Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Rechnung offen: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Nach ein paar Tagen hatte nur eine Flasche Ketchup auf den weißen Kühlschrankgittern gestanden, die letzte Scheibe Salami hatte Lucas mit der Packung weggeworfen. Er nahm den obersten Schein vom Stapel, das Geld lag immer noch auf dem Küchentisch, dreiundzwanzig Scheine insgesamt. Hatte sich beeilt, wollte zurück sein, wenn Ümit kam, hätte nicht gewusst, was er sagen sollte. Meine Mutter ist abgehauen. – Deine Mutter ist voll Assi, so Assi, dass sie glaubt, ihr Arschloch wär ’ne Blumenvase. So Assi, dass sie den Mülleimer für McDonald’s hält. Ihre Scheiße für Schokoladenpudding. – Frosties hatte er gekauft, Chips, Cola, Bananen, um sie mit in die Schule zu nehmen. Hatte überlegt, was normale Leute einkauften, schließlich Brot in den Wagen gelegt, Butter, eine Packung Wurst mit Mickey-Mouse-Gesicht. Das Brot war nach einer Woche hart gewesen, die Wurst aß er scheibenweise aus der Packung.

Die schmutzige Kleidung warf Lucas in die Wäschebox im Flur, bis der Deckel nicht mehr schloss. Er stützte sich mit beiden Händen auf den Haufen, lehnte sein ganzes Gewicht darauf, versuchte, die Hosen, Pullover, T-Shirts zusammenzupressen. Die Box ging auch nicht zu, als er sich auf sie setzte. Er nahm einen Arm voll Wäsche, trug ihn ins Bad, sie hatte immer gewaschen, er wusste nicht, wie man die Maschine anstellte. Zog an dem runden Fenster, es ging nicht auf, betrachtete die Knöpfe, die Schrift daneben unleserlich, abgerieben von ihren Fingern, nur schwarze Punkte waren übrig. Schließlich warf Lucas die Wäsche in die Dusche, beschloss, sie nicht mehr jeden zweiten Tag zu wechseln, zog einen Pullover aus dem Haufen, versuchte die weißen Flecken auf der Brust, Joghurt oder Zahnpasta, er war nicht sicher, mit Seife und Wasser rauszuwaschen, rieb mit den Fingern daran herum, die Flecken wurden größer, waren dafür aber weniger hell.

Seltsam klein fühlte er sich auf dem Sofa, so viel Raum um ihn herum, so viel leere Luft. Kalt fühlte sie sich an, Lucas hauchte, wollte wissen, ob sein Atem zu sehen war, nein.

Eine Höhle, er würde eine Höhle bauen, entschied er.

Unter der Spüle fand er einen Beutel mit Wäscheklammern, in einer Plastikkiste lagen Schraubenzieher, der Hammer, ein Knäuel gelbliche Schnur, auf dem Boden durcheinander Nägel und Schrauben in verschiedenen Größen, die Klammern konnte er auch gebrauchen. Er holte die großen Handtücher aus dem Bad, in der Schublade ihres Kleiderschranks fand er Laken und Bettbezüge.

Er sammelte das Material auf dem Sofa, dort war sein Lager. Der Außenposten musste fertig sein, bevor es Nacht wurde. Denn im Dunklen kamen sie aus dem Boden, aus den Spalten und Kratern, schwarze Aliens, die im Inneren des Mars lebten. Lucas hatte den Funkkontakt mit dem Mutterschiff verloren, die Marsstrahlung störte die Kommunikation, sie verließen sich auf ihn. Alle, die vor ihm versucht hatten, den Außenposten zu bauen, waren verschwunden, aufgefressen von den Aliens, er und Vampra waren die letzte Hoffnung. Vampra war sein zahmer Babyalien, den er verletzt bei einer anderen Mission gefunden und mit der Flasche aufgezogen hatte.

Das Sofa schob Lucas an der Wand entlang in die Ecke, es passte genau in die Lücke neben dem Wohnzimmerschrank. Den Couchtisch stieß er hinterher, bis er mit der Kante an der Schrankwand stand.

Oben am Türrahmen war ein Nagel, Lucas holte einen Stuhl aus der Küche, musste sich dennoch auf die Zehenspitzen stellen, um ihn mit den Fingerkuppen zu berühren. Der Nagel war tief eingeschlagen, weiß angemalt wie die Tür, es dauerte, bis er das Ende des braunen Bandes an ihm festgebunden hatte. Er zog die Schnur rüber zur Schrankwand, so dass sie Sofa und Couchtisch in einem Dreieck abteilte. Das mittlere Regal war das höchste, Lucas prüfte, ob er ausreichend Band hatte, ehe er es abschnitt, holte wieder den Stuhl, versuchte, es außen um die Ecke zu knoten, eine Schlaufe zu machen, die nicht immer wieder abrutschte, so kam er nicht vorwärts. Daran waren die anderen Erkundungsteams gescheitert, sie hatten das Seil nicht verankern können. Lucas betrachtete sein Material, nahm schließlich den Hammer und den größten Nagel, den er finden konnte. Sie würde wütend werden, sie war nicht auf dem Mars. Er hielt den Nagel zwischen Daumen und Zeigefinger, so machte man das, die Spitze fest gegen das Holz gedrückt, und schlug zu.

Der Nagel rutschte zur Seite, es fühlte sich an, als würde er beißen, der Hammer, in seine Fingerkuppen. Lucas steckte sie in den Mund, krümmte sich, er könnte ins Bad laufen, kaltes Wasser drüber, sagte sie, wenn er sich wehtat, dann wird es nicht blau. Er nahm die Finger aus dem Mund, kein Blut, er brauchte kein Wasser. Der Nagel lag auf den Dielen, dieses Mal presste Lucas ihn erst gegen das Holz, bis er mit der Spitze eine kleine hellere Kuhle ins Dunkelbraun gedrückt hatte, und holte nur wenig aus. Es war lauter als erwartet, die Schrankwand vibrierte, er fühlte, wie der Nagel zwischen seinen Fingern ein Stück nach vorn schoss, festsaß, schlug erneut zu, der Schrank knirschte.

Das Holz brach auf um das Metall herum, lange Risse, die aussahen wir krakelige Sonnenstrahlen. Helles drängte hervor, er fuhr mit dem Finger darüber, scharfkantige, spitze, miteinander verklebte Splitter. Er hängte sich mit seinem ganzen Gewicht in die Schnur, zog, so fest er konnte, sie musste richtig straff sein, der Nagel im Türrahmen hielt, Lucas knotete das Ende fest.

Die Decken hängte er so, dass er sie in der Mitte auseinanderschlagen konnte, dort war der Eingang. Erst war er nicht sicher, ob er ein Dach brauchte, ihm fiel die Strahlung wieder ein, die Marsstrahlung. Er schlug einen Nagel in die Wand, in der Ecke über dem Sofa, auf gleicher Höhe wie der im Türrahmen und spannte ein Stück Schnur die Wand entlang. Er nahm die Bettbezüge, sie rutschten immer wieder von der Schnur, bis er auf die Idee kam, die Enden mit den Wäscheklammern zu befestigen. Der unterste Bezug war hellblau, mit Wolken, er gehörte zur Missionsausrüstung, damit die Astronauten kein Heimweh bekamen im Weltraum. Lucas setzte Vampra auf die Sofalehne.

»Jetzt bist du sicher«, sagte er. Vampra hatte Angst vor den anderen Aliens.

Er hoffte, das Kabel vom Fernseher war lang genug. Er hob ihn an, das Gerät war schwerer als erwartet, Lucas musste ihn mit dem Knie abstützen. Trug ihn vorsichtig, nicht fallen lassen, er war nicht sicher, ob das Geld in der Küche für einen neuen Fernseher reichte, zum Couchtisch. Beobachtete das Kabel, es kam langsam hinter der Schrankwand hervor und verhakte sich nicht. Lucas stellte den Fernseher auf die Platte, schob, bis er in der Mitte stand und das Kabel spannte.

Er ging in sein Zimmer, zögerte, stand in der Mitte des Raumes, lange stand er dort, schließlich kniete er sich vor das Bett und zog den Karton hervor.

***

Claas war noch immer in der Praxis. »Du kommst«, hatte Theresa gesagt, auf seiner Mailbox.

Er hielt seine Tasse unter die Öffnung, drehte den silber-verschnörkelten Hahn auf, morgens füllte er den frisch gekochten Kaffee in den Samowar. So musste er nicht immer in die Küche, und der Samowar wurde benutzt, er hatte ihn auf das Glastischchen neben den Patientensessel gestellt, hinter die Kleenex-Box. Er wagte nicht, den Stecker in die Dose zu schieben, beigefarben und flach, das Plastik an zwei Stellen gesprungen. Misstraute dem mit schwarz-weißem Stoff umwickelten Kabel. Der silberne Metallknopf saß sehr locker, er hatte ihn probehalber gedrückt, beschlossen, ihn nicht einzuschalten. Am Nachmittag war der Kaffee kalt. Claas nahm einen Schluck, der Zucker löste sich nur langsam auf, bildete eine dünne Schicht auf dem Tassenboden, als er sie mit einem großen Schluck geleert hatte. Die ersten Tage nach der Baumann-Sitzung hatte Theresa versucht ihn zu erreichen, elf Anrufe in Abwesenheit alleine an einem Nachmittag. Sie hatte Nachrichten geschickt, Ruf an! oder Geh ran!. S o unvermittelt damit aufgehört, dass er sich gefragt hatte, ob etwas passiert war, überlegt hatte, zurückzurufen.

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