Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Rechnung offen: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Gestern war er in Charlottenburg gewesen, die schmutzige Wäsche wegbringen, war in die Kammer gegangen, hatte den Rucksack ausleeren wollen. Der Haufen vom letzten Mal lag noch immer vor der Maschine, hatte nicht ausgesehen, als hätte er sich verändert, bis auf den Zettel obendrauf: Wasch deine Wäsche gefälligst selber. Wenigstens Unterwäsche und Socken hätte sie in die Maschine stecken können, fand er. Claas hatte den Rucksack umgedreht, so lange geschüttelt, bis er leer war und der Zettel bedeckt, der Haufen reichte ihm bis zu den Knien. Er hatte seine letzten sauberen Hemden aus dem Schrank geholt, die alten Hosen passten ihm wieder, er hatte abgenommen. Socken hatte er noch gefunden, aber keine Shorts, beschlossen, welche zu kaufen. Zum Schluss war er in die Küche gegangen, am obersten Kühlschrankregal hing ein Zettel, mit einem Streifen Gaffa festgeklebt, Wasser musste draufgetropft sein, die Schrift war an mehreren Stellen verwischt: Wage es ja nicht, was zu nehmen. Die halbe Salami hatte er eingepackt, eine Schale blasser Erdbeeren, ein Becher Sahne, den echten Dijon-Senf.

Die Sideboards waren noch immer mit Paketband zugeklebt, zwei parallele Streifen auf jeder Tür. Er musste den Tischler anrufen, neue Angeln anbringen lassen.

***

Theresa war viel zu früh, zog den Mantel aus, nahm das Samtsäckchen aus der Tasche, ehe sie ihn an die Garderobe hängte. Schwer war es, sie hielt es noch in der Hand, als sie sich an den Tisch setzte, der Kellner das Reserviert- Schild wegnahm und den Sherry vor sie stellte. Rund und flach und hart.

Die Uhr hatte im Schaufenster gelegen. Theresa war hungrig gewesen, hatte vor der Vorlesung nichts gegessen, unterwegs angehalten, auf dem Parkstreifen einer der vierspurigen Dahlemer Straßen, Sprühregenpunkte im Laternenlicht. Vor dem Café hatte ein Bistrotisch gestanden, unter einer Markise, in dem roten Plastikaschenbecher schwammen zwei Zigarettenkippen, das Wasser drumherum war bräunlich verfärbt. Sie hatte einen Kaffee geholt, Quarkbällchen, drei Stück ein Euro, Neonröhren hingen an der Decke, die Wand hinter dem Tresen war verspiegelt. Sie hatte sich zusehen müssen, wie sie im Münzfach ihres Portemonnaies suchte, mit geröteter Nase, wunde Flecken auf der Oberlippe. Sie war erkältet, hatte sie nicht mit Make-up abdecken wollen, ihre Augen, ihre Brauen sehr dunkel in fahler Haut, der warme Braunrotton des Rouges hob sich deutlich ab. Hatte zusehen müssen, wie sie umständlich die Handschuhe auszog, um die Geldstücke zu fassen zu kriegen, und dann hatte es nicht gereicht, und sie hatte doch mit einem Schein bezahlt.

Draußen war Theresa an dem Bistrotisch stehen geblieben, der dünnwandige Plastikbecher warm in ihrer Hand, hatte keine Lust gehabt, sich ins Auto zu setzen. Nebenan war ein Antikladen, sie dachte an das Arbeitszimmer, mein Mann wohnt hier nicht mehr.

Die Taschenuhr hatte auf einem dunklen Tuch in der Glasvitrine gelegen. Sie war eigentlich nur näher rangegangen, um sich in der Schaufensterscheibe zu betrachten, hatte das Spiegelbild aus der Bäckerei überprüfen wollen. Damit will niemand Sex haben. Wer würde das vögeln wollen, hatte sie gedacht. Hatte die Adern auf der Scheibenhand betrachtet, dick und scharf gezeichnet, hatte versucht, sich anstelle des Bechers einen erigierten Penis in den Fingern vorzustellen, als sie den Verkäufer bemerkte. Er hatte hinter dem Tresen im rückwärtigen Teil des Ladens gesessen, vor ihm hatte eine Zeitung gelegen, er sah Theresa an. Sie hatte hinabgeblickt, in die Auslage, die Taschenuhr war golden, eingeringelt daneben lag eine Kette, Friedrich hatte nicht angerufen, seit er aus Schweden zurück war.

*

Ebba blieb an der roten Ampel stehen, das Restaurant war auf der anderen Straßenseite. Feiern wollten sie, ihren Abschluss. Theresa hatte vorgestern angerufen, gefragt, was los sei. So lange könne es gar nicht dauern. »Eine Zwei«, hatte Ebba schließlich gesagt, »ich habe eine zwei.« – »Glatt«, hatte Theresa gefragt, Freude in der Stimme. Und Staunen. Ebba hatte gezögert, »zwei Komma eins.« – »Aber das ist doch phantastisch«, Theresa hatte sich korrigiert, »vielleicht nicht phantastisch, aber es reicht.«

Theresa wartete bereits, saß am großen Fenster, an dem Tisch, an dem sie Hochzeitstage, Geburtstage, Theresas Habilitation, Ebbas Freischwimmer, ihr Abitur gefeiert hatten. Die Ampel schaltete auf Grün, Ebba überquerte die Straße. Theresa sah nicht auf, mit einer Hand berührte sie den Stiel des Sherryglases vor ihr auf dem Tisch, die andere blätterte in einer aufgeschlagenen Speisekarte. Theresa bestellte immer Aroz com Mariscos und dazu den Hauswein, Claas nahm Bacalhau und Ebba Vitela estufada , geschmortes Rindfleisch, Theresa brauchte keine Karte. Sie legte sie beiseite, als Ebba die Tür öffnete und stehen blieb, die Garderobe war hinten neben den Toiletten.

»Claas kommt direkt aus der Praxis«, sagte Theresa laut durch den Raum, das Restaurant war bis auf einen weiteren Gast leer, der Mann sah sich nach ihnen um. Ebba nickte, zog die Mütze vom Kopf, ihre Haare knisterten elektrisch, sie konnte fühlen, dass einige sich statisch aufgeladen aufrichteten, hielt die Mütze vor sich.

»Ich bring das kurz weg«, sagte sie.

»Du darfst jetzt nicht nachlassen«, sagte Theresa, als Ebba zurückkam, und drückte sie zur Begrüßung an sich.

»Wann wollte Claas denn hier sein?«

»Ruf im Haus Wunderbar an, die kennen dich, vielleicht ist dort was frei.«

»Ich glaub nicht«, sagte Ebba.

»Gibt es keine Abschlussfeier?«

Ebba schüttelte den Kopf, wandte sich um, als sie die Tür hörte, Claas sah zu ihnen herüber, nickte, als Ebba winkte, und ging zur Garderobe.

»Wie geht’s«, fragte er, als er sich setzte.

»Nicht gut. Zu viel überraschender Besuch«, sagte Theresa.

»Was für Besuch«, fragte Ebba.

Claas und Theresa sahen sich über den Tisch hinweg an.

»Frag deinen Vater«, Theresa hob ihr Sherryglas, es berührte bereits ihre Lippen, ehe sie merkte, dass es leer war.

»Was für Besuch?« Ebba sah Claas an.

»Ich wohne nicht mehr zu Hause«, er griff nach der Karte, »woher soll ich wissen, wer zu Besuch kommt?«

Theresa drehte sich nach dem Kellner um, hielt das leere Glas hoch, um anzuzeigen, dass sie noch einen wollte.

»Tu was«, sagte sie unvermittelt.

»Du bist Juristin, tu du doch was«, Claas wandte den Kopf, sah Ebba an, »und wie geht es dir?« Seine Stimme betont freundlich.

»Gut«, sagte Ebba.

»Du hast bestanden, hat deine Mutter auf meine Mailbox gesprochen?«

Ebba nickte.

»Herrgott, ihr lebt im selben Haus«, Theresa sah zu Claas.

»Ebenso wie meine Frau zieht meine Tochter es vor, ein Leben zu führen, das mich gar nichts angeht«, Claas war zufrieden mit seiner Formulierung, lächelte noch, als er in die aufgeschlagene Karte blickte.

»Haben Sie gewählt?« Der Kellner stellte den Sherry vor Theresa, schob das leere Glas beiseite.

»Cola, als Vorspeise Rissois mit Krabben und danach Nummer 103, das geschmorte Rind.«

»Ebba, bitte«, sagte Theresa, sagte es streng.

Der Kellner, er hatte bereits begonnen, die Bestellung zu notieren, blickte auf, nahm die Kugelschreiberspitze wieder vom Block, sah Ebba an und dann verlegen weg.

»Was denn?«

»Bist du sicher, dass du eine Vorspeise brauchst«, Theresa bemühte sich zu lächeln.

»Bei einer 2,1 darf ich ja wohl essen, was ich will«, sie nickte dem Kellner zu, »danke, das war alles.«

»Zeig her«, sagte Theresa, nachdem er gegangen war.

»Was?«

»Deine Urkunde. Dein Diplom, dein Abschlusszeugnis oder wie auch immer das bei euch heißt.«

Daran hatte sie nicht gedacht.

»Hab ich nicht mit«, sagte Ebba.

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