Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

Здесь есть возможность читать онлайн «Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2008, Издательство: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nach Hause schwimmen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

Nach Hause schwimmen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nach Hause schwimmen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Am nächsten Tag trafen sie Robert Brent, den damaligen Leiter der Gruppe, und zeigten ihm das Foto. Brent erinnerte sich an den schweigsamen Mann, wusste aber auch nicht mehr über ihn als das, was dieser am ersten Abend von sich preisgegeben hatte, nämlich dass er Lenny heiße und seit Jahren trinke. Die Wahrscheinlichkeit, dass Lenny Wilburs Vater war, schien Alice und Wilbur groß genug, um eine Suchaktion zu starten, die über die Grenzen der von Wilbur zu Fuß und mit dem Bus durchstreiften Quartiere hinausging.

Als erstes rief Alice bei der Polizei an, danach bei sämtlichen Krankenhäusern in Brooklyn, Queens und der Bronx, und schließlich bei mehreren Ämtern. Lennard Sandberg war weder irgendwann verhaftet noch in eine Klinik eingeliefert worden, zumindest nicht im Verwaltungsbezirk von New York City, und ein Totenschein auf diesen Namen war ebenfalls nie ausgestellt worden. Die Sozialversicherungsbehörde hatte einen Lennard Arne Sandberg registriert, aber an der angegebenen Adresse in Gravesend, einem Stadtteil im Süden Brooklyns, erkannte nur einer der von Alice und Wilbur angetroffenen Mieter seinen ehemaligen Nachbarn. Der alte, mit mehreren Katzen in einer finsteren Zweizimmerwohnung hausende Mann erinnerte sich an den dünnen Schweden, der sehr still und eigenartig gewesen und vor anderthalb Jahren einfach verschwunden sei. Wohin Lennard gegangen war, wusste er nicht.

Alice und Wilbur hängten fotokopierte Plakate auf und verteilten Handzettel, von denen Lennards schmales Gesicht lächelte, als sei ihm die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde, peinlich. Wilbur fuhr jeden Tag mit Bussen und der U-Bahn, er ließ Handzettel in Imbissbuden und Parks liegen und klemmte sie unter Scheibenwischer, er heftete Plakate an Wände und Bäume, zeigte wildfremden Menschen das Bild seines Vaters und hoffte in jeder Straße die rote Tür mit der Zahl 73 zu entdecken. Mit Harolds Hilfe gaben sie für achthundert Dollar ein Inserat in der New York Times auf. Es erschien an einem Freitag und verlor sich zwischen der Vermisstenanzeige für einen Perserkater und der Werbung einer Kreditfirma. Als es erschien, hatte Wilbur ein seltsames Gefühl und fragte sich zum ersten Mal seit Wochen, was er mit seinem Vater anfangen würde, wenn er ihn fände.

Den Gedanken, ihn zu erschießen, hatte er verworfen, alleine schon deshalb, weil ihm die Beschaffung einer Waffe unmöglich erschien. Wenn er den ganzen Tag unterwegs gewesen war, begleitet vom erschöpften Lächeln seines Vaters, wurde sein Hass nur noch vom Ehrgeiz übertroffen, den Gesuchten endlich zu finden, ihn zur Strecke zu bringen und Rechenschaft zu verlangen. Diese Gefühle verbarg er gegenüber Alice, die ihre Zeit und Energie in dem Glauben einsetzte, an der wunderbaren Zusammenführung von Vater und Sohn beteiligt zu sein, und eine verklärte Vorstellung davon hatte, wie sich die beiden in die Arme fallen und vor Glück weinen würden.

Eine paar Leute meldeten sich telefonisch bei ihnen und behaupteten, Lennard Sandberg gesehen zu haben. Alice und Wilbur gingen jedem Hinweis nach, fuhren nach Queens und in die Bronx und einmal bis nach Newark, um die Anrufer zu treffen. Ein als Hobbydetektiv tätiger Vietnamveteran brachte sie zu einem Mann, der entfernt wie Lennard aussah, aber zwanzig Jahre älter war und seine verbleibenden Tage in einem städtischen Altersheim und geistiger Umnachtung hinter sich brachte. Mehrmals wurden sie zu einer Gruppe von Obdachlosen geführt, unter denen sich Lennard angeblich befand. Eine alte Frau behauptete, ihr eigener Sohn, der bei ihr im Keller wohnte und Tiere ausstopfte, sei der Gesuchte. Eine Krankenschwester glaubte sich an ein Unfallopfer zu erinnern, ein Hausmeister an einen ehemaligen Mieter, ein Drogeriebesitzer an einen Kunden. Viele fragten am Telefon nach einer Belohnung und legten auf, wenn Alice ihnen im Erfolgsfall hundert Dollar anbot. Angeber riefen an und Spinner, verwirrte Seelen und Säufer, Leute, die reden wollten und selber verzweifelt jemanden suchten, Menschen, die es gut meinten und Psychopathen, hilfsbereite Bürger, pensionierte Polizisten, gelangweilte Hausfrauen und Tage diebe, die auf eine Tasse Kaffee und ein paar Dollar aus waren.

Aber keiner von ihnen wusste, wo Lennard Sandberg war. Die Anrufe und hinterlassenen Nachrichten wurden weniger, ganze Wochen vergingen, ohne dass sich neue vermeintliche Zeugen meldeten. Die Treffen verkamen zu grotesken Schauspielen, zu peinlichen Wiederaufführungen vergangener Misserfolge. Wilbur kam es vor, als stolpere er über die ewig gleichen Bühnen, als höre er dieselben schüchtern gestammelten und wichtigtuerisch deklamierten Texte immer wieder, als sei sogar seine Reaktion auf die unausbleibliche Enttäuschung inzwischen einstudiert und flach, Teil einer miesen, abgeschmackten Inszenierung.

Alice wurde müde und zunehmend mutlos, aber aufzugeben kam für sie nicht infrage. Sie hatte diese Suchaktion angeregt und vor, sie erst an dem Tag zu beenden, an dem Lennard Sandberg gefunden war. Wenn abends oder nachts das Telefon klingelte, musste sie sich dazu zwingen, den Hörer abzuheben und mit diesen fremden Menschen zu sprechen und für den nächsten Abend ein Treffen an irgendeiner Straßenecke, in einer Kneipe oder Wohnung zu vereinbaren, als handle es sich um eine Verabredung zweier Krimineller oder verklemmter Zeitungsinserenten. Wurde sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf geschreckt, blieb sie erst liegen und dachte daran, das Telefon diesmal klingeln zu lassen, sprang dann aber doch aus dem Bett und hörte sich eine neue Geschichte voller Versprechungen, Ungereimtheiten und schicksalhafter Fügungen an, notierte sich einen Namen und eine Adresse und versprach zu kommen. Sie schlief immer schlechter und widerstand der Versuchung, etwas zu trinken. Ihre Träume wurden kurz und farblos, und Lennard Sandberg kam in ihnen nicht mehr vor.

Bald fuhr Wilbur nur noch jeden zweiten Tag in irgendeinen Stadtteil, um Zettel zu verteilen, Plakate aufzuhängen und schläfrigen Männern das Foto unter die Nase zu halten. Er war die Hitze und die mürrischen Passanten leid, er mochte nicht mehr Ladenbesitzer um Erlaubnis bitten, ein Plakat anzubringen, er ertrug es nicht mehr, die Frage zu beantworten, warum er den Mann auf dem Foto suchte, weil er es selber nicht mehr wusste. Im Oktober, dem alles Herbstliche fehlte, half er Alice im Reformkostladen, saß auf dem Gehsteig unter einem Sonnenschirm und bediente eine Maschine, in deren Bauch ein träges Rührwerk organisches Zitroneneis bewegte.

Trevor und Clive befanden sich auf einer Kreuzfahrt für pflegebedürftige Senioren in der Karibik, ihrer letzten Reise, wie sie in einem Zustand kindlicher Vorfreude und leiser Panik orakelt hatten. Nachdem Clive ein neues Hüftgelenk eingesetzt worden war, erholte er sich nur sehr langsam, und kaum war er wieder halbwegs auf den Beinen, entdeckten die Ärzte bei Trevor Altersdiabetes. Obwohl weder Clives zögerliche Genesung noch Trevors überraschender Befund in irgendeiner Weise besorgniserregend waren, meinten die beiden den Hauch des Todes zu spüren. Bevor sie nach Miami flogen, wo das Lazarettschiff, wie sie es scherzhaft nannten, auf sie wartete, übertrugen sie Alice feierlich die Verantwortung für den Laden und händigten ihr neben den Schlüsseln einen Umschlag aus, den sie öffnen sollte, falls beide nicht lebend zurückkehren sollten.

Doch statt Todesnachrichten trafen Postkarten aus Antigua, Barbados und Saint Lucia ein, die Alice an die Wand neben der Kasse pinnte. Sie führte im Laden einige Änderungen ein, nahm Naturheilmittel und Fleisch aus artgerechter Haltung ins Sortiment auf und gewann dadurch neue Kundschaft. Sie brachte Ordnung in die Regale und befreite den Lagerraum von Kisten mit leeren Einmachgläsern, vergilbten Prospekten und längst abgelaufenen Produkten. Trevors und Clives Tradition, den Laden am Mittwoch geschlossen zu halten, hob sie auf und verlängerte die abendliche Öffnungszeit um eine Stunde. Trotz dieser Belastungen opferte sie ihre Sonntage, um Wilbur bei dem, was sie für seine Lebensaufgabe hielt, zu helfen. Innerlich hatte sie schon lange resigniert, erschöpft und von der Illusion befreit, jemals Zeugin des Wunders der Zusammenführung zu werden.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nach Hause schwimmen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nach Hause schwimmen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nach Hause schwimmen»

Обсуждение, отзывы о книге «Nach Hause schwimmen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x