Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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«Bist du hungrig?«

Bist du hungrig. Orla durfte das fragen, es ist ihre Frage, für immer. Hast du dir wehgetan. Wollen wir spazierengehen. Niemand sonst darf mir diese Fragen stellen.

«Es gibt eine leckere Karottensuppe. Mit Basilikum. Oder Dill. «Sie sieht mich an.

In meinem Hinterkopf liegt ein Gewicht, das mich daran hindert, den Kopf zu schütteln, ihn leicht hin und her zu bewegen. Sedimente. Ablagerungen aus Medikamenten.

«Du musst was essen«, sagt sie und verlässt das Zimmer.

Welche Geschichte möchtest du heute hören.

Die Hard, 1988

Das Haus und Orla, das war Wilburs Welt. Er war kein kräftiger Junge geworden, Erkältungen zwangen ihn für Tage ins Bett, und nach fünf Liegestützen, die er heimlich machte, lag er heftig atmend auf dem Teppich in seinem Zimmer. Er war schmächtig und auch am Ende eines guten Sommers bleich, er hatte nie einen Fußball getreten und war auf keinen Baum geklettert. Die Hügelzüge um das Haus waren ihm bekannt, aber nicht vertraut. Das Meer mied er, nur an Orlas Hand sah er über das Wasser und stellte sich Fische darin vor, groß wie die Schiffe, die den Horizont querten.

Orla hatte eigenhändig eine Öffnung in die Mauer geschlagen. Stand die rot gestrichene Holztür offen, sah man einen Streifen Meer. Mit einer Spitzhacke hatte sie einen Teil der Asphaltdecke aufgebrochen und die Brocken in einer Schubkarre weggebracht. Von einem Haufen neben dem Haus hatte sie gute Erde in die Schubkarre geschaufelt und dort ausgekippt, wo der Asphalt steinigem Boden gewichen war. Sie hatte Büsche gepflanzt und Blumen, Efeu, der irgendwann die nackte Mauer bedecken würde. Auf der Fläche, die der Küche am nächsten war, verlegte sie wetterfeste Holzplanken, in einer Ecke baute sie für Wilbur einen Sandkasten, in die andere stellte sie einen runden Tisch und zwei Stühle.

Eamon hatte ihr nicht geholfen, dafür Colm Finnerty, ein unverheirateter Nachbar, der für ein paar Pfund und ein Mittagessen den Holzrahmen und die Tür in die Mauer eingesetzt hatte. Er hatte ihr auch das Material besorgt, die Bretter, die Bausteine, den Zement. Geld hatte sie zum Glück genug. Nach der Heirat hatte Eamon sie damit überhäuft, obwohl sie nicht viel damit anzufangen wusste. Den größten Teil hatte sie ihrer Schwester gegeben, die es für sie anlegte. Orla musste sie nur anrufen, dann schickte Deirdre, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern noch immer in Galway lebte, den gewünschten Betrag per Post. Schon oft hatte Orla sich vorgestellt, nach Galway zu fahren, alles Geld abzuheben und damit ein neues Leben zu beginnen, irgendwo weit weg. Dann hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie im Angesicht Gottes einen Schwur geleistet hatte, ihren Mann nicht zu verlassen, bei ihm zu bleiben in guten wie in schlechten Tagen. Dass die guten Tage so schnell vorbei sein und die schlechten den Rest ihres Lebens ausmachen würden, hatte sie damals nicht ahnen können. Jetzt war sie froh, dass sie die ganzen Jahre neben Eamon ertragen hatte. Denn jetzt hatte sie Wilbur.

Wenn das Wetter es zuließ, verbrachten Orla und Wilbur den ganzen Tag in ihrem ummauerten Paradies. Im Sommer saßen sie im Schatten unter dem Vordach, das neben dem Küchenfenster aus der Hauswand ragte und an dessen Holzbalken wilder Wein rankte. Meistens spielte im Hintergrund das Radio, und Orla summte oder sang zu den Liedern mit, was Wilbur entzückte. Jeden Tag bauten sie im Sandkasten eine neue Stadt aus Steinen und Holzstücken, Blättern und Moos und was sie sonst noch fanden. Vogelfedern schmückten Türme, Muscheln bedeckten wie Kopfsteinpflaster die Straßen, und das Haus auf dem Hügel oder am Fluss zierte immer ein Seestern, den Wilbur an Orlas Hand in der Bucht gefunden hatte. In diesem Haus wohnten Wilbur und Orla, und es war immer das schönste der ganzen Stadt.

Regnete es, verbrachten die beiden den Tag in Wilburs Zimmer. Auch hier bauten sie Städte, nur waren die Häuser jetzt aus Pappe und die Türme leere Marmeladengläser. Orla hatte Wilbur ein Spielzeugauto geschenkt, ein rotes ohne Dach, aber Wilbur zeigte kein Interesse daran und parkte es am ersten Tag unter dem Bett, wo es fortan blieb. Was der Junge jedoch innig liebte, waren die Indianerfiguren aus Plastik, die Orla von einer Nachbarin, deren Sohn nach Australien ausgewandert war, geschenkt bekommen hatte. Die Frau hatte ihr einziges Kind von diesem Schritt abzuhalten versucht, und als es ihr nicht gelang, verschenkte sie aus Schmerz und Wut alles, was an ihn erinnerte. Fünf Figuren waren es, zwei davon saßen auf Pferden, einem schwarzen und einem weißen. Ihr Stamm bewohnte Häuser aus angemalter Pappe, hielt auf mit buntem Papier beklebten Türmen Ausschau nach Riesenbären in Strickjacken und teilte sein Land mit Zebras, Giraffen und Elefanten.

Eines der kleinen farbigen Holztiere gab es bei jedem Einkauf in McSweeney’s Gemischtwarenladen in Letterkenny, wohin Orla den Jungen zweimal im Monat mitnahm. Dort war es auch, wo Orla den Entschluss fasste, ein Auto zu kaufen. Der Zettel hing am schwarzen Brett beim Ausgang und fiel zwischen den achtlos hingekritzelten Inseraten auf, weil der Text fehlerfrei und in akkurater Handschrift verfasst war.»Günstig zu verkaufen, Nissan Sunny, 1979, himmelblau, tadelloser Zustand. «Die Worte Sunny und himmelblau genügten, um Orla davon zu überzeugen, dass es Zeit war, einen lange gehegten Traum zu verwirklichen.

Zwei Wochen später war Orla die neue Besitzerin des Autos, dessen Schlüssel ein pensionierter Lehrer ihr unter Tränen überreicht hatte. Weitere siebzehn Wochen danach hatte Orla den Führerschein in der Tasche. Die ersten Fahrten unternahm sie alleine, bis sie sich hinter dem Steuer sicher genug fühlte, um ihren Enkel mitzunehmen. Der beim Anblick des Wagens noch skeptische Wilbur saß bei seiner Jungfernfahrt angegurtet auf dem Beifahrersitz und staunte schon nach wenigen Metern über die neuen Landschaften, die ihm geboten wurden. Den Weg mit dem Bus nach Letterkenny kannte er, aber jetzt fuhren sie nach Osten und Südwesten, wie es ihnen gerade gefiel. Sogar ein eingebautes Radio gab es, und bald redeten die Leute in der Gegend von dem himmelblauen Gefährt, aus dem so laut Radiomusik und die Stimme der Lenkerin dröhnten, dass die Kühe auf den Weiden verschreckt die Köpfe hoben. Obwohl Wilbur die Musik nie laut genug sein konnte, brachte Orla ihn nicht dazu, mitzusingen. Wilbur wippte wild mit den Füßen und stieß ab und zu ein kurzes Johlen aus, aber in den Gesang einstimmen wollte er nicht.

Sie fuhren nach Glinsk, wo es einen Mann gab, der mit seinen Eseln sprach, nach Carrowkeel, das bekannt war für seine Bäckerei, nach Lehardan, wo es in einem Kirmeszelt ein Puppentheater gab, nach Gortaway, um den Segelbooten im River Swilly zuzusehen, und in die zahllosen anderen Ortschaften der Region, die ähnlich Spektakuläres zu bieten hatten. Einmal fuhren sie früh am Morgen los und waren am Nachmittag in Sligo, wo sie Orlas inzwischen geschiedene Schwester Deirdre trafen. Die Frauen weinten vor Freude, während Wilbur mit so viel Schokolade und Eis gefüttert wurde, dass er sich auf dem Heimweg übergab.

Nach den Ausflügen parkte Orla den Wagen in der leerstehenden Scheune von Colm. Eamon wusste weder vom Auto noch von Orlas Führerschein. Manchmal, wenn er in der Küche seinen Tee trank, war sie nahe daran gewesen, ihm alles zu erzählen. Doch dann entschied sie sich immer dagegen und schwieg, hörte seinem Schlürfen zu und hoffte, er würde bald wieder gehen.

Während Wilbur angefangen hatte zu reden, war ihr Mann noch schweigsamer geworden. Er nahm seine Frau und den Jungen kaum noch wahr, und wenn er es tat, starrte er die beiden an, als suche er in seinem verwirrten Kopf nach Gründen für ihr Dasein, Hinweisen auf ihre Herkunft, ihre Namen. Nicht einmal mehr die Zeitung las er, weder ein- noch zweimal am Tag. Trotzdem brachte der Postbote sie jeden Tag, und Orla suchte darin nach Meldungen, die sie Wilbur später vorlesen würde. Zum Beispiel die Geschichte vom Mastbullen, der in Leeds dem Schlachter davongerannt war, halb Yorkshire durchquerte und jetzt im Garten einer Familie lebte, die sich seiner erbarmt hatte. Vom alten Mann in Italien, der vergaß, wo er die Keksdose mit dem Ersparten vergraben hatte, wochenlang den Garten umpflügte und einen Goldschatz aus der Römerzeit fand. Oder von dem kleinen Jungen in Kilkenny, der sich, müde vom Spielen, auf die Rückbank eines Autowracks gelegt hatte und nur gerettet wurde, weil ein Blitzschlag die Schrottpresse lahmlegte.

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