Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Rechnung offen: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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»Schon wieder«, sagte die Frau.

»Wer sind Sie?«, und als keine Antwort kam, »wo ist Erika?«

»Erika ist tot«, sagte die Frau, »ich wohne hier.«

***

Claas nahm den Einkaufsbeutel, sein Portemonnaie. Vor der Wohnungstür hielt er inne, hörte Stimmen, sie kamen aus dem Erdgeschoss. Ebba, er konnte Ebba hören, lief los, seine Schritte, laut auf den Stufen, übertönten das Gesagte.

Der Tag hatte gut begonnen. Kalt und klar, irgendwo hinter den Dächern der gegenüberliegenden Häuser schien die Sonne, als er am Morgen sein Fahrrad auf den Gehweg geschoben hatte. Claas hatte den Schal um den Mund gewickelt, war losgefahren. Hatte sich leicht gefühlt schon beim Aufstehen, als hätte er Kilos verloren, als hätte er Fieber gehabt und lange geschlafen, und sein Körper war wieder erstarkt und von jeglichem Ballast befreit. Er hatte sich neben die Isomatte gestellt, sich gestreckt, die Arme über den Kopf gehoben, an sich hinabgeblickt. Er sah auch schlanker aus, fand er. Hatte in die Luft gehaucht, hatte wissen wollen, ob sein Atem zu sehen war, nein.

Claas fuhr jeden Morgen 6,2 Kilometer mit dem Rad, war nassgeschwitzt unter seinem Mantel. Er hatte ein Handtuch mit in die Praxis genommen, Duschgel. Wenn er ankam, nickte er Tula nur kurz zu, holte beides aus dem Garderobenschrank in seinem Zimmer und ging ins Bad. Er hielt eine Ecke des Frottees unter warmes Wasser, wischte sich mit einem Klecks Gel die Achseln aus, den Nacken. Ob irgendwas sei, hatte Tula heute gefragt. Nein, er mache morgens Sport und müsse sich waschen, hatte er geantwortet.

Um kurz nach elf, als Frau Baumann sagte, sie sei eine Fuchsie, die im Dunklen überwintere, hatte Tula geklopft, während der Sitzung, das tat sie sonst nicht. Hatte ihren Kopf durch den Türspalt gestreckt. »Theresa«, hatte sie gesagt, »es ist dringend.« – »Jetzt nicht«, er hatte Frau Baumann angesehen, mit der Handinnenseite nach oben eine Bewegung in ihre Richtung gemacht, sie solle fortfahren. »Theresa sagt sofort«, Tula hatte sich nicht gerührt.

»Ich kann jetzt nicht«, hatte er Theresa schließlich unterbrochen. Verfahren und Zwang und gezwungen sein. »Was hat er mitgenommen?« Claas dachte an das Vasenrondell. »Nichts, ich hab gesagt, mein Mann wohnt hier nicht mehr. Ich verstehe nicht, wie …« – »Ich kann jetzt nicht. Ich habe Patienten, irgendjemand muss das Geld schließlich verdienen, damit die Scheiße aufhört.« Frau Baumann hatte mit Tula vor der Tür gewartet.

Im ersten Stock hielt er inne, lauschte, still war es, die letzte Treppe ging er langsam, entspannt. Die Tür der Erdgeschosswohnung stand offen, Ebba lehnte außen am Rahmen, als warte sie. Claas ging weiter die Stufen hinab, der Wohnungsflur war leer, nur hellgetretene Dielen. Ebba sah erst zur Seite, als er unten angelangt war, stieß sich vom Rahmen ab, leise Stimmen drangen aus der Wohnung. »Was machst du hier?«

Claas war stehen geblieben.

»Einkaufen gehen«, er hob die Hand mit dem Jutebeutel, »und du?«

»Das geht dich gar nichts an«, Ebba trat einen Schritt zur Seite, stellte sich vor die Türöffnung, er rührte sich nicht. »Dann geh doch endlich einkaufen«, ihre Augen waren fest auf den Hauseingang gerichtet.

»Meine Post«, Claas hielt den Schlüsselbund hoch, ging an ihr vorbei, zu den Briefkästen.

»Hey«, einer der Männer stand hinter Ebba, »come in«, sagte er.

Sie drehte sich noch einmal nach Claas um, ehe sie dem Mann folgte, sah zu Boden, als sie seinen Blick bemerkte, zog die Tür leise hinter sich ins Schloss.

*

In der Küche lag ein Mann auf einer Isomatte, der Mann schwitzte. Er lag vor dem Herd, die Backofenklappe stand offen, das Licht im Ofen brannte, er war leer, nicht mal ein Blech. Ebba konnte die ausströmende Wärme im Flur spüren, sie roch nach verbrannter Pizza.

»Was hat der«, fragte sie

»Krank«, der Ägypter hielt ihr das Tütchen hin.

Normalerweise beschwerte sie sich, dass es zu wenig war, und er holte noch eine fingernagelgroße Blüte irgendwo hervor und tat sie dazu.

»Der muss zum Arzt«, sagte sie.

»Der heißt Ismael«, er ging zur Tür, öffnete sie, blieb mit der Klinke in der Hand stehen. Claas saß nicht auf den Stufen.

»Bring ihn ins Krankenhaus«, sagte Ebba leise im Vorbeigehen. Claas wartete nicht bei den Briefkästen, wie sie befürchtet hatte.

***

Du sitzt im Flur auf dem Boden, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, Beine im Schneidersitz. Vor dir auf den Dielen steht das Telefon, nimmst von Zeit zu Zeit den Hörer ab, hältst ihn in der Hand, hörst dem Freizeichen zu. Legst wieder auf, Hanne hat angerufen.

»Du brauchst heute nicht kommen«, hat sie gesagt, »ich melde mich, wenn ich einen Neuen für dich habe.« Hast zur Decke gesehen, zu den staubummantelten Spinnenweben, die in der Heizungsluft schwangen. »Nimm es nicht persönlich. Manchmal wollen sie was anderes«, hat Hanne gesagt.

Jetzt willst du ihm wehtun. Nicht kalt und kontrolliert, willst schreien und zittern, auf seinen Händen stampfen, an seinen Haaren reißen, bis die Stelle faustgroß ist, Rippen sollen nachgeben unter deinen Stiefeln, seine Oberschenkel weich und gummiartig unter den Hacken. Zu spät, zu spät.

Als du Lucas’ Schlüssel in der Tür hörst, läufst du zum Sofa, nimmst die Decke, ziehst die Knie an die Brust, das Kissen auf dein Gesicht.

»Hallo«, er bleibt im Flur stehen, nicht atmen, denkst du, wartest, bis er in die Küche geht. Hörst dem Besteck zu, es stößt metallisch aneinander, eine Tüte knistert, Lucas hat das Brot gefunden, er öffnet die Kühlschranktür.

Schließt die Augen, stehst vor seiner Tür, schwarz und glänzend. Gehst vorbei an seiner Frau, seinen gymnasialen Kindern, bist sicher, dass er welche hat. Packst seine Krawatte, drückst ihn hinab, bis er kniet. Stehst breitbeinig, nicht in seinem Kopf, sondern in seinem Wohnzimmer. Willst ihm erklären, dass es deine Pflicht ist, ihm gut zureden, wenn er keucht.

Die Beine eines Küchenstuhls schrammen über die Dielen, Lucas stellt etwas in die Spüle, dreht kurz das Wasser auf.

Auf dem Weg ins Bad bleibt er an der offenen Wohnzimmertür stehen. Nicht bewegen, hörst seine Schritte, er kommt näher. Erschrickst, als sich die Decke weich auf dich legt, hoffst, dass er dein Zucken nicht bemerkt hat. Er zieht die Decke über deine Füße, im Hinausgehen schaltet er das Licht aus.

***

Nicolai sah dem Salz zu, es rieselte von seiner Handfläche ins Wasser, eine diesige Wolke stob am Topfboden auseinander, silbrige Schlieren setzten sich ab. Die kleben gebliebenen Körner rieb er über der Spüle von der Haut, nahm die Flasche mit dem Olivenöl vom Regal. Gelbe Tropfen fielen ins Wasser, tauchten unter, stiegen wieder auf, bildeten zwei Inseln, die auf der Oberfläche schaukelten. Er legte den Deckel auf, öffnete das Glas mit der Sauce, Arrabbiata, und kippte sie in den zweiten Topf.

Nein, so ging es nicht.

Sie waren zu ihr gefahren, mit der U-Bahn, das taten sie sonst nicht. Er war zuerst eingestiegen, hatte sich mit dem Rücken an die Seitenabtrennung neben den Türen gelehnt, Camille war vor ihm stehen geblieben. »Blöde Kuh«, hatte einer der Einsteigenden gesagt, während er sich an ihr vorbeidrängte. Camille hatte ihn angesehen, als erwarte sie, dass er etwas tun würde, sagen würde. Er hatte nach ihrer Jacke gegriffen, den Stoff des Aufschlags zwischen zwei Finger genommen und sie nach vorn gezogen, näher an sich heran. »Geh doch zur Seite«, hatte er gesagt. Camille war einen Schritt zurückgetreten, hatte die Jacke weggezerrt, »ich setze mich hin«.

So weit war noch alles o.k.

Sie hatte einen Platz in seinem Rücken genommen, warum fahren wir zu ihr, hatte er gedacht. Sie waren schweigend nebeneinander aus dem Café getreten, vor der Tür nach rechts gegangen, als wäre es selbstverständlich, zum U-Bahnhof, der Zug kam, als sie die Treppe hinabstiegen.

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