Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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«Ich werde nicht jünger«, sagt er.»Ich muss sehen, dass ich irgendwo unterkomme, solange ich noch in Schuss bin. «Er ist siebenundsechzig. Er ist Stammgast im Hotel der alten Männer geworden und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Er war mal verheiratet, vor vielen Jahren. Seine Frau und seine Tochter wollen nichts mehr von ihm wissen, seit er die Familie mit einem todsicheren Geschäft, das irgendwie mit Hühnern und Hormonen zu tun hatte, in den Ruin getrieben hat.

«Unterkommen?«frage ich ihn, obwohl ich mir denken kann, was er damit meint.

«Bei einer Frau.«

«Du willst dich an Spencers Schwester ranmachen? Du kennst sie nicht mal.«

«Sie ist reich, mehr muss ich nicht über sie wissen.«

«Vielleicht ist sie ja schon vergeben«, sage ich.

«Du hast gesagt, sie ist nicht verheiratet!«In Alfreds Augen blitzt Panik auf.

«Ich hab gesagt, dass sie noch immer Prescott heißt.«

«Na also, ledig«, sagt Alfred und lächelt.»Wie seh ich aus?«

«Wie ein Heiratsschwindler.«

«Bestens. «Alfred grinst und rückt den Krawattenknoten zurecht. Dann setzt er sich neben Enrique auf das Sofa, nimmt die New York Times vom Vortag und tut, als lese er den Wirtschaftsteil.

Zwei Stunden später betritt Zelda die Lobby. Alle Männer stehen auf, nur Elwood bleibt sitzen, bis er seinen Fauxpas bemerkt und sich ebenfalls erhebt. Zelda hat graublondes, zu einem verdrehten Turm hochgestecktes Haar, schwarz geschminkte Augen und dunkelrote Lippen, was ihr die künstliche Tragik eines Stummfilmstars verleiht. Ihr weißer Hosenanzug fängt alles Licht ein, sie ist ein Schwan und lässt uns aussehen wie zerzauste Enten. Ich stelle mich ihr vor, und sie versucht nicht einmal, ihr Erstaunen über mein Alter und meine Größe zu verbergen. Alfred hüstelt, aber Zelda macht meinen Versuch, sie mit dem herausgeputzten Haufen bekanntzumachen, zunichte, indem sie mich bittet, gleich zum Friedhof aufzubrechen.

«Ich dachte, Sie möchten vielleicht sein Zimmer sehen«, sage ich,»sein ehemaliges.«

Der Vorschlag scheint Zelda zu verwirren, sie überlegt. Ihr ungeschminkter Hals ist weißer als das Gesicht und übersät mit Falten und blassrosa Flecken. In ihrem Mund stehen kleine gelbe Zähne, unter ihrem Parfüm rieche ich Tabak.

«Ist es denn nicht bereits wieder belegt?«fragt Zelda.

«Wir warten auf Ihre Anweisungen, was mit den Sachen geschehen soll«, sage ich.

«Oh…«Zelda schaut auf die Uhr, bestimmt fliegt sie am Abend zurück.

«Spencer… Ihr Bruder hat gezeichnet«, sage ich,»Bleistiftzeichnungen. Ich weiß nicht, ob Sie davon wussten. Er war ein Künstler.«

«Nein«, sagt Zelda bestimmt und offenlassend, ob sie nichts von Spencers Leidenschaft wusste oder die Bezeichnung Künstler für ihren Bruder als unangemessen empfindet.

«Er hat uns alle gezeichnet«, sagt Alfred und löst sich einige Schritte aus dem Pulk der Männer, die zustimmend nickend und murmelnd aus einer Starre fallen.»Sein Strich ist vergleichbar mit dem von Toulouse-Lautrec oder Kandinsky.«

Die Stille, die nach diesem Satz in der Halle steht, ist mit Händen greifbar. Zelda mustert Alfred irritiert, ihre Mundwinkel zucken. Alfred, der sich offenbar gut auf dieses Treffen vorbereitet hat, wartet ab, was passiert. Zelda sieht noch einmal auf ihre Armbanduhr, ein flaches Modell aus Gold, auf dem diskret ein paar Diamanten blitzen.

«Wenn es nicht zu lange dauert«, sagt Zelda schließlich.»Mein Taxi wartet.«

Alfred prescht vor und bietet ihr sein Geleit an, während ich zum Fahrstuhl gehe und auf den Knopf drücke.»Mein Name ist übrigens Alfred«, sagt er,»Alfred Kerkin. «Es scheint ihm nichts auszumachen, dass sie ihm keinerlei Beachtung schenkt, vielleicht lässt er sich auch bloß nichts anmerken.»Ich war ein enger Freund und großer Bewunderer Ihres Bruders, Gott hab ihn selig.«

Im Fahrstuhl quatscht er weiter und hört nicht auf, bis wir vor dem Zimmer stehen. Zelda bittet darum, alleine hineingehen zu dürfen. Ohne eine Antwort abzuwarten, betritt sie den dunklen Raum und schließt die Tür hinter sich.

Nach einer halben Stunde, während der Alfred mich mit geflüsterten Fragen und Spekulationen genervt hat, öffnet sich die Tür. Zelda hat geweint, das Schwarz um ihre Augen ist nachgezogen, Schminke und Puder sind frisch aufgetragen. Sie hat ein Bild von der Wand genommen, presst es mit beiden Händen gegen ihren Bauch. Mit gesenktem Blick geht sie zum Fahrstuhl, Alfred und ich folgen ihr. Die Fahrt ins Erdgeschoss dauert zehn Sekunden, lange genug für Alfred, um Zelda zu fragen, warum sie ohne ihren Gatten nach New York gekommen sei. Als die Lifttür sich öffnet, sagt Zelda ruhig, es gebe keinen Ehemann, und durchschreitet dann eilig die Halle, ohne von den Männern Notiz zu nehmen, die aus den Sesseln und Sofas aufgesprungen sind wie Reporter, die ein Gerichtsurteil erwarten.

Vor dem Hotel steigt Zelda in ein Taxi, ich setze mich neben sie, und Alfred nimmt neben dem Fahrer Platz. Fünfzehn Minuten lang redet Alfred von den philosophischen Diskursen, die Spencer und ihn durch die Nächte getragen haben, von der Willkürlichkeit, mit der Gott seine Kinder zu sich holt, von einer Reise durch Nevada als junger Mann, von Toulouse-Lautrec und Cézanne und Degas. Dabei dreht er sich dauernd um, und weder Zeldas Desinteresse, das in Wut umzuschlagen droht, noch meine eindringlichen Blicke und stumm geformten Worte bringen ihn zum Schweigen.

Auf dem Friedhof begleiten wir Zelda zum Grab ihres Bruders, wo sie mir einen Umschlag überreicht und sich bei mir bedankt und verabschiedet. Alfred will zu einer Betrachtung über die Untröstlichkeit vor einem Grab anheben, aber ich ziehe ihn weg. Ich hätte Zelda gerne gefragt, welche Zeichnung sie mitgenommen habe, denn sie hat sie die ganze Zeit mit dem Glas gegen ihren Bauch gehalten, aber mir fehlt Alfreds Unverfrorenheit. Bevor wir den Friedhof verlassen, drehen wir uns um und sehen Zelda als weiß glitzernden Punkt zwischen den Grabsteinen.

«Sie weint wieder«, sage ich.

«Sie ist einsam«, sagt Alfred. Er legt mir seine Hand auf die Schulter.»Du hast doch ihre Telefonnummer, nicht wahr?«

Ich habe Randolph gefragt, ob ich Spencers Bilder in der Lobby aufhängen darf, und er hat den Besitzer angerufen, der es unter der Bedingung erlaubt hat, dass ich gleich sämtliche Wände neu streiche. Alfred hat die Farbe billig aufgetrieben, und Dobbs und Enrique haben mir beim Malen geholfen, die anderen beim Aufhängen. Wir haben eine kleine Vernissage veranstaltet, ein paar Nachbarn, Ladenbesitzer aus der Gegend und Passanten sind gekommen.

In dem Umschlag, den Zelda mir auf dem Friedhof gegeben hat, waren fünfhundert Dollar und eine Karte, auf der sie sich für meine Hilfe bedankt und schreibt, ich solle mit Spencers Sachen tun, was ich für richtig halte. Am gleichen Tag bin ich in sein ehemaliges Zimmer umgezogen. Die hellen Rechtecke an den Wänden, wo früher die Bilder waren, werden bald verschwunden sein. In der Kommode lagen noch mehr Zeichnungen und Skizzen, Hunderte von Blättern. Von Zeldas Geld werde ich Rahmenleisten und Glas kaufen und die Wände wieder füllen. Ich denke auch darüber nach, mir in Kursen das Zeichnen beibringen zu lassen.

Im Sommer werde ich durch die Straßen spazieren und mir die Gesichter der Menschen einprägen, um sie später auf dem leicht körnigen Papier, von dem noch viel da ist, festzuhalten. Spencers Hemden und Anzüge passen mir wie angegossen, sogar seine Schuhe haben meine Größe. Ich werde mir seinen Blick für das Unscheinbare aneignen, seine heimliche Aufmerksamkeit für die verborgenen Dinge und glanzlosen Wunder. Ich werde seinen Hut tragen und seinen Stock schwingen und tagelang nicht sprechen. Die Leute werden mich für exzentrisch halten, meinetwegen für verrückt.

Das macht mir nichts aus. Es ist mir egal, was die Menschen von mir denken. Mit Ausnahme einiger weniger sind sie dumm und gefühllos und laut, und ich werde ihnen wann immer möglich aus dem Weg gehen. Ich will nichts von ihnen, und wenn sie an mich keine Erwartungen haben, soll mir das recht sein. Es klingt schwer, sich auszuklinken aus dem tosenden Hauptstrom des Lebens, aber es ist leicht. Dobbs, Mazursky, sie alle machen vor, wie einfach es ist. Sie sind vielleicht nicht besonders glücklich dabei, aber was soll’s. Glück ist dein Lieblingssong aus dem Radio eines Autos, das an dir vorbeirast und in einen Abgrund stürzt.

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