Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Zwei Hände packten seinen Arm, und er öffnete die Augen. Conor riss seine Hand aus der Hosentasche, die den Indianer und das Pferd umklammerte. Wilbur und Orla. Warm von seinem Körper, ans Tageslicht geholt nur in der Sicherheit des Autos, des Zimmers, des Gartens. Niemand außer ihm und Orla durfte die Figuren berühren.

«Sieh mal an. «Conor hatte Wilburs Hand mit der Leichtigkeit geöffnet, mit der er einen Apfel in zwei Hälften brach. Jetzt hielt er Wilburs Unterarm mit der einen Hand fest, während die andere den reitenden Indianer herumzeigte.

«Das Bleichgesicht hat eine Rothaut zum Freund. «Niall lachte. Als Conor grunzte, lachten auch Sean und Liam.

«Der Bettnässer spielt also nicht nur mit Puppen«, versuchte es Liam und war erleichtert, als die Freunde glucksten.

Wilbur hing an Conors Hand wie ein zerschlagener Boxer, den der Ringrichter zum Sieger erklärt. Er kniete mit angewinkelten Beinen auf dem Boden, der kalt war und dunkel von einem Regen, der nicht auf ihn gewartet hatte. Sein Schultergelenk tat weh, Conor verdrehte es.

«Soviel ich weiß, ist Spielzeug hier verboten«, sagte Conor und erntete Zustimmung. Er grinste wie ein Anwalt im Fernsehen, der die Geschworenen im Griff, den Prozess so gut wie gewonnen hat. Er wandte sich an Wilbur, studierte dessen vor Schmerz und Angst verzogenes Gesicht.»Du weißt doch sonst alles, Klugscheißer.«

Wilbur atmete ein und aus. In der Hand hielt er eine Fackel, deren Flammen seine Haut versengten. Er hatte sich verzählt und wollte von vorne beginnen, aber er vergaß, was nach der Acht kam. So alt war er jetzt, acht, und sah aus wie fünf, ein bleicher Knirps mit hellbraunen Haaren, über das die Verkäuferinnen bei McSweeney’s strichen, ein Winzling, dem wildfremde Frauen das hübsche Gesicht tätschelten. Ein Schwächling, der nachts zu einem Gott betete, dessen Existenz er anzweifelte. Ein Baby, das an der Hand der Großmutter eine Welt erkundete, die ihm auf Buchseiten entgegenleuchtete und die kleiner war als dieser Schulhof. Ein Angsthase, der an manchen Tagen tot umfallen wollte, statt zur Schule zu gehen. Ein Feigling wie sein Vater.

Er hörte das Schrillen der Pausenglocke und wusste nicht, dass es das Geräusch von Hass und Wut war, das in ihm aufstieg wie der Wirbel eines Tornados, dessen Bilder er im National Geographic gesehen hatte. Raunen hörte er, zu leise, um den Argwohn der Lehrer zu erwecken. Und dann, in einer Sekunde der Stille, im reglosen Auge des Sturms, hörte er seine eigene Stimme.

«Gib sie zurück.«

Gleich darauf spürte er einen heftigen Schmerz, als reiße etwas in seiner Schulter, die Schnur, mit der der Hund an der Scheune angebunden ist. Er spürte die Tränen, die aus seinen Augen strömten, vielleicht schon lange über die Wangen liefen, und er spürte, wie seine geballten Fäuste auf etwas Hartes trafen und wie der Schmerz zur Kraft wurde, zum blinden Toben gegen einen Schädel, an dem weiche Teile unter seinen brennenden Knöcheln nachgaben, fühlte, wie er nach vorne stürzte und statt auf dem Boden auf etwas Nachgiebigem landete, etwas, von dem er büschelweise feines Gras reißen konnte und das brüllte wie ein Tier im blechernen Dunkel eines Transporters, unterwegs zum Schlachthof. Blut und Rotz und Spucke benetzten seine Hände, sein Atem war heiß. Er röchelte, zitterte, schlug beide Fäuste ein letztes Mal in das Weiche, unter dem das Harte lag und glühende Nadeln in seine Finger trieb, dann seufzte er matt und unerlöst, wollte zur Seite kippen und wurde hochgehoben, schwebte davon, ein Engel der Rache, ein müde keuchendes Engelchen, in dem der Zorn erkaltete, an einem Seil über der Bühne schwebend, der Arena, umspült von Lärm und geweiht vom Wasser eines verspäteten Regens.

Orla rieb die blau verfärbte und geschwollene Schulter mit Arnikasalbe ein und wickelte ein Tuch darum. Dabei summte sie für Wilbur ein Lied, Mistletoe and Wine von Cliff Richard, das in England die Hitparade anführte. Obwohl sie den Text auswendig konnte, ließ sie ihn weg, denn sie fand, ihr Summen sei beruhigender.

Wilburs Schulter war von einem Arzt in Letterkenny eingerenkt worden, demselben Arzt, der Conor die gebrochene Nase gerichtet, ein geschwollenes Auge behandelt und die geplatzte Unterlippe genäht hatte. Der Mann, ein ehemaliger Militärarzt, der schon einiges gesehen hatte, wollte von dem Lehrer immer wieder wissen, ob wirklich der Kleine für den üblen Zustand des Großen verantwortlich sei, und als der Lehrer jedes Mal mit ja antwortete, kicherte der Arzt in sich hinein und murmelte etwas von Boxtalent und wildem Stier.

Orla, die nach Unterrichtsschluss vor der Schule vergeblich auf Wilbur gewartet hatte und von einem Lehrer über den Zwischenfall informiert worden war, fand die Sache ebenso wenig witzig wie Conors Mutter, die weinend im Behandlungszimmer gesessen und versucht hatte, ihrem Sohn die Hand zu halten. Der Lehrer hatte Orla mit Konsequenzen gedroht, und Orla hatte geantwortet, von ihr aus könne man Wilbur jederzeit der Schule verweisen, dann unterrichte sie ihn eben wieder zu Hause.

Wilbur lag in seinem Bett, lauschte Orlas Summen und bewegte die Finger unter den Handtüchern, zwischen denen ein mit Eiswürfeln gefüllter Plastikbeutel lag. Er hatte seit der Prügelei keinen Ton von sich gegeben, während der Heimfahrt seine aufgedunsenen Hände angestarrt und sich gewünscht, Orla würde das Radio einschalten und so laut singen, wie sie konnte. Im Behandlungszimmer hatte er es vermieden, Conor anzusehen. Er war eingesunken auf dem Stuhl gesessen, während die alte Arzthelferin seine Knöchel mit Jod abtupfte und dabei leise vor sich hin murmelte, kopfschüttelnd und immer wieder enttäuscht mit der Zunge schnalzend.

Er hatte sich im Spiegel an der Wand gegenüber gesehen und nicht geglaubt, dass dieser Zwerg es war, der den auf der Liege ausgestreckten Jungen so zugerichtet hatte.

«Was du getan hast, war falsch«, sagte Orla sanft und strich Wilbur eine Haarsträhne aus der Stirn.»Das weißt du, nicht wahr?«

Wilbur nickte. Er bestrafte sich, indem er die Finger krümmte. Wasser trat in seine Augen, er sah Orlas Gesicht durch einen dünnen Film, der das Licht der Deckenlampe in Stücke brach. Orla lächelte, legte den Kopf schräg und presste die Lippen zusammen. Sie streichelte Wilburs Wangen, ihre Hand roch nach der Salbe. Sie beugte sich über ihn, küsste ihn auf die Stirn.

«Versuch jetzt, zu schlafen.«

Wilbur sah ihr nach, wie sie das Zimmer verließ. Er wusste, sie würde zurückkommen, wenn er schlief, würde sich auf die Wolldecke neben ihn legen und bei ihm sein, wenn er sich im Schlaf drehte und die wunde Schulter ihn weckte. Sie würde immer bei ihm sein. Das war, was Wilbur dachte und was ihn tröstete, bevor er einschlief.

Wilburs Hände heilten langsam. Nachdem die Schwellungen abgeklungen und die Schorfplacken abgefallen waren, konnte er keine Faust mehr machen. Er wollte sich zwar sowieso nie mehr schlagen, aber er schaffte es auch nicht mehr, sicher einen Stift zu halten oder eine Gabel. Orla machte Meerwasser warm, in dem er die Hände baden musste, rieb sie mit einer Tinktur aus Alkohol und Wallwurz ein, massierte sie und kaufte ihm einen Gummiball, den er kneten sollte. Zur Schule musste er nicht, der Arzt hatte ihm ein Attest ausgestellt.

Orla geriet in ein moralisches Dilemma, weil sie einerseits um Wilburs Hände besorgt war, andererseits aber nur halbherzig bedauerte, dass der Heilungsprozess kaum Fortschritte machte und Wilbur bei ihr blieb, statt zur Schule zu gehen. Nach ein paar Tagen war sie mit ihm nach Dublin gefahren, wo seine Hände einem Spezialisten vorgeführt wurden. Der Orthopäde, ein junger Franzose, der dauernd scherzte und Englisch und Muttersprache vermischte, sah sich die Röntgenaufnahmen an und sprach dabei leise seltsame Sätze in ein Diktiergerät, was aussah, als wolle er mit seinen wunderlichen Worten einen in der Faust gefangenen Vogel beruhigen. Dann gab er Orla eine Salbe mit und ermutigte sie, die Therapie mit den Meerwasserbädern und dem Gummiball weiterzuführen. Zum Abschied tätschelte er Wilburs Kopf und nannte ihn little filou.

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