Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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An der Wand hinter dem Arzt sehe ich ein Waschbecken, einen Spiegel, vier Fliesen hoch, fünf quer.

«Eine Schwester wird Ihnen nachher Sachen zum Anziehen bringen. «Vermeer lächelt, blättert in seinem Block.

Alle zwei Wochen musste ich das Becken putzen. Barfuß und mit hochgekrempelten Hosenbeinen stand ich auf den rutschigen Fliesen und schrubbte den Glibber von den Namen. Fearghal McMahon. Roisin Duff. Maigh Faherty. Jede Fliese ein Name, hunderte Fliesen. Ich musste das verdammte Becken alleine reinigen, weil ich als einziger vom Schwimmunterricht freigestellt war. Die alte Brühe war Stunden zuvor abgelassen worden, röchelnd in den beiden vergitterten Öffnungen verschwunden, und trotzdem schrak ich bei jedem Geräusch zusammen, weil ich dachte, gleich würde ich unter sekundenschnell hereinbrechenden Wassermassen begraben. Die Fliesen verstärkten jeden Laut, und die Tatsache, dass ich, um die unterste Leitersprosse zu erreichen, auf den umgedrehten Eimer klettern musste, machte meine Lage nicht erträglicher.

«Ich lasse Ihnen Papier und Stift hier«, sagt Vermeer und legt Papier und Stift auf die Bettdecke.»Falls Sie lieber schreiben als reden.«

Einmal pfiff ich zaghaft vor mich hin, um mir Mut zu machen, da stauchte mich der Herr des Tempels zusammen, brüllte etwas von Respekt gegenüber den Toten und warf einen halbgegessenen Apfel nach mir. Ich war fast zu Tode erschrocken, als er am Rand des Beckens auftauchte, denn üblicherweise kam er erst zurück, wenn ich mit der Arbeit fertig war.

Vermeer geht. Jetzt erst rieche ich sein Aftershave, das sich mit meinen Ausdünstungen schlecht verträgt. Ich hätte ihn gerne gefragt, wo ich eigentlich bin, im Kranken- oder Irrenhaus. Ob er ein Knochenflicker sei oder ein Seelenklempner.

Diesmal klopft sie an, bevor sie das Zimmer betritt. Sie sagt nichts, lächelt nur kurz, ein Reflex, als müsse ich aufgemuntert werden, ermutigt. Auf ihren abgewinkelten Unterarmen liegt ein Bündel Kleidungsstücke, darauf ein Paar helle Segeltuchschuhe. Sie legt alles auf die Bettdecke. Ich sehe die Sachen an, als wären sie mir ein Rätsel. Sie faltet eine Hose auseinander, dann ein buntes Hemd. Unterwäsche kommt zum Vorschein, ein Paar Socken, eierschalenfarben wie die Hose. Alles ziemlich edel, würde ich sagen, aber ich sage ja nichts mehr, zumindest nicht so bald. Beige, sandfarben, fällt mir noch ein, während ich versuche, ihr nicht ins Gesicht zu sehen und auf das Heftpflaster. Khaki, Schlamm, und das Hemd grün, moosgrün.

«Ich schlage vor, du gehst erst mal unter die Dusche.«

Offenbar starre ich sie völlig entgeistert an, denn ein lauter Lacher platzt aus ihr heraus, dann fasst sie sich aber an die Wange mit dem Heftpflaster und sagt:»Aua. «Ich rutsche tiefer unter die Decke. Sie geht zum Schrank und holt einen Bademantel daraus hervor. Den legt sie auf die Bettdecke, bückt sich und stellt die Gummischlappen so, dass der Abstand zwischen ihnen stimmt und sie zur Tür zeigen.

«Rechts den Gang runter, auf der Tür ist ein Schild mit einem Duschkopfsymbol. «Damit verlässt sie das Zimmer. Ich bleibe liegen, betrachte die Sachen auf dem Bett und frage mich zum ersten Mal, ob ich beobachtet werde. Steht hinter dem Spiegel der Arzt und schreibt auf seinen Block, was ich hier mache? Habe ich diesen Status, bin ich ein Fall? Ich stehe auf und gehe zum Waschbecken. Der Spiegel sieht aus wie ein Spiegel. Aber das tun Spiegel in Verhörzimmern auch. Ich war nie in einem, aber ich kenne sie aus Filmen. Neben dem Raum, wo die Verdächtigen ausgequetscht werden, befindet sich ein zweiter, und darin stehen meistens zwei Bullen, die ihren Kollegen dabei zusehen, wie sie jemanden in die Mangel nehmen. Ihre Seite des Spiegels ist ein Fenster, sie stehen da, und meistens sagt einer der beiden so etwas wie:»Der war’s nicht, das sehe ich gleich. «Oder:»Ich geh jetzt rein und mach das Schwein fertig. «Ich starre in den Spiegel. Die Ringe unter meinen Augen sind dunkel, und ich denke, ich trage vielleicht etwas zu dick auf, bis mir einfällt, dass sie echt sind. Ich taste nach meinen Wangen, Flaum statt Bartstoppeln, taube Haut. Meine Zunge ist belegt, die Flugaufnahme eines zerklüfteten Gletschers, auf dem sich Industriedreck abgelagert hat. Ob sich der Arzt hinter dem Fenster abwendet? Ich drehe das Wasser auf, betrachte den Strahl eine Weile und drehe den Hahn wieder zu, lausche dem Geräusch in der Röhre.

Ich spiele mit dem Gedanken, den Kopf gegen den Spiegel zu rammen. Das würde meinen Aufenthalt hier nicht nur rechtfertigen, sondern noch verlängern, und außerdem ginge der Spiegel dabei vermutlich in die Brüche und gäbe sein Geheimnis preis. Ich berühre mit der Stirn das kühle Glas, stoße zu, dann etwas fester und schließlich so hart, wie es mein Mut zulässt. Ein leichter Schmerz wabert durch meinen Schädel und verliert sich in der Gruft, in der ein Teil meiner Erinnerungen beigesetzt ist. Ich stütze mich mit beiden Händen auf den Rand des Waschbeckens. Ein wenig Blut auf der Schläfe wäre schön gewesen, immerhin kann ich in den nächsten Stunden auf ein Hämatom hoffen, einen Fleck, dunkelblau, mit etwas Glück schwarz. Kann ich aufgrund der Tatsache, dass niemand ins Zimmer gestürzt ist, um mich vor mir selber zu retten, davon ausgehen, dass ich nicht beobachtet werde? Oder macht der oder die Observierende gerade Pause?

Der Spiegel ist mit vier Schrauben an der Wand befestigt. Ich entferne mit kaum vorhandenen Fingernägeln die verchromten Kappen, unter denen die Schrauben versteckt sind, drücke eine Kappe auf dem Waschbecken platt und benutze sie als Werkzeug. Ich löse eine Schraube nach der anderen, arbeite konzentriert, vergesse die Zeit dabei. Es fließt doch noch etwas Blut, als ich abrutsche und mir den Finger an einem Schraubenkopf aufreiße. Die rote Kostbarkeit schmiere ich mir auf die Stirn. Ich zähle stumm die Gegenstände auf, die sich in meinem Kulturbeutel im Badezimmer des Hotels befinden. Kamm, Nagelschere, Tube Zahnpasta, Zahnbürste, Zahnseide, Flüssigseife, Fläschchen medizinischer Alkohol, Wattestäbchen, Heftpflaster, Pinzette, Schmerztabletten, Ohrenstöpsel, Lippenpomade, Fußpuder, Mückenstichstift, Miniaturtaschenlampe, Dose Rasierschaum, Nassrasierer, zwei Glasmurmeln, blau und braun.

Die Liste bete ich elfmal herunter, dann halte ich den Spiegel mit der linken Hand fest und drehe alle vier Schrauben heraus. Als ich die letzte Schraube löse, rutscht mir der Spiegel durch die Finger und knallt mit einer Ecke auf das Waschbecken. Schon glaube ich, er sei heil geblieben, als er in drei Teile zerfällt, von denen zwei im Waschbecken zu vielen kleinen Stücken zersplittern. Beim Versuch, das bereits Geschehene zu verhindern, einem unbewussten, dummen und viel zu trägen Reflex, habe ich mir das rechte Handgelenk aufgeschnitten.

Ich sehe noch, dass hinter dem nicht mehr vorhandenen Spiegel kein Beobachtungsfenster, sondern Wand ist, ein helles Rechteck, eingefasst von einem hellgrauen Rand. Ich betrachte das Blut, das in Stößen aus der Wunde schwappt, und setze mich auf den Boden, seltsam erschöpft von der leichten Arbeit.

Stufen aus Stein einen Berg hinauf. Näher zu Gott, seinem Gott. Er atmet schwer, ächzt, blökt. Möwen? Ja, kreischend im Blau des Himmels wie Schmierereien an einer Wand. Von da komme ich, dorthin will ich nicht zurück. Der Bus hält an, und ich steige aus. Auf dem hintersten Platz sitzt ein dicker Mann und winkt mir zu. Ich weiß, warum du hier bist. Auf meiner Wange klebt ein Heftpflaster, dabei ist es die Stirn, die schmerzt. Ich sehe über ein weites Feld, Schafherden wandern darüber hinweg, nein, es sind die Schatten der Wolken. Der Hund verfolgt einen Hasen, sein bewegtes Fell glitzert im Licht. Der Hase rennt über die Straße, erreicht die andere Seite, das rettende Ufer, ein Wunder. Der Hund darf auf Wunder nicht hoffen, die sind für heute verbraucht. Er weiß nichts von Autos, wird nie lernen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Seinen eigenen Flug erlebt er nicht mehr. Auf der Plakette um seinen Hals steht sein Name, er heißt wie ich, die Telefonnummer erinnert mich an meine Geburtsdaten. Er wird im Himmel meine Mutter treffen. Sie öffnet die Kapsel an seinem Halsband und liest meinen Satz. Es tut mir leid, dass du meinetwegen gestorben bist.

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