadt zu zeigen, in der sie vor vielen Jahren eine kurze glückliche Zeit mit Eamon verbracht hatte. Sie stellten das Auto in einem Parkhaus ab und ließen sich auf dem Oberdeck eines Busses durch die Straßen schaukeln, gingen im Phoenix Park und entlang dem River Liffey spazieren, aßen in einem Café riesige Portionen Eis und schlenderten Hand in Hand durch Einkaufszentren und von Läden gesäumte Gassen. Wilbur fand nicht, dass er nach der Schlägerei ein Geschenk verdiente, aber Orla kaufte ihm trotzdem eine Uhr mit Lederarmband, die ihr in der Auslage eines Schmuckgeschäfts aufgefallen war. Weil Wilburs Handgelenk schmal wie der Hals einer Ente war, musste die Verkäuferin ein neues Armband dafür holen, eines für Mädchen, wie sie Orla flüsternd verriet. Das Leder war unecht und imitierte die Haut einer Schlange oder eines Reptils, es schimmerte manchmal blau und im nächsten Moment grün, und es fühlte sich glatt an, leicht bucklig und kühl. Wilbur war so stolz darauf, eine Uhr zu besitzen, dass er Orla alle paar Minuten die Zeit mitteilte, und jedes Mal lachte Orla und bedankte sich. Während sie durch die Straßen gingen, hielt Wilbur die Hand mit der Uhr vor sein Gesicht, als wartete er darauf, dass das Datum endlich wechselte. Sprang der Minutenzeiger nach vorne, hüpfte Wilbur, und mit der Uhr an der Ohrmuschel strahlte er vor Freude und Erstaunen über die winzige Fabrik, die unermüdlich und leise klickend Zeit produzierte.

Orla vermied es, in die Nähe der Straße zu kommen, in der sie mit Eamon vor dem Umzug nach Cork gelebt hatte. Das erste Jahr nach der Hochzeit war das beste gewesen, obwohl die fremde Stadt und der plötzliche Wohlstand ihr zu Beginn fast Angst gemacht hatten. Eine Bedienstete kochte und putzte für sie, und es war Orla peinlich, von der Frau, die ihre Mutter hätte sein können, Madam genannt zu werden. Deirdre wohnte eine Zeitlang bei ihnen, und die beiden Schwestern streunten durch die Stadt, blieben vor den Schaufenstern der teuren Geschäfte stehen und trauten sich nicht hinein, weil man ihnen anhörte, woher sie stammten, und weil sie dachten, die feinen Verkäuferinnen könnten den Fisch riechen, mit dem sie aufgewachsen waren.

Zwischen den wuchtigen Häusern kamen sie sich klein vor und fehl am Platz, und nur an den Kais, wo es nach Meer und Tang roch und der salzgetränkte Himmel Weite und Meer andeutete, fühlten sie sich wohl, wurden jedoch schief angesehen in ihren noblen Kleidern und blieben bald einmal zu Hause, lasen Bücher und schrieben lange Briefe an ihre Eltern.

Deirdre hatte sich in Galway in einen jungen Mann verliebt, der nach England gegangen war, wo er, wie seine drei Brüder, Arbeit auf einer Schiffswerft fand. Jede Woche kam ein Brief von ihm, in dem er ihr in sperrigen, aber von Herzen kommenden Worten schrieb, wie sehr sie ihm fehlte. Schon nach wenigen Monaten teilte er ihr mit, er sei todunglücklich in England, vermisse Deirdre und seine Familie und seine Stadt und komme mit dem nächsten Schiff zurück. Kaum hatte Brendan Cavanagh in Galway irischen Boden betreten, heiratete er Deirdre, und Orla war in Dublin alleine mit dem Mann, dessen Wesen sie mit jedem Tag weniger verstand.

Eamon hatte gehofft, Orla würde die Schatten seiner Vergangenheit mit ihrem inneren Feuer verbrennen, würde mit ihrem Lachen die dunklen Gedanken vertreiben, die ihn besetzt hielten wie Krähen einen Turm. All das Geld würde eine Berechtigung erhalten, dachte er, wenn er es für Orla ausgäbe. Läge sie jede Nacht bei ihm, hörten die Träume bestimmt auf, die hell erleuchteten Albträume, in denen er einem Mann eine Wolldecke auf das Gesicht drückte, in denen er Goldstücke aus einem Boot klaubte und gierig verschluckte und in denen er sich in der engen Höhle eines Tieres verkroch, um sein verzerrtes Spiegelbild im blanken Metall eines Revolvers zu betrachten und aufzuschreien vor Entsetzen.

Aber seine Hoffnungen erfüllten sich nicht. Orla lenkte ihn ab und riss ihn aus dem Brüten über seine Sünden heraus, sie warf einen Lichtstrahl in das Loch im Hügel, in dem seine Seele hockte und darauf wartete, erlöst zu werden. Ihre Anwesenheit zwang ihn, unter Menschen zu leben und ihre Sprache zu sprechen, nötigte ihn zu Worten, Gesten, Zeichen von Anteilnahme. Sie half ihm, mit dem Trinken aufzuhören. Was Orla nicht konnte, war, ihren Mann vor seinen Dämonen zu beschützen, ihn mit ihrer Liebe und mit der Kraft ihres Lebens davor zu bewahren, in den langen vor ihnen liegenden Jahren den Verstand zu verlieren.

Hand in Hand gingen sie durch die Stadt, die Wilbur Angst einjagte und zum Staunen brachte. Oft drängten sich so viele Menschen aneinander vorbei, dass Orla ihn an sich zog und vor einer Hausmauer wartete, bis die Flut aus Körpern verebbt war. Dann legte sie ihm beide Hände auf die Schultern oder die Brust, und Wilbur sah den fremden Leuten nach und verspürte kein Verlangen, jemals etwas mit ihnen zu tun zu haben. Nahm das Geschiebe ab, mischten sich die beiden wieder unter die Passanten und schlenderten zu ihrem nächsten Ziel, das sie noch nicht kannten. Vor einem Kino blieb Wilbur stehen und wollte wissen, was sich in dem Gebäude befinde, unter dessen Vordach sie auf dem Gehsteig standen und das man durch zwei Doppeltüren betreten und verlassen konnte. Orla erklärte es ihm und hob ihn hoch, damit er die farbigen Bilder sehen konnte, die in Schaukästen links und rechts neben dem verglasten Kassenhäuschen hingen, in dem eine dünne Frau saß und eine Illustrierte las.

Die Bilder zeigten ein Hochhaus, aus dem eine Blase gelben Feuers wuchs, und einen Mann mit schwarzem Gesicht, der Wilbur an den Krieger erinnerte, dessen Fotografie er in einem Bildband über Afrika gesehen hatte. Auf dem Bild, das Wilbur am meisten faszinierte, saß ein Mann, den Rücken gegen eine Wand gelehnt, am Boden und hielt einen Revolver in der Hand, mit dem Cowboys auf Indianer schossen. Der Mann trug ein weißes Unterhemd wie der Mechaniker, der im Sommer fast im aufgerissenen Maul von Orlas Auto verschwunden war. Das Unterhemd des Mannes, der müde aussah und trotzdem stark, war zerrissen und blutbefleckt, sein Gesicht und seine Arme waren schmutzig und mit Schnitten übersät.

Orla ging mit Wilbur rasch weiter zum nächsten Schaukasten, in dem bunte Bilder eines Trickfilms hingen, und sagte etwas, das Wilbur nicht verstand, weil er nicht zuhörte. Er schielte zum Bild mit dem blutüberströmten Mann, während Orla redete, und er fragte sich, was mit dem Mann passiert sein mochte. An Conor dachte er, dem Blutspritzer als schiefe Spur über das Hemd gelaufen waren, Punkte einer unsichtbaren Krawatte.

Zwei Halbstarke stellten sich vor die Schaukästen, beide in schwarzen steifen Lederjacken, in denen sie steckten wie Käfer in ihren Panzern. Der eine erzählte dem anderen von dem Film, schuf beidarmig Explosionen, stieß ihn aufgeregt lachend in die Seite und ahmte mit geiferndem Mund und die Hände um ein unsichtbares Gewehr geklammert etwas nach, das Wilbur, der heimlich und beeindruckt zuhörte, als Schüsse deutete. Orla warf den beiden einen verärgerten Blick zu und verließ mit Wilbur, den sie noch immer trug, den Eingangsbereich des Kinos. Es war später Nachmittag geworden, die Vorstellungen hatten schon begonnen, und wenn sie nach Hause wollten, bevor es dunkel wurde, mussten sie los. Orla setzte Wilbur ab, nahm seine Hand und versprach, mit ihm in den nächsten Tagen ins Kino nach Letterkenny zu fahren, wo der Trickfilm ebenfalls gezeigt wurde.

Während sie zum Parkhaus gingen, erzählte sie ihm von einem Film über ein Rehkitz, den sie gesehen hatte, aber Wilbur war nicht mehr interessiert an sprechenden Tieren. Er wollte wissen, wer dieser Mann auf dem Bild war und wozu er die Waffe benutzte, obwohl es in dem Film keine Indianer zu geben schien. Doch er fragte Orla nicht, ging neben ihr her, abwesend zuhörend. Seine Hand rutschte aus ihrer, und Orla griff danach und umschloss sie fester.

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