Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Kurz überlegte er, ob er ihre Hand drücken sollte, den Arm um sie legen, schmal sah sie aus.

Er schloss die Wohnungstür hinter sich, leise, er wollte sie nicht aufschrecken. Auf der Treppe kam ihm ein Mann entgegen, er trug eine eingerollte Matratze, trug sie mit beiden Händen vor dem Bauch, auf der Schulter wäre deutlich einfacher, dachte Nicolai und trat zur Seite. Der Mann betrachtete die Tür, aus der Nicolai gekommen war, ging nicht an ihm vorbei, blieb stehen.

»Gut, dass ich Sie treffe«, sagte der Mann und stellte die Matratze auf dem Absatz ab. »Sie sind ein Verwandter?« Er wartete die Antwort nicht ab, lehnte sich gegen das Treppengeländer, als nehme er an, das Gespräch würde länger dauern. »Eine spezialisierte Pflegeeinrichtung wäre die beste Lösung, das bedeutet nicht, dass Sie für die Kosten aufkommen müssen, Ihre Großmutter«, er musterte ihn, »vermute ich mal, ist Rentnerin, ihr Einkommen wird …«

»Ich bin nicht mit ihr verwandt«, sagte Nicolai, »schönen Abend noch.« Er ging an der Matratze vorbei, die Treppe hinunter.

Er überquerte die Promenade. Jana stand am Tresen, drehte ihm den Rücken zu, schraubte Verschlüsse auf Zuckerstreuer, die auf einem Tablett neben ihr standen. Hinter dem Tresen ein Streifen hell erleuchtete Küche, Camille war nicht zu sehen. Nicolai hockte sich neben das Fahrrad, er hatte sie gewarnt, »das Nummernschloss ist lächerlich«, hatte er gesagt. Neunzehnneunzehn, das Todesjahr von Emiliano Zapata, so merkte sie sich die Zahlen. »Es mejor morir de pie que vivir toda una vida de rodillas«, sie hatte versucht, ihm die richtige Aussprache beizubringen, den Satz ständig wiederholt, nackt, den Oberkörper auf die Ellbogen gestützt, ihre weichen Brustwarzen hatten ausgesehen wie die Zitzen eines glatten braunen Tieres.

Er nahm den Zettel aus der Tasche, Gaffa, riss ein Stück ab und klebte ihn fest: Wenn du dein Fahrrad willst, ruf mich an!

***

Die Zimmertür stand offen, das Licht im Flur war eingeschaltet, Lucas schob die Bettdecke weiter nach unten, weg von seinen Ohren, war nicht sicher, ob er die Klingel im Schlaf hören würde. Er brauchte einen Faden. Einen dünnen, wie man ihn zum Angeln benutzte oder zum Nähen, und lang genug, dass er von der Treppe bis zu seinem Bett reichte. Er würde ihn vor der Haustür aufspannen, das eine Ende am Rahmen befestigen, einen Nagel einschlagen, den Faden festknoten. Ihn an der gegenüberliegenden Wand durch einen Metallring ziehen, den Ring müsste er in die Mauer schrauben. Dünn und kaum sichtbar wäre der Faden, schräg vor die Haustür gespannt, so dass sie mit den Beinen dagegenstoßen würde, ihn langziehen, wenn sie sich vor die Schwelle stellte, um zu klingeln. Wie eine Stolperfalle, nur dass es keine Falle war und sie nicht stolpern sollte. Vom Metallring müsste er den Faden durch die Türritze ziehen, durch den Flur und in sein Zimmer, bis zum Bett. An seinem großen Zeh würde er ihn festbinden, mit Doppelknoten, damit er nicht aufging. Oder besser am Daumen. Wenn sie gegen den Faden stieß, ihn spannte, würde sie an seinem Daumen ziehen, er sah seine Hand hochhüpfen unter der Decke. Das müsste gehen. Aber sie nähte nicht, und er hatte auch keinen Metallring.

Lucas machte das Licht wieder an, riss das letzte Blatt aus seinem Hausaufgabenheft. Bin schlafen gegangen, du musst lange klingeln schrieb er. Holte Tesafilm und eine Schere aus der Schreibtischschublade. Auf dem Weg zur Wohnungstür kam er an der Küche vorbei, der Schlüssel lag mittig auf der Tischplatte, wo sie ihn zurückgelassen hatte, neben ihrem Telefon. Sah aus, als könnte er leicht verloren gehen, so wie er dalag, als könnte jemand ihn nehmen. Unsinn, dachte Lucas, dafür müsste jemand erst in die Wohnung gelangen.

Das Treppenhaus war leer, sie saß nicht auf den Stufen, stand nicht vor der Tür, er klebte den Zettel auf das Namensschild. Dort würde sie ihn sehen. Lucas holte den Schlüssel aus der Küche, schloss doppelt ab, zögerte, ob er ihn wieder auf den Tisch legen sollte. Schließlich nahm er ihn mit, tat ihn unter sein Kopfkissen, morgen würde er einen besseren Platz suchen.

Die Küche war bereits aufgeräumt gewesen, als Lucas gestern Abend nach Hause gekommen war. Keine Tellerstapel, Tassentürme, die Spüle mattsilber und leer. Sie war im Wohnzimmer gewesen, er war zum Sofa gegangen, hatte »du hast abgewaschen« zu ihrem Rücken gesagt, sie hatte sich nicht gerührt.

Heute war das Wohnzimmer leer, die Decke gefaltet, als er seinen Ranzen hochgebracht hatte. Bei den Schmerzpatienten, hatte er gedacht. Die Scheine und der Schlüssel waren ihm erst aufgefallen, als er von Karstadt zurückkam, sich ein Brot mit Salami schmieren wollte. So viel Geld, hatte er gedacht, sich erst nicht getraut, es anzufassen. Hatte seine Hose abgetastet, den Schlüssel befühlt, schwer und scharfkantig hinter dem dünnen Stoff, mit Briefkastenschlüssel, es gab nur zwei.

Ihre Zahnbürste war weg, so viel war sicher, Deo und Gesichtscreme ebenso.

Er war ins Schlafzimmer gegangen, nachsehen, ob sich etwas verändert hatte. Das Bett war nicht gemacht, Lucas nahm die Decke, breitete sie auf der Matratze aus, das Kissen legte er mittig ans Kopfende, dort gehörte es hin. Öffnete die Schranktür, wollte feststellen, wie viel Wäsche fehlte, ob sie länger wegbleiben wollte. Das oberste Fach war leer, das darunter vollgestopft mit Hosen, Pullovern, Shirts, im untersten verknäuelt ihre Socken, BHs, Unterhosen. Er zog an einem Hosenbein, bis die Wäsche herausrutschte, hinabfiel, auf seine Füße, die Diele. Der Haufen reichte ihm bis zu den Knien. Er begann mit den Hosen, zog sie nach und nach aus dem Knäuel, legte Bein auf Bein, schlug sie noch einmal mittig um und stapelte sie auf der Bettdecke.

Danach kamen die Pullover, die T-Shirts, Unterhosen, vier saubere Stapel. Die Socken breitete er auf dem Kopfkissen aus und suchte nach gleichen, überlegte, ob er die, die alleine blieben, in den Müll tun sollte. Schließlich legte er sie, Bündchen auf Bündchen, Ferse auf Ferse, lang aufeinander. Bei den BHs war er nicht sicher, hängte sie an den Trägern über den Haken innen an der Schranktür. Er verteilte die Stapel auf die Fächer, konnte nicht erkennen, ob sie etwas mitgenommen hatte. Die Schlafzimmertür zog er hinter sich zu.

Er hatte sich in den Flur gekniet, neben das Telefon, den Hörer in die Hand genommen, keine Nummer gewusst, die er anrufen wollte. »Er lebt in Australien, mit seiner richtigen Familie«, sagte sie. »Wenigstens zahlt er«, sagte sie, wenn Lucas nach ihm fragte. Und dass sie seine Adresse nicht hätte.

»Opa wird traurig«, sagte sie, »macht sich Sorgen, wenn du von der Couch erzählst, dem Kissen.« Opa rief an, jeden zweiten Sonntag, »gut«, sagte sie dann, »es läuft gut«. Opa sprach erst mit ihr und dann mit ihm, fragte nach der Schule, seinen Freunden, »gut«, antwortete Lucas, »es läuft gut«. Oma war tot, sie hatten ihn besucht, er hatte Diabetes und wog sein Essen. Hatte einen Stock, den er zum Aufstehen brauchte, einen Kugelschreiber, der keiner war, und große lilafarbene Flecke am Bein. »Sie ist weg, aber es läuft gut«, sagte Lucas probehalber vor sich hin. Nein, sie muss arbeiten, Überstunden, sie kommt ganz spät und morgen auch, würde er sagen.

***

»Mach endlich zu«, sagte der Ägypter. Der mit den Narben ging hastig in die Küche und schloss die Tür hinter sich. Die aufeinanderschlagenden Zähne waren dennoch zu hören, ein leises Tacken, mal schnell und unregelmäßig, als wollten sie sich selbst überholen, dann wieder langsamer, unablässig schlugen sie aufeinander.

»Der muss ins Krankenhaus«, sagte Ebba.

»Dann schieben sie ihn ab.«

»Besser das, als tot.«

»Was meinst du, was er mit dem Bein anfangen wird? Er schickt seinen Leuten Geld, sie leben von ihm. Haben die Überfahrt bezahlt, was meinst du, was er dort anfangen wird?«

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