Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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«Und los geht’s«, sagt Phil.

«Immer einen Fuß vor den andern«, sagt Rob.

Sie stützen mich auf beiden Seiten, jetzt bin ich Butch Coolidge in Pulp Fiction , der zum Ring gebracht wird, angetrieben von Musik und Adrenalin und dem tobenden Publikum, das Blut sehen will. Wir verlassen den Raum, meine Aufbewahrungszelle, und gehen den Flur entlang, beschienen von Neonlicht. Ich spüre die Hände meiner Freunde an den Ellbogen und unter den Achseln, sie führen mich ab, bringen mich sicher ans Ziel. Mein Geruch ist bei mir und bleibt zurück, er umweht mich, hüllt mich ein, eine Aura aus schwerer, öliger Luft. Ich setze einen Fuß vor den anderen, gehorsam wie einer von McSweeneys Robotern.

Gerade als ich mich darüber freue, den jungen McSweeney nicht vergessen zu haben, geht eine Tür auf, und wir bleiben einen Augenblick stehen, um zu warten, bis das Licht einer Lampe, die einer fliegenden Untertasse gleich von der Decke hängt, den Raum erhellt hat. An einer weiß gefliesten Wand, die mich an Taggarts Tempel erinnert, steht ein Objekt aus Chromstahl, das eine Badewanne sein muss, als solche jedoch nicht sofort erkennbar ist, obwohl sich grünes Wasser darin befindet, auf dem Schauminseln treiben. Schläuche wachsen aus seinem Bauch, der mich und meine Begleiter als verkrümmte Zerrbilder widerspiegelt, in der Seite ist eine Tür mit versenktem Griff eingelassen, und wie zum Beweis, dass es sich bei diesem amputierten Stahlbug tatsächlich um eine Badewanne handelt, liegen auf einem Regal ein Schwamm, ein Rückenschrubber und eine gelbe Gummiente.

«Dann wollen wir mal«, sagt Phil, der kleiner und breiter ist als sein Kollege und auf dessen Kopf die Haare um ein bereits kahles Zentrum herum ausfallen. Er tunkt seine Hand ins Wasser und nickt.

«Hinein ins Vergnügen«, sagt Rob, der Große mit dem dichten Haar, der angenehmen Stimme und einem Gesicht, das die Frage aufwirft, warum es mich hier drin anlächelt statt draußen von einem Plakat, das für Nassrasierer oder Shampoo wirbt.

Phil streift mir den Bademantel ab, Rob die Latschen von den Füßen. Ich lege zwei gewölbte Handflächen über meinen Schritt und schließe die Augen. Dass ich den kleinen Raum mit meinen Ausdünstungen fülle, kann zwar als menschlich gewertet und irgendwie entschuldigt werden, aber es reicht, dass ich in der vergitterten Bodenöffnung verschwinden möchte, aus der ich aufsteigende Sambamusik zu hören glaube. Die Pfleger heben mich hoch, indem sie ihre nackten, gekreuzten Arme so unter mein Gesäß schieben, dass meine Hoden genau in die Lücke dazwischen passen, und ich wünsche mir, auf der Stelle tot zu sein. Ich werde zur Wanne getragen, über deren Rand gehievt und, von aufmunternden Worten begleitet, vorsichtig abgesenkt. Erst jetzt bemerke ich, dass es sich bei diesem Modell um eine Sitzbadewanne handelt, wie sie in Krankenhäusern und Altersheimen üblich sind. Während meine Füße tief unter mir im algengrünen Wasser schimmern, bleibt meine Brust trocken. Die Hand in der Plastiktüte dümpelt neben mir zwischen Schaumschollen, ich lächle dankbar und warte darauf, alleine gelassen zu werden.

«Nicht erschrecken«, sagt Rob.

Ich erschrecke, als mir lauwarmes Wasser über den Kopf fließt und eine Hand auf die Schulter gelegt wird. Ich schnappe nach Luft, ein Reflex.

«Alles in Ordnung?«fragt Phil.

Ich nicke. Das Wasser wird wärmer und über meinen gekrümmten Rücken gelenkt. Ich atme heftig und denke daran, nach einem Trinkhalm zu fragen, einem Schnorchel, lasse es dann aber bleiben und halte stattdessen die Luft an. Meine Haare werden gewaschen, sanft und geübt, als würde auf meinem Schädel eine fragile Skulptur errichtet. Ich spüre, wie die Schorfkruste sich löst und weggeschwemmt wird. Ich hole tief Luft, schließe die Augen und lasse es geschehen.

Ich reite über ein flaches Feld. Dass ich nicht reiten kann, Angst vor Pferden habe, darf ich nicht verraten, sonst falle ich. Das Pferd ist schwarz, obwohl ich mir ein weißes wünschte. Auf dem Feld liegt Schnee, der zu Sand wird, als ich absteige, um das Schiff zu erreichen. Das Schiff hat abgelegt, eine Frau steht am Heck und winkt mit einem Taschentuch. Sie ist jung, ich habe sie auf einer Fotografie gesehen, im Hochzeitskleid steht sie vor einer Kirche. Schwarzer Rauch senkt sich aus dem Schornstein auf sie herab, das Kielwasser ist eine Schleppe, ich winke. Das Pferd ist weiß und liegt im Sand, der zu Schnee wird, es stirbt, es hat mich lange getragen. Ich drehe mich um, und das Schiff ist verschwunden. Wo der Himmel auf das Meer drückt, fließt graue Asche empor, dann ist nichts mehr da, kein Meer und kein Himmel, nur noch Schnee, darin die Form des liegenden Pferdes, ein Abdruck seines Todes, der sich langsam füllt mit fallenden Flocken, Asche, Sternen. Über meinem Kopf fliegt ein Pferd, es hat Flügel und ruft meinen Namen.

Mein Gefühl sagt mir, dass es mitten in der Nacht ist. Ich muss stundenlang geschlafen haben, nachdem ich die leere Wanne durch die Tür verlassen hatte wie einen albernen Sportwagen oder eine Kutsche und zurück in meine Kammer geführt worden war. Jetzt liege ich in einem mit frischen Laken bezogenen Bett, nackt und verschrumpelt und nach Fichtennadeln riechend. Eine Handbreit unter der Raumdecke brennen zwei Lampen, schwache Birnen hinter Milchglasscheiben von der Größe einer Tafel Schokolade. Die Kontrolllämpchen an den Kameras versichern mir rot leuchtend, dass man ein Auge auf mich geworfen hat. Nachtsichtgerät, denke ich, Restlichtverstärker, Infrarot, Thermosensoren. Ich frage mich, was mein Zimmer wohl den Steuerzahler kostet, Leute, die mich nie gesehen haben und denen es egal wäre, wenn ich auf dem Grund des Meeres läge, zwischen Seesternen und Autoreifen, geschaukelt von Ebbe und Flut.

Die Überbleibsel eines Schlafmittels geistern durch mein System. Ich bin durstig, setze mich auf, lasse die Beine baumeln und warte. Ich zähle bis zehn, dann bis zwanzig, schließlich von vorne bis dreißig. Ich stehe auf und gehe zur Tür, taste sie ab, mache die Augen zu und spüre das rau he Holz, die Risse, das dunkle Rot, das in meine Fingerspitzen sickert. Ich öffne die Augen, als meine Zehen etwas Weiches berühren, eine weiße Schlange, zusammengerollt vor meinen Füßen. Eine Weile stehe ich da, meine Augen gewöhnen sich an das wenige Licht, dann schiebe ich das Knäuel ein Stück über den Boden, hebe es schließlich auf und halte den Gürtel des Bademantels in den Händen. Ich bleibe stehen, nackt, und zähle still meine Schätze. Ein Bademantelgürtel. Zwei Gummischlappen. Ein Kissen und eine Decke ohne Bezüge. Ein unzerreißbares Laken. Das kreditkartengroße Heftpflaster an meinem Handgelenk. Meine schadhaften Erinnerungen. Meine defekte Phantasie.

Ich setze mich hin, der Boden ist warm, und drehe den Gürtel in den Händen, binde mir einen Schlips, übe Seemannsknoten. Dann ist er eine Peitsche, ich schlage auf Pferderücken ein, schnalze mit der Zunge. Wells Fargo, Post für Santa Fé. Danach ist der Gürtel eine Angel, die Schlappen sind bunte Fische. Ich knüpfe eine Schlinge, steige aufs Bett und werfe das Lasso, aus den Fischen sind Kühe geworden, Longhorns, ich bin Adam, Hoss, Little Joe, die Bullen sträuben sich, Pa wartet mit dem glühenden Brandeisen.

Die beiden Pfleger, die in mein Zimmer stürzen, kenne ich nicht, sie müssen die Nachtschicht sein. Sie packen mich nicht grob, aber beherzt an beiden Armen, wie es ihre Kollegen getan hatten. Bestimmt lernen sie diese freundliche Überwältigung während der Ausbildung, und ich stelle sie mir vor, wie sie vorsichtig übereinander herfallen und versuchen, nicht zu kichern. Der eine, ein großer Dünner mit langen Haaren, redet auf mich ein in einer Melodie und Sprache, wie ich sie aus einer Dokumentation über Menschen kenne, die unruhige Pferde besänftigen. Der andere, ein Schwarzer, trägt eine dunkle Jacke, die feucht ist und nach Regen riecht. Um seinen Hals schließt sich der Bügel eines Discmankopfhörers, aus den gelben Schaumstoffpolstern scherbelt Musik. Er atmet heftig, und sein leise ausgestoßenes» Bleib cool, Mann «klingt wie ein Mantra, das er für sich selber herunterleiert.

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